Große Schliessanlage

[stefan-1]

Zuerst sollte ein Pflichtenheft her, noch ohne konkreten Schließplan. Wohl aber mit einer Beschreibung der Unternehmensstruktur, die in der Anlage abgebildet werden soll.

Wetter. Auflagen von Versicherungen und Feuerwehren. Eigene Wünsche an Sicherheit (technischer Kopierschutz der Schlüssel, Easy Entrie, fotografische Methoden usw.). Benutzungshäufigkeit der Zylinder (30 mal auf, 30 mal zu je Schicht oder nur "morgens auf und abends zu" oder was dazwischen). Um nur einige Aspekte zu erwähnen.

Es geht hier um eine langfristige Investition im Bereich 50 k€ bis über 100 k€ - da nimmt man sich Zeit.

Auch an die Versicherung der Anlage denken (bspw. Schlüsselverlust-Versicherung).

Und jetzt schmeiß Office an und mache mal einen ersten Schließplanentwurf -mit allen 900 Zylindern.

S.

[rondeLoro]

3KS ist ein super System. Halte ich aber auch nicht für ideal und außerdem für übertrieben.

Wenn es unbeingt ein Wendeschlüsselsystem sein soll, würde ich auf so Dinger mit waagerechtem Schlüssel und nur einer Reihe an Bohrmulden verzichten. Die waagerechten Schlüsselsysteme sind mir generell eher unsysmpathisch.

Am ehesten denke ich, sollten KESO, KABA und EVVA ICS in betracht gezogen werden. KESO ist zum Beispiel sehr flexibel in der Machart der Zylinder. Vom günstigen Sidra für Innentüren bis zur Stahlvariante ist da alles drin. Außerdem sind die KESOs sehr zuverlässig und schmutzunempfindlich.
Beim ICS finde ich den guten Schlüsselkopierschutz erwähnenswert.

Allerdings ist ohne die Kenntnis der genauen Anforderungen an die Anlage eine Empfehlung schwierig. Mit den drei genannten bist du aber gut beraten.

[boianka]

Halten wir also fest, dass die Meisten bisher der Meinung sind, dass die Kohle vom europäischen Ausland abgeschöpft werden sollte, weil deren Produkte interessanter sind . . .
Dabei haben wir hier (in De) doch ne Menge Mitbewerber - gibt es da wirklich nichts Adäquates, oder kennen wir uns einfach nicht genug mit deren Systemen aus ?

Ist mir nur gerade so aufgefallen . . .

[fripa10]

Wir müssen die Österreicher unterstützen, schließlich sind sie so lieb und reichen uns ohne Verzögerung die vielen Willkommensbürger durch.

[Schlosser]

Zwar ist der 3KS ein guter Zylinder, aber, und das wollen wir nicht verschweigen, für einen Firmeneinsatz ist er weniger haltbar, als ein solider klassischer Stiftzylinder. Die Schlüssel des 3KS haben nun mal die kritische "Sollbruchstelle", die im privaten Einsatz zwar zu verkraften ist, aber beim achtloseren Umgang im Firmenbereich Probleme bereiten kann.

Das will ich genauer wissen Was meinst Du mit Sollbruchstelle, daß der Schlüssel brechen kann?

Auch verschleißen die Zapfen der Sperrschieber nach meinen Beobachtungen deutlich schneller, als normale Zuhaltungsstifte aus hochwertigem Material. Die Neigung zur Verschmutzung ist beim 3KS gerade im Außeneinsatz höher, als bei Schließzylindern mit engeren Schlüsselkanälen. Dafür ist der 3KS unempfindlicher gegen das Einfrieren.

Wieviel Schließungen würde der 3KS nach Deiner Erfahrung halten, bis die Sperrschieber verschlissen sind?
Wäre der ICS langlebiger? Der MCS mit Sicherheit ja, da die Rotoren keine Reibung beim Drehen haben...

[fripa10]

Das will ich genauer wissen Was meinst Du mit Sollbruchstelle, daß der Schlüssel brechen kann?

Sieh Dir den Schlüssel mal an, kurz vor der Reide ist er in Querrichtung durch eine beidseitige Mulde ausgedünnt, da macht es gern mal Knack, wenn man nicht aufpaßt. Einem Freund von mir ist da der Schlüssel in der Hosentasche gebrochen, als er ein Sofa geschleppt hat.

Wieviel Schließungen würde der 3KS nach Deiner Erfahrung halten, bis die Sperrschieber verschlissen sind?

Möchtest Du, daß ich schätze?

In einem 8 Jahre alten 3KS aus einer Schließanlage sah das nicht mehr gut aus, dabei stammte der Zylinder aus einer Bürotür. Mußte hochrechnen, morgens auf, abends zu, Mittagspause, mehrmals Pinkeln ...

[Schlosser]

In einem 8 Jahre alten 3KS aus einer Schließanlage sah das nicht mehr gut aus, dabei stammte der Zylinder aus einer Bürotür. Mußte hochrechnen, morgens auf, abends zu, Mittagspause, mehrmals Pinkeln ...

Dann sind wir bei ca. 5 Schließungen pro Tag. Bei einer 5 Tage Woche macht das in 8 Jahren knapp 10.000 Schließungen.
Würde der ICS länger halten? Der hat nämlich keine Sollbruchstelle. Trotzdem ist der preiswerter als der 3KS...

Ist das wie beim Tresorschloß, daß sich der mechanische Defekt auch beim 3KS vorher ankündigt, wie schwergängiges Schließen? Wenn ein 3KS innerhalb von 10 Jahren schlapp macht, wäre der MCS evtl. von Beginn an die bessere Wahl, als im Nachinein das gleiche System (3KS) zu erneuern...

[rondeLoro]

Halten wir also fest, dass die Meisten bisher der Meinung sind, dass die Kohle vom europäischen Ausland abgeschöpft werden sollte, weil deren Produkte interessanter sind . . .
Dabei haben wir hier (in De) doch ne Menge Mitbewerber - gibt es da wirklich nichts Adäquates, oder kennen wir uns einfach nicht genug mit deren Systemen aus ?

Ist mir nur gerade so aufgefallen . . .

Anscheinend ja. Egal in welcher Hinsicht.
Mach doch mal einen Vorschlag zu einem brauchbaren deutschen Wendeschlüsselsystem, dass keine waagerechten Bohrmuldenschlüssel hat. Mir fielen da der WavyLine(pro) ein, da brauchen wir ja wohl nicht weiter drüber zu diskutieren. Ansonsten der IKON WSW W10, der CES WD6, der BKS Janus, oder der Winkhaus Xtra.

Den Xtra und den Janus find ich eigentlich ganz okay, aber sind da eben nicht so meine Favoriten. Finde bei beiden den Schlüssel nicht schön. Aber das ist ein sekundäres und vor allem persönliches Problem. Der IKON ist auch nicht schlecht, bezüglich des Hinterschnitts gut in der Kopiersicherheit, aber ich fürchte preislich nicht ganz konkurrenzfähig. Der WD6 ist direkt für den Objektbau vorgesehen. Von der Warte her vielleicht eine Überlegung wert.

[fripa10]

Ist das wie beim Tresorschloß, daß sich der mechanische Defekt auch beim 3KS vorher ankündigt, wie schwergängiges Schließen?

Der Zylinder hakelt etwas, weil die Gates nicht mehr präzise zu den Sperrleisten ausgerichtet werden. Mit dem ICS habe ich noch keine Erfahrungen, den mag ich irgendwie nicht. Da dort die Sperrschieber aber wohl gefedert sind, dürften sich der Logik nach die Reibung und Abnutzung erhöhen. Auch sind die Flanken der "Zacken" steiler, als viele der Kurven an einem 3KS, was den Gleitwiderstand ebenfalls tendenziell erhöht. Im privaten Bereich wird das aber wohl kein Problem darstellen.

[stefan-1]

Hat der erwähnte 3KS in der Bürotür in der Zeit irgendeine Pflege erfahren?

S.