Große Schliessanlage

[fripa10]

Hat der erwähnte 3KS in der Bürotür in der Zeit irgendeine Pflege erfahren?

S.

Dazu liegen mir keinen Informationen vor. Im Allgemeinen würde ich bei außerhalb privater Objekte genutzten Zylindern aber davon ausgehen, daß sich damit nach dem Einbau niemand mehr beschäftigt, bis etwas nicht funktioniert. Erfahrungsgemäß werden nur solche Anlagen regelmäßig unterhalten bzw. gewartet, bei denen es rechtliche Zwänge gibt. Etwa Aufzüge oder Feuerlöscher, bei dem Rest spart man das Geld und wenn mal was kaputt geht, dann ist das eben so.

[stefan-1]

Das ist ja das Problem: für den Benz des Chefs natürlich nur Original-Öl vom Hersteller, immer im Frühjahr und im Herbst Ölwechsel, aber die Firmenwagen müssen mit der Plörre vom Discounter funktionieren. Wenn die Lampe aufleuchtet: nachfüllen, "Ölwechsel - was ist das?".

Ein moderner Schließzylinder braucht Wartung - auch wenn es nur alle paar Monate ein Spritzer Öl ist. Es muss nur immer das gleiche sein...

Man sollte den Kunden ruhig diese schönen Schnittbilder zeigen, wo das Innere so schön kompliziert und filigran aussieht. Für den 3KS gibt es das schöne Zerlege-Video aus Tschechien (Stummfilm), so sieht der Laie, was im Zylinder steckt und dass Pflege nicht verkehrt sein kann.

Oh, und nicht erst seit 3 Wochen haben Bramah-Schlüssel eine Schutzkappe - ob der Bürohengst seinen 3KS mit Flusen aus der Hosentasche gekillt hat?

S.

[worgan]

Das ist ja das Problem: für den Benz des Chefs natürlich nur Original-Öl vom Hersteller

So einen kannte ich auch. Handwerker, 15 Mitarbeiter, alle Aufträge angenommen, so dass bei gewissen Baustellen in Privathäusern in einer Woche nur zwei Tage gearbeitet wurde.

Mitarbeiter hatten zwar ordentliche VW LT zur Verfügung, aber der Chef brauchte einen Audi A8.


Begründung eines anderen Chefs eines KMU war: "ich muss ja die Firma repräsentieren." meine Antwort dazu wäre gewesen: "Ihr Unternehmen steht also für Luxus und Verschwendung?" und hätte gern sein Gesicht gesehen.

[fripa10]

KMU? Was heißt das? Ich kenne nur CDU, das sind die, die uns die Turnhallen füllen.

[stefan-1]

KMU: Kleine und mittlere Unternehmen.

Tja, das Repräsentieren... Da war mal ne Firma, die hat die Mitarbeiterparkplätze nach Modell und Zustand des Autos vergeben. Sprich: Putzfrau mit S-Klasse parkt beim Eingang neben dem Chef, altersschwache Polos landeten hinter der Lagerhalle, egal wer.

Gab auch mal einen Handwerker - der war günstig, hat gute Arbeit geleistet und war schnell bei den Kunden (war aber kein Schlüsseldienst). Nur: er kam per Lastenfahrrad... "Kann der sich kein Auto leisten?"

S.

[worgan]

So einen kannte ich auch. Einzelunternehmer mit Fahrrad und Riesenanhänger - angegliedert an ein Unternehmen mit ca. 2 000 Personen. Er braucht kein Auto, also will er sich auch keins holen, kostet nur unnötig. Er hat viele Aufträge und alle erreicht er mit Fahrrad. Gut so! Umweltschutz und Kostenersparnis. So bleibt er auch als Einzelunternehmer im Preis bezahlbar.

[Christian]

KMU? Was heißt das? Ich kenne nur CDU, das sind die, die uns die Turnhallen füllen.

dat is nen ganz anderes Thema, man dieses vernünftig und differenziert betrachten sollte ...

So einen kannte ich auch. Einzelunternehmer mit Fahrrad und Riesenanhänger -

Auch hier können gesellschaftliche und Politische Gründe im Spiel sein, finde auf jeden Fall so etwas sehr authentisch ... auch in "unserer" Branche (Schlüsseldienst) habe ich schon mehrfach gehört das es welche gibt die mit dem "Drahtesel" unterwegs sind. Und aus der NRW-Landeshauptstadt, wo die Parkplatzsituation sehr unentspannt ist, habe ich auch schon gehört das Türöffnungsdienste mit einem Motorroller unterwegs sind, statt einen Parkplatz suchen zu müssen die lieber schnell den Kunden in die Wohnung lassen als wertvolle Arbeitszeit mit der Suche nach einen Parkplatz verschwenden ... und garade die Roller ganz gute Staufächer haben ... Und Pizzabringdienste ja häufig mit 50 ccm unterwegs sind, auch hier in Essen zum "Straßenbild" gehört.

Ein moderner Schließzylinder braucht Wartung - auch wenn es nur alle paar Monate ein Spritzer Öl ist. Es muss nur immer das gleiche sein...

3KS-Zylinder habe ich auch schon gesehen wo die Fingerstifte schon recht weit abgenudelt waren, diese auch aus einer kleineren Schließanlage sind, und die anderen EVVA-Systeme ja auch ähnlich aufgebaut sind ... für ein größeres Objekt wo die Zylinder einfach nur funktionieren müssen dann vielleicht doch besser das man einen traditionellen Zylinder mit Stiften nimmt.
Hier z.B. wäre von BKS eine Kombination aus 3100 und 3300-SL nicht schlecht, so kann man zumindest in den wichtigeren Bereichen die schwierigeren Zylinder einbauen, und alles andere was nur organisatorisch verschlossen sein muss ist ein 3100 mehr als ausreichend. Und auch die anderen deutschen Hersteller wie Ikon oder ABUS-Pfaffenhain haben vergleichbare Systeme wo man unterschiedliche Sicherheitsstufen innerhalb einer Anlage kombinieren kann ... bei den anderen mir jetzt nichts diesbezüglich einfällt.

[distiller]

Hier z.B. wäre von BKS eine Kombination aus 3100 und 3300-SL nicht schlecht, so kann man zumindest in den wichtigeren Bereichen die schwierigeren Zylinder einbauen, und alles andere was nur organisatorisch verschlossen sein muss ist ein 3100 mehr als ausreichend.

endlich wirft es jemand in den Ring Ich mag das SL-System. Es ist robust, günstig, seit Jahrzehnten erprobt, lässt Hierarchien zu und als 6-Stifter ist der Pickingschutz ausreichend. Gegen kleinen Aufpreis noch Bohrschutz BSKA mit innen und außen zwei gehärteten Stiftpaaren (gleichzeitig Verschleißschutz!!!), dann passt das. Notfalls macht man für die zehn Objekte (wenn nicht viele Leute an mehreren Standorten tätig sind) zehn einzelne Anlagen und jeweils einen Schlüsseltresor für den Chef mit der Chef-Gleichschließung. Ansonsten halt als GHS-Anlage. Von weiteren Kompromissen mit Wendeschlüssel würde ich abraten, außer es gaaanz viel Geld da und es würde auf 3KS, ICS o.Ä. hinauslaufen.

Übrigens hat das detect-System als Kopierschutz noch dieses kleine Zahnrädchen und als Indikator für eine illegale Schlüsselkopie so eine Quetschrippe. Bei Bedarf erklär' ich es gerne besser.

ABUS V14 gibt es auch als 6-Stifter und mit einer zweiten Zuhaltungsreihe. Für dieses System gelten die gleichen Vorteile.

[stefan-1]

Die Quetschrippe ist eigentlich eine geniale Idee. Da kann man sich das Elektronenmikroskop sparen, um die Einspannmarken der Kopiermaschine zu erkennen.

Mal ne Frage an die Besitzer einer Bohrmuldenmaschine: wenn man einen Taster und Fräser mit der Form eines Kernstiftes nimmt und damit einen Zackenschlüssel kopiert (der dann etwa so aussieht wie die die Schließung tragende Rippe eines Abus EC750), dann sollte doch der Taster einer normalen Kopierfräse zum einen nicht ganz in die gebohrten Täler hineinkommen und zum anderen den Rand der Bohrung erkennbar beschädigen. Hoffe ihr könnt den Gedankengang nachvollziehen...

S.

[Marvin K]

Es ist robust, günstig, seit Jahrzehnten erprobt, lässt Hierarchien zu und als 6-Stifter ist der Pickingschutz ausreichend.

Gibt es den Zylinder überhaupt noch als 6 Stifter? In den Einzelschließungen bekomme ich den aufjedenfall nicht als 6-Stifter bestellt. Bei den Einzelschließungen sind die Zylinder im Einkauf leider auch sehr sehr teuer..

Übrigens hat das detect-System als Kopierschutz noch dieses kleine Zahnrädchen und als Indikator für eine illegale Schlüsselkopie so eine Quetschrippe. Bei Bedarf erklär' ich es gerne besser.

Zahnräder sind Optional erhältlich und auch nicht gerade günstig. Der BKS Vertreter hat mir auch erzählt wie toll die Quetschrippe ist, aber a) werden die Zahnräder benötigt im Zylinder und b) mit einer Bohrmuldenmaschine bzw. wenn ich eine Blechplatte über die Rippe in der normalen Maschine spanne wenn ich als Schlüsseldienst keine extra Spannbacke habe, kann ich die Quetschrippe auch kopieren.