Meinung gefragt: Welcher Schließzylinder ist der Beste?
Verfasst: 4. Feb 2016 15:55
Hallo zusammen,
seit einigen Jahren schon bin ich fleißiger stiller Koksa-Leser, habe selbst schon einfache Schlösser gepickt und aus diesem Forum für meinen Hausbau einiges an Know-How "abgesogen" – sprich, ich habe eigentlich alle Beiträge gelesen, die dieses Unterforum zu bieten hat ;-)
Nun steht bei mir der Kauf neuer Schließzylinder an. Aktuell habe ich den 5-stiftigen No-Name-Billigkrempel drin, den mir Fensterbauer, Türhersteller etc. hinterlassen haben. Die übrige Sicherheit gegen Standard-Einbrecher ist auf gehobenem Niveau, sprich Fenster sind WK2 mit abschließbaren Griffen und Verbundglas, die Haustür ist massiv mit VDS-geprüftem Motorschloss, Mehrfachverriegelung, anständigem Kernziehschutzbeschlag und so weiter. Die Investition in Sicherheit hat sich schon bezahlt gemacht, kurz vor meinem Einzug gab es über Weihnachten 2014 innerhalb einer Woche gleich zwei Einbruchsversuche – Beschläge und Fenster haben gehalten, bei meinem Nachbarn sind die Kollegen (osteuropäische Bande auf Beutezug, > 40 geknackte Häuser am langen Weihnachtswochenende im Umkreis) beim zweiten Anlauf dann durch Einschlagen der Dreifachverglasung eingedrungen, nachdem auch seine Beschläge gehalten haben.
Beruflich habe ich am Rande mit dem Thema 3D-Druck zu tun – und ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht mehr lange dauert, bis man aus ein paar Handy-Fotos mit sehr überschaubaren Mitteln auch für hochwertige Zylinder funktionierende Schlüsselkopien fertigen kann. Das sehe ich persönlich sogar als höheres Risiko als Picken, Bumpen etc. Daher möchte ich Zylinder, die dagegen zumindest ein bisschen gefeilt sind (ich wette, dass sich Janus46-Schlüssel z. B. mit Stereolithografie nachmachen lassen – ein Verfahren, bei dem eine Flüssigkeit durch Belichtung ausgehärtet wird. Die für den Druck nötigen Materialien sind für einen niedrigen vierstelligen Betrag zu haben).
Für folgende Schlösser interessiere ich mich und wäre an Eurer fachlichen Meinung, Alternativen und Ergänzungen dazu interessiert:
Ikon R10 2RWS
Meiner Meinung nach unterschätzt, in Deutschland selten zu sehen, aber eigentlich ein tolles Ding mit Sperrwellen, beweglichem Element im Schlüssel und allem Drum & Dran. Zylinder für meine Haustür kostet mit höchstmöglichem Bohrschutz circa 165 Euro.
Ikon Protec2
Gefällt mir auch gut, ich mag Drehscheibenschlösser. Die Kugel sollte das 3D-Druck-Problem weitgehend ausschließen. Gibt's sogar mit 4 Millimeter dickem Aufbau gegen Anbohren und Auffräsen, kostet so für meine Haustüre um die 190 Euro.
Evva MCS
Genial, aber mit 220 Euro auch genial teuer. Aus genannten Gründen eigentlich mein Favorit.
Eigentlich ist der Preisunterschied zwischen R10 und MCS ja gar nicht so hoch – allerdings brauche ich noch diverse gleichschließende Zylinderchen für eine Glas-Schiebetür im Wohnzimmer, für den Hintereingang der Garage, das Gartentor, das Gartenhaus und so weiter, und so summiert sich der Unterschied dann doch.
Was denkt ihr? Überschätze ich das Know-How der bösen Buben und werden auch Standard-Zylinder noch auf Jahrzente "ausreichen"? Ist der R10 ein unterschätzter Preis-Leistungskönig oder „ach scheiß drauf, der MCS hält die nächsten 20 Jahre”?
Danke für Eure Meinungen :-)
seit einigen Jahren schon bin ich fleißiger stiller Koksa-Leser, habe selbst schon einfache Schlösser gepickt und aus diesem Forum für meinen Hausbau einiges an Know-How "abgesogen" – sprich, ich habe eigentlich alle Beiträge gelesen, die dieses Unterforum zu bieten hat ;-)
Nun steht bei mir der Kauf neuer Schließzylinder an. Aktuell habe ich den 5-stiftigen No-Name-Billigkrempel drin, den mir Fensterbauer, Türhersteller etc. hinterlassen haben. Die übrige Sicherheit gegen Standard-Einbrecher ist auf gehobenem Niveau, sprich Fenster sind WK2 mit abschließbaren Griffen und Verbundglas, die Haustür ist massiv mit VDS-geprüftem Motorschloss, Mehrfachverriegelung, anständigem Kernziehschutzbeschlag und so weiter. Die Investition in Sicherheit hat sich schon bezahlt gemacht, kurz vor meinem Einzug gab es über Weihnachten 2014 innerhalb einer Woche gleich zwei Einbruchsversuche – Beschläge und Fenster haben gehalten, bei meinem Nachbarn sind die Kollegen (osteuropäische Bande auf Beutezug, > 40 geknackte Häuser am langen Weihnachtswochenende im Umkreis) beim zweiten Anlauf dann durch Einschlagen der Dreifachverglasung eingedrungen, nachdem auch seine Beschläge gehalten haben.
Beruflich habe ich am Rande mit dem Thema 3D-Druck zu tun – und ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht mehr lange dauert, bis man aus ein paar Handy-Fotos mit sehr überschaubaren Mitteln auch für hochwertige Zylinder funktionierende Schlüsselkopien fertigen kann. Das sehe ich persönlich sogar als höheres Risiko als Picken, Bumpen etc. Daher möchte ich Zylinder, die dagegen zumindest ein bisschen gefeilt sind (ich wette, dass sich Janus46-Schlüssel z. B. mit Stereolithografie nachmachen lassen – ein Verfahren, bei dem eine Flüssigkeit durch Belichtung ausgehärtet wird. Die für den Druck nötigen Materialien sind für einen niedrigen vierstelligen Betrag zu haben).
Für folgende Schlösser interessiere ich mich und wäre an Eurer fachlichen Meinung, Alternativen und Ergänzungen dazu interessiert:
Ikon R10 2RWS
Meiner Meinung nach unterschätzt, in Deutschland selten zu sehen, aber eigentlich ein tolles Ding mit Sperrwellen, beweglichem Element im Schlüssel und allem Drum & Dran. Zylinder für meine Haustür kostet mit höchstmöglichem Bohrschutz circa 165 Euro.
Ikon Protec2
Gefällt mir auch gut, ich mag Drehscheibenschlösser. Die Kugel sollte das 3D-Druck-Problem weitgehend ausschließen. Gibt's sogar mit 4 Millimeter dickem Aufbau gegen Anbohren und Auffräsen, kostet so für meine Haustüre um die 190 Euro.
Evva MCS
Genial, aber mit 220 Euro auch genial teuer. Aus genannten Gründen eigentlich mein Favorit.
Eigentlich ist der Preisunterschied zwischen R10 und MCS ja gar nicht so hoch – allerdings brauche ich noch diverse gleichschließende Zylinderchen für eine Glas-Schiebetür im Wohnzimmer, für den Hintereingang der Garage, das Gartentor, das Gartenhaus und so weiter, und so summiert sich der Unterschied dann doch.
Was denkt ihr? Überschätze ich das Know-How der bösen Buben und werden auch Standard-Zylinder noch auf Jahrzente "ausreichen"? Ist der R10 ein unterschätzter Preis-Leistungskönig oder „ach scheiß drauf, der MCS hält die nächsten 20 Jahre”?
Danke für Eure Meinungen :-)