Was für ein Schloss?

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Retak
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Retak »

Ja, die Diskusschlösser mit Chubbschliessung waren vom Manipulationsschutz her wesentlich besser. Bis vor einigen Jahren wurden die noch produziert, aber nur im Ausland, hauptsächlich im englischsprachigen Raum, verkauft. Mit der Einführung des Abus-Plus Systems (DRehscheibenzylinder) wurde die Fertigung endgültig eingestellt.
Hier gibts ein paar Bilder des Innenlebens: http://www.koksa.org/viewtopic.php?f=46 ... bb*#p38453 dann runterscrollen bis zum sechsten Beitrag und über meine peinlichen Irrungen ("Kromer-Prinzip") :no: bitte hinwegsehen.

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Drillinge
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Drillinge »

@Retak

Habe heut in der garage eine alte wühlkiste von mir mit verschiedenen schlössern ausgegraben.
Und zum vorschein kam dies hier.
comp_IMG_9814-1.jpg
Ich denke mal das teil besitz ich schon 3 jahre, ohne es jemals geöffnet zu haben. :D
Leider besitze ich keine schlüssel, so konnte ich auch nicht nachvollziehen was sich im inneren verbürgt.
Ist es wirklich besser als es aussieht? Bekomme es momentan noch nicht mal richtig gespannt. :no:
Wie sieht der tip vom meister aus? :unwuerd:


MfG Mike
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Retak
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Retak »

Ich hab so eins auch, das hat tatsächlich ein "echtes" Doppelbartschliesswerk, ähnlich wie beim Tresor. Dieses kleinere, was Du hast, hat 5 Zuhaltungen mit wechselseitiger Federung(also die erste von oben, die zweite von unten usw.). Das zu öffnen war nicht so ganz einfach, der Riegel muss sehr stark gespannt werden(die Rückstellfeder ist recht kräftig), das Setzen der Zuhaltungen geht, obwohl sie keine Fakes haben, recht schwer. Ich hab zum Spannen einen abgefeilten Möbelschlüssel und zum Setzen einen Haken aus 1.5mm Stahldraht verwendet. Viel Erfolg!

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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von fripa10 »

Retak hat geschrieben:Soweit ich erfahren konnte, ist das ein Schloss der Marke "Engels" aus der 80er Jahren. Es soll davon 2 Typen gegeben haben, beide orientierten sich von der Konstruktion her an den alten Zeiss-Ikon Hangschlössern, die Qualität ist allerdings schlechter. Die Schlösser wurden in Bulgarien hergestellt und in der damaligen DDR verkauft.
Die Angaben sind aus zweiter Hand, ich kann mich dafür nicht verbürgen!
Es stimmt, das waren Schlösser aus Bulgarien, die in den 1980er Jahren in der DDR erhältlich wären. In der abgebildeten Messingvariante gab es zwei Generationen, die mit der kreisrunden Schlüsselreide wie auf dem obigen Foto, das war die erste Generation, und die mit einer asymmetrisch geformten Reide und einem leicht veränderten Profil des Schlüsselkanals. Verkauft wurden die in orangefarbenen Pappschachteln, wenn ich mal wieder bei meinen Eltern bin, gucke ich mal nach, ob ich nicht sogar noch so ein Teil in der Schachtel liegen habe, dann reiche ich ein Foto nach.

Die Verarbeitungsqualität war ziemlich mies, die Dinger schlossen von Anfang an hakelig und das Schlüsseleinführen verlangte vergleichsweise viel Kraft.

Wenn man sich das Markensymbol genauer ansieht, erkennt man ein F und ein E. Wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich läßt, schmückte sich die bulgarische Firma mit dem "Kampfnamen" Friedrich Engels, was F und E erklären würde. Es war damals ja üblich, Staatsbetrieben die Namen kommunistischer Vordenker oder Funktionäre zu verleihen.

Edit sagt, auf dem zweiten Foto der Messingschlösser ist unten die zweite (jüngere) Generation zu sehen.

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Christian
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Christian »

Also zu Schließungen von der DB gibt es hier infos.
Siehe zeiss-ikon-schlossmuseum.de (sehr schöne seite, nur zu Ikon lastig, weil es auch andere interessante Schlösser gibt)

Billder habe ich entfernt.

wünsche Frohe Ostern... und bei der Eiersuche scheint eine verschlossene Tür kein Hindernis zu sein löl
Zuletzt geändert von Christian am 14. Apr 2010 21:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Retak »

Christian hat geschrieben:..., nur zu Ikon lastig, ....
Nun ja, die Seite heisst nicht umsonst "zeiss-ikon-schlossmuseum.de".

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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Christian »

@Retak & all
damit wollt ich nur sagen das es auch andere interesannte Schlösser und Firmen gibt...
:inquisiti
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von 4811 »

fripa10 hat geschrieben:Verkauft wurden die in orangefarbenen Pappschachteln, wenn ich mal wieder bei meinen Eltern bin, gucke ich mal nach, ob ich nicht sogar noch so ein Teil in der Schachtel liegen habe, dann reiche ich ein Foto nach.
Bilder von der Schachtel (2. Generation) nachgereicht:
verpackung-front.jpg
verpackung-seite.jpg
LG
Thomas

Edit: Zitierten Text gekürzt.
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Zuletzt geändert von 4811 am 18. Nov 2010 08:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Christian
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Christian »

8,- M
stolzer Preis, auch wenn es ungerechnet ca.2 Euro währen... aber der vergleich hinkt natürlich...
da waren aber die anderen Schlösser mit umbei 1,50 M etwas günstiger.
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von fripa10 »

Christian hat geschrieben:8,- M
stolzer Preis, auch wenn es ungerechnet ca.2 Euro währen... aber der vergleich hinkt natürlich...
da waren aber die anderen Schlösser mit umbei 1,50 M etwas günstiger.
1,50 Mark für ein Vorhangschloß in der DDR? Nee Du, das haut nicht hin. Schon die in der Schloß- und Metallwarenfabrik Brandenburg (an der Havel) hergestellten Schlösser aus Zinkdruckguß und mit diesen Zuhaltungen wie bei den meisten Briefkastenschlössern kosteten 4,10 Mark. Die chinesischen "Globe" kamen auf genau 4 Mark, die hatten immerhin schon Stiftzuhaltungen. 8 Mark waren natürlich ungeachtet des Messingkörpers für damalige Verhältnisse viel, zumal es ähnliche Schlösser aus Zinkdruckguß und mit grüner Hammerschlaglackierung gab, die wahrscheinlich ebenfalls aus Bulgarien stammten, und die preislich irgendwo knapp unter 5 Mark lagen. Die Qualität war allerdings zum Gotterbarmen, bei beiden Modellen, da riß der Messingkörper auch nichts mehr raus.

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