LaGard 1947 Problem

Hier geht es um Tresor-, Zuhaltungs- und Elektronikschlösser
holzwurm79
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LaGard 1947 Problem

Beitrag von holzwurm79 »

Hallo zusammen,

nach der guten Beratung hier im Forum bin ich seit kurzem stolzer Besitzer eines Starprim Primat 5100, ausgestattet mit 2 1947 4 Scheiben Schlössern.
Nachdem er nun endlich an Ort und Stelle steht, wollte ich vorgestern die beiden Kombinationen einstellen. Zuvor war mir schon aufgefallen, dass der Drehknopf des unteren Schlosses stark quietscht und teilweise leichter und schwergängiger ist. Je nach Stellung halt.
Habe mir nicht viel dabei gedacht und erstmal mit dem oberen Schloss angefangen. Gesagt getan, ran ans Werk und gut geklappt.

Bei dem unteren allerdings hat sich schon nach wenigen Umdrehungen der Drehknopf derart verklemmt, dass er schließlich nur noch mit beiden Händen und voller Gewalt zu bewegen war.

Nach einigen Schweißausbrüchen und Scharm, da ich natürlich den Fehler bei mir vermutete, habe ich abermals hier im Forum gestöbert und mich durch ähnliche Probleme anderer Leidensgenossen gelesen.

Habe dann beschlossen die Sache selbst in die Hand zu nehmen und habe mich an die Demontage des Schlosses gemacht.

Und siehe da: der Fehler liegt gar nicht im Schloss, sondern der Drehknopf hat sich in der Messingbuchse der Schale fest gefressen. Entweder Produktionsfehler oder der Drehknopf wurde im Werk schon nicht lotgerecht zum Schloss verbaut. Wie dem auch sei, habe nun die betreffende Buchse und das Gegenstück am Drehknopf fein ausgeschliffen und dreht sich nun wie geschmiert. Möchte morgen dann wieder alles einbauen.

Eigentlich eine klarer Fall von Reklamation. Allerdings wollte ich keinen fremden Techniker hier im Haus haben und zum anderen vermutete ich die Ursache des Fehlers bei meiner Fehlbedienung.

Nur eine Kleinigkeit ist mir beim Ausbau bzw. wirklich beim vorhergegangenen unsachgemäßen Drehen des festgesessenen Knopfes kaputt gegangen:
Es ist der kleine Plastikring, der den Bolzen umfasst, der auf der oberen Scheibe sitzt.

Bild anbei.

Weiß jemand was genau für ein Ring das ist? Eventuell Abmessung, Material, Bezeichnung oder was man als Ersatzteil verwenden könnte?

Oder funktioniert das Schloss auch dauerhaft ohne diesem "Gleitring"?

Würde mich über hilfreiche Tipps der Experten hier aus dem Forum wirklich sehr freuen!

Vielen Dank schonmal und erstmal Gute Nacht
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mhmh
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Re: LaGard 1947 Problem

Beitrag von mhmh »

Ich habe vor einer Weile mal 2 kurze Videos vom 1947 gemacht, wo man auch die Belastung dieses Rings sieht. https://youtube.com/user/mhsecurity
Ich denke, es macht schon Sinn, da ein Kunststoff-Teil einzusetzen.
Wenn ich kein Ersatzteil beim Lieferant bekäme,
würde ich wahrscheinlich etwas ähnliches aus PTFE drehen, oder vielleicht gibt es PTFE Schlauch mit passendem Durchmesser?
Ich denke, die Dicke des Ersatzteils könnte auch ein klein wenig dicker sein als im Original.

holzwurm79
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Re: LaGard 1947 Problem

Beitrag von holzwurm79 »

Hallo,

vielen Dank schon mal für die konstruktive Antwort.
Versuche zunächst das Ersatzteil direkt bei Dormakaba zu beziehen. Ich hoffe das klappt.

Ich weiß im Nachhinein auch gar nicht, warum es den Ring so zerlegt hat. Der hatte beim ersten Hinsehen einen Riss und hat sich dann recht schnell in 2 Teile aufgelöst. Finde die kleinen Trümmer auch partout nicht wieder...

Wegen der genauen Abmessungen des Rings könnte ich den gleichen im anderen Schloss einmal ausbauen. Habe aber Sorge, dass er dabei kaputt geht. Ich denke mal, dass der Ring im Inneren einen Ansatz haben wird, da der Bolzen ja auch nicht nur eine zylindrische Form hat. Verfüge auch nicht über eine Möglichkeit zum Drehen. Möchte da jetzt auch nicht pfuschen... Hinterher löst der sich im Betrieb und blockiert womöglich noch das ganze Schloss... :)

Ist der Bolzen auf der Scheibe geschraubt oder wie ist der befestigt? Und was haben die Kennungen VU, VD, LH und RH auf der Scheibe zu bedeuten ? Das würd mich brennend interessieren. Spielt das eine Rolle für die Position des Splintes? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, da doch letztlich nur die Position des Splintes die Einschraubtiefe der Gewindestange, die vom Drehknopf kommt, begrenzen und fixieren soll. Minimales Spiel, so dass der Drehknopf noch leicht raus und rein bewegt werden kann, ist vermutlich ideal?

Danke nochmal und schönes Restwochenende.

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Re: LaGard 1947 Problem

Beitrag von mhmh »

Schau mal z.B. hier bzgl. Vertical Up, Vertical Down usw: https://sargentandgreenleaf.com/wp-cont ... ctions.pdf

Das musst Du schon beachten, weil damit die Position der 0 auf dem Zahlenrad ggü. der Scheibe im Schloss festgelegt wird. Die Aussagen zur verbotenen Zone passen nur zu dieser Festlegung.

holzwurm79
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Re: LaGard 1947 Problem

Beitrag von holzwurm79 »

Aaaaahhhh, daran hätte ich wirklich nicht gedacht!

Danke für den wertvollen Tipp!

Ich werde es dann identisch zu dem oberen Schloss machen. Das ist ja baugleich und in identischer Funktionsweise.

Dass das eine "über Kopf" im Gegensatz zu dem anderen verbaut ist, wird dann aber keine Rolle spielen, nehme ich an ? Oder muss ich dann tatsächliche die gegenüberliegende Nut in der Scheibe wählen? nee, ne?
Natürlich habe ich vorher kein Foto gemacht.... :no:

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Re: LaGard 1947 Problem

Beitrag von mhmh »

Was heißt über Kopf?

holzwurm79
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Re: LaGard 1947 Problem

Beitrag von holzwurm79 »

Ich Dummerchen, jetzt hab ich es auch begriffen:
Das obere Schloss ist mit dem Riegel nach unten montiert und deswegen sitzt der Splint in der Nut "Vertical Up".

Das betreffende untere Schloss ist mit dem Riegel nach oben verbaut, und deshalb muss ich dann hier für den Splint die Nut "Vertical Up" wählen.

Habe ich doch jetzt richtig erklärt, oder?

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Re: LaGard 1947 Problem

Beitrag von mhmh »

Du hast da 2x VU geschrieben, meinst es aber anders, oder?

holzwurm79
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Re: LaGard 1947 Problem

Beitrag von holzwurm79 »

Ja, natürlich hatte nur den einen Ausdruck noch so im Kopf.

Das obere Schloss ist mit dem Riegel nach unten montiert und daher sitzt der Splint bei VD, also Vertical Down

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Re: LaGard 1947 Problem

Beitrag von mhmh »

Genau, so passt es.

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