Zwei Gehäusestifte

In diesem Bereich geht es um Schlagschlüssel/Bumpkeys

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fripa10
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Zwei Gehäusestifte

Beitrag von fripa10 »

Mir ging so durch den Kopf, durch welche Veränderungen an der klassischen Zylinderbestiftung man einen Zylinder mit geringstem Aufwand schlagschlüsselresistent machen könnte. Würde es nicht schon ausreichen, wenn man an (mindestens) einer Position einfach zwei Gehäusestifte übereinander verbaut? Das müßte dann von den Stiftlängen her so angepaßt werden, daß der an den Kernstift grenzende erste Gehäusestift gerade so lang ist, daß er zusammen mit dem Kernstift bei abgezogenem Schlüssel bereits leicht in das Gehäuse ragt. Darunter dann ein zweiter Gehäusestift, darunter dann die Stiftfeder.

Würde bei einem Schlag nun nicht nur der untere Gehäusestift nach unten marschieren, während der obere Gehäusestift zusammen mit dem Kernstift oben verharrt? So würde es, wenn meine Theorie stimmt, zu keiner Trennlinie kommen, die ein Drehen des Zylinderkerns erlauben würde. Oder begehe ich da einen Denkfehler?

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boianka
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Re: Zwei Gehäusestifte

Beitrag von boianka »

Hier ist ne ähnliche Lösung :
http://www.youtube.com/watch?v=kUJWc7rIj8I




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fripa10
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Re: Zwei Gehäusestifte

Beitrag von fripa10 »

boianka hat geschrieben:Hier ist ne ähnliche Lösung :
http://www.youtube.com/watch?v=kUJWc7rIj8I




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Diese Lösung kapiere ich nicht, der rote Gehäusestift scheint doch gar nicht ganz im Gehäuse verschwinden zu können, da die Federlagen bereits dicht bei dicht aufeinander liegen. Wie soll das dann schließen können?

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boianka
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Re: Zwei Gehäusestifte

Beitrag von boianka »

Natürlich sind die Feder- und Stiftlängen so angelegt, das der passende Schlüssel noch die nötige Scherlinie öffnen kann !

Man geht wohl davon aus, dass der fehlende direkte Stiftkontakt die Schlagimpulsenergie an dieser Stelle so weit schluckt und dadurch die Restenergie nicht ausreicht, um die gespannte Federkraft zum anheben des Gehäusestifts zu bewegen . . .

. . . oder um bei europäischen (um 180° gedrehten) Zylindern, an dieser Stelle den Schlagschlüsselkontakt mit dem Kernstift zu verhindern . . .


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worgan
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Re: Zwei Gehäusestifte

Beitrag von worgan »

Ich hab das jetzt auch nicht ganz kapiert. Und mein Englisch ist zu langsam für die Kaugummigeschwindigkeit im Film.

Die Fragen stelle ich dazu: Warum ist die eine Feder bereits gespannt gezeigt? Ist das eine ganz andere Feder oder ist es nur zur Veranschaulichung bereits vorgespannt gezeigt? Der rote Stift kann ja eigentlich nicht dicker sein, durch seine Hemmung wäre er ja irgendwann nutzlos.


Eine Idee hab ich noch: Beispielsweise drei Kernstifte werden geteilt, aber alle mit unterschiedlichen Teilungsverhältnissen. Einen, der den unteren Kernstift lang hat und den oberen kurz, einen, der den oberen lang hat und den unteren kurz sowie ein halb-halb geteilter. (Sozusagen ein Anlagenzylinder für einen einzigen Schlüssel :D ) Hätte das eine bessere Schutzwirkung als drei hälftig geteilte? Ich könnte mir ja grade mal die Suchbegriffe "+schlagschlüssel +anlage" oder Ähnliche verwenden, vielleicht finde ich da schon die Antwort.
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Retak
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Re: Zwei Gehäusestifte

Beitrag von Retak »

Soweit mir bekannt, ist die Feder des "Bump Stop" Stiftes kräftiger(und bereits in der Grundstellung stark vorgespannt)und der Hub des Stiftes ist kleiner. Der Durchmesser von Gehäusebohrung und -stift ist etwas grösser, der Stift ragt daher nur mit seinem verjüngten Ende in den Kern. Die Aufprallenergie des Kernstiftes reicht nicht aus, um die Feder weiter zu komprimieren(die direkte Impulsübertragung ist unterbrochen, da die Stifte untereinader keinen Kontakt haben), ausserdem verhakt sich beim Spannen des Kerns das Ende des Gehäusestiftes an der Scherlinie. Bei einem sehr starken Schlagimpuls würde auch der Kernstift in das Gehäuse dringen.
Eine Zweiteilung der Gehäusestifte als Schlagschutz gab es in DE schon mal in den 30er Jahren bei Zeiss Ikon Schlössern(Glockenstifte), das Prinzip basierte auf einer Erfindung von Ilco.

worgan
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Re: Zwei Gehäusestifte

Beitrag von worgan »

Aaaaaaaaha. Danke. Jetzt hab ich's kapiert.
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fripa10
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Re: Zwei Gehäusestifte

Beitrag von fripa10 »

Eine Zweiteilung der Gehäusestifte als Schlagschutz gab es in DE schon mal in den 30er Jahren bei Zeiss Ikon Schlössern(Glockenstifte), das Prinzip basierte auf einer Erfindung von Ilco.
Hat das funktioniert, also das Schlagen vereitelt?

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Retak
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Re: Zwei Gehäusestifte

Beitrag von Retak »

Sagen wir mal so, ich habs nicht geschafft, allerdings bin ich auf der Strecke alles andere als gut. Bei den Ikons aus den 50ern bis 90ern geht das Schlagen hingegen recht einfach. Wenn sie in einer Richtung nicht wollen, gehts meist andersrum.

fripa10
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Re: Zwei Gehäusestifte

Beitrag von fripa10 »

Ich habe mal nach "Glockenstifte" gegooglet, aber nichts gefunden. Hast Du davon zufällig ein Foto zur Hand, Kater? :)

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