Seite 2 von 2

Re: Tresorschloss

Verfasst: 5. Jul 2012 00:10
von Christian
und die beiden Touren haben auch noch ihre eigene Codierung, so das quasi jede Zuhaltung 2 mal abgefragt wird, und somit von der Variation des Schlüssels zwei mal gezählt werden darf... nur die Schlüssel aus Druckguss sind nicht so schön, da sollte man sich einen Silca-Schlüssel (gleiches Design) aber aus Messing machen lassen, und die Originale vor abnutzung und abbrechen schützen indem sie nur als "Notschlüssel" und "Vorlage" für Ersatzschlüssel dienen.

Re: Tresorschloss

Verfasst: 5. Jul 2012 02:12
von Mr. Smith
Das mit den unterschiedlichen Codierungen pro Schlüsselseite ist so nicht ganz korrekt. Unterschiedlich ja, aber nicht unabhängig voneinander.

Es gibt sieben verschiedene Zuhaltungen im Secu 1000. Wenn Du die 7 umdrehst, wird es eine 1, wenn Du die 6 umdrehst eine 2,... die 4 ist symmetrisch.

Du kannst ja mal einen Schlüssel ausmessen. Die Summe der beiden gegenüberliegenden Bartstufen beträgt immer 16,7 mm. Die Zuhaltungen haben alle eine deckungsgleiche Innenform, daher ist es zwingend, dass z.B. eine Zuhaltung, die bei der ersten Tour auf die Höhe 5 gehoben wird, bei der zweiten Tour auf die Höhe 3 gehoben wird.

Edit:
Eigentlich müsste es heissen: Es gibt vier verschiedene Zuhaltungen, die durch einfaches Wenden zu sieben verschiedenen Bartstufen führen

Re: Tresorschloss

Verfasst: 5. Jul 2012 06:26
von Crocheteur
Nun, wenn Du das schreibst, dann sollte ich das glauben :yes: . Ich werde mir heute abend aber trotzdem mal den Spaß machen, und das ausmessen .

Dennoch hat man durch die Zweitourigkeit eine höhere Sicherheit, denn auch wenn aus der 1. Zuhaltungshöhe die 2. Zuhaltungshöhe folgt, so wird doch ein zweites Mal "abgefragt", anstatt gleich zu öffnen . Gefällt mir sehr :yes: .

Liebe Grüße, Crocheteur

Re: Tresorschloss

Verfasst: 5. Jul 2012 06:57
von mhmh
Es gibt da noch einen anderen Effekt (der übrigens auch die Materialpaarung Zuhaltungen/Schlüssel betrifft):
Der Auschnitt innen ist bei allen Zuhaltungen gleich, das ist gut damit man sie nicht anhand der Form auslesen kann.
Aber unterschiedliche Schlüsselstufen kratzen dann jeweils unterschiedlich breit, was man auch ausnutzen könnte ("belly reading").
Zweitourigkeit verschleiert das ein wenig.

Grüße
mh

Re: Tresorschloss

Verfasst: 5. Jul 2012 10:11
von carl johnson
Ich habe jetzt ein Foto im Praktiker-Naumarkt vom Burg-Wächter-Tresor gefunden (der ist teurer geworden, sauerei!):

http://praktiker.de/ShowProduct.action? ... l-zoom-box

So einen Schlüssel hat mein Bruder auch. Der schaut von der Machart meinem Billigtresor sehr ähnlich. Er hat insbesondere nur 6 Zuhaltungen, kein Bohrloch
im Schlüsselstiel und nur sehr geringe Höhenunterschiede.
Ich glaube, daß da trotzdem ein einfacheres Schloß verbaut wurde. das meinem recht ähnlich schaut.

Der nächstteuerere Tresor:
http://praktiker.de/ShowProduct.action? ... 3482149003

scheint aber das von Croecheteur gezeigte Schloß zu haben.

Re: Tresorschloss

Verfasst: 6. Jul 2012 00:31
von Retak
Ich würde sagen, dass der zu 139,99 so ein Secu-Schloss hat, das Schloss des anderen Tresors ist einfacher. Ich denke aber mal, dass das einen eckigen Tourstift haben wird und somit dem Schlüssel eine gewisse Präzision abverlangt.
Das mit dem Auslesen der Berührungs- und Schleifspuren an den Zuhaltungen, war eine Methode die im 19. Jhd. aufkam, nachdem man gelernt hatte, Chubbschlösser so zu bauen, dass sie Öffnungsversuchen mit Hobbschen Haken einen hohen Widerstand entgegensetzten. Der Amerikaner Robert Newell baute beispielsweise ein Schloss, bei dem die drehbare Schlüsselbuchse einen Vorsprung besass, der bei jeder Drehung des Schlüssels, also auch der Buchse, über die Unterkanten der Zuhaltungen strich und somit für einheitlich lange Reibspuren sorgte, die keinen Rückschluss auf die Höhe der Bartstufen erlaubten. Die Spuren des Schlüssels wurden sozusagen verwischt.
Im folgenden Bild kann man den Zusammenhang zwischen der Länge der Reibspuren und der Höhe der Bartstufen recht gut erkennen, je grösser der Schliessradius, also je höher die Bartstufe, desto länger die Reibspur an der zugehörigen Zuhaltung.
jva11.JPG