Elektronikschloss: Manipulation mit Flüssigkeiten

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Tensor
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Elektronikschloss: Manipulation mit Flüssigkeiten

Beitrag von Tensor »

Hallo in die Runde, nach einiger Zeit des Lesens hier möchte ich einen ersten Beitrag eröffnen (die Suchfunktion ergab hier noch nichts passendes zu diesem Thema)

Es geht mir hierbei um das STUV Swinglox - ein elektronisches Zahlenschloss mit "Schutz gegen Angriffe durch Flüssigkeiten."

In der Beschreibung heißt es dazu: "Durch Schlüsselloch oder Kabelöffnung in der Safetür können herkömmliche Elektronikschlösser mit Flüssigkeit manipuliert werden. Zwischen relevanten Kontakten kann durch leitfähige Liquide eine Verbindung hergestellt werden. Das Ergebnis: der Motor reagiert und gibt den Schwenkriegel frei. Die SWINGLOX-Schlosselektronik bleibt bei einem Fluten des Schlossgehäuses gemäß zeitlicher Vorgabe des VdS sicher verschlossen. ..."

Nun die Frage an die Experten hier. Wie funktioniert diese Art der Manipulation bei Elektronikschlössern (z.b. dem STUV Tulox100 mit zusätzlichem Schlüssel)? Hat jemand Erfahrung mit dieser Art? Einfach mit einer Spritze Wasser ins Schloss spritzen und auf ist? (Wohl eher kaum?)

MFG Sven

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mhmh
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Re: Elektronikschloss: Manipulation mit Flüssigkeiten

Beitrag von mhmh »

Naja, mit unter Spannung stehendem Salzwasser gab es wohl auch schon mal Öffnungserfolge, aber das ist wohl auch recht zufällig.

Zuverlässig funktioniert wohl, ein leitfähiges Gel über die Platine zu verteilen, d.h. quasi, überall Widerstände zu verteilen, und dann das Schloss über die Batteriekontakte mit einer Spannung zu versorgen. Mit welcher Spannung, welchem Gel, wann genau, das muss man experimentell herausfinden; der hier z.B. hat's gemacht: https://www.taylortechtools.com/product ... -spike-kit

Eine ordentliche Isolierung der Platine mit dickem Lack, oder vergiessen in Harz, o.ä., schützt natürlich vor so etwas. Das haben viele Safe-Schloss Hersteller aber wohl schon länger nicht mehr gemacht.

Piel
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Re: Elektronikschloss: Manipulation mit Flüssigkeiten

Beitrag von Piel »

mhmh hat geschrieben: 17. Dez 2021 16:57 Eine ordentliche Isolierung der Platine mit dickem Lack, oder vergiessen in Harz, o.ä., schützt natürlich vor so etwas. Das haben viele Safe-Schloss Hersteller aber wohl schon länger nicht mehr gemacht.
Oder halt ein entsprechender Schaltkreis. Da gibt es mehrere Möglichkeiten so einen Angriff zu verhindern bzw. wirkungslos zu machen. Ist denke ich auch einfacher und günstiger als eine Isolierung.

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mhmh
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Re: Elektronikschloss: Manipulation mit Flüssigkeiten

Beitrag von mhmh »

Erzähl mal, wie würdest Du den Schaltkreis gestalten?

Piel
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Re: Elektronikschloss: Manipulation mit Flüssigkeiten

Beitrag von Piel »

mhmh hat geschrieben: 18. Dez 2021 03:36 Erzähl mal, wie würdest Du den Schaltkreis gestalten?
Es gibt verschiedene Methoden, kommt halt sehr auf die Ausführung der Schaltung an. Die einfachste Methode die mir spontan einfällt wäre es parallel zum Relais eine Leitung mit einem Kontakt zu legen, der bei einem Flüssigkeitseintritt geschlossen wird. Dann kann dass Relais nicht mehr auslösen, da der Strom dann den Weg über den parallelen Leiter nimmt. Quasi ein gewollter Kurzschluss der Schaltung.

Man kann natürlich auch einen Feuchtesensor einbauen, der die Schaltung bei Wassereintritt unbrauchbar macht oder sperrt. Idealerweise mit Auslösung einer EMA. Wie gesagt, es gibt viele Möglichkeiten sich vor so einem Angriff zu schützen.

Allerdings muss auch gesagt sein, dass ein solcher Angriff mittels Flüssigkeiten alles andere als trivial ist.

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Re: Elektronikschloss: Manipulation mit Flüssigkeiten

Beitrag von mhmh »

Für Aussensignalgeber von Einbruchmeldeanlagen gibt es auch Sensoren, die ein Ausschäumen mit Bauschaum erkennen und dann Sabotagealarm auslösen.

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