Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

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gs33
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Re: Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

Beitrag von gs33 »

Ich finde es auch bedeutens schwieriger, einen eingebauten Zylinder zu picken als einen, der nicht eingebaut ist. Am schwierigsten ist für mich noch immer der richtige Umgang mit dem Spanner. Da fällt es mir wesentlich leichter, einen ausgebauten Zylinder zu picken, bei dem man den Druck auf den Zylinderkern über den Schließbart ausüben kann. Wie sieht das hier bei den Meisterschaften aus, muss der Zylinder da im Schraubstock eingespannt sein?
Mit dem Spanner hat man auch oft das Problem, dass man an einer Tür keinen Platz hat, weil die Zarge im Weg ist oder der Türbeschlag. Was Spanner angeht, muss ich mir eigentlich mal Gedanken machen, was man da am besten machen kann.

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mhmh
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Re: Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

Beitrag von mhmh »

Bei Meisterschaften in DE und NL muss der Zylinder weder eingespannt sein, noch ist festgelegt wo man ihn spannen muss.

Bei Impression gab es dazu allerdings kürzlich Stress, der soweit ich weiß noch nicht ganz endgültig geklärt ist.

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Z_CON
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Re: Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

Beitrag von Z_CON »

Das Spannen von eingebauten Schließzylindern erfordert nur längere Spanner und Gewöhnung daran. Ein Stuhl dazu macht diese Öffnung kaum mehr unbequem als man denkt.

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Christian
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Re: Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

Beitrag von Christian »

gs33 hat geschrieben:... Mit dem Spanner hat man auch oft das Problem, dass man an einer Tür keinen Platz hat, weil die Zarge im Weg ist oder der Türbeschlag. Was Spanner angeht, muss ich mir eigentlich mal Gedanken machen, was man da am besten machen kann.
... ich biege mir dann in so einem Fall den Spanner vor Ort an der Türe ... habe jetzt einen schönen "Spezialspanner" der ganz gut funktioniert wenn man unter dem Türknopf und der Zarge den Zylinder (berechtigter weise) bearbeitet, aber bei anderen Türen hatte ich auch schon das man bequem die normalen Spanner benutzen kann ... und wenn noch eine KernzieRosette verbaut ist, muss der Spanner ggf. etwas länger sein ... und bei manchen Profilen rutscht der Spanner ganz gern raus, zumindest in einer Richtung, könnte man dieses Problem evtl. mit einem Flipper umgehen ...

aber wie schon erwähnt, geht es manchmal echt schwer an der Türe im Echten Leben zu picken, nur wenn ich zum Spaß einen Zylinder hier in eine Zimmertüre schraube geht es wieder ganz leicht ... so gemein ist manchmal die Welt ...
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remon
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Re: Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

Beitrag von remon »

Dieser Schlüsseldienst wirbt auch mit zerstörungsfreien Methoden. Soweit ich das weiß ist es höchst selten, dass geradewegs gebohrt wird. Ein guter Dienstleister sollte die verschiedenen Öffnungsmethoden der Reihe nach ausprobieren, bevor gebohrt wird. Ich habe selbst mal ein Erlebnis gehabt, wo ein Schlüsseldienst behauptet hat, er würde in die unverschlossene Tür nicht aufbekommen und er wolle jetzt den Bohrer auspacken. So Leute sollte man gleich wieder wegschicken, das ist reine Abzocke.

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Marvin K
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Re: Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

Beitrag von Marvin K »

Lasst euch nicht zuviel vom Fernsehen einreden. Aus eigener Erfahrung muss ich leider gestehen, dass ich schon bei zugefallenen Türen den Bohrer anzetzen musste.

Erster Fall: Selbstgebaute Tür, weder mit Türfallenkarte oder mit selbstgebogener Öffnungsnadel öffnebar.. Picking auch fehlanzeige da Zylinder festgegammelt. Ist ja auch nicht schlimm gewesen, war nur nen Normalprofilzylinder.

Zweiter Fall: Einsteckschloss bzw. Falle total festgegammelt. Bin mit WD40 nicht drangekommen, konnte mit Fallenblech, Karte und Öffnungsnadel nicht den Druck entgegenwirken. Türklingenangel habe ich keine. Eine Vierkantnussspachtel leider auch nicht (möcht ich mir aber noch anschaffen). Schlüssel steckt auf der anderen Seite, Picking fehlanzeige (für BKS reichen meine Künste noch nicht) - Also Zylinder im Kern total ausfräsen.. Das witzige dabei war, der Kunde wollte den Zylinder am gleichen Tag noch durch eins mit N&G wechseln und hatte den schon zum Einbau in der Wohnung parat.. löl

Klar gibt es Leute, die öffnen jeden Tag 10 Türen, die haben mehr drauf als ich, aber es gibt noch andere wichtige Tätigkeiten als Schlüsseldienst, die nicht nur als Notdienst arbeiten, Beratung von Kunden, Schlüssel kopieren, wohlmöglich ne Schließanlage basteln oder eine Gleichschließung, Zylinder reparieren, Montage und davon muss man halt alles beherschen und wenn bei 20 geöffneten Türen eine dabei ist, die man leider aufbohren musste, ist es auch noch verkraftbar. Aber das Fernsehen zeigt halt immer, dass die Leute, die als letzten Weg bohren, Böse sind.
Alles Hass auf dieser Welt ist für mich vergessen, wenn ich meinen Kater schnurren höre!

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Re: Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

Beitrag von Schlosser »

Marvin K hat geschrieben: Aber das Fernsehen zeigt halt immer, dass die Leute, die als letzten Weg bohren, Böse sind.
Alles wegen der Einschaltquoten. Negative Berichte verkaufen sich besser..
Letztendlich gibt es in JEDER Branche die dunklen Schaafe...
Mein Reichtum: MCS, ICS, 3KS, Kaba Quattro, Abus XP2-S, S&G 6651, S&G 6730, LaGard 1985, La Gard 39e, mech. Kromer 3 Uhren Zeitschloß, Kromer 3011 und einen Bode Tresor

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Christian
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Re: Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

Beitrag von Christian »

Marvin K hat geschrieben:... aber es gibt noch andere wichtige Tätigkeiten als Schlüsseldienst, die nicht nur als Notdienst arbeiten, ....
das "Zumachen" (also Schlösser einbauen, reparieren ... usw ) überwiegt meist in der Tat dem Aufmachen ... oder halt den Berechtigten Peronen zutritt zu ermöglichen, indem man Schliessanlagen baut oder einfach nur Schlüssel dupliziert oder besorgt ...
remon hat geschrieben:Ein guter Dienstleister sollte die verschiedenen Öffnungsmethoden der Reihe nach ausprobieren, bevor gebohrt wird.
... im Prinzip ja, aber wenn man schon viele Türen gesehen hat, hat man seine Erfahrungswerte und braucht nicht groß durchprobieren zu müssen ... so würde man z.B. bei einem Kreuzprofilschloss nicht versuchen den Zylinder abzubrechen, hier muss man im Zweifel gut dem Kunden erläutern warum man hier dieses versucht, und anderes lässt ... ich denke viel Wichtiger ist es das der Kunde das Gefühl hat das ein ehrlicher Dienstleister am Werke ist, der letzendlich auch nur mit Wasser kocht, auch wenn durch die "Wundermethoden" mancher TV-Ausstrahlungen natürlich oftmals die Dinge völlig falsch eingeschätzt werden. Und diese bandenmäßigen Kallzenter-Schlüsseldienste, die besonders den ersten Buchstaben im Alphabet lieben, die sorgen auch dafür das der kleine Handwerksbetrieb auch schnell als "Betrüger" gesehen wird. Nur das der kleine Schlüsseldienst auch seine Kosten hat, wird da gern vergessen ... es ist halt oftmals schwierig eine differenzierte Sichtweise zu haben ...
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remon
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Re: Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

Beitrag von remon »

Du meinst wahrscheinlich sowas mit Kreuzprofilschloss: http://www.sicher24.de/product/4690/iko ... -14mm.html

Ich denke hier würde man eher zum Bohrer greifen, da das nicht sehr alltäglich ist. Oder halt Picken mit einem Kreuzbartöffner.

miandrew
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Re: Fragen zu realer Türöffnung beim Schlüsseldienst

Beitrag von miandrew »

Shabazza hat geschrieben: 20. Okt 2014 13:31 Mir kamen da 2 Fragen die reale Türöffnung betreffen.

1. Geht real überhaupt mal ein Schlüsseldienst her und "pickt" ein Schloss per SPP?
Mir kommt es so vor, als wären solche "sanften" Methoden überhaupt nicht üblich. Da wird doch i.d.R. entweder ein Schlagschlüssel oder gleich der Bohrer oder Bolzenschneider angesetzt.
Das höchste der Gefühle ist wohl ein Elektro-Pick, wenn es (einigermaßen) zerstörungsfrei sein soll.
Ich hab noch kein einziges Video von einem echten Schlüsseldienst gesehen, bei dem ein Schloss wirklich so geknackt wird wie wir das hier mit Wonne betreiben.

2. Wenn ein Schlüsseldienst tatsächlich mal ein Schloss SPP-gepickt hat, welches aber 2x abgeschlossen ist (also so wie man halt ne Haustüre abschließen sollte),
wie macht er das dann beim Öffnen? Muss er bei der 2. Drehung das Schloss nochmal picken (check here)?
Weil wenn er den Kern 1x gedreht hat um 360 Grad, rasten die ganzen Pins doch wieder ein, wenn kein Schlüssel steckt, oder?

Die Fragen haben ausnahmsweise mal überhaupt keinen tieferen Sinn für mich. Ich hab mich das nur schon öfters gefragt.
Kann da jemand was zu sagen?

PS: Da dort nur selten jemand reinguckt, ich hab da noch ne andere Frage am Start:
http://www.koksa.org/viewtopic.php?f=46 ... 00#p160972.
"Diese sind zwei interessante Fragen zur realen Türöffnung.

1. Ist es üblich, dass Schlüsseldienste SPP (Single Pin Picking) verwenden, um Schlösser zu öffnen? Es scheint, dass eher kraftvollere Methoden wie Schlagschlüssel, Bohrer oder Bolzenschneider verwendet werden. Die höchste Präzision könnte ein Elektropick bieten, wenn minimaler Schaden gewünscht ist. Ich bin noch keinem Video von echten Schlüsseldiensten begegnet, in dem das Schloss so geöffnet wird, wie wir es hier diskutieren.

2. Wenn ein Schlüsseldienst tatsächlich ein Schloss mit SPP öffnet, das doppelt verriegelt ist (wie eine ordnungsgemäß gesicherte Haustür), wie bewältigt er dann die zweite Drehung? Muss er das Schloss noch einmal für die zweite Drehung picken? Denn nach der ersten 360-Grad-Drehung des Kerns werden nicht alle Pins wieder eingestellt, wenn kein Schlüssel eingesteckt ist?

Diese Fragen haben für mich keine praktische Bedeutung, aber ich habe mich schon öfter gefragt. Kann jemand etwas dazu sagen?"

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