Patentschutz von Schlüsseln

[Christian]

Hochgeachteter und werter Stefan,
wir sind uns ja einig das das Schützen von Schlüsseln vor sogenannten "Schwarzen Schlüsseln" über Patent oder Warenzeichengesetz nicht "ideal" ist ... und letzendlich dem Verbraucher klar sein sollte das das die geheime Kombination (Zacken, Mulden) im Schlüssel die eigentliche Sicherheit von Schlössern sind, abgesehen von der Nachsperrbarkeit ... Als die Tatsache wenn Mieter, Mitarbeiter oder Handwerker passende Schlüssel haben diese doch irgendwie kopieren können, sei es mit krimineller Absicht oder aus unwissenheit des Schlüsseldienstes ... (warum ich bei Handwerkern auch gern Billigzylinder vorrübergehend in Türen schraube)

JEDOCH, unabhängig von meiner Art des Lesens, bleibe ich dabei das ich deine Art und Weise kritisiere, denn meiner Meinung nach stellst Du schon die Tatsachen so hin als wären sie alternativlos wahr, wie Du dich z.B. ausschließlich auf die Gerichtsurteile von Mr.EasyEntrie berufst, oder weil Dir persönlich keine Fälle bekannt sind das ein Schlüsseldienst belangt wurde, und dann behauptest das es generell nicht verboten sei ... mir sind z.B. zwei Schlüsseldienste aus Düsseldorf bekannt die belangt wurden, und unserem ForenKollegen "Küchenhilfe" sind auch 2 Fälle bekannt ...

Früher war es halt so, das die Rohlinghersteller mit ihrem Angeobot "geregelt" haben was frei ist und was noch "gesperrt" ist ... ein Rohling den der Schlüsseldienst nicht besorgen konnte war damit noch geschützt, unabhängig vom Paten oder What Ever ... heut wo die EasyEntrie bei einigen Schlüsseldienstlern steht hat es die Situation etwas "aufgemsicht" ... und es werden sogar Schlüssel kopiert die eigentlich nicht kopiert werden sollten ... und wenn der 3D-Druck noch etablierter wird, dann wird es sicher noch weiter in die Richtung gehen ...

Wenn Du bei einem Schlüsseldienst gearbeitet hast, und auch selbst Schließanlagen erstellt hast, dann müsste Dir doch geläufig sein das das Sicherheitsbedürfniss deiner Endkunden gewart sein muss, und für diese Anlagen hast sicher auch nicht die GHS-Schlüssel frei an andere Kunden verkauft ... oder doch ?

Wenn ich jetzt Dich etwas ärgern will, was ich jetzt mit gewisser Ironie schreibe, dann unterstelle ich Dir das Du dem Kunden A eine große Anlage gebaut und verkauft hast, und anschließend in deinem InderNetzShop die GHS-Schlüssel verkloppt hast, oder Du hast noch einen "Super-GHS" in die Zylinder gebaut, die dann bei allen Kunden passen, und diesen dann auf "EinbrecherShop.ru" im Angebot ... (ist jetzt nicht ernst gemeint, nur leichte provokation aus Spaß) ...

Ich glaub, lieber Stefan, wenn wir aus einem Dorf kommen würden, und zusammen eine Tasse Tee trinken würden, würden wir uns sicher gut (besser) unterhalten als über das Medium InternetzForum.
Also in dem Sinne wünsch ich einen schönen Tag. Gruß Christian

[Schloßgespenst]

Also ich halte es sogar für möglich, am Tresen, bei einer Tasse Tee, daß ihr euch gut verstehen könntet...

[boianka]

Also ich halte es sogar für möglich, am Tresen, bei einer Tasse Tee, daß ihr euch gut verstehen könntet...

Jagertee ?

[Schloßgespenst]

Hopfenblütentee...

[boianka]

Aah, der mit dem Schaum . . .

[Schloßgespenst]

Ja, der Schaum ist eine Folge vom Aufguss, äh...eingießen...

Ich denke Beruhigungstee brauchen die beiden jetzt nicht mehr...

[boianka]

Ich denke Beruhigungstee brauchen die beiden aber nicht mehr...

Auf keinen Fall, eher etwas Belebendes - ich hoffe immer noch auf detailierte, gesetzliche Belege (Urteile) für beide Standpunkte . . .

[Christian]

Also ich halte es sogar für möglich, am Tresen, bei einer Tasse Tee, daß ihr euch gut verstehen könntet...

. . . ich meine aber halt wirklich Tee, wo ein gepflegtes Bier sicher auch nicht immer falsch ist . . .

ich hoffe immer noch auf detailierte, gesetzliche Belege (Urteile) für beide Standpunkte . . .

das Problem ist das es für jedes Patent anders ausfallen kann, mal ist der Richter zum Schluß gekommen das der Schlüssel kopiert werden darf und dennoch das eigentliche Patent nicht verletzt wird, andern falls kommt es auch vor das der Richter der Meinung ist das Patent diesen Schlüssel wirklich geschützt hat . . . es ist wirklich immer die Frage des Einzelfalls, und somit ist eine generelle Aussage nicht möglich.
Fakt ist, wo ich auch Mr.Schabe78 recht gebe das das Patentrecht nicht direkt ein "Schlüsselschutz-Gesetzt" ist, und damit die ganze Geschichte mit den Sicherungskarten nicht 100%ig "Wasserdicht" ist . . . . Die Eigenschaften die die Schlüssel patentierbar machen sind ja teilweise recht phantasievoll ... ob es lustige Anschläge oder irgend welche Winkel sind, die den Schlüssel als "erfinderisch neu" definieren . . . aber ich möchte mir nicht anmaßen den Entscheidungen der Richter vorzukommen, die müssen es jeweils abwägen und demnach das Urteil sprechen . . . deshalb bleibe ich bei meinen Formulierungen "schwammig" , und habe mich den (für mich zu pauschal klingenden) Äusserungen von Schabe78 kritisch gegenüber verhalten. . . man darf auch nicht ganz ausser Acht lassen das wir hier für jederman lesbar sind . . .

So als dooofen Vergleich ... wenn Person X mit einer KaffeeMaschine ein Nagel in die Wand kloppt und das klappt, weil er vielleicht eine stabile Kaffemaschine hatte ...
Person Y hat eine Kaffeemaschine aus dünnen Plaste, und versucht damit ein Nagel in einen Stahlbetonwand zu hauen, ausser das die Kaffeemaschine in alle einzelteile zerfällt passiert nix ...
Und so kommt Person X auf den Entschluss das Kaffeemaschinen zum Nägel in die Wand klopfen geeignet sind, und Person Y wiederum ist sich ganz sicher das KaffeeMaschienen nicht geeignet um Nägel in die Wand zu schlagen . . .

Natürlich kann man als Besitzer einer Schließanlage auch den Schlüsseldienst verklagen, da man ihm unterstellen kann, das er anhand der Schlüssel hätte wissen müssen das es eine Sicherungskarte gibt, Profil und Präge auf dem Schlüssel hätten ihm ja erkennen lassen müssen (was vermutlich oft nicht der Fall ist) und es einen Wunsch nach "Schlüssel-Kopiersicherheit" bei mir gibt, und damit der Schlüsseldienst aus "Profit-Gier" hier mein persönlichen Wunsch nach Sicherheit gefährdet, dieses dann schon gewissermaßen unseriöse "Geschäftspraxis" ist ... ähnlich hat "Schabe78" es ja auch geschrieben ... aber auch hier ist es wieder vom Einzelfall abhängig, was gerade der Richter für ein Urteil spricht ... könnte so oder so ausfallen, es ist dessen Job dieses gewissenhaft zu prüfen und dementsprechend zu entscheiden ... Vergleichbar wäre ja auch wenn ein Schlüsseldienst eine Wohnungstüre aufbricht, auch hier muß er sich vergewissern das er nicht gerade Beihilfe zum Einbruch macht, und alles mit rechten Dingen zugeht ...

Resümierend würd ich jedem "normalen Verbraucher" raten sich nicht blind auf einen Sicherungsschein (Karte) zu verlassen, ein Schlüssel der schon in viele Hände geraten ist kann immer schon dupliziert worden sein, ob diese Kopie nun dem Recht entspricht oder nicht ist ja dann auch recht egal, denn passen tut er so oder so ... also wenn man z.B.eine Wohnung übernimmt würd ich auf jeden Fall zu einem neuen Zylinder raten ... denn richtig sicher ist nur ein Zylinder dessen "Geheim-Code" nicht bekannt ist, und dieser natürlich auch nicht leicht manipulierbar ist ... alles andere ist letztendlich "Augenwischerei" oder Schein-Sicherheit ...

[schabe78]

Hochgeachteter und werter Stefan,
...

Noch höher geachteter und allerwertester? (nee, das kann man so nicht schreiben... ) Christian,

erst mal herzlichen Glückwunsch nachträglicher Weise (...hab's zu spät gelesen) zu Deinem Wiegenfeste.
Tee oder andere "ökologisch wertvollen Präparate" stehen jetzt nicht wirklich auf meinem Speiseplan. Aber Sonsbeck (Kreis Wesel) und Essen sind nicht so weit entfernt. Einem gepflegten Bier, gerne auch mit gegrilltem, steht daher nix im Weg. Die Einladung steht!

Das Du Dich an Deinem Geburtstag mit mir "rumprügelst" beweist mir, das auch Dich das Thema interessiert. Sicherlich ist keine pauschale Aussage zu diesem Thema möglich, sondern steht in Abhängigkeit vom System und dessen Patenten.
Hier war meine Aussage "provokativ" zu pauschal. Aber auch das hat sein Gutes: Man kann sich hier in der Gemeinschaft intensiver mit dem Thema auseinandersetzen.

Einige meiner Fragen sind noch nicht geklärt, aber ich währe nicht ich, wenn ich nicht schon wieder neue Überlegungen hätte:
Nehmen wir KESO 2000S Omega: Ich bohre in einen Keso 2000 Rohling (frei verkäuflich) quer ein Loch an die Stelle, wo die Mechanik sitzt und verfülle es mit Silikon oder einer anderen gummiartigen Masse. Hat mit der im Patent genannten Mechanik nix zu tun, schließt aber trotzdem.
Patentverletzung oder nicht?

Feuer frei!!!
Die Schabe...

PS: @ Mod's: Wäre es nicht möglich, das Thema "Schlüsselpatente" aus diesem Faden in einen neuen zusetzen? Die Überschrift passt nicht wirklich zu diesem interessanten, leider aus dem Off-Topic entstandenen Thema.

[Christian]

Einer Verschiebung dieser Beiträge in einen anderen Fread würd' ich auch begrüßen... (schon passiert)

Werte Schabe,
(Hallo Stefan hört sich gesünder an)

Nehmen wir KESO 2000S Omega: Ich bohre in einen Keso 2000 Rohling (frei verkäuflich) quer ein Loch an die Stelle, wo die Mechanik sitzt und verfülle es mit Silikon oder einer anderen gummiartigen Masse. Hat mit der im Patent genannten Mechanik nix zu tun, schließt aber trotzdem.
Patentverletzung oder nicht?....

... und dann muss diese Schlüssel noch gewerblich verkauft werden, private Basteleien sind "eh" vom Patenschutz nicht betroffen ... und ein Schlüsseldienst wird sicher so einen Schlüssel nicht an einen "normalen Kunden" verkaufen wollen da die gummiartige Masse sicher nur für wenige Betätigungen halten wird ... auch aus Marmeladenglas-Deckeln geschnittene Schlüssel werden sicher bei der Schlüsseldienstkundschaft nicht groß auf Begeisterung stoßen auch wenn die in vielen Zylindern sperren würden ...
Aber angenommen ein Schlüsseldienst verkauft so ein mit Gummi gefüllten Keso-Omega-Fälschling, und der Kunde akzeptiert diesen auch ... und es kommt dann wirklich zu einem Prozess ... dann wäre die Frage was der jeweilige Richter entscheidet, ob er diesen Schlüssel als bewusste "Patent-Umgehung" erachtet oder nicht ... wer hat die besseren Anwälte, wer hat in Augen des Richters den größeren Schaden, und hier geht es erstmal um ein Patent nicht um ein "Schlüsselschutz-Gesetz") ... also wäre der Schaden bei KESO das deren Erfindung auch von anderen Firmen (Schlüsseldienst XY) vermarktet wird ....
Also wenn dann Keso nicht gewinnen würde, und dieser Gummi-Füllungsschlüssel rechtmässig erachtet wird, dann muss der Schließanlagenbesitzer wiederum in einem weiteren Verfahren Keso anzeigen, da ja Keso bzw. der Händler ihm versprochen hat das die Anlage geschützte Schlüssel hat was ja dann sich als nicht zutreffend rausstellen würde ... auch hier liegt die Entscheidung wiederum beim Richter, welcher Auffassung er ist, und ob wirklich KESO oder der Schlüsseldienst der die Anlage verkauft hat dem Kunden versprochen hat das die Schlüssel nicht nachmachbar sind, oder ob eine "schwammige" Bezeichnung nur behauptet das ein Schlüssel "patentiert" ist ... und der Endkunde hätte sich erkundigen müssen was überhaupt bedeutet das der Schlüssel patentiert ist ...

Aber so ein Fall das ein Schließanlagen-Besitzer seinen Hersteller bzw. Lieferanten wegen versprochenen Kopierschutz verklagt ist mir nicht bekannt, hätte da auch gern gewusst wie so etwas ausfallen könnte ... Aber das sich Hauseigentümer bei Schlüsseldienste beschwert haben das sie ihre Sicherungsschein-Anlagenschlüssel nachmachen habe ich schon öfters gehört, ...

ABER noch eine andere Sichtweise hier mal erwähnt, nur so mal als Gedankenansatz in diesem Thema ...
sicher ist die EasyEntrie ganz praktisch, gerade für Kunden die schnell einen Schlüssel brauchen, für Schlüsseldienstler die nicht 10000 verschiedene Rohlinge bevorraten wollen ...
Aber wenn doch jemand die Entscheidung trifft eine Schliessanlage bei sich einzubauen, weiß er dann nicht das die Schlüssel etwas länger brauchen würden, kann er nicht sich darauf einrichten, das er dann einige Ersatztschlüssel bevorratet, ist es denn wirklich immer so wichtig das man jeden Schlüssel immer und sofort kopieren können muss ... wird hier vielleicht auch dem Kunden ein Bedürfnis eingeredet, was auch etwas "übertrieben" ist ... ich habe z.B persönlich eher schlechte Erfahrungen mit kopierten KESO-Schlüsseln, warum ich für gewisse Schlösser wo viele Schlüssel im Umlauf sind immer einige Reserveschlüssel "eingelagert" habe, so das auch an Feiertagen oder Sonntagen man schnell einen Schlüssel aushändigen kann ...

Ja nun Kreis WES ist nun nicht wirklich weit von E ... wäre ja mal eine Idee wert, und sicher interessante Diskussionen gäbe es dort ... und Grillfleisch und Gerstenkaltschale sind nicht zu verachten, auch wenn ich auch gelegentlich eine gepflegte Tasse echten Tee trinke, bisserl Alternatibv bin ich manchmal auch ...