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Re: Impressionstechnik

Verfasst: 4. Mai 2014 17:49
von Schlosser
Christian hat geschrieben:
bei Bohrmuldenschlüsseln ist generell die Imperssion möglich, sind ja im Prinzip das gleiche wie "Stiftzylinder" mit Zackenschlüsseln ...
Theoretisch wäre es beim 3KS *² oder Diamond auch mögich, jedoch ist es schwierig da beim Schlüssel die Codierungen nur erreicht werden in dem man nicht nur Material abträgt, sondern gleichzeitig an anderer Stelle zufügen müsste ...

*² geändert aufgrund Hinweis von Retak, natürlich war hier nicht der MCS gemeint ....
Beim Kaba Quattro sind seitlich ebenfalls Mulden. Würde hier die Impressionstechnik funktionieren?
Wenn das so wäre, würde ich meine Ansicht über Kaba Schlösser ändern, da ich solch einen Zylinder vor dem MCS bevorzugt hatte...

Re: Impressionstechnik

Verfasst: 12. Mai 2014 22:01
von Schlosser
Retak hat geschrieben:Da wird kein Material abgetragen. Die Bartstufen des Schlüssels werden durch Stifte nachgebildet, die mit einer strammen Reibpassung im unteren Teil des Schlüsselbartes sitzen. Beim Spannen des Riegels werden die blockierenden Zuhaltungen durch die dann starke Reibung am Tourstift festgeklemmt, so dass beim Drücken des Bartes gegen die Zuhaltungen (Rüttel- bzw. Schaukelbewegung des Schlüssels), die an den blockierenden Zuhaltungen anliegenden Stifte ein kleines Stück weit in den Schlüssel gedrückt werden, die durch sie nachgebildeten Bartstufen also an Höhe verlieren. Danach nimmt man die Spannung weg, so dass die Zuhaltungen das bewusste kleine Stück nach unten rutschen und wiederholt das Spannen und Rütteln. Die Zuhaltungen, die nun schon auf Durchgang stehen, geben gegen den Federdruck nach und verschieben die ihnen zugehörigen Stifte nicht mehr, bei den anderen geht der oben beschriebene Prozess weiter, bis auch sie die Durchgangshöhe erreicht haben. Ist dies bei allen Zuhaltungen geschehen, lässt sich das Schloss mit dem Impressionsschlüssel eine Tour schliessen. Dann gelangt der zweite Bart in Eingriff mit den Zuhaltungen (die zweite Tour hat eine andere Schliessung als die erste) und der Impressionsvorgang wiederholt sich, bis auch die zweite Tour schliesst. Sofern die Stifte sich nicht verschieben, kann dann mit dem Schlüssel beliebig auf und zu geschlossen, bzw. ein "richtiger" Schlüssel nachgefertigt werden.
Bei den Schlössern dieser Bauart wirken die Zuhaltungen nur von einer Seite, so wie das hier zu sehen ist.
Ich habe im Netz einen Hersteller gesehen, der diese "Magic Keys" anbietet. In falschen Händen auf Bankschließfächer angewendet, wäre das ganze nicht mehr sicher. Der Bankkunde ist ja alleine in dem Tresorraum. Da kann man nur hoffe, daß die Bank eine weitere Sicherung hat, wenn einzelne "weitere" Schließfächer mit dem Magic Key geöffnet werden als das angemietete Schließfach....

Re: Impressionstechnik

Verfasst: 13. Mai 2014 01:18
von Christian
Schlosser hat geschrieben:Beim Kaba Quattro sind seitlich ebenfalls Mulden. Würde hier die Impressionstechnik funktionieren?
Wenn das so wäre, würde ich meine Ansicht über Kaba Schlösser ändern, da ich solch einen Zylinder vor dem MCS bevorzugt hatte...
prinzipiell ja , denn ob die Stifte von oben, unten, links oder rechts kommen, die Technik ist immer die gleiche ... nur halt "im echten Leben", vor der Türe wird es kaum möglich sein den Zylinder zu impressionieren ... so das man den KABA-Zylinder bedenkenlos benutzen könnte, wenn man nicht gerade "Bank von England" heißt ...

Re: Impressionstechnik

Verfasst: 13. Mai 2014 02:12
von Retak
Bei "richtigen" Tresorschlössern mit zwangsgeführten federlosen Zuhaltungen und Hohlschlüssel, wie sie auch in Schliessfächern benutzt werden, funktioniert der Magic Key nicht.

Re: Impressionstechnik

Verfasst: 13. Mai 2014 04:51
von Schlosser
Retak hat geschrieben:Bei "richtigen" Tresorschlössern mit zwangsgeführten federlosen Zuhaltungen und Hohlschlüssel, wie sie auch in Schliessfächern benutzt werden, funktioniert der Magic Key nicht.
Dann bin ich beruhigt, wenn mein Schließfachschlüssel mit dem Aufdruck (Mauserwerk Berlin) Magic Key "resistent" ist :)

Mein Schließfach liegt selbst in einem großen Mauser Tresor. (kleine Bankfiliale) Hat den Vorteil, daß der Tunnelgräber bei Erfolg "nur" den Mauser Tresor vor sich hat. Der muß erst einmal geöffnet werden, um an das Schließfach zu gelangen. Bei den "modernen" Schließfächer hätte der Tunnelgräber gleich alle Schließfächer im Tresorraum vor sich, die per Gewalt geöffnet werden...

Der Halm vom Schließfachschüssel ist tatsächlich hohl, falls Du das meinst...

Re: Impressionstechnik

Verfasst: 30. Mai 2014 18:05
von Schlosser
Retak hat geschrieben:Bei "richtigen" Tresorschlössern mit zwangsgeführten federlosen Zuhaltungen und Hohlschlüssel, wie sie auch in Schliessfächern benutzt werden, funktioniert der Magic Key nicht.
Läßt sich der Magic Key beim FAS Schloß ebenfalls einsetzen? So weit ich aus der Theorie weiß, ist das FAS Schloß ebenfalls "federlos"
Dann dürfte die Impressionstechnik hier nicht greifen?

FAS Schloß
http://tresorschloss.de/de/schluesselsc ... umstellbar

Re: Impressionstechnik

Verfasst: 30. Mai 2014 19:22
von Retak
Das FAS-SChloss ist nicht federlos. Impressionieren müsste theoretisch möglich sein. Mit einem MagicKey wirds nicht gehen, da die Zuhaltungen sich verhaken (wenns so einfach ginge, hätte das Teil auch keine VdS Zertifzierung).

Re: Impressionstechnik

Verfasst: 30. Mai 2014 19:29
von Schlosser
Retak hat geschrieben:Das FAS-SChloss ist nicht federlos. Impressionieren müsste theoretisch möglich sein. Mit einem MagicKey wirds nicht gehen, da die Zuhaltungen sich verhaken (wenns so einfach ginge, hätte das Teil auch keine VdS Zertifzierung).
Dann bin ich beruhigt. Habe so ein Schloß neben dem ZKS an meinem Tresor :)

Re: Impressionstechnik

Verfasst: 30. Mai 2014 21:33
von andreasschmunzel
Schlosser hat geschrieben: FAS Schloß
http://tresorschloss.de/de/schluesselsc ... umstellbar
Die Beschreibung ist ja lustig.
Das soll Säurebeständig sein löl

Re: Impressionstechnik

Verfasst: 30. Mai 2014 22:03
von mhmh
Retak hat geschrieben:Das FAS-SChloss ist nicht federlos. Impressionieren müsste theoretisch möglich sein. Mit einem MagicKey wirds nicht gehen, da die Zuhaltungen sich verhaken (wenns so einfach ginge, hätte das Teil auch keine VdS Zertifzierung).
Wieso hilft ein Verhaken gegen Selbstimpression? Bei klemmender Zuhaltung sollte sich der Schlüssel doch um eine Stufe verstellen, ob es nun hakt und klemmt, oder nur klemmt.

Grüße
mh