Abus Code Card auslesen

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andreasschmunzel
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Re: Abus Code Card auslesen

Beitrag von andreasschmunzel »

Wenn ich das richtig gelesen habe, ist Bramah wohl der einzige Hersteller der sich die Schließung nicht notiert und nur laufende Nummern auf den Zylindern angibt (allerdings muss der Hersteller ja wissen welche Schließungen es schon gibt, um keine doppelte zu produzieren :confused: )
Auf den Schlüssel wird höchstens die Beschriftung, die der Kunde wünscht, gestempelt.

Wenn es sehr sicher sein soll geht es wohl nur mit Schlössern deren Hersteller nicht mehr existiert :p .

Und zur Kopierbarkeit der Schlüssel.
Schlüssel mit sternförmigem Bart dürften sehr schwer zu fotografieren oder abzudrücken sein.
Auch so was, wie ich letztens in der Elektronischen Bucht gesehen hatte, ein Doppel-Bramah-Chubb-Schloss, dürfte sehr schwer zu Kopieren sein, da muss man auch schon den Rohling selber machen.
Ich hätte es gern gekauft, aber in den letzten Sekunden stiegen die Gebote um einige Hundert € :rolleyes: .

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Christian
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Re: Abus Code Card auslesen

Beitrag von Christian »

die meisten Normalzylinder werden ja ohne Numerierung auf den Schlüsseln ausgeliefert, wie z.B. ABUS_C83 oder CES_810_(neu) . Nur bei besonderen Kundenwunsch werden wohl Schlüsselnummern gemacht.
:rubbingey
(ja ich mag das Smiley, das immer wieder überrascht ist)
Ich persönlich bin auch ganz der Meinung wie FAD-FMN-B3, das es egal ist ob es ein Hochsicherheitszylinder ist, oder ein einfacher Schrank, das eine Nummer die die Schließung in irgendeiner Weise wiedergibt, nicht sein sollte, und immer ein "Sicherheits-Leak" dastellt. Auch wenn ich damit nicht behaupten will das bei "Sicherheitsschlösser" man mit der Nummer einfach an Nachschlüssel kommt. Bei meinen Schlössern und Zylindern habe ich auch durch umstiften, nacharbeiten oder rausschleifen dieses "Leak" eliminiert. Auch wenn es wohl weniger "Paranoidität" der Grund ist, sondern man dann wohl wegen seiner Schloß-Interesse etwas "übersensibel" ist .
:eek:
Aber andersrum muß ich auch den Herstellern eingestehen, das der gedankenlose Umgang vieler Verbraucher mit Schlüsseln und Zylindern oftmals erfordert das die Schlüssel numeriert sind, da sonst unnötiger Verwaltungsaufwand entstehen würde.

So wie ABUS bei den "plus-Schließsystem" die Nummer nur auf dem Kärtchen macht, aber nicht auf Schloß oder Schlüssel ist sicher sicherheitstechnisch gesehen ideal, aber ich kann mir vorstellen das das Kärtchen das erste ist was "verbusselt" wird.
:rubbingey (da ist er wieder)
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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FAD-FMN-B2
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Re: Abus Code Card auslesen

Beitrag von FAD-FMN-B2 »

Mit was Christian( :rubbingey) ( :) )da geschriebenen hat
egal ist ob es ein Hochsicherheitszylinder ist, oder ein einfacher Schrank, das eine Nummer die die Schließung in irgendeiner Weise wiedergibt, nicht sein sollte, und immer ein "Sicherheits-Leak" dastellt. Auch wenn ich damit nicht behaupten will das bei "Sicherheitsschlösser" man mit der Nummer einfach an Nachschlüssel kommt. Bei meinen Schlössern und Zylindern habe ich auch durch umstiften, nacharbeiten oder rausschleifen dieses "Leak" eliminiert. Auch wenn es wohl weniger "Paranoidität" der Grund ist, sondern man dann wohl wegen seiner Schloß-Interesse etwas "übersensibel" ist .


bin ich total einverstanden. Ich denke das selbe, insofern dass, ich hätte es auch schrieben können. (Obwohl ich könnte es sicher nicht so gut Formulieren:) )

Damit auch:
bei den "plus-Schließsystem" die Nummer nur auf dem Kärtchen macht, aber nicht auf Schloß oder Schlüssel ist sicher sicherheitstechnisch gesehen ideal, aber ich kann mir vorstellen das das Kärtchen das erste ist was "verbusselt" wird.
Haftungsausschluss: Ich lerne Deutsch nur seit paar Jahren. Ich hab noch immer Probleme mit dem Grammatik und besonders mit dem Wörterschatz. Ich werde unabsichtlich komisch formulieren und Fehlern machen. :)

Benedictus
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Re: Abus Code Card auslesen

Beitrag von Benedictus »

Hallo verehrtes Forum!

Ich bin heute bzw. gestern Nacht bei meinen intensiven Google-Recherchen auf diesen Beitrag gestoßen u. vor Schreck fast zu Tode erstarrt.

Berufsbedingt schlage ich mich mit folgenden Thema herum: schon seit Jahren gelingt es einen unbestimmten Personenkreis, sich mit Fahrzeugen Zugang zu einer gesperrten Straße zu verschaffen. Die Straße ist mit einer Schranke u. diese mit einem Vorhängeschloss gesichert. Das Vorhängeschloss ist ein Abus Granit 37RK/80 u. hängt schon seit mindestens 2005. Näheres war ohne Ortstermin nicht in Erfahrung zu bringen. Ich denke deshalb, dass es sich beim Zylinder des genannten VS noch um einen Plus u. keinen Plus-X handelt. Da auf dieser Straße reger Verkehr herrscht, gehe ich davon aus, dass es einen Trick geben muss, dass VS relativ schnell zu überwinden bzw. einen Nachschlüssel anzufertigen. Erschrocken bin ich nun gestern Nacht, als ich gelesen habe, dass man den "Code" direkt vom Schlüssel ablesen kann. Soll das jetzt heißen, dass

1.) wenn mir diese Tatsache bekannt ist u. ich den Schlüssel mal einige Zeit berechtigt besessen habe (ohne Code-Inhaber zu sein), den Code am Schlüssel (Fräsungen) ablesen

und

2.) danach über das Internet einen neuen bestellen konnte? Ich hab gesehen, dass man bei einigen Schlüsseldiensten einen Nachschlüssel online bestellen kann u. diese "lediglich" die Angabe des Codes verlangen, ohne weitere Sicherheitsüberprüfungen (rechtmäßiger Code-Inhaber, Personalausweis usw.)

Wenn ich den Schlüssel eine zeitlang berechtigt in Gewahrsam hatte u. mir evtl. ein VS der Schließanlage "organisiert" habe, wo wäre hier der einfachste Angriffspunkt, um in Besitz eines Nachschlüssels od. einer anderen Sperrmöglichkeit zu kommen? Über den abgelesenen Code am Schlüssel od. über einen evtl. ausgebauten Scheibenzylinder. Beide Varianten wären meinerseits denkbar, weil auch zwei VS verschwunden sind. Ich glaube gelesen zu haben, dass man den Zylinder ausbauen kann, wenn das VS geöffnet ist.

Bisher haben ich das Abus Granit als unknackbar betrachtet. Dies ist mir von Abus auch so gesagt worden u. ich habe diese Spur nicht weiter verfolgt. Angeblich kommt es bei den Scheibenzylindern auf 1/100 Millimeter an. Jetzt - nachdem ich hier im Forum gelesen habe - denke ich wieder ganz anders...

Hat jemand einen Tipp, wie die Leute das machen? Rohlinge sind ja nur bei Abus vorhanden u. können auf dem normalen Weg nicht erlangt werden. Der richtige Schleifwinkel usw. dürfte ja auch nicht so einfach mit einer Hobbymaschine od. Feile zu realisieren sein.

Viele Grüße

B.

fripa10
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Re: Abus Code Card auslesen

Beitrag von fripa10 »

Die Schlüsselnachfertigung ist wesentlich einfacher, als Du es Dir vorstellst und ja, wer einen passenden Schlüssel besaß oder ihn abfotografieren konnte, kann mit minimalen Vorkenntnissen die vorhandenen Einschnitte in den passenden numerischen Code "übersetzen". Denn der Code, der eigentlich nur auf der Karte und dem Blechschildchen vermerkt ist, ist nicht verschlüsselt, sondern bezeichnet genau die jeweils nötigen Einschnitte im Schlüssel.

Benedictus
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Re: Abus Code Card auslesen

Beitrag von Benedictus »

Ja - das hab ich schon im Beitrag gelesen. Was mir aber bisher noch schleierhaft ist: kann ich dann mit diesen "selbst ermittelten" Code einfach zum nächsten Schlüsseldienst gehen u. einen Nachschlüssel anfertigen lassen? Der muss doch zumindest die Code Card verlangen u. nicht einfach jeden mitgeteilten Code anfertigen? Oder dient der "selbst ermittelte" Code dann nur dazu, mir selbst leichter einen Schlüssel zu feilen bzw. mit Spezialwerkzeug den Scheibenzylinder schnell öffnen zu können??? Mich würde interessieren, ob der "geübte Anwender" auch selbst einen Rohling fertigen u. den Code einfeilen kann?

Viele Grüße

Benedictus

Küchenhilfe
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Re: Abus Code Card auslesen

Beitrag von Küchenhilfe »

Gelöscht
Zuletzt geändert von Küchenhilfe am 8. Mär 2015 23:41, insgesamt 1-mal geändert.

Benedictus
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Re: Abus Code Card auslesen

Beitrag von Benedictus »

Ok - wieder was gelernt. Also Rohlinge gibt's auch - dann hat das auch nicht gestimmt, was mir Abus gesagt hat. Viel Werkzeug erforderlich? Wenn ich jetzt meine ganzen Informationen so durchdenke, wäre es wohl am einfachsten, ein Spezialwerkzeug zu kaufen, das Schloss picken u. danach decodieren. Den Code kann ich ja offensichtlich auf dem Spezialwerkzeug ablegen u. dann als Nachschlüssel verwenden. Dann bräuchte ich keine Rohlinge u. kein Werkzeug zum bearbeiten des Nachschlüssels...?

Küchenhilfe
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Re: Abus Code Card auslesen

Beitrag von Küchenhilfe »

Viel werkzeug ist relatief

Es ist schon ein maschienenpark und dif.schneidvorichtungen erforderlich um kopienen ala abloy o.ä zu erstellen.

Der schuh.u.schlüsselschnitzer um die ecke kommt da schon schnell an die grenzen.

Mfg
Frank

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Retak
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Re: Abus Code Card auslesen

Beitrag von Retak »

So einfach ist das mit dem Werkzeug, das im übrigen relativ teuer ist, auch nicht, dass man es sozusagen als "Schlüsselersatz für den täglchen Gebrauch" nutzen könnte. Die Abus-Plus Schlösser sind schon recht sicher und das Öffnen mit dem Werkzeug dauert eine Weile und verlangt Erfahrung und Konzentration. Ich gehe davon aus, dass da eine größere Anzahl illegal nachgemachter Schlüssel im Umlauf ist, wo immer die auch herkommen mögen.
Ich kenne ähnliche Probleme hier aus der Gegend von (gleichschliessenden) Schlössern an Forstwegschranken, wo sich die Schlüssel auch unkontrolliert vermehrten, so dass nachher Hinz und Kunz einen hatte und durch die Wälder bretterte. Vor ca. 10 Jahren schaffte man dann die Schlösser ganz ab und rüstete auf Dreikant um.

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