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Zimmertürschlösser werden immer besser

Verfasst: 21. Apr 2011 00:30
von Christian
da war ich doch heut' im Baumarkt, und mein Blick schweift auf das Schloss in einem Türblatt. Ich meine das ich über die Dünnblechschlösser mich ja schon hier im Forum schon ausgelassen habe.... ich verstehe natürlich das soche Dinge unter wirtschaftlichen Aspekten hergestellt werden müssen, und ein "Sicherheitschloss" ist ja in einer Zimmertüre auch nicht nötig...
Aber das man jetzt auch noch dazu übergeht die Schweifung gänzlich wegzulassen, und ein Schlüsselloch im Einsteckschloss macht wie es auf der Skizze ist... so das jetzt jeder beliebige Schlüssel passt... also Schloss kann man das bald wirklich nicht mehr nennen... (ich meine das Schlüsselloch am Schlosskasten, nicht im Beschlag...) eventuell nur noch als Kindersicherung zu gebrauchen... aber mehr auch nicht....
Und der Witz war das die Schlüssel dennoch ganz normale Bärte mit Schweifung haben, und sogar verschiedene...
:no:

Re: Zimmertürschlösser werden immer besser

Verfasst: 21. Apr 2011 02:40
von Retak
Das kommt mir doch sehr bekannt vor. Scheinbar wiederholt sich wirklich alles nach einer gewissen Zeit....

Re: Zimmertürschlösser werden immer besser

Verfasst: 21. Apr 2011 04:13
von AlterSchmied
Wie man so schön sagt :
"Es ist nur neu, was in Vergessenheit geraten ist..."

Re: Zimmertürschlösser werden immer besser

Verfasst: 22. Apr 2011 12:39
von fripa10
Sollte das Schlüsselloch in der Schloßdecke tatsächlich so aussehen wie skizziert, müßten ja die Schlüssel ja durch das Schloß hindurchrutschen, da an der anderen Schlockdecke nichts wäre, das den Schlüssel dort stoppt. Kann ich mir nicht vorstellen.

Re: Zimmertürschlösser werden immer besser

Verfasst: 22. Apr 2011 13:31
von Retak
Der Schlüssel müsste dann einen Anschlag haben, so wie dieser hier:
schl_a.jpg
Das nennt sich dann "Ansatzschlüssel". Ansatzschlüssel findet öfters bei Chubb- und Besatzungsschlössern, vor allem im englischsprachigen Raum. Früher waren sie auch in Norddeutschland bei Einsteck-Besatzungsschlössern üblich.
Ungeschweifte Bärte haben aber meist eine Nut oder (bei "antiken" Schlössern) einen hakenförmiges Ende. dem ist das Schlüsselloch angepasst, so dass der Schlüssel nicht zur anderen Seite durchrutscht.
In Österreich gibts bei Zimmertüren die sogenannten Keilbartschlüssel. Bei denen hat der Bart auch eine seitliche Nut und das Schlüsselloch einen entsprechenden Vorsprung. Die Schlüssel sehen übrigens aus wie Chubbschlüssel mit zusätzlichen Reifen, das ist aber alles nur Imitation, der Aufbau ist der selbe wie beim BB-Schloss, die Reifen sind auch nicht vorhanden. Wenigstens sind die Riegel dieser Schlösser noch aus Metall.

Re: Zimmertürschlösser werden immer besser

Verfasst: 22. Apr 2011 20:33
von Christian
Ja, die Schlüssel haben auch einen kleinen Ring damit er sich nicht zu weit einstecken lässt, und desweiteren sind die Schlüssellöcher leicht versetzt angeordnet (wie auch das auf meiner Skizze), damit beim ersten Anstecken nicht nur der Ring allein den Schlüssel festhalten muss. Denn der Ring ist nur im unteren Bereich ganz leicht angedeutet. Ich denke das wurde gemacht da der Schlüssel ein 7mm durchmesser hat, und bei einem kräftigeren Ring würde man mit sämtlichen Türbeschlägen ärger bekommen, da dann der Schlüssel nicht durch den Beschlag geht. Also in meinen Augen ist das total verfehlte "Ingenieurskunst", selbst wenn ich aus kostengründen auf aufwändige und verschiedene Schweifungen verzichten wollte, damit man das Blech noch dünner machen kann, würde ich dennoch eine leicht geschwungene Schweifung machen so das der Schlüssel halt noch immer ohne den Ring auskommt...

Nur wer diesen schlosstechnischen Dünnblech-Mist herstellt weiss ich nicht (was vielleicht besser ist), das Schloss sieht sehr nach dem Schlagbaum-Schloss aus, dennoch werden solche Schlösser nahezu in identischer Form von "Abson A/S, Ikast, Dänemark" nachgebaut... und auch die ABUS Zimmertürschlösser haben so ein Aussehen, nur die benutzen die Schweifungen wie die Schlösser von Pegau, die ja auch als ABUS im Baumarkt zu finden waren. Ich habe auch im www etwas zu den Schlagbaum Schlössern gefunden, da geht es um Plagiat-Vorwürfe...
>hier zum Artikel auf www·sag-schlagbaum.com
Normalerweise kann ich die ganzen Schlösser gut unterscheiden und den Herstellern zuordnen, aber diese Schlagbaum oder was auch immer für Schlösser, die mal Schweifungen wie die von Schlagbaum, dann wiederum die von Dörrenhaus oder dann wieder von Pegau haben, aber ansonsten baugleich sind... da blicke ich dann auch nicht mehr durch...

Re: Zimmertürschlösser werden immer besser

Verfasst: 22. Apr 2011 21:07
von Retak
Lohnt sich das denn überhaupt, solchen Müll zu fälschen? Dieser Dünnblech/Plastikkram ist doch ohnehin schon die unterste "Qualitäts"-Stufe, schlechter gehts doch eigentlich kaum noch. Ich finde es eigendlich schon schlimm genug, dass renommierte Hersteller wie Abus oder Schulte etc. sowas anbieten. Bei Dörrenhaus (zumindest den mir bekannten Exemplaren) sind wenigstens die Verschussteile (Falle, Riegel) noch aus Metall.

Re: Zimmertürschlösser werden immer besser

Verfasst: 22. Apr 2011 21:36
von SelfLockmaster
Ja, diese Dörrenhaus Schlösser scheinen etwas besser zu sein. Aber nur etwas.
Hab mir mal gerade eines aus dem Lager geholt um es genauer anzuschauen.
Das leicht höhere Gewicht mit 428gr spricht für die Verwendung von mehr Metall.
bbdoerrenh.jpg
zur Erinnerung:
Ganz alte BB Schlösser aus den 60ern: 700gr
Etwa 15 Jahre alte BB Schlösser: 365gr
Aktuell verkaufte Version: 265gr

Wobei das Blech bei dem Dörrenhaus auch nicht gerade sehr dick ist.
Daher sind zur Formstabilität auch diese Sicken in der Schlossdecke notwendig.
Und dann ist es leider vernietet, das mag ich als "Schlossgucker" immer nicht so gerne.
Nuss ist leider auch nur Plastik.

Zu SAG muß ich noch anmerken, das mir pers. die Haptik der Zimmertürschlösser nicht so gefällt.
Ich meine die zumindest im Neuzustand recht unangenehm starke Nussfeder.
Oder hab ich da bisher immer genau so ein Plagiat erwischt ?

Re: Zimmertürschlösser werden immer besser

Verfasst: 22. Apr 2011 22:01
von Retak
Das ist mir eigentlich bei allen diesen Billigschlössern schon negativ aufgefallen. Der Betätigungsweg des Drückers ist (gegeüber früheren BB-Schlössern) sehr kurz, die Nussfeder ist zu stramm und ihre Kraft nimmt über den Betätigungsweg deutlich zu. Ursache sind zu wenige Windungen und zu dickes Material. Nach einer gewissen Zeit fängt die Feder manchmal auch an, bei Betätigung des Drückers zu knarzen.
Wenn man für eine Innentür wirklich ein vernünftiges Schloss haben will, kauft man am Besten eins mit PZ-Lochung und dazu einen BB-Einsatz.

Re: Zimmertürschlösser werden immer besser

Verfasst: 23. Apr 2011 00:35
von Christian
Retak hat geschrieben:Lohnt sich das denn überhaupt, solchen Müll zu fälschen? .
diese Frage habe ich mir auch gestellt...
Ja DöRRENHAUS, diese Marke gibt es nicht mehr, die Firma wurde von Assa Abloy übernommen und direkt geschlossen, und deren Produkte fande ich nun auch nicht besonders herausragend.

Die SAG Zimmertürschlösser hatten die Besonderheit das eine Zugfeder als Drückerfeder benutzt wird, und nicht die klassische flache Feder die auf ein Vierkantdorn aufgesteckt ist. Aber bei neueren Schlössern von SAG oder Abson oder wer weiss habe ich schon gesehen das die Drückerfeder nur noch mit der Nuss ein Teil ist, und das aus weissen Kunststoff, der Riegel samt Zuhaltung und zugehöriger Feder sind auch nur ein einziges Teil, nur die Falle wird duch eine Metallfeder nach vorne geschoben...
Gut die Idee mit den PZ Schlössern ist ja nicht schlecht, aber von den Buntbarteinsätzen halte ich ja garnichts, die brechen auch so schnell weg, da würde ich entweder gänzlich auf die möglichkeit des abschliessen verzichten oder bei wichtigeren Türen dann einen Zyllinder bevorzugen. Und Toilette kann man entweder mit einem Knaufzylinder oder mit einem Schloss mit Vierkant ausstatten. Diese Vierkantschlösser gibt es im Gegensatz zu den Buntbartschlössern auch in stabieler Ausführung (im Fachchinesisch spricht man von "Behördenschlössern")
Richtig schöne stabile Schlösser werden wohl soweit mir bekannt nur noch bei "bever-klopphaus" (Schwelm) hergestellt, bei denen gibt es sogar stabiele Buntbart und Chubbschlösser...
aber ganz ehrlich, meine Türen haben auch nur billige Sch...Schlösser, aber ich habe zumindest mal vor diese gegen welche aus besseren Materialien auszutauschen