DDR-Geldkassette

[4811]

Ich habe eine Geldkassette aus der ehemaligen DDR. Sie soll aus dem Jahr 1969 stammen. Das Schloss kommt vermutlich aus Döbeln (wegen der typischen Reidenform). Die Kassette selbst ist wohl in Leipzig (steht auch auf der Reide) hergestellt worden. An der Deckelinnenseite befindet sich ein Logo: SFL

Kennt jemand den Hersteller?

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[Retak]

Auf der anderen Seite des Schlüssels müsste "Feuerfest" stehen. Unter dieser Marke wurden in den 50er un d 60er Jahren solche Blechkassetten und -schränke (die naürlich nicht feuerfest waren) verkauft. Wer die gebaut hat, weiss ich auch nicht. Die Kassetten mit dem Doblina-Zylinder sind recht selten, meist hatten die so ein Primitiv-Chubbschloss mit 4 Zuhaltungen.

[distiller]

Hallo,

wenn Retak Recht hat - was ich glaube - und das Gute Stück aus dem "VVB Feuerfest" kommt, dann kommt es auch aus dem Nachfolgebetrieb der ehemaligen "Carl Kästner AG" aus Leipzig. Diese Firma hat vor dem 2. Weltkrieg Tresore hergestellt. Dies fand am Standort Leipzig in der heutigen Apelstr. Ecke Berliner Str. statt. Nach dem Kriege wurden die Reste dieses Unternehmens in einem Stockwerk konzentriert und zum VVB "Feuerfest" gemacht. Damals waren das noch keine VEB, sondern kurzzeitig VVB, wie ich auf dem Typenschild eines Stahlaktenschrankes aus dieser Zeit lesen konnte.

Grüße,
distiller

[SelfLockmaster]

Ich habe auch noch so eine alte DDR Geldkassette. Nur etwas kleiner.
Der Schlüssel hat auch diese Form aber mit DOBLINA drauf.
Ist aber ein anderes Profil und da steht auch eine andere Nummer drauf.
Mach ich morgen mal Bilder von.

[Gegenzuhaltung]

Die Geldkassetten, die ich kenne, kamen vom VEB BEMEFA (Betriebseinrichtungen und Metallwarenfabrik) Karl-Marx-Stadt. Der Nachfolgebetrieb trägt noch immer den Namen. Sie wurden in fünf verschiedenen Größen hergestellt und hatten in den 70er Jahren einfache Chubbschlösser mit vernickelten Tempergußschlüsseln, die dem, was so eine Blechkiste leisten kann und muß, in vollem Umfang gerecht wurden. Fast die ganzen 80er hindurch wurden sie dann (leider) mit den Doblina- Schlössern geliefert. Der Darstellung, daß die Ausführung recht selten wäre, muß ich insofern widersprechen. Gegen Ende der 80er kam man dann zum Glück wieder auf die Chubbschlösser zurück, die dann allerdings nur noch Zinkdruckgußschlüssel hatten.

[Retak]

Mir wurde es mal so gesagt, dass (zumindest im Berliner Raum) die Kassetten mit dem Chubbschloss wesentlich häufiger waren, als die mit dem Zylinder. Die Qualität der Chubbschlösser war für so eine Kassette natürlich ausreichend, mehr Schutz als die Zylinder boten sie allemal. Der Schwachpunkt war allerdings die Verschraubung an nur einer eingenieteten Gewindebuchse. Die brach bei einem Hebelversuch sofort heraus, womit die Kassette offen war(das Schloss hing dann an der Klappe). Die Verriegelung beim Zylinderschloss war wohl stabiler befestigt (geschweisst?).

[4811]

Auf der anderen Seite des Schlüssels müsste "Feuerfest" stehen. Unter dieser Marke wurden in den 50er un d 60er Jahren solche Blechkassetten und -schränke (die naürlich nicht feuerfest waren) verkauft.

Stimmt, auf der anderen Seite des Schlüssels steht "FEUERFEST". Dass das eine Marke sein soll, war mir nicht bewusst. Ich hatte da eher an die Eigenschaft gedacht, auch wenn sichtbar keine brandhemmenden Materialien verbaut wurden.

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Die Geldkassetten, die ich kenne, kamen vom VEB BEMEFA (Betriebseinrichtungen und Metallwarenfabrik) Karl-Marx-Stadt. Der Nachfolgebetrieb trägt noch immer den Namen. Sie wurden in fünf verschiedenen Größen hergestellt

Die Maße der Kassette sind 31,5 cm Breite x 11,0 cm Höhe x 24,0 cm Tiefe.

[Wilde Spekulation]
Könnte SFL für Schloss Fabrik Leipzig stehen (falls so ein Werk überhaupt existiert hat)?
Oder könnte das F vielleicht "Feuerfest" bedeuten?
[/Wilde Spekulation]

[Gegenzuhaltung]

Ja, bei den Kassetten mit dem Doblina-Schloß waren zwei Laschen an der Kassete angeschweißt, in denen der Blechstreifen zur Verriegelung lief. Der wurde dann von dem Schließhebel des Doblina-Schlosses verschoben. Leider fanden sich die beiden Schlüsselflächen des Körpers des Schlosses in der Kassete nicht wieder, so daß man sie durch Verdrehen des Schlosses mit einer Zange öffenen konnte. Ich habe das bei zwei Kassetten verschiedener Größe so gesehen und sie deshalb gleich nach dem Kauf umgebaut. Ich hoffe, das war nicht immer so.

[Gegenzuhaltung]

[Wilde Spekulation]
Könnte SFL für Schloss Fabrik Leipzig stehen (falls so ein Werk überhaupt existiert hat)?
Oder könnte das F vielleicht "Feuerfest" bedeuten?
[/Wilde Spekulation]

Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Das Logo zeigt ja einen Stahlschrank. Also: Stahlschrankfabrik Leipzig? Stahlschrankfabrik Feuerfest Leipzig?
Statt Schrank geht auch Möbel...

Fakt ist, daß die ganz alten Kassetten auch mit der Kennzeichnung MEWA verkauft wurden. MEWA (Metallwarenindustrie) ist wieder eine VVB, zu der z.B. auch die Geldschrankfabrik Gotha und noch viele andere Betriebe gehörten. Es gab auch in Leipzig mehrere Betriebe die zur VVB MEWA gehörten. Aus welchem die Kassetten ursprünglich stammen, weiß ich jetzt leider nicht.

[Christian]

das Zylinderchen ist der DDR-Typische DOBLINA, den es ja in Briefkästen, Geldkassetten, 2-Rädern ... und wer weiß noch wo gegeben hat. Nur hat man später das SchlüsselringLoch rund gemacht, und mit der Präge sich nicht mehr so viel Mühe gegeben. Und die Einschnitte wurden dann auch später flacher gemacht, und nicht mehr spittz, was ja bei Blättchenzylinder eh sinnvoller ist. Also müsste die Kasette schon älteren Datums sein, denke ich...
... und was SFL heißt, da will ich mal nicht meine Phantasie bemühen, denn ich weiß es schlicht weg nicht. Sonst stelle ich ja auch gern meine wilden Vermutungen hier in den Raum...