Was für ein Schloss?

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Retak
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Retak »

Nun ja, der für DDR-Verhältnisse offenbar hohe Preis war wohl dem Messingkorpus geschuldet, Kupfer und dessen Legierungen waren in der DDR ja sehr knapp und dementsprechend teuer. Bei den Schliesszylindern war das ja auch so: da gabs welche aus Druckguss (DS101), die sollen um die 11 DDR-Mark gekostet haben, und dann gabs die, auch heute noch anzutreffenden, Messingzylinder ( DESS5), die kosteten um die 35 Mark.
Messing-Hangschlösser gabs als ähnlich teuren EVVA-Nachbau. Deren Qualität war allerdings um Grössenordnungen besser, als die der Bulgarien-Importe.

fripa10
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von fripa10 »

EVVA-Nachbau? Das war original EVVA, die hatten in der DDR in Leipzig und Berlin Schloßfabriken. :)

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Retak
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Retak »

Ich meinte dieses hier
DSC00744.JPG
DSC00745.JPG
Soweit ich informiert bin, wurde diese Bauart von EVVA in den 50er Jahren zuerst auf den Markt gebracht, später gab es (geringfügig veränderte) Nachbauten, vor allem in Frankreich (Vachette, FTH) und sogar in Vietnam (Mecanimex).
Das DDR-Produkt (von BAB) erschien erst in den 80ern, also lange nach dem Ende eines eventuellen Patentschutzes.
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fripa10
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von fripa10 »

Ach das Teil, so eines habe ich sogar noch am Kellergitter, das stammt natürlich aus Potsdam, nicht von EVVA. Ich glaube, EVVA hat diese Bauform noch immer im Sortiment.

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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von 4811 »

fripa10 hat geschrieben:Schon die in der Schloß- und Metallwarenfabrik Brandenburg (an der Havel) hergestellten Schlösser aus Zinkdruckguß und mit diesen Zuhaltungen wie bei den meisten Briefkastenschlössern kosteten 4,10 Mark.
Meinst du diese hier? Haben die auch eine offizielle Modellbezeichnung?
ddr-vorhangschloss.jpg
LG
Thomas
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Retak
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Retak »

Modellbezeichnung hab ich keine, die Teile waren im Berliner Umland bis Ende der 90er Jahre weit verbreitet. Ich hab mal eins mit der Markenbezeichnung "TEWA" gesehen, bei dem war die Gehäuseform etwas anders. Ich hab hier eins mit 2 Schlüsseln, auf denen steht "SMB", ich nehme an, das ist ein Kürzel des Herstellernamens.
Es gab auch noch ein Schloss nach diesem Prinzip, bei dem man den Schlüssel seitlich reinsteckt.

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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von 4811 »

Im Inet habe ich mal eins gleicher Bauart gesehen, auf dessen Schlüssel BAB stand. Wurde als Rarität angeboten. Bei meinen (ursprünglich 5 Hangschlössern) war kein Schriftzug auf der Reide. Die Verbreitung im Westen schreitet mittlerweise langsam voran. Jedenfalls hier in Köln. Bei meinem letzten Bummel über die Hohenzollernbrücke (s.a. Liebesschlösser) habe ich neben anderen Schlössern auch 4 Exemplare dieses Modells entdeckt.

Mir fällt gerade auf, dass es hier im Forum nicht üblich ist, jeden Beitrag zu unterschreiben. Deswegen zum letzten Mal mit Lieben Grüßen (in Zukunft bitte einfach immer dazudenken)
Thomas

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Christian
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Christian »

fripa10 hat geschrieben:Ach das Teil, so eines habe ich sogar noch am Kellergitter, das stammt natürlich aus Potsdam, nicht von EVVA. Ich glaube, EVVA hat diese Bauform noch immer im Sortiment.
Als GPI oder DPI wurden diese Schlösser noch kürzlich angeboten, oder sind noch aktuell, aber soweit mir bekannt sind diese art von Schlössern auch bald nicht mehr im Lieferprogramm, da die neuere "HPM" Bauart dann vom einfachen 5-stifter bis zu dem hier heiss geliebten MCS einheitlich ist. Das ist ein schwarzes Hangschloß mit einem Halbzylinder (einsatz)...

Aber bemerkenswert ist hier die begeisterung zu den Schlössern aus der DDR, das weckt hier immer wieder starke gesamtdeutsche Interesse... cool

Das ist by the way mein Eintrag Nº 666, wie teuflisch...
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von fripa10 »

Retak hat geschrieben:Modellbezeichnung hab ich keine, die Teile waren im Berliner Umland bis Ende der 90er Jahre weit verbreitet. Ich hab mal eins mit der Markenbezeichnung "TEWA" gesehen, bei dem war die Gehäuseform etwas anders. Ich hab hier eins mit 2 Schlüsseln, auf denen steht "SMB", ich nehme an, das ist ein Kürzel des Herstellernamens.
Es gab auch noch ein Schloss nach diesem Prinzip, bei dem man den Schlüssel seitlich reinsteckt.
TEWA (oder MEWA?) kenne ich auch noch, das dürfte wohl der Markennamen der früheren privaten Herstellerfirma gewesen sein, die hatten jedenfalls Schlüssel mit einer rundlichen Reide wie die Doblina Briefkastenschlösser, nur mit anderem Schriftzug, ich glaube sogar, auf dem Schlüssel stand da bereits SMB (Schloß- und Metallwarenfabrik Brandenburg). Zwischen diesem Modell und dem auf dem Foto gab es noch eine Zwischen-Generation, bei der beidseitig mehrere kleine Wellen das Gehäuse gestalteten. Auch waren zu dieser Zeit noch wesentlich mehr Schlüsselprofile in Gebrauch, als nach Umstellung auf die verschlankte letzte Form.

Die Schlösser mit dem seitlich einzusteckenden Schlüssel und Zwangsschließung waren der Hammer schlechthin, am besten schloß bei denen ein kopfrum eingesteckter flachgefeilter Schlüssel, während die Originalschlüssel meist hakelten. :laugh:

Edit: Die hießen tatsächlich TEWA, Technische Waren Hildburghausen, SMB war aber definitiv Brandenburg. Vllt. wurden die Gehäuse in Hildburghausen gefertigt und in Brandenburg komplettiert.
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Re: Was für ein Schloss?

Beitrag von Retak »

Ja, genau das hgab ich gemeint, ich hab das nur an einer Türe gesehen und weiss deshalb nicht, wie der Schlüssel aussieht.
Die Schlüssel zu meinem Schloss, das ist übrigens so eins mit diesem "Wellenmuster", sehen genau so aus, wie die hier gezeigten, da Profil ist auch fast dasselbe, es ist "nur" spiegelbildlich.
Zu dem Schloss mit seitlicher Schliessung wäre noch zu sagen, das eine Schere dafür fast schon ein GHS ist. Wer so eins noch zu hängen hat, sollte es schnellstens ausrangieren. Gemeint ist das hier:
Eigene Fotos 165.JPG
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