Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich im Baumarkt eine Schlossschraube M5 × 20 nebst Mutter und Unterlegscheibe gekauft hatte, konnte ich die Lafette ohne größere Probleme entfernen. Letztendlich musste ich dann aber wieder unverrichteter Dinge wieder abziehen, da die Schlossschraube zu lang war und im Rohr für eine Blockade sorgte
Nun denn, Schraube zu Hause um 8mm gekürzt und die lange Gabel am Griffende etwas gebogen, so dass nun alles perfekt war.
Beim Tresorraum wieder angekommen die nächste Überraschung, obwohl sich der Schlüssel mit Hilfe der langen Gabel wunderbar bis zur Schlossabdeckplatte einführen ließ, ging es dort dann immer noch nicht weiter, was mich dann doch langsam aber sicher zum schwitzen gebracht hat
Schlüssel und insbesondere das Bohrloch im Schlüssel nochmals genauestens betrachtet, da war beim besten Willen keine Verformung oder Delle ersichtlich
Dann kam mir die rettende Idee:
Ich hatte für die kleine Innensechskantschraube von der Lafette ein Werkzeugset mitgenommen was wohl eher für Uhren, Handys und dergleichen gedacht ist und dort fand ich einen Biteinsatz (6-Kant), der genau in die Bohrung des Schlüssels passt und jetzt kommts:
Der 6-Kant vom Bit ließ sich zwar einwandfrei in das Langloch vom Schlüssel einführen, aber eingeführt nicht drehen und das war doch höchstverdächtig ! ! !
Also Zange genommen und ganz ganz sachte den Bit im Loch des Schlüssels gedreht, welcher noch mit dem Gabelgriff verschraubt war und dann mal wieder Richtung Schloß eingeführt und siehe da:
Schlüssel ging ins Schloß rein, etwas hakelig, aber es ging und dann liess sich das Schloss einwandfrei schliessen, also erst mal schnell Tür geöffnet und dann Riegelwerk bei geöffneter Tür wieder verschlossen und Schlüssel noch mal mit etwas mutigerem drehen des kleinen Bits im Loch des Schlüssels gerichtet und siehe da: der Bit ließ sich nun mit 2 Fingern ganz leicht und ohne hakeln im Loch des Schlüssels drehen und danach nochmal einführen ins Schloß mit der langen Gabel getestet, ging nun auch einwandfrei ins Schloß
Lafette wieder eingebaut, noch 5× auf und wieder zu geschlossen bei geöffneter Tür, dann nochmal den Schlüssel mit WD-40 eingesprüht, auch im Loch und den verölten Schlüssel von allen Seiten mehrmals auf einem Taschentuch in der Hand ausgeschlagen um das meiste Öl vom Schlüssel zu entfernen und nur eine hauchdünne Schicht zu hinterlassen und dann nochmal 5× bei geöffneter Tür auf- und wieder zu geschlossen, dabei kam dann noch ein dünner Eisenspan zu Tage (magnetisch, ca. 5-6 mm lang und 0,2-0,3 mm dick), der am dünnen Ölfilm des Schlüssels haftete, da hat vermutlich der Hersteller bei der Herstellung des Schlüssels nicht sauber gearbeitet, denn man sieht am Schlüssel, dass hier nach dem Einbringen der Einschnitte in den Schlüssel nicht wirklich 100% sauber Fräsreste entfernt wurden und um so einen Fräsrest handelt es sich offensichtlich bei dem Span, der Schlüssel ist auch definitiv ein Original und keine Kopie und ich habe auch nicht das Gefühl, das der kleine Stahlspan die Funktion des Schlosses jemals beeinträchtigt hat, wenngleich mir wohler ist, dass das kleine Ding raus aus dem Schloss ist, man weiß ja nie...
Fazit:
Eine solche Tresortür lockt natürlich immer mal Neugierige an, die zum Spaß mal an allen Rädchen drehen. Das war auch ab und an schon mal vorgekommen.
Ich denke aber, dass die Probleme die ich nun zufällig gerade hatte damit gar nichts zu tun hatten, sondern jetzt habe ich vielmehr den begründeten Verdacht, dass mir der Schlüsselbund mit immerhin 24 Schlüsseln (Gewicht eben gemessen: 424g) vor einiger Zeit nach der letzten Tresortüröffnung mal auf den Boden gefallen ist und der Tresorschlüssel beim Fallen im Bereich der Schlüsselbohrung auf harten Betonboden aufgeschlagen ist. Bei einer Fallhöhe von 100-120 cm und einem Gewicht von 424 Gramm des Schlüsselbundes wirkt das wie ein leichter bis mittelschwerer Schlag mit einem 500g Hammer und das ist schon nicht ganz ohne.
Fazit: Diesen Schlüssel werde ich nicht mehr am Schlüsselbund befestigen, sondern nur noch separat und weich transportieren, am besten eine Hose mit 100 kleinen Reißverschlusstaschen besorgen, ok, 10 Taschen genügen auch
Also keine Reparatur der Tür erforderlich, glücklicherweise, das Baujahr ist übrigens 1995, das stand hinter der Laffettenabdeckung, zur Sicherheitsstufe findet sich leider nirgendwo was, eigentlich steht die immer an der Innentürabdeckung, aber vielleicht aus Sicherheitsgründen versteckt auf der Rückseite.
Nun waren ja gerade zum Glück nur Sachen im "Wert" von ca. 1.000 € im Tresorraum, davon alleine schon die Hälfte die Regale, aber wenn man dort erheblich höhere Werte lagern will sollte man den Raum wohl lieber versichern in der Hoffnung, daß die Versicherung auch für Vandalismus an der Tür aufkommen würde, was ja in diesem Falle gar nicht vorgelegen hat, auch wenn von mir anfangs befürchtet...
Also ganz herzlichen Dank an Euch für Eure Hilfe, ein "Schlüsseldienst" der etwas unseriöseren Art hätte möglicherweise die ganze Tür zerstört und dafür eine saftige Rechnung geschrieben mit der Firmenbezeichnung Grobian & Gülle Abbruchunternehmung, Entrümpelungen und Entmietungen
OK, vielleicht übertreibe ich gerade ETWAS
Also nochmal vielen Dank für Eure wertvolle Hilfe