Schlüsselkopien am 3D-Drucker

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boianka
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Re: Schlüsselkopien am 3D-Drucker

Beitrag von boianka »

Christian hat geschrieben:Danke für die Info, Boianka
das klingt ja interessant, wäre z.B. ein gebrauchsfertiger Bundbartschlüssel dann wohl möglich... auch wenn er dann etwas "exlusiv" im Preis wäre.
Das kann Dir decoder sicher besser beantworten !

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decoder
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Re: Schlüsselkopien am 3D-Drucker

Beitrag von decoder »

Christian hat geschrieben: das klingt ja interessant, wäre z.B. ein gebrauchsfertiger Bundbartschlüssel dann wohl möglich... auch wenn er dann etwas "exlusiv" im Preis wäre.
Richtig, das sollte ohne weiteres möglich sein. Nur der Preis ist halt das Problem. Zum Vergleich, mein Keso Rohling kostet 16 Euro zzgl. Versand, wobei hier wohl die Hälfte des Materials auf den Griff fallen, d.h. da könnte man noch bisschen sparen.

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andreasschmunzel
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Re: Schlüsselkopien am 3D-Drucker

Beitrag von andreasschmunzel »

Ich hatte schon so verschiedenes angehört/gesehen (hier zum Beispiel bei der Metall Messe), die derzeitige Limitierung der Teildicke ist von der Pulverkörnung in der Laserstrahl dicke abhängig.
Also unter 1/20 mm wird es etwas schwieriger und teurer.
Die Legierungen kann man frei wählen, wenn das ganze in einer Vakuumkammer passiert oder unter Schutzgas.
Also auch hoch legierte Stahlsorten, Titan, Alu, Nickel, Kobalt, ... .
Je nach Verwendung muss das Werkstück dann noch eine Passende Wärmebehandlung erfahren.
Man kann auch Automotoren drucken(direkt schon mit den Gewinden), ein Schlüssel ist also kein Problem.

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decoder
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Re: Schlüsselkopien am 3D-Drucker

Beitrag von decoder »

Das gilt sicher für sehr industrielle Methoden, aber solche die für den Endverbraucher zumindest indirekt verfügbar sind (wie Shapeways), haben noch ein paar mehr Limitierungen, als nur die Pulverkörnung. Mehr dazu findet ihr z.B. unter https://www.shapeways.com/materials/steel

Wichtig für Schlüssel daraus: Minimalwandstärke 3mm, bei entsprechender Struktur auch bis 1.5mm, darunter kritisch.

Preis: ca. 6 Euro pro Kubikzentimeter Material + Gebühr von ca. 4.50 Euro pro Druck + Versand.

Hab auch grade nochmal nachgeschaut, mein TS5000 Rohling (mit Reide in der Größe der Originalreide) kostet 26 Euro zzgl. Versand. Ob er passt muss ich erst noch mit einem Plastikmodell mal testen.

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andreasschmunzel
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Re: Schlüsselkopien am 3D-Drucker

Beitrag von andreasschmunzel »

Ach, da wird der Klebstoff durch Bronze ersetzt, wodurch das kein Stahl ist, sondern Stahlstaub, mit Bronze zusammengelötet.
Das ist eine ganz andere Technik, als mit Stahl-(Metall-)pulver und das mit sich selbst verschmelzen.

Bei Silber drucken die ein Wachsmodell und benutzen des weiter wie ein Normales.
Da sind Kleinere Abmessungen möglich.
Vielleicht gießen die auch Bronze, das währ dann fester als silber, und ungefähr so wie das "Edelstahl" Material was die Herstellen, mit viel besseren Gleitreibungseigenschaften.

Janvi
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Re: Schlüsselkopien am 3D-Drucker

Beitrag von Janvi »

Man kann auch Automotoren drucken(direkt schon mit den Gewinden), ein Schlüssel ist also kein Problem.
Die Maschinen sind von EOS aus München. Die von einem Stuttgarter Sportwagenhersteller habe ich schon mal gesehen und seit es die gibt, kommen neue Motormodelle im Mondphasenrythmus raus.
Früher hat das immer etwa ein Jahr gedauert, bis der Guß aus der Kernmacherei für die Ansaugkanäle funktioniert hat. Jetzt wird nicht die Gußform sondern gleich der ganze Motor gedruckt.

Was mich aber speziell bei Shapeways interessieren würde: Die haben gar keine Maschine zum Metall drucken. Die Maschine für PA12 kommt ebenfalls von EOS (was auf dem Materialdatenblatt
ersichtlich ist). Drucker für Stahl und härtbare Teile die auch Zahnersatz, Kniegelenksprothesen usw. drucken können scheinen ungleich teuerer. Wie mir scheint, macht Shapeways die Metalldrucke
mit Hilfe eines Umgußverfahrens auf einem Gipsmodell, weshalb es hier auch heftige Einschränkungen bezüglich der Wandstärken und Detailauflösungen gibt was die Sache für Schlüsselkopien dann
wieder eher unbrauchbar macht. Bei einem "richtigen" 3D Drucker angefragt, waren die Stahldrucke durchweg im 4-stelligen Einstiegsbereich. Wenn Shapeways die Technik natürlich für ein oder
gar zwei Nullen weniger anbietet wäre das sehr interessant. Allerdings ist mir nicht ersichtlich, welche Bestelloption das dann sein soll.

Was jedoch neuerdings auf den "normalen" Eosint Maschinen läuft ist als ein Polyamid mit Glasfaserverstärkung. Könnte als Schlüssel schon gut genug sein.

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Christian
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Re: Schlüsselkopien am 3D-Drucker

Beitrag von Christian »

:eek:
... früher oder später wird es aber so sein das normale Schlüssel machbar werden (oder sind) ... und dann bekommen die Ganzen Hersteller ihren 2. Großen Shock ...
... haben die alle Möglichen Zylinder auf hinterschnittene Profile geändert um der Pinken Kiste das Leben schwer zu machen ... und mit 3D-Druck geht das dann auch wieder ...
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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Christian
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Re: Schlüsselkopien am 3D-Drucker

Beitrag von Christian »

decoder hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:....... auch wenn er dann etwas "exlusiv" im Preis wäre.
...... Versand, wobei hier wohl die Hälfte des Materials auf den Griff fallen, d.h. da könnte man noch bisschen sparen.
das könnte man ja mit einem Griff machen der schön ausgehöhlt ist ... quasi nur ein dünner Ring ... den man evtl selbst mit Kunstharz oder irgendwas schönes ausfüllt ...
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boianka
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Re: Schlüsselkopien am 3D-Drucker

Beitrag von boianka »

Christian hat geschrieben::eek:
... früher oder später wird es aber so sein das normale Schlüssel machbar werden (oder sind) ... und dann bekommen die Ganzen Hersteller ihren 2. Großen Shock ...
... haben die alle Möglichen Zylinder auf hinterschnittene Profile geändert um der Pinken Kiste das Leben schwer zu machen ... und mit 3D-Druck geht das dann auch wieder ...
Deshalb gefederte Elemente in den Schlüsseln - die werden sich wohl nicht drucken lassen . . .

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Re: Schlüsselkopien am 3D-Drucker

Beitrag von fripa10 »

Mein MCS-Schlüssel aus dem Drucker paßt nicht, was ist da schiefgelaufen?

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