Seite 1 von 2

Abstandsplatten bei Chubb-Schlössern?

Verfasst: 25. Jun 2014 06:51
von mhmh
Eine Frage zu Schlosskonstruktions-Prinzipien an die Chubb-Experten unter Euch:
Bei welchen Schlössern wurden Abstandsplatten zwischen den Zuhaltungen verbaut, und warum?

Z.B. benötigen Abloy Schlösser ja Abstands-Scheiben, damit die Zuhaltungs-Scheiben nur vom Schlüssel gedreht werden, und sich nicht gegenseitig mitnehmen. Gibt/gab es ein solches Konzept auch bei bestimmten Chubb-Schlössern?

Grüße
mh

Re: Abstandsplatten bei Chubb-Schlössern?

Verfasst: 25. Jun 2014 10:41
von Mister Q
Zum Beispiel bei einem S:J:Arnheim in meiner Sammlung. Bei ein paar anderen Fabrikaten gab es das auch, ich werde mal nachschauen.

Re: Abstandsplatten bei Chubb-Schlössern?

Verfasst: 25. Jun 2014 11:05
von mhmh
Und warum wurde das wohl so gemacht?

Re: Abstandsplatten bei Chubb-Schlössern?

Verfasst: 25. Jun 2014 12:31
von Mister Q
ka Frag doch mal bei Arnheim nach :laugh:

Re: Abstandsplatten bei Chubb-Schlössern?

Verfasst: 25. Jun 2014 12:49
von stefan-1
[ ] Verringerung der Gleitreibung.

[ ] Erleichterung der Schlüsselfertigung (größere Toleranzen)

[ ] ???

S.

Re: Abstandsplatten bei Chubb-Schlössern?

Verfasst: 25. Jun 2014 13:10
von mhmh
Oder auch Haftreibung, Zuhaltungen können nicht zusammen kleben?

Re: Abstandsplatten bei Chubb-Schlössern?

Verfasst: 25. Jun 2014 13:35
von Retak
Meist wird das bei Schlössern gemacht, die auch "unter erschwerenden Bedingungen" (starke Verschmutzung, extremes Klima etc.) funktionieren sollen. Viele alte Vorhängeschlösser der teureren Sorten (zB. Burgwächter N°10) hatten diese "Gleitscheiben" zwischen den Zuhaltungen, auch bei Schiffsschlössern sowie einigen älteren Türschlössern (zB. Wilka) ist /war diese Technik üblich. Die Zwischenlagen sollen ein Verkleben und gegenseitiges Mitnehmen der Zuhaltungen verhindern.

Re: Abstandsplatten bei Chubb-Schlössern?

Verfasst: 25. Jun 2014 22:38
von Christian
Bei den Drehscheibenschlössern oder auch Doppelbarschlössern wo die Zuhaltungen ohne Federn arbeiten, sind diese Zwischenbleche schon ganz nützlich .... aber bei einzelnd gefederten Schlössern kann man auch ohne diese aus kommen. Mit den Toleranzen bei der Schlüsselanfertigung sehe ich nicht das große Problem, da kann man etwas innerhalb der Einschnittsgeometrie es vergünstigen das die Schlüsseleinschnitte nicht an der Nachbarzuhaltung hängen bleiben ... bei den normalen Einsteckschlössern die halt in üblichen Thüren (Wohnungsbau) verwednung fanden wäre auch nicht genügend Platz ... in sogenannten "Behördenschlössern" wiederum hatte man dann doch etwas mehr Werkhöhe so das dieses kein Problem wäre ...

Re: Abstandsplatten bei Chubb-Schlössern?

Verfasst: 26. Jun 2014 13:43
von Retak
Bei federlosen Doppelbartschlössern sind diese Zwischenlagen nicht erforderlich, da die ZUhaltungen durch den Schlüssel in allen Bewegungsphasen zwangsgeführt werden. Hier ist das Reiben der Zuhaltungen aneinander bis zu einem gewissen Grade sogar erwünscht, da es das gezielte Bewegen einzelner Zuhaltungen beim Picken erschwert. Beim Kromer (Lebtig) Novum Schloss zB. werden die Zuhaltungen extra fest "auf Friktion gepackt".

Bei normalen Chubbschlössern mit gefederten Zuhaltungen bieten die Zwischenlagen eine höhere Zuverlässigkeit des Schlosses, da auch bei einem Federbruch die Zuhaltung nicht von den benachbarten zu hoch gedrückt werden kann, was zur (zeitweiligen) Blockade des Schlosses führen könnte. Auch bei normalen Schlössern mit Standardmaß gab es diese Scheiben.
DSCI1081A.jpg
Zuhaltungen und Zwischenlagen eines Wilka-Türschlosses (insgesamt 4 Zuhaltungen und 3 Zwischenlagen)

Re: Abstandsplatten bei Chubb-Schlössern?

Verfasst: 26. Jun 2014 22:31
von Christian
Retak hat geschrieben:Bei federlosen Doppelbartschlössern sind diese Zwischenlagen nicht erforderlich, . . . .
gerade da dachte ich das da die Gefahr bestehen würde das Zuhaltungen als Paket zusammenhängen, und beim abgezogenen Schlüssel noch gemäß ihrer "Codierung" zusammenkleben ... (nur so als Gedankengang)