Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

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tomasfuk
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Re: Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

Beitrag von tomasfuk »

stefan-1 hat geschrieben:Da habe ich auch was: Tokoz Knaufzylinder mit der Auskoppelfunktion. Zieht man den Knauf ein Stückchen raus, ist der Kern außen ausgekoppelt, man kommt auch mit Schlüssel nicht rein.
Das ist mir bekannt (ich lebe in Prag, Tschechien).
stefan-1 hat geschrieben:Ha! Außenpriorität! Das ist was anderes als die übliche NGF, N+G, BSZ usw., die ja i.d.R. beidseitig funktioniert.
Das sind doch nur verschiedene Namen für dieselbe Not u. Gefahrenfunktion.

Z.B. habe ich ein EVVA 3KS mit Knauf innen und mit BSZ. Wenn etwas in den Außenzylinder gesteckt wird, was die Kupplung verschiebt, dann kann man den Knauf innen nur bis die 0º Position drehen - dann wird der Knauf blockiert (die Kupplung rastet ein und bindet den Knauf mit dem Außenzylinder fest). Also ich machte in den Knauf eine Taste die ermöglicht die Verbindung wieder zu lösen :)

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Retak
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Re: Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

Beitrag von Retak »

Das Problem bei NGF: Steckt man einen vom Profil her passenden, aber nicht schliessenden, Schlüssel aussen in den Zylinder, lässt sich der innere Kern nur noch so weit drehen, bis die Kupplung einrastet, dann sitzt er fest, da der aussen steckende Schlüssel mitdrehen müsste, aber nicht kann. Bei Gewaltanwendung bricht die Kupplung oder der Schlüssel. Das gleiche Problem besteht bei Zylindern mit Innenknauf.
Das Arretieren des innen steckenden Schlüssels mit einem durch die Reide gesteckten, über die Klinke gehängten Draht ist eine bei manchen Hotel- oder Pensionsgästen verbreitete Unsitte, das kann man durch den Einsatz von Knaufzylindern unterbinden, sofern man sich bei "fälliger" Schliessanlage nicht ohnehin für ein Kartensystem entscheidet.

elk200
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Re: Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

Beitrag von elk200 »

Wenn ich richtig verstanden habe: Der EVVA EPS ist vergleichsweise sicher, ich kann Aufbohrschutz dazubuchen etc., aber wäre pickbar.

Gibt es denn eine preislich ähnliche Alternative, die nur schwer zu picken wäre? (Der ICS schien ja eine gute Wahl, wenn der Schlüssel nicht so dick wäre.)

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stefan-1
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Re: Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

Beitrag von stefan-1 »

Einbrecher brechen. In Fällen von Monokultur (USA) sind auch Schlagschlüssel im Gebrauch (National Public Radio NPR: Bump Key Bandits). Aber Picken? Da "leiht" sich eher jemand beim Kneipenbesuch deinen Schlüsselbund und macht schnell einen Abguss... Aber jetzt sind wir bei gezielten Angriffen gegen dich, nicht mehr bei normalen Tätern, die häuser- oder straßenweise vorgehen oder (Junkies) völlig planlos...

Ein KZS-EPS hinter einem S408 ist gegen Gewalt gut geschützt und EVVA sind definitiv nicht einfach zu picken. Einmal die Präzision und dann die Gates - da braucht man viel Gefühl und Erfahrung, um Fakes von den richtigen Aussparungen unterscheiden zu können.

S.
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elk200
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Re: Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

Beitrag von elk200 »

Der EPS fällt allerdings aus, weil die Gefahrfunktion erst ab 31/36 möglich ist und ich für das Hauptschloss nur einen 31/31 brauche. Nach außen geht max. 34 mm (21 Tür + 13 Überstand im Beschlag) und nach innen will ich nicht so einen extremen Überstand haben.

Deswegen muss ich wohl oder übel meine Frage wiederholen: schlaggeschützte Alternativen in der Preisklasse? :D

fripa10
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Re: Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

Beitrag von fripa10 »

Der Schlagschutz beruht auf einteiligen Zuhaltungen, die in einer vernünftigen Preisklasse nur EVVA anbietet. Davon mal abgesehen braucht die Gefahrfunktion bei den meisten Konstruktionen einfach gewissen Platz innerhalb des Zylinders, so daß sich das Problem überall stellt. So wirst Du einen Kompromiß eingehen müssen, oder Dich entscheiden zwischen einem Zylinder mit Gefahrenfunktion, der innen etwas mehr herausguckt, oder einem Zylinder der diese Funktion nicht hat, dafür aber kürzer baut. Der Zylinder schaut doch in jedem Falle innen ein Stück heraus, so sind es eben 5 mm mehr. Das kann sogar den Bedienkomfort erhöhen, da man bei schlechten Lichtverhältnissen oder vergessener Brille auch mal den Zylinder flugs ertasten kann, wenn man den Schlüssel einstecken will.

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Re: Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

Beitrag von elk200 »

Ich zahle lieber noch etwas mehr, als innen 12 mm Überstand zu haben. EDIT: ...über den Schild hinaus

Was ist denn von folgenden zu halten?
  • KESO 10RS
  • BKS Serie 50 livius
  • BKS Janus Serie 46 (der ist mir fast zu teuer, geht vielleicht gerade noch)
  • GERA WS mit/ohne MC (was genau bedeutet das auch?)
Zuletzt geändert von elk200 am 31. Jul 2015 08:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Christian
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Re: Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

Beitrag von Christian »

elk200 hat geschrieben:Der EPS fällt allerdings aus, weil die Gefahrfunktion erst ab 31/36 ... ....
ist das wirklich so, den iCS gibt es doch auch mit 31/31 in BSZ (GF), wäre dann ziemlich unlogisch, oder ?
Mir persönlich der Zylinderüberstand wurst währe, finde das nicht so dramatisch wenn man 'ne Tragetasche am Zylinder aufhängen kann ...
aber muss jeder für sich entscheiden ...

Alternativ zu den EVVA's könnte man auch einen GEGE-Zylinder mit Ansatzstift nehmen, da kommt man mit einem Schlagschlüssel auch nicht weiter, ansonsten sind alle Zylinder mit speziellen Zuhaltungsaufbau oder seltenen Profilen gegen Gelegenheitstäter die das "Bumping" für sich entdeckt haben sicher genug ... auch wenn ich der Meinung bin das jeder Zylinderschloßfabrikant nur noch Zylinder bauen sollte die 100% gegen das "Schlagschlüsseln" sicher sein sollten.

gera-WS, könnte das MC für den Magnetstift stehen ? gibt es ja bei diesem Zylinder, der dann auch gegen Schlagschlüssel sicher wäre, vorrausgesetzt der Magnet variiert und ist nicht immer gleich ... janus und 10 RS sind auch OK, der 50er wiederum recht leicht pickbar ...
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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stefan-1
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Re: Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

Beitrag von stefan-1 »

Sein Beschlag hat einen schmalen Schlitz in der Scheibe. Da passen ICS mit 3 mm und andere "Dickschlüssel" nicht durch.

Die 5 mm Überstand über Beschlag innen stören nicht wirklich, im Gegenteil. Neben der Möglichkeit, Funkmotoren (Keymatic, Noki/Nuki usw.) anzubringen ist so ein Überstand, wie fripa10 schrieb, auch praktisch: man kann den Zylinder fühlen und den Schlüssel stecken, ohne den Beschlag zu zerkratzen. Bei einem Durchmesser des Zylinders von 17 mm sind 5 oder 6 mm kein ästhetischer Beinbruch - Kratzer um den Zylinder herum dagegen schon.

Außerdem hast du bei EVVA SYMO-Zylindern die Möglichkeit, bei Tür- oder Wohnungswechsel die Zylinder anzupassen. Darüber hinaus ist auch der Umbau auf Knaufzylinder kein Problem, EVVA bietet sogar einen Motorknauf (EMZY) an, der von praktisch jeder Zutrittskontroll-Lösung angesprochen werden kann, wenn man keine Consumer-Funklösung möchte.

Evtl. tauscht ja dein Beschlaglieferant die Zylinderabdeckung mit der zu engen Scheibe gegen die VARiante A mit breiterem Schlitz? Dann passt ICS und alles ist gut.

Picken: ein SYMO-EPS ist kein Anfänger-Zylinder. Erst recht nicht a) in einer Tür, b) mit einem KZS-Beschlag davor und womöglich auch noch die 6-"stiftige" Version (ebenfalls ab 31/36 mit BSZ-Option). Einbrecher wollen schnell sein. EPS pickt man nicht schnell. Und schnellere zerstörungsfreie Methoden wie E-Pick und Schlagschlüssel funktionieren, wie schon gesagt, nicht.

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Re: Schlosszylinder: Notwendige Längen korrekt bestimmt?

Beitrag von toolix_d »

stefan-1 hat geschrieben:Die 5 mm Überstand über Beschlag innen stören nicht wirklich, im Gegenteil. Neben der Möglichkeit, Funkmotoren (Keymatic, Noki/Nuki usw.) anzubringen ist so ein Überstand, wie fripa10 schrieb, auch praktisch: man kann den Zylinder fühlen und den Schlüssel stecken, ohne den Beschlag zu zerkratzen. Bei einem Durchmesser des Zylinders von 17 mm sind 5 oder 6 mm kein ästhetischer Beinbruch - Kratzer um den Zylinder herum dagegen schon.
elk200 hat geschrieben:Ich zahle lieber noch etwas mehr, als innen 12 mm Überstand zu haben.
elk200 hat geschrieben:innen: 18 mm Tür + 6 mm Schild = 24 mm --> Das kleinstmögliche wäre auch hier 30 mm

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