Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

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naturelle
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Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

Beitrag von naturelle »

Hallo in die Runde!

Gegeben: eine ganz normale Kellertür:
Bild

Das Problem:
Es gibt noch Angriffsmöglichkeiten für einen Bolzenschneider (siehe Bild unten). Hat jemand eine Idee, wie man das minimieren kann? Das verwendete Vorhängeschloß (nicht im Bild) ist schon eines mit "Kragen" um den Bügel, deshalb hat man sich am Schloß wohl auch gar nicht erst versucht.

Hier die Überfalle im Detail; die Problemstelle ist eingekreist:
Bild
Sozialismus ist, wenn die Faulen den Armen das Essen wegessen und dabei die, die es bezahlen, als asozial beschimpfen.

fripa10
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Re: Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

Beitrag von fripa10 »

Das scheint ja eine Keller-Außentür zu sein, durch die man vermutlich ins ganze Haus gelangen könnte. Da würde ich mich auf solche Spielzeug-Absicherung keinesfalls verlassen, sondern die Tür mit einem innen montierten Zusatzschloß (Kastenriegelschloß mit Außenzylinder oder Panzerriegelschloß / Querriegelschloß) sichern.

Die Überfalle sitzt außerdem so hoch, daß bei Aufhebelversuchen die Tür selbst als Hebel gegenüber der Überfalle wirkt und die Kräfte des Einbrechers sogar verstärkt. :)

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boianka
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Re: Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

Beitrag von boianka »

fripa10 hat geschrieben:Das scheint ja eine Keller-Außentür zu sein, durch die man vermutlich ins ganze Haus gelangen könnte.
Kann ich mir nicht vorstellen - dann wird`s ja im ganzen Haus kalt . . .

naturelle
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Re: Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

Beitrag von naturelle »

fripa10 hat geschrieben:Das scheint ja eine Keller-Außentür zu sein
Nein.
(Kastenriegelschloß
Ist drin, noch wirkungsloser. Oder würdest du ca. 10mm Holz vertrauen?
Die Überfalle sitzt außerdem so hoch, daß bei Aufhebelversuchen die Tür selbst als Hebel gegenüber der Überfalle wirkt und die Kräfte des Einbrechers sogar verstärkt.
Ich versteh gerade nicht so ganz, wie du dir das vorstellst, aber: nein, auch das klappt nicht. Man kann an die Tür nur von der Seite, welche du auf dem Bild siehst.
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Re: Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

Beitrag von fripa10 »

Der Reihe nach. Auf eine Außentür kam ich deshalb, weil auf dem zweiten Foto augenscheinlich Sonne auf die Tür schien. Sonne trifft man in Kellergängen eher selten an.

Ein innen aufgesetztes Kastenriegelschloß läge mit einer relativ großen FLÄCHE auf der Tür auf, folglich ist es stabiler, da man eher Schrauben aus dem Holz reißen kann, als einen kompletten Schloßkasten durch das Holz zu pressen.

Für die von mir genannte Hebelwirkung ist die Seite des Zugangs zu der Tür nicht erheblich. Das Türstück von der Überfalle bis zur oberen Türkante ist Hebel A, das Türstück von der Überfalle bis zur Türunterkante Hebel B. Hebel B ist hier um ein Vielfaches länger, als Hebel A. Hebel können Kräfte vervielfachen, siehe Brecheisen. Die Tür selbst wirkt hier als Hebel in bezug auf den Befestigungspunkt der Überfalle. Drückt man im unteren Bereich der Tür gegen diese, dort hat man übrigens sowieso am meisten Kraft, dann kollabiert Deine Überfalle bzw. deren Befestigung schneller als Du gucken kannst, da der lange Hebel B seitens der Tür den Zug auf die Überfalle dramatisch verstärkt.

naturelle
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Re: Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

Beitrag von naturelle »

fripa10 hat geschrieben:augenscheinlich Sonne auf die Tür schien.
Ich wusste gar nicht, dass ich so gut Sonne faken kann. Das nennt man Licht und Schatten, das ist lediglich ein Foto ohne Blitz. ;) Der Schattenwurf sieht deshalb verwirrend aus, weil da auch noch meine Fotohand Schatten wirft, deshalb ist er nicht senkrecht.
Ein innen aufgesetztes Kastenriegelschloß läge mit einer relativ großen FLÄCHE auf der Tür auf, folglich ist es stabiler, da man eher Schrauben aus dem Holz reißen kann, als einen kompletten Schloßkasten durch das Holz zu pressen.
Den kompletten Holzkasten aus dem Holz zu pressen ist vergleichsweise einfach. Glaub' mir, ich kenne die Tür, ich habe nicht umsonst von so dünnem Holz geschrieben. Man hat sich vor XX Jahren entschieden, den (schon vorhandenen) Buntbart-Schloßkasten in ein Brett einzulassen. Eine vollkommen schwachsinnige Konstruktion, weil die Gegenseite dennoch nur aufgesetzt ist, aber in diesem Haus gibt es so einige Merkwürdigkeiten. Das kommt davon, wenn nie jemand ausgeführte Arbeiten auf Qualität prüft, oder wie sonst erklärt man, wenn vor kurzem in eine F30-Tür ein Einsteckschloss mit rundem Stulp eingebaut wurde (benötigt wurde eckig), Stulpbreite 20mm (korrekt wäre 24mm), Vierkant 10mm, und darüber dann ein Schutzbeschlag mit 8mm Vierkant!? Und das war eine "Fachfirma". Ach ja, Zylinder wurde ein 30/50 eingebaut, der steht jetzt innen 20mm über...
Für die von mir genannte Hebelwirkung ist die Seite des Zugangs zu der Tür nicht erheblich. Das Türstück von der Überfalle bis zur oberen Türkante ist Hebel A, das Türstück von der Überfalle bis zur Türunterkante Hebel B. Hebel B ist hier um ein Vielfaches länger, als Hebel A. Hebel können Kräfte vervielfachen, siehe Brecheisen. Die Tür selbst wirkt hier als Hebel in bezug auf den Befestigungspunkt der Überfalle. Drückt man im unteren Bereich der Tür gegen diese, dort hat man übrigens sowieso am meisten Kraft, dann kollabiert Deine Überfalle bzw. deren Befestigung schneller als Du gucken kannst, da der lange Hebel B seitens der Tür den Zug auf die Überfalle dramatisch verstärkt.
Du musst Hebelgesetze hier nicht erklären, sie sind mir bekannt. Und glaube mir, das funktioniert nicht werkzeuglos. Mal davon abgesehen, daß mittlerweile unten die gleiche Überfalle auch montiert ist. Zufriedenstellend ist das Ergebnis eben aufgrund der Angreifbarkeit der Öse immer noch nicht. Ein Bolzenschneider ist das einzige Werkzeug, welches lärmfrei benutzt werden kann.
Gegen ein großes Brecheisen kann ich sowieso nichts machen, außer eine Metalltür im Mauerwerk verankern, aber irgendwo ist ja auch mal Schluß.

Es geht mir gerade primär darum, die Angriffsfläche für den schonmal angesetzten Bolzenschneider (siehe Bild) zu elimieren.
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Re: Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

Beitrag von boianka »

naturelle hat geschrieben:Vierkant 10mm, und darüber dann ein Schutzbeschlag mit 8mm Vierkant!?
Dafür gibt es Reduzierhülsen - wird aus Kostengründen oft gemacht . . .
naturelle hat geschrieben:Ein Bolzenschneider ist das einzige Werkzeug, welches lärmfrei benutzt werden kann.
Mit ner (geölten) PUK-Säge bin ich genauso leise, schnell und unauffälliger - die Ösen sind nicht gehärtet - da braucht`s keinen Bolzenschneider !
naturelle hat geschrieben:Gegen ein großes Brecheisen kann ich sowieso nichts machen
Aber gerade das hat "Otto Normaleinbrecher" immer dabei und man hört es sicher nicht, wenn man die Schrauben samt Dübel aus der Wand zieht . . .

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Re: Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

Beitrag von naturelle »

boianka hat geschrieben:
naturelle hat geschrieben:Vierkant 10mm, und darüber dann ein Schutzbeschlag mit 8mm Vierkant!?
Dafür gibt es Reduzierhülsen - wird aus Kostengründen oft gemacht . . .
Ich kenne die Reduzierhülsen, die "Fachfirma" scheinbar aber nicht.
die Ösen sind nicht gehärtet
Sicher? Ich dachte, das wären sie.
Aber gerade das hat "Otto Normaleinbrecher" immer dabei und man hört es sicher nicht, wenn man die Schrauben samt Dübel aus der Wand zieht . . .
Dann waren das hier keine "Otto-Normaleinbrecher".
Sozialismus ist, wenn die Faulen den Armen das Essen wegessen und dabei die, die es bezahlen, als asozial beschimpfen.

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Re: Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

Beitrag von andreasschmunzel »

Gehärtet ist der Bügel schon, nur nicht besonders kräftig.
Wie Dick ist der eigentlich? 3-4mm?
Ist das ein zusammengefaltetes Blech?

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Re: Angriffsmöglichkeit für Bolzenschneider minimieren

Beitrag von boianka »

naturelle hat geschrieben:
Aber gerade das hat "Otto Normaleinbrecher" immer dabei und man hört es sicher nicht, wenn man die Schrauben samt Dübel aus der Wand zieht . . .
Dann waren das hier keine "Otto-Normaleinbrecher".
Kann es sein, dass er es auf Fahrräder abgesehen hatte ? - Der Bolzenschneider ist typisch für den Otto-Normal-Fahrraddieb . . .

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