Bilder zur Bildung

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Re: Bilder zur Bildung

Beitrag von Retak »

Dass die Nuten bzw. Verjüngungen das Schlagen erschweren, glaub ich eher nicht, hab das aber beim rn noch nie probiert. Diese Stiftform wird schon länger bei den einreihigen DOM-Zylindern eingesetzt und macht sie ziemlich zickig.

Hier noch ein paar Bilder von einem auf beliebige Schliessungen einstellbaren Chubbschloss, gebaut nach dem Motto:"Simpler gehts nimmer". Ein ähnliches Schloss gibts auch von der Firma Mauer.

Aussenansicht
CBU1.jpg
Schloss entriegelt, keine Schliessung eingestellt
CBU2.jpg
Schloss verriegelt, Schliessung durch verriegelnden Schlüssel festgelegt. Durch Arretierung der Zuhaltungsenden durch den am Ende des Riegelschwanzes sitzenden Zapfen (der nun den Drehpunkt der Zuhaltungen bildet) ist die Schliessung fixiert, so dass nur mit dem Schlüssel wieder geöffnet werden kann, mit dem zuvor abgeschlossen wurde. Beim Aufschliessen taucht der Tourstift in die Gates ein, gleichzeitig werden die Zuhaltungen an ihrem drehpunktseitigen Ende wieder frei und können sich im Langloch bewegen. Hierdurch wird die Schliessung verworfen, so dass das Schloss auch mit einem anderen typentsprechenden Schlüssel verschlossen werden kann, der nun der einzig öffnende ist.
CBU4.jpg
Ein SChlüssel ist leider nicht vorhanden
Anwendungszweck dieser Schlösser sind ua. Schliessfächer zB. in Hotel-/Pensionszimmern. Durch die verstellbare Schliessung können verlorene Schlüssel unproblematisch durch anders codierte ersetzt werden.
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Christian
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Re: Bilder zur Bildung

Beitrag von Christian »

Retak hat geschrieben:.... gebaut nach dem Motto:"Simpler gehts nimmer". Ein ähnliches Schloss gibts auch von der Firma Mauer.....
oft ist es so, das gerade die einfacheren Dinger die besten sind, quasi nach dem Motto "Weniger ist mehr" ... und gerade die Umstellbarkeit kann für viele Situationen ein hoher Sicherheitsgewinn sein...
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Re: Bilder zur Bildung

Beitrag von Retak »

Umso weniger dran ist, umso weniger kann kaputtgehen. Auf Grund des einfachen Aufbaus und des weitgehenden Verzichts auf Federn sind diese Doppebartschlösser ja besonders zuverlässig und langlebig.
Die hier angewendete Umstellmethode hat aber den Nachteil, dass die Schlüsselangriffsseiten der Zuhaltungen nicht bündig sind, sondern, mit ein paar kleinen Abweichungen, das "Negativ" der erforderlichen Schlüsseleinschnitte abbilden. Wer das betreffende Schlossmodell genau kennt, kann daraus Informationen zu Herstellung eines Nachshlüssels gewinnen. Diesen Nachteil hat das (kompliziertere) System nach Hobbs nicht.

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Christian
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Re: Bilder zur Bildung

Beitrag von Christian »

also wenn man das Schloss regelmässig umstellt, gerade als Zimmersafe eines Hotels recht sinnvoll (um illegale Schlüsselkopien weitgehend schwer zu machen) würde man das Problem der "Abbildung" der Codierung auf den Scheiben weg machen.

Also wenn ich das ganze richtig sehe braucht man für dieses Schloss keine Umstellschlüssel o.ä. man zieht den Schlüssel einfach in Abzugstellung raus, und schliesst es mit einem anderen (system-kompatiblen) Schlüssel zu, der dann der einzige ist der das wider öffnen kann...

Theoretisch wäre es ja denkbar das man das Schloss so baut das der Schlüsselbart einseitig dicker ist, und der Schlüssel nur abgezogen werden kann wenn das Schloss zu ist, und ein besonderer Schlüssel, der die gleichen Einschnitte hat, für "Administratoren" nur bestimmt ist, dann dünneren Schlüsselbart hat und somit auch in Offen-Stellung abgezogen werden kann ... wenn z.B. ein Kassenschrank von wechselnden Personal bedient werden soll, aber nur die "Adminis" die Umstellung durchfüren dürften .... ein schnal geschliffener "User-Schlüssel" wäre dann Grund für Ärger ...
Ähnlich kann man ja auch diese Berliner Schlösser mit dem Kerfin-Durchsteckschlüssel mit einem "Hauswartschlüssel" bedienen, der aufgrund eines schmaleren Bartes auch in Stellung-AUF aus dem Schloss genommen werden kann ...
Schon ein schönes Schloß, Dank dir Retak für diesen Beitrag ...
Zuletzt geändert von Christian am 7. Mär 2014 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bilder zur Bildung

Beitrag von Retak »

Ich meine jetzt nicht die Reibspuren, dieses Problem haben fast alle Zuhaltungsschlösser, ausser solchen, die eine Schlüsselbuchse mit seitlichen Vorsprüngen haben, welche die Spuren "wegradieren". Das Problem bei diesem Schloss ist vielmehr, dass die Unterkanten der Zuhaltungen im abgeschlossenen Zustand nicht bündig stehen und dadurch die Schliessung abgetastet werden kann. Es gab sogar mal ein Werkzeug, das genau diese Eigenschaft vieler einfacher Chubbschlösser ausgenutzt hat, um sich selbständig auf deren Schliessung einzustellen und diese zu kopieren und das Schloss nachzusperren.

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Re: Bilder zur Bildung

Beitrag von Christian »

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würde ich jetzt sagen ... im Prinzip sind ja die Zuhaltungen selbst alle Identisch, und nur auf welchen "Pin" sie gerade "aufgehangen" sind bestimmt die Einschnitthöhe im Schlüssel ....
vielleicht könnte man ja da diese Zuhaltungen mit varierenden Zuhaltungsdurchbrüchen machen, so das die Flächen die der Schlüssel nicht berührt keiner "Norm" entsprechen, und per Zufall in allen baugleichen Schlössern einbaut... selbst wenn es dann 3 "Zuhaltungs-Typen" gibt, ist das Auslesen schon schwieriger, und man müssste dann schon explizit das Schloß selbst kennen ... wenn ich das jetzt richtig verstanden habe...
würde dann als "popligen" Zimmersafe dann schon gerecht werden ...
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Re: Bilder zur Bildung

Beitrag von Mr. Smith »

Retak hat geschrieben:Ein ähnliches Schloss gibts auch von der Firma Mauer.
Dieses hier
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Re: Bilder zur Bildung

Beitrag von Schloßgespenst »

Hier habe ich den Winkhaus, welcher mich so geärgert hat, endlich mal zerlegt...
Der runde Teil der Kupplung scheint aus Plastik zu sein...
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Schon wieder ein Schlüsselerlebnis...

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Re: Bilder zur Bildung

Beitrag von Christian »

das Füllstück der "KippHebel-Kupplung" ist aus Plaste ... aber die älteren dieser Zylinder hatten das noch aus Metall ... aber diese Kupplung gibt es nur bei den Winkhäusern wo die Schlüssel noch die große Spitze haben (siehe Link) , die neueren Zylinder von Winkhaus haben dann andere Kupplungen

http://www.boerkey.de/keyFamily.php?kf=1373
Beim Normalprofil ist der Börkey 576 / Silca TO1 der mit der Großen spitze (oft auch als Trelock oder TOK)
und der Börkey 1617 oder 1914 (Silca TO30R) ist dann die neuere Version mit kleiner Schlüsselspitze ...
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Re: Bilder zur Bildung

Beitrag von Retak »

Dieses Plastikfüllstück haben auch die Zylinder der Marken TOK und Trelock, bei denen es sich ja auch um die Winkhäusler der alten Bauart handelt. Die Anwendung starker Lösungsmittel, wie Aceton, sollte man bei diesen Zylindern unterlassen, ebenso wie starkes Erhitzen.

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