Frage zu DOM Zylinder

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Marvin K
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Re: Frage zu DOM Zylinder

Beitrag von Marvin K »

Mit Kraftaufwand einfach weiterdrehen, obwohl schon 2 Tourig abgeschlossen wurde..
Alles Hass auf dieser Welt ist für mich vergessen, wenn ich meinen Kater schnurren höre!

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Christian
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Re: Frage zu DOM Zylinder

Beitrag von Christian »

Marvin K hat geschrieben: ... zwei KFV Rollzapfen Mehrfachverriegelungen geplättet..... Eins dieser Geräte war schon um die 4-5 Jahre laut Kunden im Einsatz.
Mit einer Mehrpunktverrieglung doch 'ne Respektable leistung ... :D
Marvin K hat geschrieben:Mit Kraftaufwand einfach weiterdrehen, obwohl schon 2 Tourig abgeschlossen wurde..
Normalerweise doch die Keymatic "weiß" wann sie schon 2 mal gedreht hat, aber für den Fall das irgend etwas blockiert müsste ja dennnoch es so sein das erkannt wird das es nicht weiter drehen lässt ...

aber ich denke auch das die Mehhrpunktverrieglung "ausgelutsch" gewesen sein muss, denn so stabil ist so eine Keymatic aauch nicht das sie eine MFV kaputt machen kann ...
halt Kampf Plaste VS Müllmetall löl
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stefan-1
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Re: Frage zu DOM Zylinder

Beitrag von stefan-1 »

Keymatic Montage- und Bedienungsanleitung hat geschrieben:Der Schließzylinder muss über eine Not- und Gefahrenfunktion verfügen.
Das heißt, er muss sich unabhängig, ob von innen ein Schlüssel steckt von
außen mit einem zweiten Schlüssel öffnen lassen.
Da steht "muss". Vorne, bei den ganzen Sicherheitshinweisen. Weiter hinten wird dann erklärt, dass man sich mit einem Zylinder ohne BSZ ausperrt, wenn das Gerät versagt, weil dann innen ein Schlüssel steckt. Auch vom "teuren Schlüsseldienst" ist die Rede.

Also, bei einem "Schlüsseldreher" immer N+G/BZS/... verwenden. Gilt auch für die ganzen Kickstart-Smartphone-Bluetooth-Teile, Noki/Nuki etc.

Wenn man die Keymatic richtig anlernt, fährt die nicht über die Anschläge des Schlosses, dieses muss natürlich stets leichtgängig sein (steht auch so in der Anleitung, sinngemäß: wenn man an der Tür ziehen oder drücken muss, damit der Schlüssel sich leicht drehen lässt, muss man das erst reparieren.)

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markus_s
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Re: Frage zu DOM Zylinder

Beitrag von markus_s »

Ich glaube aber, mit einem einfachen beidseitig schliebarem Zylinder wie ich ihn von DOM oder BKS kenne, kommt man nicht weiter: Wenn innen die keymatic quasi festhält, kann ich von außen nur maximal einmal rumdrehen, dann packt er aber noch nicht die Nase, sondern rastet erst ein, und dann kann ich immer noch nicht außen schließen. Gerade nochmal probiert...

Einzig mein KESO lässt dies zu: Hier hebelt der Außenschlüssel eine Funktion aus, so dass dann der innere ausgekoppelt wird. Ich habe es auch mal mit einem Kesoschlüssel eines anderen Zylinders probiert: Man kann mit einem fremden Schlüssel einen beidseitigen KESO von außen lahmlegen, innen keine Chance mehr zu drehen. Für keymativ evtl. gut, aber so kann man auch Leute einschließen ;-)

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stefan-1
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Re: Frage zu DOM Zylinder

Beitrag von stefan-1 »

Das mit dem lahmlegen geht auch beim BKS 8812 (88 mit N+G). Einen fremden Schlüssel reinstecken und auf der jeweils anderen Seite ist es Essig mit schließen.

Keso Prio ist nur einseitig.

Laut aktueller Anleitung (Stand 2008) wird da was "ausgekuppelt", wenn der Motor inaktiv ist.

WIe aber schon gesagt, die Keymatic ist nur ein (bekanntes) Beispiel für "Schlüsseldreher". Vorteil ist halt, man kann das Teil einfach an den Zylinder(!) klemmen, dann ist es automatisch richtig ausgerichtet.

Oh und eben gelesen (sinngemäß): der Zylinder darf außen nicht überstehen, weil er sonst gezogen werden kann. Richtige Aussage, falsche Begründung... Der Glocke ist es wurscht, ob ihr Opfer rausguckt oder sich verkriecht ;)

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Re: Frage zu DOM Zylinder

Beitrag von markus_s »

das Auskuppeln klingt ja gut... und richtig, er könnte abgebrochen werden, gelle

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stefan-1
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Re: Frage zu DOM Zylinder

Beitrag von stefan-1 »

Yepp, jetzt muss nur noch die Anleitungsabteilung bei ELV die Unterschiede zwischen Glocke und Knackrohr lernen ;)

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Christian
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Re: Frage zu DOM Zylinder

Beitrag von Christian »

stefan-1 hat geschrieben:Da steht "muss". Vorne, bei den ganzen Sicherheitshinweisen. Weiter hinten wird dann erklärt, dass man sich mit einem Zylinder ohne BSZ ausperrt, wenn das Gerät versagt, weil dann innen ein Schlüssel steckt. Auch vom "teuren Schlüsseldienst" ist die Rede.
ist natürlich ehrlich und ehrenwert das der Hersteller darauf hinweist.
bei Räumlichkeiten wo es mehr als die eine Tür gibt natürlich die Verwendung von Zylindern gefahrlos möglich ist, oder gar ein Halbzylinder, so das außen gar kein Schlüsselloch sichtbar ist ... aber bei den meisten normalen Wohnungen es ja nicht der Fall ist.
stefan-1 hat geschrieben:WIe aber schon gesagt, die Keymatic ist nur ein (bekanntes) Beispiel für "Schlüsseldreher". Vorteil ist halt, man kann das Teil einfach an den Zylinder(!) klemmen, dann ist es automatisch richtig ausgerichtet.
... und gerade für Mieter es interessant ist da diese "Schlüsseldreher" auch wieder Rückstandsfrei demontiert werden können, und von außen nicht aufallend sind. Und auch neben der Notöffne-Möglichkeit ggf. auch die bestehende Schliessanlage erhalten bleibt, so beispielsweise der Feuerwehr_Hauptschlüssel weiterhin passt.
Nuki (Noki) ja auch am Schlüssel dreht, dagegen bei dem DANALOCK oder dem Assaabloy.ENTR ein spezieller Zylinder an dem Öffnemechanismus hängt.
markus_s hat geschrieben: Einzig mein KESO lässt dies zu: Hier hebelt der Außenschlüssel eine Funktion aus, so dass dann der innere ausgekoppelt wird. Ich habe es auch mal mit einem Kesoschlüssel eines anderen Zylinders probiert: Man kann mit einem fremden Schlüssel einen beidseitigen KESO von außen lahmlegen, innen keine Chance mehr zu drehen. Für keymativ evtl. gut, aber so kann man auch Leute einschließen ;-)
könnte man umgehen wenn man die Prio-Funktion "falschrum" einbaut, nur dann natürlich keine Gefahrenfunktion im klassischen Sinne mehr vorhanden ist ...
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Re: Frage zu DOM Zylinder

Beitrag von stefan-1 »

Das ENTR ist also ein gewöhnlicher Motorzylinder, bei dem die Energieversorgung und die Zutrittskontrolle integriert sind. Allerdings ist man auf ein Schließsystem festgelegt, während man bspw. bei EVVAs EMZY jeden SYMO-(Knauf-)Zylinder damit zusammenbauen kann. Ähnlich bei KESO, man ist dabei "nur" an den Hersteller gebunden.

Schön ist ja die Vielfalt der Lösungen. Und die Preise - die muss man aber ehrlicherweise mit dem Kostenvorteilen bei Transponderverlust/-diebstahl einerseits und der Vandalismusgefahr bei Außenknäufen andererseits aufrechnen. Der billige TSE ohne Notöffnung wenn abgetreten - Pech gehabt. Immerhin gibt es von Drumm ja Geminys als Vandalismusschutz.

Fassen wir mal zusammen.

Integrierte Elektroniklösungen, bei denen also die Elektromechanik und die Zutrittskontrolle zusammengehören, haben das Restrisiko, dass der Hersteller bzw. ein Mitarbeiter des Herstellers da eine Hintertür (Generalcode) einbaut. Eine mechanische Komponente als "Backup" bzw. "Override" fehlt oder ist nicht frei wählbar (TSE-Notschlüssel, vorgegebener Zylinder bei ENTR usw.).

"Schlüsseldreher": wie oben "Hintertüren" und Schwachstellen möglich. Bei Smartphone-Apps zusätzlich durch Lücken im Betriebssystem angreifbar Voller Backup über (von der Länge und Bauart "Profilzylinder"abgesehen) frei wählbaren Zylinder - herstellerunabhängig. Systeme mit Bluetooth (Smartphone als Schlüssel) verfügbar, Nuki ist ein Beispiel.

Motorzylinder, bspw. EVVA EMZY, DOM Motorzylinder. Enthält zwar Elektronik, die dient aber nicht der Zutrittskontrolle, sondern dem Anlernen der Drehrichtungen, Drehwinkel usw. Kombinierbar i.d.R. mit modularen Zylindern des selben Herstellers, ersetzt quasi den Handknauf eines Knaufzylinders. Ansteuerung herstellerunabhängig über Steuerleitungen, also freie Wahl der Zutrittskontroll-Lösung. Backup über Zylinder, Override ("zu ist zu, Zugang nur mit Schlüssel") durch Schalter in der Steuerleitung für "Öffnen".

Beschlagsysteme. Beispiel ASSA CodeHandle, EVVA "Xesar-Beschlag" usw. Schwächen und Hintertüren wie bei jeder Elektroniklösung möglich. Tür durch Fallentechniken zu öffnen (Fallensperre sinnvoll, Selbstverriegelung eher nicht). Vorteil: freie Wahl des Zylinders. Neben Backup auch Override: wenn kein Panikschloss (bspw. bei Selbstverriegelung) verbaut ist, kann man mit dem Zylinder zusperren, dann ist der Zugang über den Beschlag nicht mehr möglich (Nachtwächter beim ersten Kontrollgang oder Abteilungsleiter bei Feierabend sperrt zu usw.). "Hochwertige" Systeme auch mit Smartphone-Integration (NFC basiert), z.B. EVVA AirKey.

E-Öffner, der einfache "Summer" oder auch das Mediator-Paket aus Schloss und Öffner. Beim klassischen E-Öffner freie Wahl der Zutrittskontrolle wie beim Motorzylinder. Kein Funk, keine Kabel im Türblatt. Fallensperre evtl. möglich. Backup (Wechsel) und Override (Riegel ausschließen). Mediator ist eine Lösung mit mechanischer Selbstverriegelung, Backup über den frei wählbaren Zylinder, Override über einen Schalter in der Zuleitung zum Öffner.

Natürlich kann man auch bspw. eine Keymatic mit einer Selbstbau-Zutrittskontrolle steuern, entweder über die erhältliche Zentrale oder einfach, indem man einen Handsender schlachtet und über Relais ansteuert. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig, richtig kombiniert, kann man Sicherheit und Komfort haben (und ein leeres Konto ;) ).

Ein EFH mit Mehrfachverriegelungs-Mediator, Ikon- oder Geminy-Beschlag, dazu Wandleser für RFID/NFC, schon kann die Reinigungskraft zu ihren Zeiten rein. Einbrecher gehen hinten rein oder durchs Fenster oder zum Nachbarn weiter. Und die Kids müssen nach 22 Uhr klingeln :D

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markus_s
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Re: Frage zu DOM Zylinder

Beitrag von markus_s »

ok, den Vandalismusgedanken hatte ich noch nicht gehegt - bzw doch schon mal gedacht, dass so ein Knauf draußen evtl. manche Leute zum spielen ("dreht man damit die Tür auf?") oder sonstwas (abbrechen?) animiert...
Batterie leer ist nochmal ein ganz anderer Gedanke, zB wenn man 3 Wochen in Urlaub ist ggf im Winter, und danach nichts mehr geht...

scheint so, dass man doch eher mechanische Zylinder nehmen sollte, dazu keine mit Wendeschlüssel (wie ich hier lese) wegen zB besserer Pickbarkeit aufgrund großer Öffnungen

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