Anfänger - Schloss zu schwer?

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Icke
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Re: Anfänger - Schloss zu schwer?

Beitrag von Icke »

Ich hab noch ne Kiste mit Anfängermaterial.
Kann dir da günstig was zusammen stellen.
Scheib mir einfach ne pn.

pickarl
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Re: Anfänger - Schloss zu schwer?

Beitrag von pickarl »

Zwei Jahre sind vergangen. Hab jetzt mal wieder meine Hooks rausgeholt. Die zwei einfachen Schlösser (s.o.) hab ich immer noch nicht auf. Bin echt demotiviert. Hab schon viele Stunden reingesteckt.
:quivering
Würde gern mal jemandem live zuschauen, wie er es macht und dabei lernen. Bin handwerklich eigentlich geschickt (Werkzeugmechaniker) - deshalb wurmt es mich ja so. Ich will nicht aufgeben. :rubbingey
Scheinbar gibt es niemanden hier aktiven aus Sachsen. Habe schon mal auf der User-Karte geschaut und per PM probiert.

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Pickfinger
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Re: Anfänger - Schloss zu schwer?

Beitrag von Pickfinger »

@pickarl
Tip: In Leipzig wird die Tage der 34C3 Kongress statt finden. Der SSDeV (Sportsfreunde der Sperrtechnik - die Besten) macht dort über die ganze Dauer des Kongresses Workshops.
Schnei halt dort mit einer Tageskarte rein. ;)

Gäste

Re: Anfänger - Schloss zu schwer?

Beitrag von Gäste »

pickarl hat geschrieben:Die zwei einfachen Schlösser (s.o.) hab ich immer noch nicht auf.[/b] Bin echt demotiviert.
Ich bin vielleicht der Einzige im Board, der noch mehr Anfänger ist als Du. Aber Übungsschlösser aller Art habe ich im Haus und im ganz normalen Hausrat gefunden, mit Erfolgserlebnissen. Aus dem Weblog, das ich für ein paar Freunde schreibe:
Montag, 4. Dezember Der erste volle Erfolg meiner Beschäftigung mit Schloß-Öffnungen gibt nicht gerade Anlaß zum Jubel. Das mächtige uralte Bügelschloß von Trumpf, das ich als Zusatzsicherung für meinen Roller habe, geht mit zwei Stücken zurechtgehämmerten Drahts binnen zehn Sekunden zu öffnen. Nicht ganz das Richtige, um ihn tagsüber am Bahnhof zu parken.

Dienstag, 12. Meine Lockpicking-Experimente (im weitesten Sinne Anwendung von Dietrichen) werden interessant. Ich will nicht einen neuen Erwerbszweig als Einbrecher aufmachen, aber man lernt in Foren, Youtube-Filmen und Experimenten sehr viel über Türen und Schlösser. Ein bombastisches Fahrrad-Bügelschloß, das man mit einfachem Stochern (innen gleichmäßig über eine Rille fahren) mit einem Drahthaken öffnen kann; ein Dreier-Set Vorhangschlösser aus dem Nachlaß meines Mieters, dessen größtes man mit einem Bolzenschneider mühelos abschneiden kann, deren kleinstes mit jedem Schlüssel jedes solchen Schlosses aufgeht; für meine irrsinnig teuren Keso-Haustürschlösser mit Schließkarte, zu denen man im offiziellen Handel die Schlösser nur bei der einen und einzigen Firma nachkaufen darf (21 Euro), die die Vertretung für Köln hat, trifft man in Baumärkten oder Einkaufszentren auf kleine Shops mit Maschinen, die die Schlüssel vermessen und völlig legal nachmachen können; im ersten Versuch eine Minute mit meinen zwei ersten selbstgebastelten Drahthaken, um ein sehr sicher aussehendes, großes "Delo" Markenschloß aufzumachen, mit dem ich seit 40 Jahren meine Motorräder per Kette angeschlossen hatte; das stellt die Wertschätzung manchmal auf eine ganz andere Basis.

Mittwoch, 13. Vor ein paar Jahren hatte ich mal den Briefkastenschlüssel vorübergehend vermasselt und den Reserveschlüssel auch nicht gleich gefunden. Ein andermal musste ich mir nach dem Tod meines Mieters und bevor ich seinen Schlüsselbund ausgehändigt bekam, Sorgen machen, ob ich etwa seinen Briefkasten mit dem Büchsenöffner aufmachen müsste.
Woher wusste ich nur, dass ich meine Briefkastenschlösser nach den neuesten Erkenntnissen mit ein bisschen Hin- und Herbewegen eines speziellen Drahthakens öffnen kann, ausprobiert am Reserveschloß?
Auch der große Türzylinder, der früher meinen Kellerausgang in Richtung Treppenhaus sicherte (der einfachste Punkt, um in meine sonst überall mit Gittern gesicherte eigene Wohnung zu kommen, wenn man erst einmal im Haus ist) ist ein erstes Mal geknackt, wenn auch in Minuten und nicht in Sekunden. Ich hatte ihn mal für sicher gehalten, aber er ist der am billigsten gebaute, markenlos - kein Aufbohrschutz, kein erwähnenswerter Ziehschutz, keine Sicherheitsstifte (die jemand wie ich nie mit einem Pick überwinden kann, weil sie so gebaut sind, daß sie das Schloß erst recht verklemmen), nur fünf Zuhaltungen, einen Kanal für den Schlüssel und damit alle Arten Picks groß wie ein Scheunentor, der direkt zu den Zuhaltungsstiften offen ist.

Dienstag, 19. In meiner Schlosserkarriere bin ich dazu fortgeschritten, mir einen Dietrich für die Buntbartschlösser normaler Zimmertüren zurechtzubosseln. Im Gegensatz zu -zig Youtube-Anleitungen ist auch dafür Übung nötig, aber das ist etwas Verwertbares. Was wäre, wenn mir mal der Schlüssel zum Heizungsraum oder Dachboden abbricht.

Mittwoch, 20. (Aus einem Artikel über Schlüsseldienste)
Schlösser taugen nicht gegen Einbrecher, sondern nur gegen unbefugte Benutzer. Ein handelsübliches Haustürschloß für zehn Euro kriege ich als Laie oft in einer Minute spuren- und lärmfrei auf. Lösungen, die die Einbrecher ein paar Minuten aufhalten oder sie zu lautstarken Aufbrecharbeiten zwingen, kosten extra.

Donnerstag, 21. Mein "Nussmesser" für 1,99 Euro zum Öffnen zugefallener (nicht herumgeschlossener) Flurtüren ist fertig und erprobt. "Nuss" heisst das Drehteil im Schloß, in das der Vierkant des Drückers durchgesteckt wird. Was mein Mieter damals, bar jeder Fachkenntnisse, "ausbohren" wollte (wobei er mangels Spezial-Fräsbohrer Bohrer, Beschlag, Schloß und möglicherweise die Tür zerstört hätte) und wir schließlich zu mehreren in stundenlangen Versuchen mit Draht aufgekriegt hatten, ließ sich damit in fünf Sekunden öffnen.

Also ich mache das nicht aus Sport, sondern um mir Sachkenntnis und Urteilsfähigkeit zu verschaffen. Zu meinem Erschrecken gibt's direkt um eigenen Bereich genug Erfolgserlebnisse, Schlösser aufzukriegen. Der Mülleimer wird langsam voll.
Vorsicht, an Schlössern rumzupicken, kann sie auch ruinieren. (Nicht schade drum). Vor der Haustür stehen, zumachen, drin rumpicken und das Schloß ruinieren und dann auch mit dem Schlüssel nicht mehr reinkommen könnte teuer werden.

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Christian
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Re: Anfänger - Schloss zu schwer?

Beitrag von Christian »

wwfrickler hat geschrieben: .... Ein handelsübliches Haustürschloß für zehn Euro kriege ich .....
Die meisten Schlösser für 10 Euro bieten genug Sicherheit, gemessen am Verkaufspreis. Ein vernünftiges Schloß kostet natürlich mehr, damit ist natürlich nicht nur der Persilzylinder gemeint, sondern auch ein gescheites Einsteckschloß und Schließblech. Und am Türbeschlag sollte man auch nicht sparen.
Es gibt nur eine legitime Einstellung

pickarl
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Re: Anfänger - Schloss zu schwer?

Beitrag von pickarl »

Pickfinger hat geschrieben:@pickarl
Tip: In Leipzig wird die Tage der 34C3 Kongress statt finden. Der SSDeV (Sportsfreunde der Sperrtechnik - die Besten) macht dort über die ganze Dauer des Kongresses Workshops.
Schnei halt dort mit einer Tageskarte rein. ;)
Eine richtig gute Idee. Würde ich glatt machen. Heftig sind allerdings die 100 Eur Ticket-Preis. Leider steht dort jetzt:
"Der Presale ist vorbei und der 34C3 ist ausverkauft. Es wird keine Abendkasse geben und wir bitten, ohne Ticket nicht zur Veranstaltung anzureisen."
:no:

Gäste

Re: Anfänger - Schloss zu schwer?

Beitrag von Gäste »

Christian hat geschrieben:
wwfrickler hat geschrieben: .... Ein handelsübliches Haustürschloß für zehn Euro kriege ich .....
Die meisten Schlösser für 10 Euro bieten genug Sicherheit
Ich hab' ein ganzes Haus. Alles, was ich besitze, was mir was wert ist, was ich aufgehoben oder gesammelt habe, ist drin. Das war es mir vor fast 20 Jahren wert, u.a. ein Schließblech zu kaufen, das im Mauerwerk verdübelt wird, und einen Türbeschlag mit Ziehschutz, der mal weit über 100 Mark im Abverkauf gekostet hatte (als die Mark noch was wert war ;) ).
Die vorhanden gewesenen Schlösser sahen alle gleich aus. Ich wusste halt nicht, daß es Unterschiede gibt. Deswegen bringt die Materie wichtige Erkenntnisse für mich. Wenn ich's aufkriege, fliegt's in den Müll (bzw. natürlich derzeit in die Ecke mit den Übungsschlössern). Auch wenn ich als Rentner den Euro dreimal umdrehe, im Vergleich zu Erinnerungsstücken, Datenträgern und Hausrat aus einem ganzen Leben ist es mir egal, ob der wichtigste Schließzylinder des Hauses 10, gute 100 oder, wie ich das hier als Superschloß verstanden habe, 220 Euro kostet.
Da ich das Lockpicking nicht als Sport betreibe oder für Wettbewerbe betreibe, sehe ich das Gebiet weiter gefächert als vielleicht Andere. Welcher Laie weiß schon, daß Aufbohren oder auch nur Lockpicking, Schlagschlüssel usw. bei einer Tür, die nur in's Schloß gefallen ist, Blödsinn ist. Das nicht zu wissen, hat aber viele Verbraucher Rechnungen der Not- und Schlüsseldienste von ein paar hundert Euro gekostet. Das Hintergrundwissen ist für mich viel wertvoller, als daß ich mich über zwei bestimmte Schlösser ärgern würde, bei denen, unbekannt für mich, die Codierung und die Bauweise, etwa besonders gesicherte Zuhaltungsstifte, sich seit Jahren nicht von mir überlisten lassen. Das würde ich auch gerne pickarl an's Herz legen :) .

Gäste

Re: Anfänger - Schloss zu schwer?

Beitrag von Gäste »

Warum haben wir eigentlich keine Tauschbörse, etwa nach Gewicht, für langweilig gewordene Übungsschlösser im Forum? Vierdreissig an Hermesporto für zehn schrottige Altschlösser sind doch sinnvoller als zehn Euro für ein nagelneues Schrott-Schloss aus dem Baumarkt ;) .

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rondeLoro
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Re: Anfänger - Schloss zu schwer?

Beitrag von rondeLoro »

Wir haben den Marktplatz hier. Du kannst gern ein entsprechendes Angebot erstellen. Jeder andere natürlich auch.

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Marinopick
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Re: Anfänger - Schloss zu schwer?

Beitrag von Marinopick »

Ich finde es interessant, in Bezug zum Preis fest zu machen, wie gut der Zylinder sein soll.

Dazu habe ich mal ein Beispiel gefunden.

Der Klassische 08/15 Zylinder für Häuser, der BKS 88 usw ist schon ab rund 7€ zu haben.(je nach Ausführung und Laden auch teurer)
Dieser hat je nach Alter 2 oder 3 Hantelstifte drin. (die lassen den Kern Kippen, ohne dass er sich durchdrehen lässt.)

Der Gera 5600 kostet in etwa das Selbe, besitzt aber überall nur Vollstifte, wodurch er durch
Einzelsetzen relativ schnell zu öffnen ist.

Das Wiki liefert da einige Wertvolle Infos über den Inhalt des Zylinders, wenn man sich einen holen will oder einen Unbekannten hat.

Man findet freilich nicht alle Modelle, aber das was da drin ist, stimmt in der Regel auch so.
Masken in Öffentlichkeit? Ja. Masken auf der Arbeit? Eventuell. Masken in der Schule? Nein!
https://www.openpetition.de/petition/on ... ition-main

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