pylocx?

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Mojito
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Re: pylocx?

Beitrag von Mojito »

Ich habs mir mal angeschaut und find da wenig tolles. Erstens ist der Transponder auf den ersten Blick ungefähr so groß wie ein Tennisball. Macht sich sicherlich gut in der Hosentasche. Außerdem steht da, dass der Transponder das Schloss auch mit Strom versorgt. Was ist denn, wenn die Batterie mal leer ist? Also da bleib ich lieber bei nem "normalen" Schloss. Viel Technik => es kann viel kaputt gehen ...

Gruß
Mojito

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Z_CON
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Re: pylocx?

Beitrag von Z_CON »

Gutes Thema. Hab noch n Schlüsselrohling. Proxmark3. :wngn:

:ratz: ohh hab gepennt. No RFID.

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Christian
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Re: pylocx?

Beitrag von Christian »

:?
Retak hat geschrieben:Die Seite funktioniert leider (noch) nicht richtig (Testversion?) , anstelle der meisten Bilder erscheinen nur Platzhalter.
Ja leider wird immer gern vergessen das nicht alle Leute den Genuß eines DSL haben, und die "überlasteten" Homepages sind dann nicht gerade hilfreich.... Einfaches HTML mit ein paar Bilder tuhen es doch auch...

ja das pylox System ist wohl nicht gerade ein geeigneter Erstatz für ein Normales Schließsystem, und der große Transponder ist ja nicht viel unhandlicher als ein Dickes Schlüsselbund, wenn ich ehrlich bin überzeugt mich das ganze auch noch nicht so recht. Und meistens hat man ja noch Briefkasten-Schlüssel, Spindschlüssel , Autoschlüssel... also dann ist der Transponder zusätzlich nicht wirklich eine Bereicherung. Dan kann ich mir eher schon vorstellen das passive Rfid-Lösungen durchaus an Personaleingängen, Haustüren und Aufzügen überzeugen werden. Und so ein RfiD-Chip ist dezent und klein am Schlüsselbund, oder als Karte im Portemonaie

Obwohl ja das System überzeugt das es komplett Schlüssellochlos ist, und damit Vandalismus weitgehends ausschließt. Und die Befürchtung von Mojito ist auch unberechtigt, da dieses System ja die Batterie im Schlüssel (dem Transponder) hat. Also ist diese im schlimmsten Fall wenn sie LEER ist ohne weiteres ausgetauscht und schon geht alles wieder auf. Und ich denke für ein Schlüsseltresor, der irgendwo Watungspersonal an die Gebäudeschlüssel kommen lassen soll ist das System schon ideal. Und beim Watungspersonal welches mit einem Bulli durch die Gegend fährt ist der "klotzige" Transponder nicht so das GegenArgument. Und die passende ReserveBatterie liegt am Besten auch noch in der Werkzeugkiste.
:)
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Re: pylocx?

Beitrag von Mojito »

Wenn das mit RFID läuft geh ich mal schnell in die Bibliothek, leih mir 20 Bücher, pack die in ne Tasche und laufe an Haustüren vorbei bis eine aufgeht :-D. Naja, wird wohl wahrscheinlich nicht klappen.

Das mit den Batterien würde mich dennoch nerven. Angenommen ich steh hier vor der Tür und die Batterie ist leer. Im besten Fall ist Sonnenschein und Montag mittag, ich fahr nen Kilometer zum nächsten Laden wos Batterien gibt und bin wieder im Geschäft. Oder es ist Sonntag mittag und ich frag bei den Nachbarn ... oooder aber es ist Samstag - Sonntag so 03:56 und dann ist es schon ziemlich doof ;-).

Aber wie schon gesagt wird das wohl eh nicht das normale Haustürschloss ersetzen. Wo natürlich öfters mal vandaliert wird macht das denke ich Sinn. Auch an "Hochsicherheitsgebäuden" wo dauernd Leute rein wollen macht sowas dann natürlich durchaus Sinn. (Briefkastenschlüssel hängt bei uns drinnen und wird nich dauernd mitgeschleppt ;-))

Gruß
Mojito

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Re: pylocx?

Beitrag von Retak »

Ich schätze mal, das System wurde in erster Linie für den gewerblichen Einsatz entwickelt, da ist das mit der Grösse des Transponders nicht so wesentlich. Gerade die batterie- und schlüssellochlosen Schlösser sehe ich als besonderen Vorteil des Ganzen.

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Christian
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Re: pylocx?

Beitrag von Christian »

Ich bin schon sehr zuversichtlich das RfiD in naher Zukunft eine bedeutene Rolle an Zugängen zu Bürogebäuden und ähnlichen ist, für Treppenhaus Eingängen von "Mietskasernen" sicher auch geeignetes Mittel... was im Ausland schon öfter zu sehen ist (in Verbindung mit einem ElektroMagneten als Schloß).
An Bürogebäuden sehe ich das hierzulande schon öfters.
:wngn:
Aber was pylocx betrifft sind wir uns wohl alle so ziemlich einig, und unsere Meinungen gehen da ja auch nicht weit auseinander.
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Heihachi
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Re: pylocx?

Beitrag von Heihachi »

Ich habe mir das Pylocx jetzt mal bei Wendt's zeigen lassen.

Meine (vorläufige) Bewertung sieht etwa so aus:

1) Zylinderschlösser:
Hier will Pylocx den eigenen Zylinder verwenden, d.h. das System ist nur bei Neuanschaffungen interessant.
Über die Güte der Zylinder / Schlösser kann ich nicht wirklich viel sagen.
Die kleinen "Gimmicks" (Rohrtresor, etc. ...) sind zwar nett, aber beim Preis des Systems eher unwesentlich.
Das ganze lohnt sich nur oberhalb einer gewissen Anzahl von Schlössern, da man für nahezu jede elektronische Komponente deutlich zur Kasse gebeten wird.

2) Tresorschlösser:
Hier will Pylocx auch auf (bereits vorhandene) Elektronikschlösser aufsetzen (momentan eher nur Elostar + evtl. M-Locks (LaGard?)).
Diese Idee ist natürlich eigentlich interessanter, da man hiermit vorhandene Sicherheitseinrichtungen "pimpen" könnte.
Leider ist aber auch hier der Preis eher happig.
Leider blieben einige Details noch offen.

3) Anbindungen an Alarmtechnik:
Scheint möglich zu sein, allerdings sind mir auch hier zuviele Fragen offen geblieben; - leider war kein "Pylocx-Techniker" da.

4) Softwaremanagement:
Ich werde sobald möglich mal einen "ernsteren" Blick auf die Software werfen.
Momentan scheinen mir einiges zu fehlen, anderes zuviel zu sein.
Es ist allerdings natürlich möglich, dass die Firma hier "beweglich&schnell" ist.
Die softwarespezifischen Sicherheitsaspekte scheinen mir momentan nicht ausreichend - trotz Zertifizierung.

Generell:
Das ganze System ist momentan VdS II zertifiziert.
Damit geht man davon aus, dass man das System problemlos in eine Klasse II - Umgebung einbinden kann.
Ob dies zertifizierungstechnisch korrekt ist, oder nicht (dies ist nicht immer ganz klar - allerdings evtl. eher Sache der Versicherungen), kann ich nicht sicher sagen. Allerdings gibt es bei Pylocx einige kritische Stellen, an denen ich eher davon ausgehe, dass man in Konflikt zu VdS-Anforderungen kommt.

Aus praktischer Sicht gibt es im Tresorbereich definitiv Punkte, an denen die Sicherheit leidet (im Vergleich zu Schloss ohne Pylocx).
Inwieweit dies für Endkunden relevant ist, ist mir unklar.
Aufgrund der "Neuheit" des Systems sind scheinen einige Lücken vorhanden; davon ein paar subtilere (diese können bei Ausnutzung allerdings sehr "eklig" werden)

Schade ist, dass man nicht versucht bereits vorhandene elektronische Zylinder anzusteuern. Dadurch würde das System als Nachrüstung hochinteressant.

Was mich etwas stört ist das überbeanspruchte Werbeargument der "Wartungsfreiheit". Man meint damit, dass man keine Batterien wechseln muss.
Das muss man aber doch. Es sei denn, dass überall Stromanschlüsse "hergestellt" werden; - beim Tresor kann das "hässlich" werden.
Außerdem scheint mir Wartung prinzipiell mehr zu bedeuten als der Wechsel von Batterien!
Dazu kommt noch, dass u.U. (je nach Installation / Verwendung / Anbindung an Alarmtechnik) der VdS sowieso Wartungsintervalle aller beteiligten Syteme vorschreibt...

Fazit:
Interessantes System, dass hochinteressant würde, wenn Pylocx den Weg als "Aufsatz" weitergeht.
Für mich momentan eventuell noch nicht ausgereift / bewährt genug um ein Urteil abzugeben.

Grüße

PS.: Hmm... beim Lesen habe ich festgestellt, dass meine Kritik negativer klingt, als sie gemeint ist. Die Frage ist, wie weit und auf welchem Wege sich das System weiterentwickelt. Im "schlimmsten" Fall bekäme man ein System, dass nur eines unter vielen sein wird.
Lockpicking kann ich kaum... aber Tekken!

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Christian
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Re: pylocx?

Beitrag von Christian »

Großes Fragezeichen...
es wird doch immer ausdrücklich erwähnt das das PYLOCX ohne Stromversorgung arbeitet, da dieses duch den "handlichen" Schlüssel passiert. Daher dürfte es doch nicht nötig sein das man an Tresore eine Verkabelung machen müsste... und gerade die Rohr-Schlüsseltresore leben doch davon das sie nicht angeschlossen werden müssen. Denn das ist, denke ich für hinterlegte Gebäudeschlüssel für Wartungszwecke kaum anders möglich.

Die Schlüsseltresore und auch die Tresorschlösser machen schon einen guten Eindruck, nur Profilzylinder finde ich derzeit nicht auf der Homepage bzw dem YT-Channel.... für Türen wird auch die Version mit so einem Motorriegel wie beim Tresor angeboten, wenn ich es richtig verstanden habe. Also für Gebäudeschliessanlagen finde ich das System noch nicht so ganz passend, soweit ich darüber urteilen kann. Bemerkenswert ist ja auch das Simons & Voss auch dazu übergegangen sind einen Zylinder mit RFiD-Leser anzubieten, so das man neben den Simons&Voss-üblichen AktivTranspondern nun auch mit kleinen günstigen Karten und Schlüsselanhängern arbeiten kann. Und im Bereichen wo höhere Sicherheit gefordert ist mit dem BiometrikTransponder, der einen FingerabdruckScanner besitzt...

Hier ein kleinen Vid zu dem PYLOCX System


qU-2O3UVuMo
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Re: pylocx?

Beitrag von Heihachi »

Die von Pylocx angesteuerten (Tresor-) Schlösser brauchen Strom.
Beispielsweise das Elostar, dass sie bei Wendt's dabeihatten, wird normalerweise über eine 9V - Batterie im Bedienfeld betrieben.

Das bedeutet, dass man entweder im Tresor Akkus oder Batterien unterbringen - oder den Tresor irgendwie an eine Steckdose bringen muss.

Da Stromausfälle immer möglich sind, empfielt Pylocx dann noch einen Transponder mit Batterie als Notbestromung. :wngn:

Ein anderer Punkt ist noch (wenn ich mal etwas ins Detail gehe):
Pylocx scheint momentan im Tresorbereich auch nur Motorschlösser (generell eher nicht wartungsfrei), oder Swingboltschlösser ansteuern zu wollen.
Dabei möchte Pylocx auch auf die "normalen" Bedienfelder verzichten und stattdessen nur den eigenen Empfänger an der Tresortür installieren.

Die Pylocx - Software gestattet allerdings nicht die Programmierung dieser Schlösser.
D.h. entweder verzichtet der Benutzer auf die Möglichkeit die Schlosseinstellungen ändern zu können (zumindest ohne externen Service), oder man versucht über die Pylocxsoftware bestimmte Schlossfunktionen zu "simulieren".
Letzteres gibt die Sofware momentan nicht her.
Dazu kommt noch, dass Pylocx (u.a. durch die Einmalcodemöglichkeit (schönes Wort :no: )) zwingend eine Identifikation (nicht: Verifikation) des Nutzers verlangt.
Der VdS erlaubt allerdings - aus guten Gründen - nicht, dass die Software eines Tresorschlosses Nutzer mit Namen speichert...

Sicherheitskritisch ist auch die Idee, die Anfrage zur Generierung eines Einmalcodes, per SMS softwaretechnisch zu automatisieren.

Grüße
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Re: pylocx?

Beitrag von Christian »

Heihachi hat geschrieben:Die von Pylocx angesteuerten (Tresor-) Schlösser brauchen Strom.
Beispielsweise das Elostar, dass sie bei Wendt's dabeihatten, wird normalerweise über eine 9V - Batterie im Bedienfeld betrieben.
Das bedeutet, dass man entweder im Tresor Akkus oder Batterien unterbringen - oder den Tresor irgendwie an eine Steckdose bringen muss.

Da Stromausfälle immer möglich sind, empfielt Pylocx dann noch einen Transponder mit Batterie als Notbestromung. :wngn:

Ein anderer Punkt ist noch (wenn ich mal etwas ins Detail gehe):
Pylocx scheint momentan im Tresorbereich auch nur Motorschlösser (generell eher nicht wartungsfrei), oder Swingboltschlösser ansteuern zu wollen.
Dabei möchte Pylocx auch auf die "normalen" Bedienfelder verzichten und stattdessen nur den eigenen Empfänger an der Tresortür installieren.

Die Pylocx - Software gestattet allerdings nicht die Programmierung dieser Schlösser.
D.h. entweder verzichtet der Benutzer auf die Möglichkeit die Schlosseinstellungen ändern zu können (zumindest ohne externen Service), oder man versucht über die Pylocxsoftware bestimmte Schlossfunktionen zu "simulieren".
Letzteres gibt die Sofware momentan nicht her.
Dazu kommt noch, dass Pylocx (u.a. durch die Einmalcodemöglichkeit (schönes Wort :no: )) zwingend eine Identifikation (nicht: Verifikation) des Nutzers verlangt.
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