Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

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fripa10
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Re: Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

Beitrag von fripa10 »

Sind Dachlucken gut? Und wo kann man sowas bestellen? Bitte gib mir schnell Antwort, sonst bringe ich mich um und Du bist schuld dann!

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dicey
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Re: Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

Beitrag von dicey »

Unter Stress arbeite ich aber gar nicht gut ;)

Die Sicherheit einer Otto normal Dachlucke beträgt = 0
Wie kennen ja dieses klapprige Teil mit der Leiter dran, wird ab und zu mal mit einem kleinen Abus Riegel gesichert. Die Firma Sälzer bietet als Sonderanfertigung eine hydraulische Dachlucke in Form einer RC Norm konformen Tür an. Material müsste je nach verlangter Sicherheit entweder Aluminum oder Stahl sein. Die Aluminum Variante müsste in RC3 und RC4 zu haben sein. Diese öffnet sich dann mithilfe einer hydraulik vertikal nach oben. Dies ist aber eine Sonderanfertigung mit Stahlzarge und müsste demnach in die Betondecke installiert werden. Wenn man wiederum keine Betondecke hat macht die ultra sichere Dachlucke auch keinen Sinn... Solche Sonderanfertigungen wurden bis jetzt (wenn überhaupt) an Firmen verkauft. Kostenpunkt liegt etwa bei 10.000 € + - je nachdem.

Ich kann dich beruhigen, der deutsche Einbrecher dringt bei Privatleuten so gut wie nie über das Dach ein. Warum? Weil das Dach meist schwer zu erreichen ist... Wenn das Dach nun doch zu erreichen ist kann man sich die Fenster mal anschauen. Habe ich noch die alten Mono verglasten Fenster drin? Wenn ja, sollten bei einer evtl. Dachsanierung neue Fenster mit eingeplant werden. Bei Schrägdachfenstern gibt es aber oft keine wirklich sicheren Varianten (zumindest nicht bei Schwing- und Klapp-Schwing Fenstern). Bei Ausstiegsluken ist wiederrum eine Pilzkopfverriegelung möglich, da diese wie ein normales Fenster schließen. Wenn man schon Schwing- oder Schwing-Klapp Fenster besitzt ist zumindest eine Nachrüstung von Zusatzverriegelungen (z.B. von Abus möglich). Sonderlösungen werden wieder teuer. Bei eingermaßen sicheren Dachfenster kann man die Lucke auch getrost vernachlässigen.

Aber wie bereits erwähnt, der Otto normal Einbrecher dringt ber Firmen zwar gerne mal übers Dach ein, bei Privatleuten aber eher weniger :)
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Christian
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Re: Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

Beitrag von Christian »

dicey hat geschrieben:Die große Diskussion um den heißen Brei...
:rubbingey ... Also der Chromnickel-Stahl, aus dem die Gehäuse der kESO-Zylinder bestehen ist nicht gehärtet, legentlich sind Einlagen die gehärtet sind.
dicey hat geschrieben:Die Stege an der Seite sind eine Keso Geschichte
... diese Aussage kann ich keine Information entnehmen. Natürlich sind Zylinder mit einem Stahlsteg schwerer abbrechbar als normale MessingZylinder, aber da im Bereich der Stulpschraube sehr wenig Material stehen bleibt ist es unrelelevant. So weit mir bekannt sind bei KESO 3 Verschiedene Materialvarianten bei den Stegen erhältlich...
... unknackbar sind auch die Besten Profilzylinder nicht, selbst der Ziehschutz-Zylinder von KESO ist einfacher überwindbar als ich bisher angenommen hatte... und daher sollte man wohl in jedem Fall nicht auf einen Beschlag mit Kernziehschutz verzichten.

:no: ... auf alles andere was hier Fenster und Türen eingeht will ich weiter eingehen, da es zu weit gefächert ist. Das ist jetzt total am Thema vorbei, und hat nixx mit Euro-Zylindern zu tun.
"Labern" tuen wir alle mal gerne, aber manchmal würd ich dann doch etwas mehr Einhaltung der Themen in den jeweiligen Threads wünschen.
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Re: Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

Beitrag von boianka »

Christian hat geschrieben:
boianka hat geschrieben:Ich weiß zwar nicht, ob wir die gleich Methode kennen, aber die die mir bekannt ist, ist erschreckend einfach und schnell mit Baumarktwerkzeug umsetzbar . . . !
:rubbingey ... kann mir nicht vorstellen das man so einen Zylinder "erschreckend einfach" öffnen kann, ich denke das dieser Zylinder schon recht wiederständig ist.
Christian hat geschrieben:... unknackbar sind auch die Besten Profilzylinder nicht, selbst der Ziehschutz-Zylinder von KESO ist einfacher überwindbar als ich bisher angenommen hatte...
Freut mich dass ich einem "Alten Hasen" noch was Neues beibringen durfte - ich hoffe Du entwickelst nicht gleich ne Paranoia, dass Du Dir gleich ne neue Anlage basteln mußt . . . !


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Re: Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

Beitrag von boianka »

dicey hat geschrieben:Profilzylinder KESO 4000S CrNi KZS Omega, wobei das CrNi na für was steht? Ja, Chrom- Nickelstahl. Dieser ist selbstverständlich gehärtet
Gehärtet - halte ich für ein Gerücht - ist mir noch niiieee ! begegnet !
Falls er doch gehärtet sein sollte, ist es so minimal, dass es kaum auffällt (so 1- 3 HRC mehr) - ich denke er ist aus CrNi weil Fe bei Regen aus der Türe rosten würde . . .
dicey hat geschrieben:Dieser ist selbstverständlich gehärtet und bietet einen erhöhten Widerstand wie das normale Gehäuse des Keso 4000S Omega
Höherer Widerstand stimmt schon, aber wirklich nur im Verhältnis zu den butterweichen "normalen KESOs" . . .


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Christian
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Re: Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

Beitrag von Christian »

boianka hat geschrieben:Freut mich dass ich einem "Alten Hasen" noch was Neues beibringen durfte
bin ja nicht unbelehrbar... :wngn:
...und der "Gesamt-Konstruktion" des Profilzylinders stand ich ha immer schon kritisch gegenüber. Die 17mm Platz sind halt schon recht wenig um allen Anforderungen an Sicherheit gerecht zu werden. Man könnte von dem '17mmProblem' sprechen (um dem ein Namen zu geben) .... Anfängliche Versuche der Firma KABA die Deutschen vom 22mm Zylinder zu missionieren sind gescheitert, und haben KESO quasi den Markt überlassen. In den Niederlanden hatte Kaba da bischen mehr erfolg... Wo natürlich bei dem schweizer Zylinder die gleiche Schwachstelle im Bereich der Stulpschraube gibt wie bei dem Profilzyinder. So gibt es ja auch einen Profilzylinder für stolze € 189.99 (371,59DM)der nicht nachsperrbar ist, dann jedoch auch recht hohe Defizite an der mechanischen Aufbruchsicherheit hat.
Was mir bei den 2000S die bei mir im Gebrauch auch nicht gefällt, ist das die Schlüssel ohne Patent sind, und daher bei machen Schlüsseldiensten frei erhältlich sind. Wiederum ist bei einigen Türen innerhalb der Anlage wiederum sogar erwünscht das die Schlüssel frei erhältlich sind, da wird dann über zu hohe Preise der Nachschlüssel geklagt und das die oftmals dann nicht passen... Picken lassen die sich auch, was aber im real live nicht all zu dramatisch ist. Das großzügige Weglassen der Stifte bei Anlagen gefällt mir auch nicht besonders... Die Unempfindlichkeit gegen Verschmutzung ist neben der gering höheren Aufbruchsicherheit ein Argument für die schweizer Euro-Zylinder. Die offiziellen Preise der Zylinder, gerade als Erweiterung einer alten Anlage würden auch gegen den Erhalt der Anlage sprechen, aber da kann ich auf einen gesunden "Fundus" an Material zurückgreifen, das ich mir auf Online-Plattformen oder Trödelmärkten "zusammengeräubert" habe... wie alles im Leben hat alles seine 2 Seiten...
Dann kommt dazu das meine Schließanlage schon etwas größer ist, es viele Türen gibt und sehr viele Schlüssel im Umlauf sind, warum ein kompletter Austausch fast unmöglich ist, und dann alternativ mit 2 Schlüsseln rumlaufen will ich derzeit nicht.
:id1: Und wenn ich dann doch mal auf die Idee kommen würde mir in der Wohnung o.ä. ein separates GigaHighTech007HochsicherheitsSchloß einzubauen dann liegt es eher an einem ausgewachsenen Spieltrieb als an "Paranoidität", aber dafür muß es zu überzeugen wissen um mir den "Einschlüssel-Luxus" zu nehmen...
17mm-Problem 17mm_Problem 17-Millimeter-Problem 17 mm Problem Profilzylinder Problem
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Re: Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

Beitrag von dicey »

Na bei euch muss man ja echt aufpassen wie man sich ausdrückt ;)

CrNi Stahl ist ansich schon etwas härter als das normale Zylinder housing Material.
*Macht mind. drei Kniefälle* Entschuldigung das meine Aussage dort für Verwirrung gesorgt hat, dass mit den gehärteten Einlagen/Stiften etc. stimmt natürlich.

Mit den Stegen meinte ich die Stifte an der Seite, pardon.

Andere Leute holen auch aus, also tat ich das eben auch mal, gleiches Recht für alle :)


PS: Christian, ich sprach eigentlich vom Keso 4000 und dieser hat meines Wissens ein laufendes Patent. Pardon wenn ich falsch liege. Natürlich kann man alles knacken aber entschuldigung... Der Deutsche Einbrecher wird sich an einer RC3 Türe mit BZ+ Zylinder und ES3 Beschlag die Zähne ausbeißen. Punkt aus Ende. Sicherlich hat der ein oder andere auch dafür die nötigen Werkzeuge, welche aber wiederum lärm produzieren. Außer bei Firmen habe ich noch keine Türe in der Konfiguration als aufgebrochen gesehen noch als gepickt. Da soll mir erstmal einer das Gegenteil beweisen. Und jetzt bitte nicht die Einbruchsbilder von Banden holen, welche bei Superreichen einbrechen. Ich rede von einem normalen Mittelständler.
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Re: Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

Beitrag von AlterSchmied »

Also hier in Frankreich, gehen die Einbrecher erst in die Garage, um da das nötige Werkzeug zu entnehmen, beim meinem Onkel war da kein Werkzeug :D , aber drei Haüser weiter war an der Wand alles da :( : eine Leiter und ein Brecheisen unter anderem, weiter brauch ich nich zu erzählen denke ich mal.....
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Re: Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

Beitrag von fripa10 »

Der durchschnittliche und berufserfahrene Facheinbrecher aus Osteuropa weiß schon was er tut, schließlich ist er seit Jahrzehnten im Geschäft. Zwar weiß er nicht was eine RC3-Tür ist, macht aber nix, er bricht sie einfach auf. Wenn es sein muß mit dem geklauten Lieferwagen von Malermeister Lemke. Superreiche gibt es hier in Ostbrandenburg überhaupt nicht, aber es wird eingebrochen was das Zeug hält. Momentan ist Landtechnik ganz groß im Kommen, da ist Brandenburg inzwischen größter Zulieferer für Osteuropa. Die fahren bestens gesicherte Tore einfach mit dem ersten Traktor um, um dann den zweiten zu klauen. Da nutzt einem der Bohrschutz irgendwie gar nichts.

carl johnson
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Re: Gibt es nicht-abbrechbare Euro-Zylinder?

Beitrag von carl johnson »

Die professionellen Einbrecherbanden, die zur Mittagsstunde ganze Wohungen leer räumen, wissen in der Tat, was sie tun. Da kann ich fripa10 nur zustimmen. Den schlimmsten Fehler, den man machen kann, ist Einbrecher zu unterschätzen. Wenn man nur mal die Kupferdiebe ansieht, die Mittelständlern das Blech wegklauen. Die sind darauf vorbereitet, Tonnenweise Material abzutransportieren. Wer so was kann, kennt sich auch ein bisschen mit Werkzeug aus und hat wohl kaum zwei linke Hände.

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