barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Wird ein Schloss, Beschlag, etc. gesucht und man benötigt noch etwas Beratung ... dann ist der Post hier richtig.
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covellite
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barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Beitrag von covellite »

Hallo allerseits,

für ein Familienmitglied mit Behinderung suche ich nach eine barrierefreie Lösung für eine Wohnungstür im Altbau. Bei der betreffenden Person reicht weder die Kraft noch die Geschicklichkeit aus, um den Schlüssel zu bedienen. Zudem gibt es keine Türklinke an der Außenseite und die Tür klemmt manchmal ein wenig. Dann muss man gleichzeitig am Griff ziehen und den Schlüssel bedienen können.

Ich war schon in einem Fachgeschäft, aber der Typ war eher abweisend als hilfreich :confused:. Zum Glück habe ich dieses Forum entdeckt. Bevor ich es nochmal in einem anderen Laden versuche, erhoffe ich mir einige Tipps von Euch.

Anforderungen:
  • Barrierefreiheit: die Person soll die Tür selbstständig öffnen können
  • Einfache Bedienung: keine komplexen Bewegungen oder viel Kraft erforderlich
  • Sicherheit: Die Lösung soll mindesten so sicher sein wie ein herkömmlicher Schließzylinder.
  • Kompatibilität: Falls möglich, lässt sich die Lösung 'nachrüsten', ohne alle bestehende Teile auszutauschen.
Wenn ich das richtig sehe, kommen folgende Lösungen in Frage:

1. Elektronischer Türzylinder mit PIN-Tastatur
Vorteil: Kein Schlüssel, Smartphone, Chip-Karte oder ähnliches nötig
Nachteil: Code kann vergessen oder weitergegeben werden

2. RFID-/Transponder-System
Vorteil: Einfaches Vorhalten reicht
Nachteil: Transponder kann verloren gehen

3. Smart Lock mit App-Steuerung
Bedienung per Smartphone (Bluetooth/WLAN)
Vorteil: Fernzugriff möglich
Nachteil: Smartphone muss geladen und griffbereit sein, App muss zuverlässig funktionieren

Wie seht ihr das? Wie sicher sind die verschiedene Systeme (auch ggf. gegen Hacking)? Wie lange halten die Batterien? Gibt es einen Rückfalloption, falls die Batterien alle sind oder die App spinnt? Wie zuverlässig funktioniert die Apps? Was muss ich noch bedenken?

Freue mich auf hilfreiche Beiträge und Empfehlungen!

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Retak
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Re: barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Beitrag von Retak »

Zitat: "Ich war schon in einem Fachgeschäft, aber der Typ war eher abweisend als hilfreich :confused:."
Ja, Kranken- und Behindertenfeindlichkeit ist leider schon seit einiger Zeit im Zunehmen begriffen.
Die beste Lösung in diesem Fall wäre ein motorbetätigtes Schloss. Das gibts auch als Nachrüstlösung (wird auf den vorhandenen Zylinder, der aber Not- und Gefahrenfuntion haben sollte, von innen aufgesetzt), wie beispielsweise das hier: https://www.sicherheitstechnik-feldmann ... ossantrieb (beispielhafte Angabe, keine Werbung). Zu bedienen wahlweise mit Fernbedienung oder Tastatur, bei Versagen (Batterie leer etc.) kann weiterhin mit dem herkömmlichen Schlüssel geöffnet werden. Von Smartfonebasierten Varianten, bei denen auch noch igendwelche externen Server (und damit Abhängigkeiten) involviert sind, halte ich nix. Erfahrung mit solchen Produkten hab ich allerdings keine, kann also zu Zuverlässigkeit und Lebensdauer nichts weiter sagen.

covellite
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Re: barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Beitrag von covellite »

Retak hat geschrieben: 30. Mai 2025 16:43 Die beste Lösung in diesem Fall wäre ein motorbetätigtes Schloss. Das gibts auch als Nachrüstlösung (wird auf den vorhandenen Zylinder, der aber Not- und Gefahrenfuntion haben sollte, von innen aufgesetzt)...
Habe nochmal nachgeschaut. Der jetztiger Zylinder hat kein Not- und Gefahrfunktion :(
Anscheinend bei den ABUS Schlossantriebe sägt man bei der Installation den Kopf eines Schlüssel ab :eek:
Retak hat geschrieben: 30. Mai 2025 16:43 Von Smartfonebasierten Varianten, bei denen auch noch igendwelche externen Server (und damit Abhängigkeiten) involviert sind, halte ich nix.
Ich arbeite in der IT und bin auch sehr skeptisch was die Sicherheit und Zuverlässigkeit von solchen Produkten betrifft.

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Re: barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Beitrag von Retak »

Nun ja, dann muss man den Zylinder wechseln (bei angemieteten Räumen den alten Zylinder unbedingt aufbewahren und bei Auszug wieder einbauen), Zylinder mit N+G sind handelsüblich. Der Schlüsselkopf muss natürlich in das Mitnehmerstück des Antriebs passen, wenn er zu groß ist, muss man ihn anpassen, am Besten bei Auswahl des neuen Zylinder gleich darauf achten.

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Re: barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Beitrag von El_Sonador »

Servus,

was ist denn dein Budget?

Meine Empfehlung wäre ein elektronischer Beschlag mit RFID Schlüsselanhänger und ein SVP Einsteckschloss.
SVP heißt selbst verriegelndes Panikschloss. Bedeutet, es schießt selbst beim Zuziehen ab und beim druck auf die Klinke wieder auf.

Da macht es auch nichts wenn dass Schloss/Tür etwas klemmt, da du mit der Klinke ein vielfaches der Kraft her bekommst, wie ein gesunder der am Schlüssel dreht.

Persönlich hab ich ein Smarthandle AX advanced von SimonsVoss und ein SVP Schloss von BKS. Das lässt sich bei Bedarf auch zusätzlich zum original Zylinder einbauen. Ist aber so hochwertig, dass man da kein Backup braucht.

Ja, RFID Tag kann man verlieren, wie auch jeden Schlüssel. Aber wenn eh schon eine körperliche Einschränkung besteht, können PincodeTastaturen auf dem Beschlag oder gar Zylinder, sehr anspruchsvoll sein.

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Re: barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Beitrag von Retak »

Bei dem Abus Teil ist die Tastatur ja per Funk angebunden, sie kann also optimal plaziert werden, so dass sie beispielsweise auch vom Rollstuhl aus problemlos zu bedienen ist.

covellite
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Re: barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Beitrag von covellite »

Hi Leute,

vielen Dank für die Hilfe soweit.

Das SVP-Schloss kannte ich nicht und die Produkte von SimonVoss sehen wirklich hochwertig aus.

Beim Budget sind wir bereit das notwendige Geld zu investieren, um der betreffenden Person ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Natürlich schauen wir auch was z.B. die Pflegeversicherung beisteuern wird.

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Re: barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Beitrag von El_Sonador »

Dann würde ich ein BKS SVP Schloss, ein SimonsVoss Smarthandle AX advanced und dazu RFID schlüsselanhänger nehmen. Zusätzlich kannst du noch eine Pincode AX dazunehmen, falls man im notfall mal einen Code für den Rettungsdienst etc per Telefon rausgeben muss. Die haben bis 3m Reichweite, können also auch Rollstuhlfreundlich neben der Tür irgendo angebracht werden.

Software und Programmiergerät würde ich jetzt nicht extra kaufen für eine Tür, sonder mir auf der SimonsVoss Webseite einen passenden Fachändler aussuchen und mir von dem gleich Beschlag und Schüsselanhänger programmieren lassen.

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distiller
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Re: barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Beitrag von distiller »

Auch wenn ich nicht der TE bin, danke ich auch für die Tipps von Dir. Diesen Beschlag kannte ich noch gar nicht und RC3 klingt ziemlich gut für so ein Teil. Ist der Kupplungsmechanismus außen unter dem Blech? Bestimmt, oder?

El_Sonador
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Re: barrierefreie Lösung für Wohnungstür im Altbau

Beitrag von El_Sonador »

Servus,
ja, ist außen. Aber das Blech ist nur Deko. Für Secureelement und Aktor gibt es eine bohrgeschützte Kapselung darunter.

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