Garage und Wohnungstür gleichschließend - sinnvoll?

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Schlosser
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Re: Garage und Wohnungstür gleichschließend - sinnvoll?

Beitrag von Schlosser »

stefan-1 hat geschrieben:
Bei Kaba und Keso sind es die Positionen der Bohrmulden, die eine wichtige Rolle spielen. Ganz trivial!
S.
Den Gedanken hatte ich auch, da ein Schlagschlüssel nur geht, wenn das Bohrbild bekannt ist. Wenn ich aber den Zylinder auseinander nehme, dann würde ich die Anordnung der Plätchen oder Stifte am Bohrbild doch sehen? Oder habe ich an dieser Stelle einen Denkfehler?
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Christian
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Re: Garage und Wohnungstür gleichschließend - sinnvoll?

Beitrag von Christian »

stefan-1 hat geschrieben:Die meisten Bohrmuldensysteme haben keine geteilten Stifte.
_die Aussage stimmt vermutlich nicht ganz, die meisten Bohrmuldensysteme sind ähnlich dem DOM_ix aufgebaut, wie z.B. CES_WM, CES_WO, Mul-T-Lock (IKON) , TESA-TX, WiLKA_3VE , GTV-Wende, GERA-WS ... also mit den üblichen Zwischenblättchen, und ggf. mit passiven Stiften und Profilen um genügend unterschiedliche Schlüssel-Möglichkeiten zu erhalten ...
die Systeme ohne Blättchen sind legendlich die dem KESO, KABA oder janus ähnlich sind ...
:rubbingey
stefan-1 hat geschrieben:24534 ist der HS, 24564 sperrt nur Zimmer 1, 24234 nur Zimmer 2. Jajaja, der Gast auf der Zwei feilt etwas weg und hat den HS...
... usw ... aber an einen schlüssel den man abgibt könnte (sollte) es auffallen, und wenn die Einschnitte vom HS bekannt sind, könnte auch Gast aus Zimmer-1 sich aus 'ner Getränkedose einen Schlüssel basteln ... ggf kann man auch mit einem tiefer liegenden Einzelschlüssel auch andere Zylinder "aufwackeln" (schon erlebt) , warum ich es dann nicht so allgemein verteufeln würde wenn die Einzelschlüssel höhere Einschnitte haben als der HS, es hat prinzipiell beides seine Vorteile und Nachteile, und wenn man z.B. eine riiiiesen Große Anlage bauen will, und es dringlichst vermeiden will das irgend ein Einzelschlüssel zum HS gefeilt werden kann, dann hat man beim HS (GHS) nur noch die Möglichkeit ihn mit ganz kleinen Zacken ähnlich wie ein Rohling aussehen zu lassen .... ob das dann das große Ideal ist ???
:eek: ... ähnlich ist es auch mit der Anzahl der Blättchen ... hier in Stefan1's Beispiel haben ja alle Einzelschlüssel schon 4 mal die HS-Einschnitte, so das man sich den HS recht schnell nachrecherchieren kann ... hätte man 5 Blättchen, so hätte dann der Einzelschlüssel komplett andere "Verzackung" ... nur das dann der Zylinder recht wenig Sicherehit gegen manipulatives Öffnen hätte, und das es 30 Schlüsselkombinationen gibt die in der Anlage nicht verwendet werden dürften, bzw die Wahrscheinlichkeit fremder Schlüssel die zufällig passen recht hoch ist ...
:hair:
Schließanlagen sind halt nur ein Mittel der Bequemlichkeit, aber sicherheitstechnisch immer mit Vorsicht zu genießen, was man natürlich etwas gegensteuern kann in dem man ein höherwertigeres System nimmt ... mit allen Stärken und Schwächen ... bei den Automatenaufstellern (Zigarettenautomaten) hat man z.B. längs aufgegeben dieses als Gleichsperre bzw Anlage zu machen, und so haben die Bestückungsfahrzeuge ein großes Schlüsselbrett wo die ganzen unterschiedlich sperrigen Schlüssel hängen ... bei anderen "Großsystemen" lebt man damit das durch die Schließanlagen eventuelle Sicherheitsrisiken verbunden sind ... bei Privaten Anlagen sei halt den Betreibern schon empfohlen immer darauf zu achten was mit den Schlüsseln und Zylindern passiert, und ob es irgendwo "Unregelmäßigkeiten" gibt, muß man reagieren.
:ignoring:
stefan-1 hat geschrieben:Bei Kaba und Keso sind es die Positionen der Bohrmulden, die eine wichtige Rolle spielen. Ganz trivial!
Teilweise werden Stifpositionen einfach weggelassen (mit Blindstopfen), und teilweise die Stifte auf "Zwischenpositionen" gesetzt, oder eine versetzte Stiftreihe benutzt, oder die Stiftenden andere Formen haben ... und auf dem HS sind alle Bohrungen vohanden, so das Grundprinzip ... teilweise dann noch mit unregelmäßig angeordeten Stiftabständen ... in der Praxis werden oftmals mir persönlich schon zu viele Stifte weggelassen ... ich würde dann lieber die Zylinder recht voll lassen, und dann weitgehendes ausschließlich mit der Anordnung "spielen" ... so das man dann auch weitgehendes Anlagen so bauen kann das man kaum eine Chance hat an den HS-Code zu kommen, solange der Übeltäter nicht direkt den Schlüssel in die Finger bekommt ... und man auch noch die Chance hätte recht variabel ganze Schließgruppen zu tauschen, ohne das der Rest der Anlage dadurch betroffen wäre .... gut diese KESO-Anlage würde dann natürlich auch niemals so viele unterschiedliche Schlüssel haben können wie es oftmals vom Markt (Kunden) verlangt wird ... (z.B. einer ShoppingMal wie dem Essener Limbecker)
.... oder eine reine Zentralschlosseinrichtung für ein Wohngebäude liesse sich auch recht gut mit dem KESO'schen Prinzip umsetzen, da dann jede Korridortüre eine unabgängige Codierung hat, und nur die Codierung der Haustüre dann in der Zwischenposition auf dem Schlüssel angebracht ist ... und man könnte so auch (fast) uneingeschränkt neue Wohnungszylinder aus dem Ärmel schütteln, die dann in die Haustür-Sperre (´+ Waschküche, Fahrradkeller, Boden ... usw) integriert werden kann ...
Schlosser hat geschrieben: da ein Schlagschlüssel nur geht, wenn das Bohrbild bekannt ist.
... natürlich geht das, ist ja letzendlich auch "nur" ein normaler Stiftzylinder ...
ob jetzt die Kesos wegen der minimalen Gehäusestifte besser oder schlechter zu schlagen sind weiß ich nicht, habe diesbezüglich noch keine Tests gemacht ... aber die "Kurzhübigkeit" wie bei allen Bohrmulden ist natürlich ein Nachteil den auch die Schweizer "Qualitätsware" hat ...
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markus_s
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Re: Garage und Wohnungstür gleichschließend - sinnvoll?

Beitrag von markus_s »

Hallo,
dies Thema ist zwar schon älter, aber noch interessant.

Kann man vereinfacht sagen, eine HS-Anlage ist unsicherer als eine Z-Anlage? Eben weil bei einer HS-Anlage jeder Zylinder seine eigene Schließung und die des HS trägt, als mehr Plättchen, und bei der Z-Anlage jeder Einzelzylinder nur "seine" Stifte ohne Plättchen hat und der Z-Zylinder hat eben mindestens so viele Unterbrechnungen/Plättchen, wie es verschiedene Einzelzylinder gibt bzw Reserve?

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Retak
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Re: Garage und Wohnungstür gleichschließend - sinnvoll?

Beitrag von Retak »

Für den Wohnungsinhaber ist das reine Z-System natürlich sicherer, da die Wohnung dann eine Einzelschliessung hat (zu Wohnungstüren passende HS sind sowieso so eine Grauzone...). Bei den herkömmlichen Anlagen trägt allerdings der Z-Zylinder die Schliessungsinformationen für sämtliche Wohnungen des betreffenden Aufgangs in sich, bei den Bohmulden (kaba, Keso, BKS Janus etc.) sind hingegen zwei separate Schliessungen auf dem Schlüssel, der Z-Zylinder hat hier nur seine Eigenschliessung, da kann man keine Wohnungsschliessungen auslesen. Abgesehen davon ist das Ganze durch den kompletten Wegfall der (im Z-Zylinder oft vielen) Plättchen auch wesentlich funktionssicherer und pickresistenter.

markus_s
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Re: Garage und Wohnungstür gleichschließend - sinnvoll?

Beitrag von markus_s »

Hi, und danke, ja das mit dem Unterschied bei den Bohrmuldenzylindern hatte ich gelesen. Die Z- bzw HS-Anlage ist auch für den Eigengebrauch, so dass keine Mieter betroffen sind.
Ein Z-Zylinder trägt also alle Einzelschließungen (man weiß nur nicht, welche für welchen Einzelschlüssel gilt?!), bei einer HS-Anlage trägt jeder Zylinder die HS-Schließung, dadurch entstehen relative Gefahren, Stichwort Diebstahl des Gartentorzylinders, das hatte ich gelesen.

Kann man denn im direkten Vergleich von HS- und Z-Anlage sagen, welche "etwas weniger" Risiko birgt, bezogen auf den Einzelschlüssel?

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