Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Christian
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Re: Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Beitrag von Christian »

Also "back to the Roots", diese Profilzylinder mit dem Kreuzbart habe ich auch hin und wieder an Bahnanlagen gesehen, die leibe Deutsche Bahn die kommt mit ihren komischen Schlösser immer wieder vor, einen etwas älteren Profilzylinder, der hatte wirklich nur nach unten Stifte... und einen ziemlich neuen, konnte aber nicht so sehr in das Schlüsselloch sehen, da ich da doch etwas die merkwürdigen Blicke der Mitwelt mir ersparen wollt' ... zumindest scheint die DB ihre Kreuzbart-Schliessungen (Anlagen oder wie auch immer) noch zu pflegen und lässt daher bei den Berlinern diese Sonderanfertigungen herstellen.
Des weiteren wurden laut dem Zeiss-Ikon-Schlossmuseum,de ja auch normale Einzelschliessungen wohl mit den Kreuzbartschlüssel gebaut... (aber denke mal nicht mehr im aktuellen Lieferprogramm, von ASSA-Abloy Werk* Bln-Zehlendorf)
Nur frage ich mich auch ob es diese mit seitlichen Stiften gibt, also die dann mit den 17mm des Profilzylinders auskommen, und aufgrund des Schlüsselprofiles ja noch viel weniger Platz und grösseren Hub der Pinne haben als z.B.
janus-Zylinder (und Baugleiches Zeugs)... um mal so bischen die OriginalFrage von ImSchatten wieder hier in den Konsens zu rücken...
(*Damit ist natürlich die ehemalige Firma ZEISS-IKON gemeint, so mal an die Anfänger gedacht...)
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Retak
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Re: Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Beitrag von Retak »

Bei den DIN-Halbzylindern sind auch die seitlichen Stifte drin(4 Stück je Reihe), wie man an dem Schlüssel im Schlossmuseum erkennen kann. Wie sie das Stiftpaar plus Feder allerdings in dem 17mm Zylinder unterbringen, kann ich auch nicht genau sagen(Hohlstifte, wie bei Keso, dürften bei dem kleinen Stiftdurchmesser kaum machbar sein). Vermutlich ist der Stifthub eingeschränkt und die Länge der Kern- und Gehäusestifte auf kleinstmögliches Blockmass getrimmt.

@mhmh: Den Zylinder an der Schlossdecke zu befestigen, wäre keine so gute Idee, da der Wechsel dann am Gehäuse anstossen würde. Bei DIN- Schlössern, bei denen der Wechsel oben ist, ginge es eventuell. Bei Schlössern ohne Wechsel gibts das Problem freilich nicht, die alten BKS-Türschlösser sind teilweise auch schon vom Hersteller beidseitig für die Zylinderbefestigung gelocht.

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Re: Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Beitrag von mhmh »

Retak hat geschrieben:die alten BKS-Türschlösser sind teilweise auch schon vom Hersteller beidseitig für die Zylinderbefestigung gelocht.
Wenn Du damit die Befestigung der BKS Einbau Sicherung 711 meinst, dann war das ja leider sub-optimal - ich glaube nicht, dass damals die Verklebung von Schrauben schon gang und gäbe war. Zwar dreht man 3mm Schrauben "nicht mal so einfach" von der anderen Seite raus, aber einfacher ist es schon, wenn das Loch dafür schon da ist.

Gruß
mh

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Christian
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Re: Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Beitrag von Christian »

es gab von BKS damals Einsteckschlösser, wo die Wechselfunktion über den Riegel angesprochen wurde, also der Riegel wurde noch ein bischen weiter reingezogen und löste damit den Wechsel aus, der dann letztendlich die Falle zurückzieht, ähnlich wie es oft bei Chubbschlössern gemacht wurde. Bei den Chubbschlössern ist der Sinn das man halt auch die Zuhaltungen mit dem richtig geschnittenen Schlüssel passieren muss, und bei der Einbausicherung eben das damit genügend Platz da ist.
Und wieder zu unseren Kreuzbärtigen Profilzylinder, da kann ich halt auch nur vermuten. Zumindest sieht man auf der Schlossmuseumseite das dort irgendwelche Fräsungen da sind, halt fertigungsbedingte Teile ... wie auch immer Zeiss Ikon das umgesetzt hat...
By the Way, aus China habe ich auch schon diese Bauart mit Kreuzschlüsseln in Profilzylindern gesehen, aber auch so einen habe ich niemals von innen gesehen... die Welt der Zylinder und Schlösser ist halt noch voller Geheimnisse, obwohl ja hier schon eine Menge Wissen aufeinander trifft...
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Re: Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Beitrag von Loxx »

Für die Kreuzbartfan bestimmt interessant:

http://w3.assaabloy.de/images/catalog/i ... profil.pdf


Grüße

Loxx

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Re: Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Beitrag von Christian »

Diese klassischen Einbausicherungen für Bart-Einsteckschlösser kenn ich neben ZEISS IKON auch noch von WELÜV und BURGWÄCHTER ...
Ja, das aktuelle Lieferprogramm von IKON, es sagt zumindest aus das man so ohne weiteres nicht diese bei der Bahn gebräuchlichen Hangschlösser und die Profilzylinder bekommt. Also für "Kreuzbartfans" ist also eher schwierig da an Neuware ranzukommen...
Aaaaber das heisst noch lange nicht das sowas auch nicht gebaut wird, denn ich denke das auch bei IKON für gewisse Kunden solche Dinge als Sonderanfertigung gemacht werden. Das ist aber bei sämtlichen Firmen der Fall, das diese halt Produkte herstellen, die garnicht in den Handel kommen, sondern für ganz besondere Bereiche exclusiv gemacht werden.
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Re: Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Beitrag von Retak »

Von den Kreuzbartzylindern gibts diverse Spezialversionen, hauptsächlich für die Bahn und die Telekom, aber auch für die Automatenbranche, Blockschlösser und diverse Industrieanwendungen (Schlüsselschalter etc.).

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Re: Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Beitrag von mhmh »

Ja, ich mag die für Blockschlösser, die 1. ein Profil an den seitlichen Flächen und 2. in weiteren Drehwinkeln gefederte Gehäusestifte haben, die - Mikroschalter-überwacht - nicht Richtung Kern dürfen - was z.B. beim Ausbohren des Kerns passieren könnte, oder nach dem Picken.

Gruß
mh

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Re: Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Beitrag von Christian »

da das algemeine Nachsperren eher sehr selten als Einbruchsmethode vor kommt, und die Kreuzsicherungen schlecht erreichbar sind, ist der allgemeine Sicherheitswert schon nicht schlecht, gerade für Zusatzschlösser und Blockschlösser gut geeignet. Mich persönlich stört nur der lange und zackige Schlüssel, sieht zwar "wichtig" aus, aber ist halz nicht praktisch
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Re: Ikon Kreuzbart Schließzylinder

Beitrag von Retak »

Die Kreuzbartschlüssel, vor allem die langen, haben die Eigenschaft, Taschen in kurzer Zeit zu durchbohren und sind deshalb nicht sonderlich beliebt, dieses Schicksal teilen sie übrigens mit den 3KS-Schlüsseln. Von Zeiss Ikon gab es deshalb auch mal eine Kappe, die man auf die Spitze des Schlüssels stecken konnte, um diese zu "entschärfen". Das war allerdings in der Handhabung unpraktisch, da man vor Gebrauch des Schlüssels immer erst die Kappe abziehen und danach wieder aufstecken musste, ausserdem konnte die Kappe leicht verloren gehen.

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