Große Schliessanlage

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boianka
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Re: Große Schliessanlage

Beitrag von boianka »

stefan-1 hat geschrieben:Mal ne Frage an die Besitzer einer Bohrmuldenmaschine: wenn man einen Taster und Fräser mit der Form eines Kernstiftes nimmt und damit einen Zackenschlüssel kopiert (der dann etwa so aussieht wie die die Schließung tragende Rippe eines Abus EC750), dann sollte doch der Taster einer normalen Kopierfräse zum einen nicht ganz in die gebohrten Täler hineinkommen und zum anderen den Rand der Bohrung erkennbar beschädigen. Hoffe ihr könnt den Gedankengang nachvollziehen...
Ganz kann ich Deinen Gedankengängen (mal wieder) nicht folgen, aber da sind meiner Meinung nach Verständnisfehler drin !

Weiteres gleich . . .

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boianka
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Re: Große Schliessanlage

Beitrag von boianka »

Bedenke bei Deinen Überlegungen, dass es Fräser u. Taster mit verschiedenen Winkeln u. verschieden stumpfen Spitzen gibt und deren Schäfte immer 6 mm dick sind .
Ferner solltest Du Dir vorstellen, dass (D)eine Flachschlüsselfräse über ungleichschenklige Fräser und Taster verfügt, die deswegen so aufgebaut sind, um tief in die Schlüsselkerben einzutauchen und darin weiter bewegt zu werden bis sie auf den Anstellwinkel, der zur nächsten Kerbe führt, treffen .

Wenn Du einen Flachschlüssel mit Zacken, hochkant, eingespannt auf einer Bahnenschlüsselmaschine kopieren willst, geht das meistens, aber Du mußt die Oberfläche des Schlüssels komplett abtasten und dazu muß man mehrmals parallel über den Schlüssel fahren, da das Profil sich in der Senkrechten ja verschiebt - geht aber mit lockerer Hand ganz gut !

Spannst Du ihn flach ein und hast einen geraden 2 mm Schaftfäser - sorgst dafür, dass der Fräser nicht auf der Backe schabt, kannst Du natürlich noch tiefere Einschnitte machen, aber Du mußt die Macs bedenken, damit der Schlüssel sich einführen, bzw, wieder entfernen lässt . . .
. . . die Schlüsselhersteller haben das ja bei dessen Entwicklung mit den Stiftabständen und Einschnittwinkeln festgelegt .

Ich kann mir also momentan nicht vorstellen, wie Du ein Eintauchen mit einem der angebotenen Schaftfräser erreichen willst, was Du mit Taster u. Frässcheibe nicht kopieren könntest .

Sollte es nur um das "Weglassen" von Einspannmarken auf dem Originalschlüssel gehen - erzeuge den Schlüssel mit einer elektronischen Maschine nach Maß, oder Code . . .

. . . "Weglassen" derselben auf der Kopie geht auch, ist aber umständlicher und ich erkenne momentan keinen Sinn dafür .

Oder Du willst eine V-Nut in der Oberfläche des hochstehenden Schlüsselprofils fräsen (den Rechts- u. Linkskurven des Schlüsselprofils folgend) - kannst Du mit der Flachschlüsselmaschine (durch Verstellung des Tasters) umgehen, in dem Du auf die Ebene der Schaftfräserspitze gehst und die Schließkurve auf dieser Ebene fräst .

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Christian
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Re: Große Schliessanlage

Beitrag von Christian »

Marvin K hat geschrieben:Gibt es den Zylinder überhaupt noch als 6 Stifter? In den Einzelschließungen bekomme ich den aufjedenfall nicht als 6-Stifter bestellt. Bei den Einzelschließungen sind die Zylinder im Einkauf leider auch sehr sehr teuer...
Also 6 stiftige Schließanlagen hat es bei BKS schon immer gegeben, gehe davon aus das sich das mit Detect3 und dem Zahnrädchen nicht geändert hat. Die Ausführungen mit Zahnrädchen und SL-Zuhalte kann man ja nur bei den wichtigen Türen einbauen, und bei Mitarbeitertoiletten und Putzkammern die einfachste Version einschrauben, da kann man bei 900 Zylindern sicher einiges an Geld "raus holen" ....
Marvin K hat geschrieben:spanne wenn ich als Schlüsseldienst keine extra Spannbacke habe, kann ich die Quetschrippe auch kopieren.
sicher für einen Schlüsseldienstmann der etwas "basteln" kann es kein Problem ist das mit der Quetschrippe zu umgehen, oder man mit Messschieber die Kerben ausmisst und mit einer Codemaschine dann den Schlüssel macht ... die Quetschrippe hier eher zum Verhängnis wird wenn der Schlüsselkopierer dieser Thematik nicht vertraut ist. Allgemein halte ich PERSöNLiCH alle Kopierschutzmaßnahmen als Scheinsicherheit, sicher gutes Mittel gegen inflationäre Verbreitung der Schlüssel, jedoch bei höherer krimineller Energie alles mehr oder minder umgangen werden kann. Und bei Schlüsselverlust der beste Kopierschutz nichts nutzt ...
stefan-1 hat geschrieben:dann sollte doch der Taster einer normalen Kopierfräse zum einen nicht ganz in die gebohrten Täler hineinkommen und zum anderen den Rand der Bohrung erkennbar beschädigen. Hoffe ihr könnt den Gedankengang nachvollziehen...
... die Idee hatte man in GERA auch schon gehabt, die hatten mal solche gebohrten Zackenschlüssel im Angebot.
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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Re: Große Schliessanlage

Beitrag von mhmh »

Was soll man denn lt. BKS tun wenn eine Rippe gequetscht wurde?

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Re: Große Schliessanlage

Beitrag von Marvin K »

Am liebsten wäre es für BKS natürlich, wenn man einen neuen Schlüssel bestellt löl - Der vesierte Bastler kann wohl noch mit einer Feile den Schlüssel retten.

Ich kann mich an meine Schulzeit noch an einen Schüler erinnern, der seine DOM Schlüssel im Ticketentwerter immer geschrottet hat, weil die Kugel dann rausgefallen ist löl
Alles Hass auf dieser Welt ist für mich vergessen, wenn ich meinen Kater schnurren höre!

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Re: Große Schliessanlage

Beitrag von boianka »

Marvin K hat geschrieben:Am liebsten wäre es für BKS natürlich, wenn man einen neuen Schlüssel bestellt löl - Der vesierte Bastler kann wohl noch mit einer Feile den Schlüssel retten.
Das glaube ich nicht - BKS wird zum Zylindertausch raten, weil das auf eine unerlaubte Kopie schließen lässt . . .

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Re: Große Schliessanlage

Beitrag von dat_pony »

Wie sieht es bei den Teilen eigentlich mit Bumping-Schutz aus?

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stefan-1
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Re: Große Schliessanlage

Beitrag von stefan-1 »

Ich versuche es nochmal anders zu erklären. Taster und Fräser müssen die Form der Kernstifte haben, so dass letztlich der Taster genau wie ein Stift im Zylinder über den Schlüssel gleitet, auf und nieder, immer wieder ;) . Dabei müsste der Fräser dann etwas erzeugen, bei dem auch die Stifte im Zylinder ihren weg finden.

Das Profil sollte eigentlich keine Rolle spielen... Muss wohl mal fragen, ob ich an die Maschine darf,..

S.
Errebi 4 * 3KS * 2x MCS * 1 Lampenschlüssel :devil: * M auf DVD :devil:
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Re: Große Schliessanlage

Beitrag von distiller »

bojanka hat geschrieben: Marvin K hat geschrieben:
Am liebsten wäre es für BKS natürlich, wenn man einen neuen Schlüssel bestellt löl - Der vesierte Bastler kann wohl noch mit einer Feile den Schlüssel retten.

Das glaube ich nicht - BKS wird zum Zylindertausch raten, weil das auf eine unerlaubte Kopie schließen lässt . . .
Ich denke auch, dass man dann den Zylinder tauschen sollte, da ja ein Kopierversuch festgestellt wurde. Die Quetschrippe ist dafür der Indikator. Die drei gedrückten Elemente vorne am Schlüssel greifen in das Zahnrad ein. Hintergrund ist, dass man mit normalen Schlüsselkopiermaschinen wohl Bohrmulden herstellen kann, aber laut Patent soll das mit den gedrückten Elementen nicht gehen. Ich denke mit einem Fräser würde man das auch hinbekommen, aber das ist ja immer so.
dat_pony hat geschrieben:Wie sieht es bei den Teilen eigentlich mit Bumping-Schutz aus?
Der Bumping-Schutz beruht laut Patent auf verschiedenen Federkonstanten innerhalb des Zylinders. Soll heißen, es werden zwei Arten von Federn verwendet, die einen etwas "straffer", die anderen nicht so "straff". Das soll helfen und tut es wohl auch :)

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Re: Große Schliessanlage

Beitrag von toolix_d »

stefan-1 hat geschrieben:Muss wohl mal fragen, ob ich an die Maschine darf,..
Wenn Dir 600 km nicht zu viel sind - hier darfst Du gerne an meiner Maschine experimentieren!

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