Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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boianka
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Beitrag von boianka »

Gockel doch mal seinen Namen - ich dachte das hätte zu diesem Ergebnis geführt :
mhmh hat geschrieben:Ich sehe, Du kommst aus der Schlüsselregion.
Aaah, ich verstehe das Missverständnis - es hätte heißen müssen :
boianka hat geschrieben:Wenn ich da richtig gegockelt habe, druckt er sich die Dinger bei Bedarf selber . . .

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mhmh
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Beitrag von mhmh »

Stephan Stoske hat geschrieben:Bitte immer bedenken: Ich bin 3Dler,
also jemand der mit Metallverarbeitung nichts zu tun hat und immer nur am
Computer im virtuellen Raum werkelt :)
Stephan Stoske kann coole 3D Bilder und Konstruktionen, und Wil Strijbos kann coole echte Puzzles. Ich dachte, das passt vielleicht zusammen.

Wobei ich nochmal anmerken möchte, dass die o.g. Konstruktion sehr wohl zerstörungsfrei decodiert werden kann (natürlich nicht geknackt - böses Wort, wie man an anderen Stellen in diesem Forum zur Genüge nachlesen kann...)

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boianka
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Beitrag von boianka »

mhmh hat geschrieben:Stephan Stoske kann coole 3D Bilder und Konstruktionen, und Wil Strijbos kann coole echte Puzzles. Ich dachte, das passt vielleicht zusammen.
Hast recht - als (großer) Metalldruck wohl zu teuer . . .

Stephan Stoske
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Beitrag von Stephan Stoske »

mhmh hat geschrieben:Ja, hübsch.
Aber während Du die Schubstange kräftig drückst...
Für die Holzversion reicht das. Bei einer Metallversion würde ich versuchen,
die Prüfung der Information (gelöst oder nicht) von der Kraft des eigentlichen
Riegels zu entkoppeln, wie ich das mal so sagen würde. Wie das gehen könnte,
hoffe ich hier zu erfahren :)

mhmh hat geschrieben:Ja, hübsch.
P.S.: Und herzlich willkommen hier! Ich sehe, Du kommst aus der Schlüsselregion. Und hast coole Ideen. Passt gut zusammen :)
Danke. Ist Schlüsselregion hier ein Insiderwitz? :)


> Die oben gezeigten Bilder (...) sind aber alle 3D-Renderings, das Ding gibt's noch nicht "live", oder?

Richtig. Alles nur virtuell. Echt ist nur das Foto mit dem ganzen Staub.
(Und dem Blut und den Tränen - aber die sieht man da nicht).


> Wobei ich nochmal anmerken möchte, dass die o.g. Konstruktion sehr wohl zerstörungsfrei decodiert werden kann

Erzähl...

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Mr. Smith
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Beitrag von Mr. Smith »

Stephan Stoske hat geschrieben:Ist Schlüsselregion hier ein Insiderwitz?
Nö. Die Region um Wuppertal ist einfach das Zentrum der deutschen Schlossindustrie, insbesondere aber Velbert.
Besser schweigen und als Narr erscheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen.
-Abraham Lincoln

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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Beitrag von mhmh »


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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Beitrag von mhmh »

Stephan Stoske hat geschrieben:
mhmh hat geschrieben: Wobei ich nochmal anmerken möchte, dass die o.g. Konstruktion sehr wohl zerstörungsfrei decodiert werden kann
Erzähl...
Ich nenne das den "elektromagnetischen Pin & Cam Angriff":
Drehe die Konstruktion auf den Kopf, reiße mit einem Schlüssel-Magnet alle Sperrelemente von ihren unteren (jetzt auf dem Kopf: oberen) Haltemagneten ab.
Dann betätige den Öffnungsmechanismus.
Der blockiert, weil die meisten Sperrelemente falsch stehen.
Jetzt gehst Du an jedes Feld mit einem Elektromagneten, dessen Feld sich periodisch umkehrt. Experimentiere ein wenig mit Frequenz und Strom, Du wirst hören, dass die Sperrelemente vibrieren. Aber nicht alle gleich - min. ein falsch eingestelltes Element vibriert weniger. Dieses drückst Du mittels gedrehtem Schlüsselmagnet wieder nach oben zu seinem Halte-Magnet. Dann suchst Du das nächste falsch eingestellte Feld.

Dein Ansatz, den Öffnungsmechanismus zu entkoppeln, ist gut, das macht es schwieriger, aber nicht unmöglich. Der o.g. Angriff wird m.E. funktionieren.

Um das zu vermeiden, würde ich die Einstell- von den Blockier-Elementen trennen - siehe oben, Kugeln aus Hartgummi, gedämpft mit z.B. Moosgummi.

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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Beitrag von mhmh »

Stephan Stoske hat geschrieben:Für die Holzversion reicht das.
Hmm, vielleicht kannst Du noch erklären, was "das reicht" für Dich bedeutet. Wie willst Du das vermarkten? Als Puzzle für Lockpicker? Als Werbegeschenk-Geduldsspiel? Als High-End-Spielzeug? Als Element in einem Escape Room?

Für viele Zwecke mag die Manipulation-Resistenz ausreichen, wenn der Schubstangen-Kamm von außen nur durch einen Magnet gezogen werden kann. Insbesondere wenn die Werkzeuge des Angreifers durch irgendwelche Regeln festgelegt sind. (Z.B.: kein Elektromagnet, kein Röntgengerät, keine Wärmebildkamera / Induktionskochfeld, kein Balkensucher :) )
Zuletzt geändert von mhmh am 6. Feb 2016 08:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Beitrag von englishfire »

Ich hätte gerne eine Box fürs Geocachen.:)

Stephan Stoske
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß

Beitrag von Stephan Stoske »

Tja, also, ich bin ein richtiger Wuppertaler. Auf dem Ölberg aufgewachsen,
auf der Schwebebahn rumgeturnt und der Vater war Kohlenhändler.
Ich weiß wie Öl und Kohle schmecken und wenn ich wütend bin und
platt rede, versteht keiner mehr was. In Neviges habe ich nur ein
paar Jahre gewohnt.

> Ich nenne das den „elektronischen Pin & Cam Angriff“

Interessant. Das wird aber m.E. nach nicht funktionieren. Es gibt zwischen den
Magneten, ihrer Wirkung und Funktion keinerlei Korrelation zur Ausrichtung des Riegels.
Du kannst sie beliebig hoch und runter fahren, das auch gerne im schnellen Takt, du
weißt sogar genau, wann sie oben oder unten sind. Aber du gewinnst nicht den
geringsten Hinweis auf ihre Ausrichtung. Und die alleine(!) bestimmt ob der
Riegel auf oder zu ist. Über die Magnete oder ihre Wirkung lässt sich darauf nicht
schliessen. Das Ding klakkert so rum genauso wie anders rum. Der Magnet wirkt
genauso, bewegt sich genauso, steht genauso. Nichts von dem was man detektieren
könnte, ändert sich durch das Umdrehen des Riegels.
Stell’ dir einfach vor es gäbe keine Magnete und die Riegel würde da einfach nur
lose drin liegen. Wie willst du ermitteln wie rum sie liegen? Nur weil sie sich um
5 mm auf und ab bewegen können, egal ob durch rumdrehen, Schwerkraft oder
Magnete, bekommst du die Ausrichtung nicht heraus. Auch optisch, Wärmebild,
Magnetfelder, Induktion, Infrarot, nichts davon liefert einen Hinweis auf die
Ausrichtung der Riegel, denn nichts davon wird dadurch beeinflusst.
Ohne den Deckel abzunehmen hast du keine Chance zu ermitteln wie rum die Riegel
liegen.

> Hmm, vielleicht kannst Du noch erklären, was „das reicht“ für Dich bedeutet.

Die einfache Holzversion mit dem direkt betriebenen Riegel reicht mir vollkommen aus
um zu sehen und zu zeigen, dass das Grundprinzip funktioniert und nutzbar wäre. Es reicht
mir aus, um z.B. solche Tests zu machen, wie deinen „Pin & Cam Angriff“. Wenn ich das
in Real habe, könnte ich es auch mal verschicken, damit fähigere Leute als ich, das Ding
auch mal anfassen, ausprobieren und testen können. Du z.B.
Es reicht mir auch, um mir selbst die Freude zu machen, etwas Virtuelles, selbst ausgedachtes,
durch eigene Hände Kraft zu realisieren. Mal ganz abgesehen davon, dass ich gerne bastle
und Bausätze prinzipiell ziemlich reizvoll finde.
Es reicht mir auch, um Dinge beurteilen zu können, die der Simulation völlig abgehen. Wie
Reibung, Verkantung, Ästhetik, Gewicht, Haptik usw.

Ob sich das auch kommerzialisieren lässt, ist noch offen und hängt von vielen Dingen
ab, die auch ein Muster erfordern. Eine Vorversion, die für die Planung und Struktur einer
Weiterentwicklung dringend nötig ist.

> Für viele Zwecke mag die Manipulations-Resistenz ausreichen…

Das hoffe ich ja verbessern zu können. Die Methodik der Felder mit den Riegeln und
den Magneten hat ja nichts damit zu tun, wie man diese Information nutzt. Die direkte
Verbindung zwischen der kleinen Kraft, die die Riegel prüft und der großen Kraft, die
dann was öffnet, ist ja nur so simpel und direkt angelegt, damit ich das in Holz bauen
kann. Eine seriöse und bessere Version müsste die Kraft entkoppeln, was ich mir als
nächstes vorgenommen habe (und hier auf Hilfe hoffe).

> … wenn der Schubstangen-Kamm von außen nur durch einen Magneten gezogen
werden kann

Dieser Kamm kann in der Holzversion nur manuell bewegt werden. Die Federmagnete
sorgen lediglich dafür, dass man die Taste nicht blockierend stehen lassen kann, was
sich alleine im Rahmen des Spiels von x/10 mm abspielt. Das gleich nur einen Makel
aus, der sich durch die Holzbauweise ergibt. Gelingt es mir, dies zu entkoppeln,
braucht man auch diese Federmagnete nicht mehr.

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