s3bi hat geschrieben:Leider sieht man es den ganzen Tresormodellen auf den Bildern in den Online-Shops nur bedingt an, ob sie jetzt zu den besseren Tresoren der Schutzklasse gehören oder eher schlecht gebaut sind.
Ich würde bei neuen Tresoren auf jeden Fall mal nur ECB-S- und VdS-zertifizierte nehmen. Vor allem der VdS ist ein Schwätzerverein, aber die anderen Zertifizierer sind entweder lascher in ihren Anforderungen oder mir in ihrer Testqualität unbekannt. Prima wäre es natürlich wenn man sich mal anschauen könnte, bevor man einen kauft, aber die örtlichen Verkäufer haben häufig nur Burgwächter, was wegen der Schlösser nicht so begeistert.
s3bi hat geschrieben:Bei den gebrauchten Tresoren auf eBay-Kleinanzeigen habe ich auch sehr massiv aussehende Tresore mit Sicherheitsstufe B gesehen. Da ich sowieso keine großen Werte im Sinne von Bargeld oder Schmuck hineinlegen würde, wäre mir die mangelnde Versicherungsdeckung nicht so wichtig, so lange das Ding stabil ist. Da ist aber auch wieder der Transport das Problem und die Einschätzung Anhand von Bildern, ob der angebotene Tresor den Preis wert ist.
Schau Dir doch den Tresor vor Erwerb an. Bei Kleinanzeigen sollte das doch gehen. Gute Anzeichen sind:
- Ein Griff, der das Riegelwerk betätigt.
- Kleiner Türspalt. Unter 1mm sollte man anstreben, würde ich sagen.
- Ordentliche Blechstärken. Popeltresore (auch einige S2!) haben ein Blechstärke von etwa 3mm an der Türe. 8 bis 10mm ist gut massiv. Der Korpus ist in der Regel aus dünneren Blechen gefertigt als die Türe, aber bei B hat man natürlich dann zwei Blechlagen.
- Ordentliche Öffnungen für die Bolzen im Rahmen. Für jeden Bolzen eine dedizierte Öffnung. Nicht nur so einmal umgebörteltes Blechle.
- Die Bolzen dürfen ausgefahren nicht herumkippeln (sind nätürlich nie ganz unbeweglich) und sollten zumindest auf der scharnierabgewandten Seite fest miteinander verbunden sein.
- Auf allen vier Seiten Bolzen oder etwas ähnliches.
- Idealerweise sollte man mal in die Türe reinschauen können. Da kann man nochmal die Verankerung der Bolzen prüfen und die Schweißqualität prüfen. Hab Dir mal ein Beispiel einer eher dürftigen Schweißnaht eines S2-Tresors angehängt. Wenn ein Drittel einer Kante verschweisst ist, dann ist das schon sehr gut.
- Und so mal grundsätzlich, auch wenn es unpraktisch ist: Ein hohes Gewicht verheißt einen soliden Behälter. Wenn die Türe aushängbar ist, dann vereinfacht das bei höherem Gewicht den Transport. Außerdem kann man bei aushängbarer Türe leichter mal am Scharnier etwas richten.
Wegen Brandschutz ... Ich hab von Feuerschutzkassetten gehört. Sowas könnte man auch in einen Tresor legen. Für Backup-Festplatten empfehle ich sie in einen anderen Brandabschnitt zu legen, weil es selten ist, dass gleichzeitig mehrere Brandabschnitte betroffen sind. Zum Nachbarn rüberlegen bringt schon viel. Oder z.B. ins Büro legen, zu einem Freund oder ins Bankschließfach.
Der Tresor hier sieht gut aus, schützt über den Schraubendrehertäter hinaus, ist kompakt, aber auch ein vergleichsweise schwerer Brocken:
https://www.ebay.de/itm/352461393460
Für ihn spricht noch das zuverlässige Schloss im Standardformat und die vermutlich aushängbare Türe. Gegen ihn spricht 3. Stock mit Wendeltreppe. Ich bin mir aber sicher, dass dieser Tresor hier besser ankommt als etwas, das nur gegen Schraubendrehertäter hilft.
Soweit meine persönliche Meinung. Ich bin auch nur Laie, habe aber inzwischen einige Tresore gesehen.