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Re: Lockpicking kein Missbrauch

Verfasst: 2. Jun 2014 12:26
von SelfLockmaster
bembel hat geschrieben:
SelfLockmaster hat geschrieben:Mein Eindruck ist auch, dass die Einbrüche wieder etwas zugenommen haben. Ein dramatisch steiler Anstieg ist es aber nicht.
In meinem Bundesland sind die Wohnungseinbrüche um 31% gestiegen. Das würde ich durchaus dramatisch nennen. Wo die "reisenden Tätergruppen" herkommen ist auch klar (Osteuropa) und die Einbruchsmethoden sind wenig raffiniert.

Siehe auch http://www.secupedia.info/wiki/Wohnungseinbr%C3%BCche
Schön dass sich wieder mehr und mehr getrraut wird, solche Mißstände offen zu auszusprechen.
Noch vor kurzer Zeit war das nicht PC und man wurde gleich in die ganz rechte Schublade gesteckt.
In Polizei- Kreisen gibt es da noch heute einen regelrechten Abkürzungswahnsinn.
Neulich hörte ich z.B. aus dem Südosten unser schönen Republik von einem Zoll- Beamten diese Abkürzung:
MAB = Mobile Asyl Bewerber

Die Täter aus dieser Ecke kommen aber üblicherweise nicht mit dem Pickset sondern mit nem 2 Meter langen Rinderfuß. :wngn:
Die sind sich auch nicht zu fein, 100 Kilo Tresore mal eben durch das Fenster im EG zu fummeln und dann 100 Meter weit zu schleppen.
Und 2 Etagen drüber schläft der Eigentümer plus Pflegekraft aus ....(nein sag ich jetzt nich ;) ) und kriegen nichts davon mit.

Re: Lockpicking kein Missbrauch

Verfasst: 2. Jun 2014 12:55
von SelfLockmaster
ProTec hat geschrieben:
SelfLockmaster hat geschrieben:
Die Statistiken beruhen auf Daten der aufnehmenden Polizisten vor Ort.
Und da wird unglaublich schlampig gearbeitet.
Manchmal, so mein Eindruck, wird das schwarze Pulver oft nur an Türen und Fenster geschmiert,
weil es von der Kundschaft so erwartet wird. Weil es das Fernsehen uns so vorlebt.

Einige selbst erlebte Beispiele:
Abgerissene Zylinderhälften und abgerissene Zugschrauben werden nicht gesichert. Die darf ich dann einsammeln. .....
Angesichts solcher Erfahrungen, wie sieht es denn mit "Dunkelziffern" aus? Wenn ein Zylinder gepickt und ausgebaut wurde?

Wie sieht es mit Fahrradschlössern aus? Fahrrad samt Schloss weg?
gepickt und ausgebaut - kann man natürlich sehr schlecht einschätzen. Ich könnte sowas auch nicht so einfach feststellen.

Fahrräder ?
schöne Andekdote gerade aus dem letzten Monat.
Ein Mehrfamilienhaus. Aus einer Garage mit Schwingtor sind immer wieder Fahrräder geklaut worden.
Fahrräder für Tage verschwunden und standen aber dann aber irgendwann wieder am Platz. Das Schloss allerdings war weg.
Keiner konnte sich einen Reim darauf machen. Polizei hat die Anzeigen wohl aufgenommen. Mehr aber nicht.
Man vermutete zum Schluß schwarze Schlüssel eines Vormieters.

Ich habe mir das dann mal angeschaut und das Garagenschloss ausgebaut.
Des Rätsels Lösung war:
Im Garagenschloss hatte sich die Schlossdecke gelöst. Die Teile der Zuhaltung waren etwas durcheinander gewürfelt.
Die Zuhaltung hat dann nach Lust und Laune mal funktioniert oder schon bei leichtem Rütteln nachgegeben.
Teilweise konnte man den Schlüssel mehrmals im Kreis drehen ohne das was passierte. Ist aber wohl keinem aufgefallen.

Also bei Fahrrädern wird da nicht groß nachgeforscht. Macht viel Arbeit und es gibt wenig Ruhm und Ehre dafür.
Anzeige erstatten um die Auflagen der Versicherung für die Regulierung zu erfüllen und gut ist es.
Das wird bei einem 5000 Euro Rad sicher anders laufen. Aber solche Räder werden üblicherweise auch besser verwahrt.

Re: Lockpicking kein Missbrauch

Verfasst: 2. Jun 2014 13:33
von bembel
SelfLockmaster hat geschrieben:Schön dass sich wieder mehr und mehr getrraut wird, solche Mißstände offen zu auszusprechen.
Noch vor kurzer Zeit war das nicht PC und man wurde gleich in die ganz rechte Schublade gesteckt.
Das ist leider immer noch so. Viele Zeitungen / Nachrichtenportale legen sich eine Selbstzensur auf und berichten entweder falsch oder gar nicht. Das ist nicht mehr Political Correctness, sondern Desinformation. Bei Statistiken siehts ähnlich aus.
Am Mittwoch wird de Maiziere übrigens die Kriminalstatistik für 2013 vorstellen: Wohnungseinbrüche: So viele wie seit 15 Jahren nicht
(Focus ist übrigens eine der wenigen Ausnahmen, die regelmässig darüber berichten und das Kind auch beim Namen nennen)

Re: Lockpicking kein Missbrauch

Verfasst: 3. Jun 2014 23:20
von Indianer
Freu mich über eure Argumente. Ich finde die Statistik klasse. Jedoch sind die Einbrüche in den letzten Jahren sehr hoch gestiegen.
Bekomm das ein oder andere hier selbst mit, weil ich als Schlüsseldienst ( Nebenjob) arbeite

Re: Lockpicking kein Missbrauch

Verfasst: 4. Jun 2014 01:20
von bembel
In der von dir verlinkten Kölner Studie steht übrigens, dass sich die Einbruchszahlen seit 2006 verdoppelt haben. Als Grund wird auf Seite 5 die "Behördenzusammenlegung von Wohneinheiten" vermutet. Hä?
Das kann man glauben oder auch nicht, aber Vermutungen erwarte ich eigentlich nicht in Studien. Tatsache ist, dass 2007 das Schengen-Abkommen erweitert wurde und etliche Grenzen nach Osten fielen. Komischer Zufall.
Bin mal gespannt, was morgen so berichtet wird. Bestimmt ist die Klimaerwärmung oder Sonnenflecken für den Anstieg verantwortlich. :)

Re: Lockpicking kein Missbrauch

Verfasst: 4. Jun 2014 01:27
von Schlosser
Indianer hat geschrieben:Freu mich über eure Argumente. Ich finde die Statistik klasse. Jedoch sind die Einbrüche in den letzten Jahren sehr hoch gestiegen.
Bekomm das ein oder andere hier selbst mit, weil ich als Schlüsseldienst ( Nebenjob) arbeite
Ich würde gerne in Köln wohnen. Am Liebsten bei den Krahnhäuser :)
Bei der hohen Einbruchgefahr bleibe ich doch lieber in der kleinen Stadt, wo ich zudem nachts draußen ohne die Gefahr eines Überfalls herum laufen kann...

Re: Lockpicking kein Missbrauch

Verfasst: 4. Jun 2014 13:23
von sWendt
Statistiken sind leider oft geschöhnt, vorallem ist für mich die Stelle mit ohne erkennbare Spuren interessant.
Vorallem wäre es gut zu wissen ob in der Studie die vom ersten Beamten aufgenommenen Daten stehen oder die von dem Sachverständigen der sich vl. später den Zylinder unterm Rasterelektronenmikroskop angesehen hat.

Re: Lockpicking kein Missbrauch

Verfasst: 4. Jun 2014 17:27
von Schlosser
sWendt hat geschrieben:Statistiken sind leider oft geschöhnt, vorallem ist für mich die Stelle mit ohne erkennbare Spuren interessant.
Vorallem wäre es gut zu wissen ob in der Studie die vom ersten Beamten aufgenommenen Daten stehen oder die von dem Sachverständigen der sich vl. später den Zylinder unterm Rasterelektronenmikroskop angesehen hat.
Dann kommt noch hinzu, daß die Versicherung nie von sich aus den Zylinder zum Sachverständigen einschicken, sondern erst bei hartnäckigem Nachfragen des Geschädigten, wenn er überhaupt dieses Fachwissen verfügt. Hier könnte ich mir vorstellen, daß die Versicherung die Zahlung vom Einbruchschaden davon kommt...