Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

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boianka
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Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von boianka »

MartinHewitt hat geschrieben:Du gehst also davon aus, dass FuP damals Industriebohrmaschinen genommen hat und der VdS heute Low-Cost-Spielzeuge?
Nein keineswegs, ich will nur die 500 W relativieren, die alleine gar nichts aussagen .
Nur wenn man aus heutiger Betrachter eine 500 W Maschine ganz unten in der Skala kaufbarer Maschinen ansiedeln, so war es 1980 etwa die Spitze, weil keine Maschine über 600 W hatte . . .

Ich erinnere mich auch noch daran, dass die Maschinen (Ende der 80er) von heute auf morgen neue Typenschilder bekamen, die ohne, dass sich technisch etwas verändert hatte, plötzlich 15 % mehr Wattleistung aufwiesen . - Woran lag`s ? - Die Nennleistung der Maschine durfte bei höherer Motortemperatur gemessen werden, weil es neues Wicklungsisoltionsmaterial (Superthermalese <?>) gab .
Dadurch wurde aus einer 900 W Maschine plötzlich eine 1010 W Maschine usw. - es ging darum die 1000er Grenze zu durchbrechen, ohne die Maschine unhandlich zu machen . Metabo setzte deshalb seiner Zeit auf das, deutlich aufwendiger zu produzierende U-Feld, um es in der Grube zwischen Daumen und Zeigefinger unterbringen zu können, damit der menschliche Anpressdruck möglichst axial auf den Bohrer erfolgen konnte - 61 % Wirkungsgrad waren ihr ganzer Stolz !

fripa10
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Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von fripa10 »

Ich finde schon die Debatte um eine Aufbruchmöglichkeit mittels Bohrmaschine oder Hebelwerkzeugen bei Panzer-Geldschränken der Klassen D10, D20 oder E10 mindestens erheiternd. Was genau will man mit einer Bohrung dort denn bewirken? Wo wollte man bei den damals in aller Regel viel engeren Spaltmaßen denn mit einem Hebel ansetzen?

Die Aufbruchpraxis bei Tresoren sind das Schaffen von Durchgrifföffnungen im Tresorkorpus oder in jüngerer Zeit zum Teil auch das Sprengen. Die erste Variante ist bei den alten Panzer-Geldschränken viel schwieriger, als bei den neueren Konstruktionen, die vor allem unter dem Gesichtspunkt der Profitsteigerung "optimiert" sind. Bis etwa Mitte der 1990er Jahre regierten noch die Konstrukteure, danach der Rotstift.

Bei den alten Panzer-Geldschränken gab es noch Riegelwerke, von denen man heute nur träumen kann. Dazu Protector-Lafettenschlösser, die die heute verbauten Schlösser mit 3 km langen Schlüsseln bei weitem in den Schatten stellen. Auch die damals regelmäßig verbauten hochwertigen KROMER ZKS brauchen keinen Vergleich mit den heute üblichen ZKS zu scheuen.

Wenn man auf allen vier Seiten der Tür massive 40 mm starke Stahlbolzen hat, wie genau bricht man das bitte auf? Mit einer Bohrmaschine? Oder einem Kuhfuß? Wer würde überhaupt auf die dämliche Idee kommen, über die Tür einzubrechen, wo man bei den meisten hochwertigen Schränken allenfalls die Notverriegelung auslösen würde, so daß gar nichts mehr geht?

Diese negative Einschätzung der alten Schränke ist völliger Unsinn und wird wohl durch jemanden in die Welt gesetzt worden sein, der mit neuen Schränken Geld verdienen will. Da er D10, D20 oder E10 neu nicht anbieten kann, sind die eben scheiße, seine VdS-Möhren aus Polen oder der Slovakei aber das Beste wo gibt, obwohl die viel schneller auszuräumen sind und meist schon eine Qualität haben, bei der ich Fußpilz kriege.

Der Waldmensch
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Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von Der Waldmensch »

Schlosser hat geschrieben:
Der Waldmensch hat geschrieben: Es ist der Bode Panzer Panzer D1 BJ 1972 geworden, gekauft bei Tresor Butzki (Herr Butzki hatte ihn 2 Jahre lang eingelagert)
Schickes Teil. Das Design gefällt mir auch sehr gut :)
Wieviel hat der Tresor gekostet+Lieferung?

Er wurde neu lackiert und das Innenfach ausgebaut...
Komplett mit Lieferung und Aufstellen waren es dann 1700.- Euro

Der Waldmensch
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Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von Der Waldmensch »

fripa10 hat geschrieben:Ich finde schon die Debatte um eine Aufbruchmöglichkeit mittels Bohrmaschine oder Hebelwerkzeugen bei Panzer-Geldschränken der Klassen D10, D20 oder E10 mindestens erheiternd. Was genau will man mit einer Bohrung dort denn bewirken? Wo wollte man bei den damals in aller Regel viel engeren Spaltmaßen denn mit einem Hebel ansetzen?

Die Aufbruchpraxis bei Tresoren sind das Schaffen von Durchgrifföffnungen im Tresorkorpus oder in jüngerer Zeit zum Teil auch das Sprengen. Die erste Variante ist bei den alten Panzer-Geldschränken viel schwieriger, als bei den neueren Konstruktionen, die vor allem unter dem Gesichtspunkt der Profitsteigerung "optimiert" sind. Bis etwa Mitte der 1990er Jahre regierten noch die Konstrukteure, danach der Rotstift.

Bei den alten Panzer-Geldschränken gab es noch Riegelwerke, von denen man heute nur träumen kann. Dazu Protector-Lafettenschlösser, die die heute verbauten Schlösser mit 3 km langen Schlüsseln bei weitem in den Schatten stellen. Auch die damals regelmäßig verbauten hochwertigen KROMER ZKS brauchen keinen Vergleich mit den heute üblichen ZKS zu scheuen.

Wenn man auf allen vier Seiten der Tür massive 40 mm starke Stahlbolzen hat, wie genau bricht man das bitte auf? Mit einer Bohrmaschine? Oder einem Kuhfuß? Wer würde überhaupt auf die dämliche Idee kommen, über die Tür einzubrechen, wo man bei den meisten hochwertigen Schränken allenfalls die Notverriegelung auslösen würde, so daß gar nichts mehr geht?

Diese negative Einschätzung der alten Schränke ist völliger Unsinn und wird wohl durch jemanden in die Welt gesetzt worden sein, der mit neuen Schränken Geld verdienen will. Da er D10, D20 oder E10 neu nicht anbieten kann, sind die eben scheiße, seine VdS-Möhren aus Polen oder der Slovakei aber das Beste wo gibt, obwohl die viel schneller auszuräumen sind und meist schon eine Qualität haben, bei der ich Fußpilz kriege.

hmmm - also meiner hat keine 4 seitige Verriegelung, sondern nur auf einer Seite und natürlich einen Falz als Hintergreifschutz auf der Scharnierseite...
Habe das Türblech schon mal abgehabt. Technisch kann ich auch nicht nachvollziehen wie ich beide Schlösser durch zwei Bohrungen
öffnen könnte - bin aber auch kein Profi :-)
Mich hatte der Text halt verunsichert, da die alten Schränke ja immer als überlegen beschrieben werden...
das alles kann meine Freude trotzdem nicht trüben!!!

MartinHewitt

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von MartinHewitt »

fripa10 hat geschrieben:Was genau will man mit einer Bohrung dort denn bewirken?
Der gesetzestreue Tresoröffnungsprofi öffnet einen Tresor sehr häufig mit Hilfe einer oder mehrerer Bohrungen, weil eine Bohrung verglichen mit einem 20x20cm großen Loch schnell drin ist und den Zugriff auf Türinterna erlaubt. Bei Einbrechern ist die Methode nicht so verbreitet, weil man dafür Wissen und Erfahrung benötigt. Deswegen kann es durchaus nicht so wichtig sein, dass ein D10 gegen Bohren weniger sicher ist als ein Klasse III.
fripa10 hat geschrieben:Dazu Protector-Lafettenschlösser, die die heute verbauten Schlösser mit 3 km langen Schlüsseln bei weitem in den Schatten stellen.
Mir wäre ein 3km langer Schlüssel mit abnehmbarem Bart lieber.
fripa10 hat geschrieben:Diese negative Einschätzung der alten Schränke ist völliger Unsinn und wird wohl durch jemanden in die Welt gesetzt worden sein, der mit neuen Schränken Geld verdienen will.
Ein gewisser Interessenkonflikt ist bei dem Vergleich sicher vorhanden.

Piel
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Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von Piel »

Der Waldmensch hat geschrieben:hmmm - also meiner hat keine 4 seitige Verriegelung, sondern nur auf einer Seite und natürlich einen Falz als Hintergreifschutz auf der Scharnierseite...
Habe das Türblech schon mal abgehabt. Technisch kann ich auch nicht nachvollziehen wie ich beide Schlösser durch zwei Bohrungen
öffnen könnte - bin aber auch kein Profi :-)
Bei diesen älteren Schränken mit ihren massiven Türen und geringen Spaltmaßen ist eine vierseitige Verriegelung aus meiner Sicht nicht unbedingt erforderlich, jedenfalls nicht bei dieser Größe. Es dürfte einem Einbrecher sehr schwer fallen überhaupt einen Keil zwischen Tür und Korpus zu bekommen, und selbst wenn könnte man die Türe dank der präzisen Fertigung kaum bewegen. Bei den neueren Modellen mit ihren großen Spaltmaßen ist eine vierseitige Verriegelung dagegen Pflicht. Dass Einbrecher einen Tresor mittels Bohrmaschine öffnen wäre mir auch neu, Hebelwerkzeuge, Keile, Flex sowie Bohrhammer/Abbruchhammer sind immer noch erste Wahl, wobei wie fripa schon erwähnt hat die explosiven Methoden leider zunehmen. Wer auf Nummer sicher gehen will, egal welche Zertifizierung der Tresor hat, braucht sowieso eine Einbruchmeldeanlage (Alternativ hellhörige Nachbarn ;) ), die gibt es mittlerweile auch schon mit Gassensor. Denn früher oder später ist selbst der schwerste Tresor offen.

Was die Normen angeht so muss man auch Theorie von Praxis trennen. Zudem glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass jeder zertifizierte Tresor auch tatsächlich die geforderten Test der neuen europäischen Normen besteht. Wenn ich so manche der neuen Kisten sehe bezweifel ich sogar dass die jemals ein Prüfer gesehen hat. Da die Zertifizierungsstellen nun in massiver Konkurrenz zueinander stehen wundert mich sowas auch nicht.

MartinHewitt

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von MartinHewitt »

Der Waldmensch hat geschrieben:also meiner hat keine 4 seitige Verriegelung, sondern nur auf einer Seite und natürlich einen Falz als Hintergreifschutz auf der Scharnierseite...
Das zählt auch.

fripa10
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Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von fripa10 »

Richtig, Hintergreifschienen oder -zapfen verkörpern normalerweise die Verriegelung der Bandseite. Schließlich spielt es keine Rolle, ob Verriegelungspunkte beweglich sind oder nicht, solange sie das Türblatt festhalten. Auf die Beweglichkeit wird oft verzichtet, weil logischerweise ein Riegelwerk um so schwergängiger arbeitet, je mehr Masse und Komponenten bewegt werden müssen.

Der abnehmbare Schlüsselbart ist eine reine Komfortfrage, aber nicht sicherheitsrelevant. Halten wir uns die Vorzüge der Protectorschlösser doch einmal vor Augen, sie sind außergewöhnlich präzise, die Schlüssel sehr kompliziert, der Schloßkörper ist durch seine kreisrunde Form und den massiven Stahl im Vergleich zu modernen Druckgußschlössern ein Ding von einem anderen Stern und durch die vorgelagerte Lafette kommt man an das Schlüsselloch erst gar nicht zwecks Manipulation heran, was selbst für das Einfüllen von Gas gilt.

Einen Tresor den man überhaupt nicht unberechtigt öffnen kann, wird es freilich niemals geben, mit einem Tresor kauft man sich nur Zeit. Im Privatbereich sind Schränke ab D10 aufwärts fast schon overkill, der typische Einfamilienhauseinbrecher rückt nicht mit Sauerstofflanze oder Gasflasche an, sondern greift sich was er kriegen kann und verschwindet wieder. Hinsichtlich möglicher Gasangriffe kann man sich mit kreativen Möglichkeiten auch schützen, wenn man der Meinung ist, solche könnten einem drohen.

MartinHewitt

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von MartinHewitt »

fripa10 hat geschrieben:Halten wir uns die Vorzüge der Protectorschlösser doch einmal vor Augen, sie sind außergewöhnlich präzise, die Schlüssel sehr kompliziert, der Schloßkörper ist durch seine kreisrunde Form und den massiven Stahl im Vergleich zu modernen Druckgußschlössern ein Ding von einem anderen Stern
Moderne Schlüsselschlösser in Standardbauform gibt es auch in Stahl. Ob die Protectoren eine praxisrelevant erschwerte Nachsperrbarkeit gegenüber einem anderen guten Klasse-C-Schloss haben ist die Frage.
fripa10 hat geschrieben:durch die vorgelagerte Lafette kommt man an das Schlüsselloch erst gar nicht zwecks Manipulation heran, was selbst für das Einfüllen von Gas gilt.
Wenn das ZKS abgesperrt ist, dann hat man da einen dicken Stab gehärteten(?) Stahls statt einer Panzerung, z.B. in Aluminium vergessenen Korunds. Wenn das ZKS offen oder anderweitig überwunden ist, dann ist in der Wand ein grosses Loch mit hauptsächlich Luft. Hört sich das so gut an?

Der Waldmensch
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Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von Der Waldmensch »

fripa10 hat geschrieben:Richtig, Hintergreifschienen oder -zapfen verkörpern normalerweise die Verriegelung der Bandseite. Schließlich spielt es keine Rolle, ob Verriegelungspunkte beweglich sind oder nicht, solange sie das Türblatt festhalten. Auf die Beweglichkeit wird oft verzichtet, weil logischerweise ein Riegelwerk um so schwergängiger arbeitet, je mehr Masse und Komponenten bewegt werden müssen.

Der abnehmbare Schlüsselbart ist eine reine Komfortfrage, aber nicht sicherheitsrelevant. Halten wir uns die Vorzüge der Protectorschlösser doch einmal vor Augen, sie sind außergewöhnlich präzise, die Schlüssel sehr kompliziert, der Schloßkörper ist durch seine kreisrunde Form und den massiven Stahl im Vergleich zu modernen Druckgußschlössern ein Ding von einem anderen Stern und durch die vorgelagerte Lafette kommt man an das Schlüsselloch erst gar nicht zwecks Manipulation heran, was selbst für das Einfüllen von Gas gilt.

Einen Tresor den man überhaupt nicht unberechtigt öffnen kann, wird es freilich niemals geben, mit einem Tresor kauft man sich nur Zeit. Im Privatbereich sind Schränke ab D10 aufwärts fast schon overkill, der typische Einfamilienhauseinbrecher rückt nicht mit Sauerstofflanze oder Gasflasche an, sondern greift sich was er kriegen kann und verschwindet wieder. Hinsichtlich möglicher Gasangriffe kann man sich mit kreativen Möglichkeiten auch schützen, wenn man der Meinung ist, solche könnten einem drohen.
Danke für die Erklärung. Was ich noch immer nicht so recht verstehe, ist der Unterschied von D1 zu D10.
Ist es tatsächlich nur eine Normänderung gewesen, oder hat es andere Vorgaben hinsichtlich z.B. der Zuschlagstoffe in den Wandfüllungen gegeben?

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