Elektronische Tresore

[ImSchatten360]

Hi,

wie sieht es denn bei Tresore mit elektronischen Code-Schlössern aus. Ich meine jetzt nicht die ganz billigen in den Hotels wo man den Code Mechanismus teilweise umgehen kann, sondern die etwas besseren.
Was macht ein Tresoröffner wenn der Kunde seinen Code vergessen hat? Kann man das Codepad abmachen und dann zum Beispiel einen Softwaredialer direkt an das Verbindungskabel ranhängen?
Oder geht sowas garnicht.

ImSchatten360

[Christian]

oder gibt es gar diese 'legendären' General-Codes... warum von Elektronischen Schlössern abgeraten wird. Aber bei seriösen Herstellern sollte es sowas nicht geben, glaube und hoffe ich. Denke dabei an eine bekannte Firma die mit 'B' anfängt, und auch TSE-Zyllinder mit ähnlicher CodeEingabe anbietet. Ich denke das Tresorspezialisten den Tresor anbohren müssen, um an richtiger Stelle das Schloss mechanisch zu entriegenln. Teilweise sind ja auch Notschlüssel im Einsatz, mit denen man im Ausfall der Elektronik diesen öffnen kann. Bei den ganz billigen Sparbüchsen sind es ja nur Blättchenzylinder, aber die mittel-besseren haben Kreuzbärte und ähnliche Sachen. Und die ganz großen haben meiner Meinung nach keine SchlüsselSchlösser zur Notöffnung.
Aber da haben wir Leute hier die mehr darüber wissen...

[mhmh]

Was macht ein Tresoröffner wenn der Kunde seinen Code vergessen hat?

z.B. siehe hier www.zieh-fix.com/de/pdf/zfa_2007_01.pdf Seite 18.

Gruß
mh

[Heihachi]

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Was macht ein Tresoröffner wenn der Kunde seinen Code vergessen hat? Kann man das Codepad abmachen und dann zum Beispiel einen Softwaredialer direkt an das Verbindungskabel ranhängen?
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Die Tastaturen / Bedienfelder sind normalerweise (bei "echten" Schlössern!) nur Eingabegeräte; d.h. die Verarbeitungslektronik sitzt im Schloss.
Das Tauschen einer (funktionierenden) Tastatur ist also "witzlos", da sämtliche Codes im Schloss gespeichert sind - genauso, wie die mechanischen Codierungen bei ZKS'ern oder Zuhaltungen.
Dialer bringen insofern nix, da alle "echten" elektronischen Tresorschlösser den Nutzer nach mehreren falschen Codeeingaben zwingen ein wenig zu warten...
(beim Wittkopp - "Twinlock" beispielsweise: nach 3 falschen Eingaben 3 Minuten, dann bei jeder falschen Wiederholung 1 Minute mehr Wartezeit bis max. 15 Min. ...)
- Außerdem müsste man dazu das Datenprotokoll von Eingabeeinheit zu Schloss kennen...

Wenn ein Kunde keinen Code mehr hat, hat er das gleiche Problem, wie ohne Zahlenkombination / mit verlorenem Schlüssel.
Er hat also eine Notöffnung zu erwarten.

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oder gibt es gar diese 'legendären' General-Codes...

Nein, gibt es nicht!
(wieder: bei "echten" Tresorschlössern)

Was es gibt, sind "faule" oder "strunzdumme" Endkunden...
... solche lassen nämlich bestimmte "spezielle" Codes manchmal auf Werkseinstellungen, da diese im normalen tresoralltag nicht gebraucht werden.
Solche Codes haben letzendlich immer mit der Administration des Schlosses zu tun (Anlegen/Löschen von Benutzern, generelle Schlosseinstellungen, Codes zum Speicherauslesen ...)

Manchmal hat ein Techniker (oder irgendjemand, der eine Bedienungsanleitung lesen kann ) die Möglichkeit darüber etwas zu erreichen...
Manchmal antizipiert man aber auch das Unvermögen des Kunden und legt sich selber einen "Notcode" an, bzw. sorgt dafür, dass "speziellere" Codes irgendwo hinterlegt sind (zur Not auch bei einem selber).
- Dies aber immer nur in Absprache mit dem Kunden! -

...
z.B. siehe hier http://www.zieh-fix.com/de/pdf/zfa_2007_01.pdf Seite 18.
...

Naja...
... was wir da sehen sind Hilfmittel um den Hubmagneten im Schloss direkt zu bestromen.
Dazu muss man allerdings irgendwie an die Kabel kommen...

Bei Swingbolts weiss man nicht unbedingt wo das Schloss sitzt, d.h. man kann u.U. nicht durch den Kabelkanal gehen...
Bei Deadbolts kann man durch den Kabelkanal gehen (mit Bohrer), kann danach aber die Eingabeeinheit nicht mehr drehen...

Letztenendes muss man jedesmal bohren und danach "tricksen". Diese Technik ist zudem extrem "frickelig".
Sie ergibt eigentlich nur Sinn bei einem Deadbolt, dass durch eine Glasplatte gesichert ist, in allen anderen Fällen ist es definitiv einfacher den Hubmagneten direkt anzubohren.
Außerdem gibt es natürlich ach Schlösser, bei denen sowas nicht realistisch klappt...

Wie gesagt, zuguterletzt steht eine Notöffnung im Raum.
Dabei kann man manchmal spezielle Eigenschaften eines Schlosses nutzen um Zeit / Zerstörung zu sparen - manchmal aber auch nicht.
- im Prinzip also alles genau wie bei mechanischen Schlössern.


Grüße

[ImSchatten360]

Danke Heihachi für den ausführlichen Post!
Jetzt ist alles bissl klarer.
Der Spikemaster versucht also auch den Hubmagneten zu bestromen?

Man was würde ich geben um einfach mal ein Tag bei einem Tresoröffner dabei zu sein.
Selbst im Laden einfach mal mit dem Werkzeug rumspielen und versuchen einen Tresor zu öffnen.
Weiss jemand ob man bei den Berlinern (SSDEV) die Möglichkeit dazu hat oder beschäftigen die sich eher nur mit Zylindern?

[Heihachi]

NP - danke.

... habe beim Antworten heute Vormittag eine grossartige Seite gefunden; - die hier sehr gut passen würde.

Musste dann leider zu einem aufwendigeren Service
Nun sitze ich hier gerade in einem schlechten Hotel im Nirgendwo und habe nur GPRS für meinen Surfstick
... der ist mit dem Finden & Verlinken der Seite momentan leider hochgradig überfordert

Also morgen mehr

Wer allerdings "Italian Job" kennt hat eine "Spikemaster-Variante" an einem LaGard schon gesehen.

Leider ist mein Alltag nicht so wie in besagtem Film


Grüße

[Christian]

also alles völlig normal, und seriös...
aber das es gewisse Kunden gibt, die nicht "reif" für ein elektronisches Zahlenschloss sind kann ich mir vorstellen...
... ich habe auch einen Bekannten der bei einem Zylinder erstmal beide ersatzschlüssel verlegt, und dann wenn der letzte Schlüssel füher oder Später weg ist ist das Geschrei groß... seitdem bekommt er nur noch einen Schlüssel, und dann habe ich keinen Stress, denn die anderen bleiben bei mir... und einen Tresor hat der auch, und der ReserveSchlüssel ist, dreimal dürft ihr raten....
aber dan hat ja nur eingeschränkt mit Elektronischen Tresoren zu tun.

[Mister Q]

Hallo

Ich bin bei den Berlinern (SSDEV) und beschäftige mich unter anderem mit Tresoröffnung.

Morgen muss ich einen kleinen Datenschrank (1300Kg VDS 1 (2?) ) öffnen.
Der hat ein Elektronikschloss (Deutsches Fabrikat).
Dafür habe ich mir, wie immer, einige Werkzeuge gebaut.
Die Vorgeschichte ist lustig: der Tresor wurde seit 4 Jahren problemlos benutzt,
dann funktionierte der Code nicht mehr. Ich dachte zuerst an einen Kabelbruch, was
bei diesem Schloss bis 2007 öfter vorkam.
Was ich dann vor Ort erfuhr, verschlug mir die Sprache.
Der Hersteller hatte einen Servicetechniker geschickt, der die Tastatur abriss,
eine andere anschloss, damit mit den ihm genannten Codes ( 7 verschiedene)
rumprobierte (der Mann rechnet nach Zeit ab -Öffnungsverzögerung- )
und dann wieder wegfuhr.

Der Tresor ist immer noch zu, die Tastatur beschädigt, aber eine Rechnung hat
die Herstellerfirma geschrieben. Rund 800 Euro wurden gefordert.

Bitte habt Verständtniss, das ich keine Namen schreibe.
Und drückt mir die Daumen, das es keine Komplikationen giebt.

Grüße
Q

[Christian]

Ja mit den 800,- sind ja die Fahrtkosten und Das Hotelzimmer mit abgedeckt... oder war das nur der Praktikant aus der Buchhaltung der Firma *****

Schon unverschämt da noch für eine nicht erfolgte Öffnung Geld zu verlangen, und für die 800 bekommt man ja schon 'ne neue Kiste... weiß natürlich nicht wie dick die jetzige ist.
Dann viel Erfolg, und schönen Gruß nach Berlin

[mhmh]

und für die 800 bekommt man ja schon 'ne neue Kiste... weiß natürlich nicht wie dick die jetzige ist.

Ja nee, ist klar... ("(1300Kg VDS 1 (2?) )")