Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

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zorbion
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Re: Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

Beitrag von zorbion »

Also, mein aktueller Zylinder ist außen 30 und hat einen Überstand von knapp 19 mm.

Innen ist er 35 und hat einen Überstand von 12 mm.

Welchen 3KS brauche ich jetzt? Sorry, bin etwas überfordert...

Wenn es keine Not und Gefahrenfunktion in der für mich nötigen Länge gibt, kann ich dann nicht einfach innen mit Knauf bestellen? Das müsste doch den gleichen Effekt haben, also dass ich innen zudrehen kann und von draußen kann trotzdem noch jemand aufschließen, oder nicht?

Was kosten eigentlich die Abstandsmodule wenn man sie nachträglich erwirbt. Ich habe das noch nirgends gesehen.

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andreasschmunzel
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Re: Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

Beitrag von andreasschmunzel »

Bei den Stahlzargen habe ich schon viele gesehen, bei denen an der Oberkante und Unterkante der Riegelausnehmung Risse zu sehen waren.
In der letzten Wohnung hatte einer vor mir deshalb ein Flacheisen mit Popnieten darüber befestigt, was nicht so dolle aussah.
In dem Studentenwohnheim, waren bei fast allen Türen, die ich von innen sah, diese Risse vorhanden.
Wurde dann gerne zum einstellen des Türspalts benutzt, weil die manchmal klapperten.
Allerdings war des nach einigen Monaten, mit normaler benutzung schon wieder verbogen.
Wenn die Risse erst mal 1cm lang waren, konnte man das Blech von Hand biegen.
Das mit dem Blech dahinterklemmen, hatte ich schon mal gemacht, ist aber länger her.
In der Zarge ist ja meistens Platz, zwischen dem Loch und der Kante, mindestens so viel, wie der Biegeradius hergibt, also meist so 2mm.
Das währ immerhin besser als das 0,5 oder auch 0,8mm starke Blech, aus dem die Zarge ist.

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Christian
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Re: Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

Beitrag von Christian »

andreasschmunzel hat geschrieben:besser als das 0,5 oder auch 0,8mm starke Blech, aus dem die Zarge
... klar, die 0,8mm ersetzen kein Sicherheitsschliessblech... weiß ja nicht ob alle Stahlzargen gleich aufgebaut sind, so das man da ein Blech drunterschieben kann, meist sind ja die Riegellöcher von hinten mit einer Abdeckung...
fripa10 hat geschrieben:Der Abus KKZS 700 paßt zu Zylinderüberständen (außen) von 10 bis 18 mm. ....
zorbion hat geschrieben:...hat einen Überstand von knapp 19 mm.
Also für einen 3KS mit Gefahrenfunktion fehlt ein Millimeter, diesen man aber durch eine Unterlage "rausholen" könnte ...
Ob es den 3KS als Knaufzylinder in Baulänge 27-41 gibt ???
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fripa10
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Re: Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

Beitrag von fripa10 »

zorbion hat geschrieben:Also, mein aktueller Zylinder ist außen 30 und hat einen Überstand von knapp 19 mm.

Innen ist er 35 und hat einen Überstand von 12 mm.

Welchen 3KS brauche ich jetzt? Sorry, bin etwas überfordert...
Kein Problem. Innen wäre der Zylinder in jedem Falle mit 36 mm Länge richtig gewählt (bei EVVA sind die Längensprünge 31/36/41/46/51 mm usw.). Mit Knauf scheint es möglich, einen (bei Dir dann ohne Unterlagen passenden) 3KS in der Länge 27/36 (K) zu bestellen. Wenn die Tür keine Glasfüllung hat, durch die man nach deren Zerschlagen greifen und den Knauf betätigen könnte, spricht nichts gegen einen Knaufzylinder.

Sollte wider Erwarten ein Knauf bei einer 27er Außenlänge doch nicht lieferbar sein, so wird es schwieriger, da auch die Not- und Gefahrenfunktion (definitiv) nicht mit einer 27er Länge kombinierbar ist. Ein 3KS mit Not- und Gefahrenfunktion (im EVVA-Jargon "BSZ") wäre dann nur in der Länge 31/36 möglich. Mit Letztgenanntem kämest Du aber auf dann 20 mm Überstand außen, während der von Dir anvisierte ABUS-Beschlag nur bis maximal 18 mm Überstand einsetzbar ist. In diesem Falle würde eine Beschlagunterlage von 2mm Stärke eine Option sein, das kann auch ein entsprechendes Blech sein, das Du Dir selbst bastelst oder bei einem Schlosser anfertigen läßt. Da ich kein Händler bin, kann ich nicht beantworten, ob ABUS da ab Werk eine Unterlage anbietet. Das mit den Unterlagen ist mir nur von IKON bekannt, dort seine Baureihe S400 betreffend. Das sollte der Fachhändler aber herausfinden können.

zorbion
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Re: Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

Beitrag von zorbion »

andreasschmunzel hat geschrieben: Das währ immerhin besser als das 0,5 oder auch 0,8mm starke Blech, aus dem die Zarge ist.
Ich habe gerade mal die Aussparungen meiner Zarge mit der Schieblehre gemessen: immerhin 1,8 mm. Risse konnte ich in der Nähe der Aussparungen auch keine entdecken. Ich glaube das lasse ich dann mal so. Schweißen ginge mir auch ein Stück zu weit. Trotzdem danke für den Input!

zorbion
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Re: Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

Beitrag von zorbion »

fripa10 hat geschrieben: Sollte wider Erwarten ein Knauf bei einer 27er Außenlänge doch nicht lieferbar sein, ...
Das Modell 27/36 (K) gibt es. Da habe ich Glück gehabt! So sollte also alles klappen. Bin gespannt. Nochmals abschließend vielen Dank für die vielen hilfreichen Posts!

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Christian
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Re: Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

Beitrag von Christian »

zorbion hat geschrieben:
andreasschmunzel hat geschrieben: immerhin 1,8 mm. Risse konnte ich in der Nähe der Aussparungen auch keine entdecken...
wohl noch ne ältere Stahlzarge, habe es mal in einem Haus aus den 60ern gesehen, da wurde eine Türe eingetreten... und weil die Stahlzarge stabil genug war, war dementsprechend das Schloß komplett aus der Türe gerissen...
Wenn man jedoch wirklich so dünnes Blech hat, und es wie bei Andreasschmunzel eingerissen ist, würde ich zur Not ein Blech aufsetzen, und dementsprechend den Falz der Türe bearbeiten...

Und mit dem 3 KS wissen wir mehr.... das es den 3KS nun auch als Knaufzylinder in 27/36 gibt... war im EVVA-Katalog auch nicht zu erkennen...so sind wir hier wieder etwas schlauer...
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Re: Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

Beitrag von Retak »

Bei den üblichen Innentüren aus Pappe oder Pressspan ist auch eine "Dünnblech"-Zarge stabil genug, da das Türblatt auf jeden Fall der schwächere Teil ist. Für eine einbruchshemmende massive Türe braucht man auch eine stabilere Zarge, die auch fester verankert sein muss.
Das Einsteckschloss ist immer ein wesentlicher Schwachpunkt, da es oft relativ leicht herausgebrochen werden kann (gerade auf der bei einem Einbruch am stärksten belasteten Seite ist die Schlosstasche am schwächsten). Der Schutzbeschlag hilft da auch nur beschränkt, da er zu schmal ist und so den Schlosskasten nicht bis zur Türkante hin abstützt. Einbruchgefährdete Türen sollten daher mit einer Mehrfachverriegelung (am besten mit Schwenkriegeln) ausgestattet sein. Erst wenn diese Probleme gelöst sind, macht ein teurer Zylinder wirklich Sinn.

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Re: Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

Beitrag von Christian »

Retak hat geschrieben:...Das Einsteckschloss ist immer ein wesentlicher Schwachpunkt, da es oft relativ leicht herausgebrochen werden kann.....
finde da auch diese Kastenzusatzschlösser ganz gute Alternative, und sind preislich unter der Mehrfachverrieglung oder Panzerriegel. Lösen aber zumindest das "Einsteckschloßtaschen-Problem" und das "Schließblechproblem" ... nur das Bohren an der Türe ist bei gemieteten Räumen halt nicht immer unproblematisch...

... aber auf jedenfalls ist es sinnvoller, als wenn man nur einen überteuern Zylinder kauft, und alles andere so lässt wie es war, und meint das nun alles "bombensicher" währe .... wie man es oft sieht bzw. liest.
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andreasschmunzel
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Re: Wie erkennt man das Modell eines Zylinders?

Beitrag von andreasschmunzel »

Ich bin dafür, dass Kastenschlösser oder auch offene, wieder Standart werden.
Da hat man durch das Schloss eine Verstärkung des Türblattes und keine Schwächung, wie bei den Einsteckschlössern.
Außerdem hat man etwas, was man verzieren kann :yes: .
Ich mag diese glatten Platten, die sich Tür nennen, nicht.


beim nachmessen des Zargen dicke sich nicht von der umgebogenen Kante täuschen lassen!
Wenn es nicht sicher zu sehen ist, noch mal nachfühlen, ob es nach der Kante nicht viel dünner wird.

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