Ansatzstift GE*GE

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Christian
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Re: Ansatzstift GE*GE

Beitrag von Christian »

dat_pony hat geschrieben:["zu kurz"
zu kurz darf die Feder natürlich nicht sein, aber kürzer als die anderen könnte sie sein, aber die Firma GEGE hat wohl entschieden das die üblichen Federn dafür benutzt werden ... nur wird sie sich nicht ganz "ausfedern" weil ja der Ansatzstift an der Bohrungskante vom Kern hängen bleibt ... das bei der gezeigten Bestiftung dieser Ansatzstift ausgerechnet mit einem langen Kernstift kombiniert ist ist ungünstig, das hat unser Pony wohl ganz gut erkannt ... könnte sogar im Zweifelsfall die Wirkung des Ansatzstiftes ganz aufheben ... da hoffe ich das dieses nicht die Regel ist ... aber wie schon geschrieben bin ich mir da nicht sicher ob die GeGe'schen diesen Stift wirklich variieren, oder doch immer auf dem "Letzen Loch" positionieren ...

währe dann hier (auch) ein Verbesserungsvorschlag an ein (anderes) Österreichisches Unternehmen... :eek:
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fripa10
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Re: Ansatzstift GE*GE

Beitrag von fripa10 »

Also der Ansatzstift hat einen etwas größeren Durchmesser als die Bohrungen im Zylinderkern. Damit der Ansatzstift nicht außen vor dem Kern hängen bleibt, weil die Bohrung zu eng ist, ist der Ansatzstift an beiden Enden ein kleines Stück zylindrisch auf den Durchmesser abgedreht, den die normalen Stifte haben. In der Folge taucht der Ansatzstift ein kleines Stück in die Kernbohrung ein und blockiert so zunächst einmal die Drehbewegung des Kerns. Weiter kann er nicht, weil er dann dicker wird, entsprechend bleibt der über ihm befindliche Gehäusestift ungeachtet des Drucks der Stiftfeder mit seiner Unterkante ca. 1 mm oberhalb der Trennlinie stehen und wird nicht wie sonst ganz nach oben geschoben.

Folglich können die kurzen "Zacken", die am überall tief eingeschnittenen Schlagschlüssel stehen bleiben, an den weit unten stehenden einen Kernstift nicht schlagen und diesen somit auch nicht nach unten katapultieren.

Den gleichen Effekt kann man auch ohne Ansatzstift erreichen, indem man bei einer Stiftsäule mit möglichst kurzem Kernstift einfach die Stiftfeder so kürzt, daß sie es gerade noch zuverlässig schafft, den Gehäusestift geringfügig in den Kern zu drücken.

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Christian
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Re: Ansatzstift GE*GE

Beitrag von Christian »

fripa10 hat geschrieben:...Den gleichen Effekt kann man auch ohne Ansatzstift erreichen, indem man bei einer Stiftsäule mit möglichst kurzem Kernstift einfach die Stiftfeder so kürzt, daß sie es gerade noch zuverlässig schafft, den Gehäusestift geringfügig in den Kern zu drücken.
so könnte man diverse Zylinder nachträglich "pimpen" ...
besser wäre wohl, denke ich mir zumindest" wenn man irgend welche kräftigeren 3mm-Federn hätte die dann kürzer sind, denn so eine abgeschnittene Feder ist vielleicht ungünstig ... besonders wenn die obere seite die abgeschnittene ist, könnte sich so zwischen Stift und Bohrungswand verklemmen ...
aber die Idee ist grundsätzlich gut ...
Besonders wenn man einen engprofiligen und präzisen Zylinder hat, dessen einzige große Schwäche die "Bump-anfälligkeit" ist ...
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fripa10
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Re: Ansatzstift GE*GE

Beitrag von fripa10 »

Ich mache das seit Jahren so, ich schneide eine normale Stiftfeder einfach entsprechend kürzer ab und das abgeschnittene Ende kommt nach unten, das stört kein bißchen. :)

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stefan-1
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Re: Ansatzstift GE*GE

Beitrag von stefan-1 »

Kann man sich das so vorstellen? Nur halt "auf dem Kopf stehend"?

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Christian
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Re: Ansatzstift GE*GE

Beitrag von Christian »

stefan-1 hat geschrieben:Kann man sich das so vorstellen? Nur halt "auf dem Kopf stehend"?
ja, ist das gleiche ...
... wer hat es erfunden ? Wenn es gemäß der Werbung für Kräuterzuckr wäre, dann wohl KABA ...
fripa10 hat geschrieben:Ich mache das seit Jahren so, ich schneide eine normale Stiftfeder einfach entsprechend kürzer ab und das abgeschnittene Ende kommt nach unten, das stört kein bißchen :)
hat die Feder dann nicht zu wenig Druckkraft, da ja sonst normalerweise die unter "Vorspannung" sind ... gerade bei Vorhängeschlösser oder mit Zacken nach hoch (Kastenschloßzylinder) die dann doch 'gebumpt' werden könnten ...
oder beim Profilzylinder vielleicht Funktionsstörungen verursachen da minimale verschmutzung oder Öl die Stifte nach unten festhalten ??? Ich hab es noch nicht probiert ? Und bei manchen Türen will man es auch nicht probieren ...

Aber zumindest ist das sehr interessant, da ich ja ein "Normalprofil-Fan" bin, und das "Bumping" immer größtes Gegenargument ist ...

Aber da fällt mir ein das es mal einen TV-Bericht gab, den ich grade nicht auf YT finde, wo es auch um Schalgschlüssel ging, und ein Schlüsseldienstmann (P0LL) meinte das er Zylinder dagegan sicher machen kann, was er auch demonstrierte ... aber die Technik ganz einfach sei, aber gaaaanz geheim gehalten wird ...
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Re: Ansatzstift GE*GE

Beitrag von dat_pony »

Hey, danke euch für die Erklärungen! :D Dass der Pin so fett ist, dass er nur ein Stück weit in den Kern eindringen kann, hab ich irgendwie verratzt :wall:
Nachdem ich mir das live und in Farbe auch nochmal ansehen wollte, habe ich das kurzerhand als Anlass genommen, den pExtra als meinen ersten Zylinder überhaupt zu schlachten fachmännisch zu zerlegen (schon mal versucht einen Zylinder mit Hufen zu zerlegen? Ich sag' euch.. das ist nicht leicht..).

Dann Kamera samt Makro und Ringblitz ausgepackt.. hab mir gedacht, ich muss mein Werk fotografieren! :yes: (auch nicht so einfach mit Hufen.. löl) Hier jedenfalls mal das Bild in hoher Auflösung vom Pinning von meinem Gege pExtra (kann man vllt ins Koksa-Wiki hinzufügen :?):

Bild

Liebe Grüße und Gute Nacht :ratz: (zusammengebaut wird das Teil morgen wieder :p)

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Re: Ansatzstift GE*GE

Beitrag von toolix_d »

stefan-1 hat geschrieben:Kann man sich das so vorstellen? Nur halt "auf dem Kopf stehend"?
Kann man, nur sollte auffallen, dass im Film die alte (ursprüngliche) Schlagtechnik gezeigt wird, bei der der Schlüssel, nach dem Schlagimpuls, eine "Rast" weiter rutscht ... - bei dieser Technik sind die Schlüsselzähne oft sehr niedrig!

Die moderneren Schlagschlüssel, die für die "minimal Movement" Schlagtechnik konzipiert sind, verharren in Ihrer Rastposition, die Schlüsselzacken sind sehr viel höher und zwischen Ihnen ist für die, durch den Schlagimpuls an der Zahnrampe beschleunigten Stifte, genug Platz sich frei zu bewegen ...

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stefan-1
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Re: Ansatzstift GE*GE

Beitrag von stefan-1 »

Das mit dem "durchrutschen" um eine Position beim Schlag hat mich auch gewundert, habe es für einen Fehler in der Videoproduktion gehalten (Grafikdesigner != Locksmith). Mir ging es um den Pin, den man schön sehen kann.

Das US-Schlagschlüssel-Patent aus den 1920ern, beschreibt das nicht "unsere" Technik?

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Re: Ansatzstift GE*GE

Beitrag von toolix_d »

stefan-1 hat geschrieben:Das mit dem "durchrutschen" um eine Position beim Schlag hat mich auch gewundert, habe es für einen Fehler in der Videoproduktion gehalten (Grafikdesigner != Locksmith). Mir ging es um den Pin, den man schön sehen kann.

Das US-Schlagschlüssel-Patent aus den 1920ern, beschreibt das nicht "unsere" Technik?

S.


Hier zur Verdeutlichung:
Alte Technik
NDrjtdMI8YQ

Neue Technik
2MCUXF84WuY

Bei der Suche nach veranschaulichendem Material, habe ich gerade kein Schnittmodell-Video gefunden.

Man sieht aber auch bei decoder`s Video recht gut, dass sich der Schlüssel im Anschluss an den Schlagimpuls, recht wenig in den Schliesskanal bewegt und durch den Gummiring gleich wieder zurückgeholt wird, so dass die Rampen der Schlüsselzähne zwar die Stifte kurz beschleunigen, aber die Stiftkanäle so rasch wie möglich wieder freigeben!

Ein sehr bekanntes Bild eines von mir "abgespeckten" Schlagschlüssel zeigt, dass man bei der Ausübung der "Minimal Movement" Schlagschlüssel Technik, den vorderen Schlüsselzacken nicht benötigt - es zählt die vorderste Rampe!
Schlagschlüssel AB A.png
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