Wilka zerlegen (Problem: Geschlossene Ringe)

[bembel]

Normalerweise biegt man bei einem Eurozylinder einfach die Ringe auf und zieht den Kern raus.
Jetzt hab ich ein Wilka hier, wo die Ringe ringsum geschlossen sind (Hä?)
Ich kann nur 2 Dellen im Ring erkennen, die sich seitlich gegenüber liegen. Vermutlich wurden die Ringe nur lose eingelegt und erst nach dem Zusammenbau aller Teile zusammengepresst. Vielleicht ist auch eine Metallzunge drin.

Gibt's da irgendwie einen genialen Trick, bevor ich jetzt den Ring anbohre?

[Retak]

Den Ring zu durchbohren ist leider die einzige Möglichkeit.Am besten mit 1mm Bohrer von oben,aber in 180°-Stellung.Der Ring lässt sich nach der Montage wieder zubiegen,so dass einwandfreier Halt des Kerns gewährleistet ist.

[bembel]

Ok, thx (ich hab's befürchtet)
Ist das üblich bei Wilka oder irgendwas Sonderliches? (Ich hab nur das eine)

[AmaG]

Hi!

Da der Ring meist aus Kupfer ist, geht auch ein sehr kleiner und stabiler Schraubendreher den du als Meißel verwendest. Ein Dremel und ein 1mm Bohrer geht aber meist einfacher. Solche geschlossenen Ringe gibts es u.a. auch bei CES serienmäßig. Wenn du den Ring dann nachher drauf biegst ist ein einwandfreier Halt nicht 100% gewährleistet. Der Ring ist nicht konstruiert um im zerstörten Zustand zu halten, er ist schlicht zu drünn. Ringe mit öffnung sind viel dicker und zäher. Es könnte sein, dass sichder gesprengte Ring nach einiger Zeit aufweitet und ablößt. Wenn du das Schloss wieder in eine Türe einbauen willst könnte es dann passieren dass du mit dem Schlüssel den Kern rausziehst. Also da lieber einen neuen Ring nehmen.
Um ein wenig dran zu picken reicht der wieder zugebogene Ring aber allemal!

AmaG

[Chris.]

Hi,

Danke auch für den Tip,hab selber so ein Wilka welches diese üblen Stifte im Innern hat die ständig zurückspringen.Wollte mir das Innenleben mal genauer ansehen was aber bisher nicht möglich war wegen den oben genannten Ringen.Werde es mal mit aufmeißeln probieren.



Tschau Chris

[Retak]

Diese Ringe werden,ausser bei Wilka und CES,auch noch bei Winkhaus,KFV und verschiedenen Importmarken verwendet.Aufmeisseln würde ich sie nicht,dabei kann der Kern bzw.die Kupplung beschädigt werden.Das Zusammenbiegen war natürich nur als Notlösung zum Picken gedacht.Man kann auch einen angepassten,offenen Ring(zBvon ABUS etc.)aufsetzen,der hält dann auch für den regulären Gebrauch.

[Chris.]

Gar nicht mal so schlimm im meinem Fall.Das Wilka hat nur nen Euro gekostet und ist innen sowieso total verölt sodass ein picken kaum möglich ist.Hauptsache das ganze einmal auf bekommen.



Chris

[Retak]

Dann das Ganze aber gründlich in Isopropanol oder was ähnlichem ne Weile einweichen und auswaschen und erst dann wieder zusammenbauen(evtl ein WENIG WD40 reinsprühen).Dann klappt es auch mit dem Picken,wirst sehn.

[Chris.]

Tach,

Gestern hats mit dem Sprengen der Sicherungsringe nicht so geklappt die Dinger sind ziemlich dick.Hab dann dann die eine Schlosshälfte eingespannt und mit einer Metallsäge so lange gesägt bis der Ring und die Kupplung durch war und man den Zylinder rausnehmen konnte Ganz schöne Arbeit!
Das ist zwar sehr radikal aber der Ring ließ sich einfach nicht lösen.Dann alles mit Ethanol geputzt.Es kamen übrigens 6 Kernstifte und 6 Gehäusestifte zu vorschein.Davon nur zwei Hanteln.Ich kann jetzt nicht sagen ob es aufgeriebene Stifte sind da man keine Besonderheiten erkennt,das Schloss ließ sich durch die Verölung vorher sowieso nicht picken.Das andere Wilka mit nur 5 'Stiften hat auf jeden Fall diese aufgeriebenen Köpfe.Leider kann ich dies aber nicht auseinandernehmen da es noch funktionfähig ist und es auch bleiben soll zum Picken.Hat jemand vielleicht ein Bild diesen Stiften damit man das Ganze mal genauer sehen kann.Wär super!


schönen Gruß!

[bembel]

Wer sagt, dass das Schloss anschliessend unbrauchbar sein muss?
Ich hab meins neu bestiftet und wieder zusammengebaut. War ebenfalls ein 6-Stifter, die meisten Kernstifte hatten bei mir noch 1 bis 2 Rillen.

Ich habe es aufgebohrt. Den Ring hatte ich vorher mit Heisskleber fixiert, damit er dabei nicht dreht.
(Hat mich trotzdem einen Bohrer gekostet)