Ich habe heute diese Einbausicherung zerlegt und muß sagen, daß ich von Konstruktion und Fertigungsqualität sehr angetan bin.
Sie gehörte zum Standardsortiment jedes Intershops, war aber trotzdem in der DDR selten zu sehen. Ob sie in den alten Bundesländern weit verbreitet war, ist mir nicht bekannt.
Sie unterscheidet sich in ein paar Details von dem bei Einbausicherungen allgemein Üblichen.
Die Schließnase ist in der Länge von 13,5 mm auf 15 mm (das entspricht einem Schließbartradius von 17 bzw. 18,5 mm) verstellbar. Dazu weiter unten mehr.
Der Schlüsselanschlag, ein in den Kern eingelegtes Plättchen aus Stahl, ist so angeordnet, daß beim Einstecken des Schlüssels von der Innenseite die vorderen Einschnitte des Schlüssels abgefragt werden. Der Hersteller sieht darin einen Zugewinn an Sicherheit. In der mitgelieferten Anleitung liest sich das so: "Bei der Burg-Wächter-Sicherung schließen Schlüsselspitze und Schlüsselkanal miteinander ab (DGM). Also keine herausragende Schlüsselspitze, die mit der Zange gefaßt werden könnte."
Der eigentliche Vorteil liegt aber wohl eher darin, daß der Schlüssel bei Betätigung des Wechsels nicht so leicht wie sonst verdreht werden kann, da er beim Einstecken von der Außenseite entsprechend tiefer in der Sicherung steckt.
Burg Wächter Einbausicherung ES 10
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Burg Wächter Einbausicherung ES 10
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Re: Burg Wächter Einbausicherung ES 10
Der Kern rastet in Nullstellung. Die Kugel ist auch auf dem oberen Bild durch eine der Gewindebohrungen erkennbar.
Kern- und Gehäusestifte sind aus Stahl, die Gehäusestifte sind zur Aufnahme der Federn aufgebohrt.
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Re: Burg Wächter Einbausicherung ES 10
War sie ! - Gab´s bei jedem "Eisen Karl" und hing auch (verblistert) in jedem Baumarkt .Gegenzuhaltung hat geschrieben:Ob sie in den alten Bundesländern weit verbreitet war, ist mir nicht bekannt.
Sogar heute noch weit verbreitet zu finden . . .
- Christian
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Re: Burg Wächter Einbausicherung ES 10
In der "0stzone" war ja sehr verbreitet das Wohnungstüren und sonstiges mit diesen Krezbartschlüsseln ausgestattet wurden, wie FRIPA, PUNKT, GERA, BAB ... usw ... dagegen man in "W-Germany" dann doch der Profilzylinder mehr gebräuchlich war. Und diverse Rundzylinder-Konstruktionen auch angeboten wurden ...Gegenzuhaltung hat geschrieben: ... Ob sie in den alten Bundesländern weit verbreitet war, ist mir nicht bekannt. ...
Sicher es auch westdeutsche Türen gab bei denen man diese Krezbartsicherungen nachgerüstet hat, aber denke das es im Vergleich zu den "Neuen Ländern" eher die Ausnahme ist.
Da die Burgwächter-Produkte bei div. Eisenwahrenläden und Baumärkten erhältlich waren sind diese am häufigsten zu sehen. ZEISS-IKON sich dann eher auf Spezialformen (Alarmanlagen, Telefonhäuschen ... ) konzentrierte. Es ja sogar die ZEiSS-Kreuzbärte mit Sciherungskarte gab ... Und ganz früher es ja auch noch Einbausicherungen von FLORA, BKS, JÜNGST, KFV, CES, COTICO, MARS, FLORA, ...usw gab ...
Bei der Burgwächter gefällt mir auch der Schlüssel, mit der kräftigen Präge und dem gerändelten Schlüsselholm, nur das der von der Innenseite dann so halb steckend schließt, hätte Angst bei schwergängigen Schloß bzw. Tür ...
Es gibt nur eine legitime Einstellung
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Re: Burg Wächter Einbausicherung ES 10
In Berlin gabs die Kreuzbartsicherungen recht oft in den alten Mietshäusern, wo an den Wohnungstüren diese Schlösser mit den 2 Schlüssellöchern (eins unten für den Riegel, das zweite oben für die Falle) montiert waren. Der Schlüssel war ein normaler BB Schlüssel (seltener auch ein einfacher Chubbschlüssel), da bot sich die Nachrüstung des Schlüssellochs für den Riegel mit einer derartigen Sicherung an. Das hatte eine lange Tradition, solche Sicherungen (damals noch mit Bartschlüssel und winzigen Zuhaltungen) waren bereits kurz nach 1900 auf dem Markt (Fa. Schubert&Werth) und wurden von den Mietern fleissig verbaut, später (vermehrt nach dem ersten Weltkrieg) kam oft noch ein Zusatzschloss hinzu.
Bei den Kreuzbartsicherungen war an Marken Zeiss Ikon dominierend, Burgwächter war auch recht häufig, BKS eher selten. Die anderen Marken (KFV, Flora, Jüngst, Essendia etc. ) spielten keine Rolle.
Die in den 80ern und verstärkt seit den 90ern erfolgten Abrisse oder Sanierungen machten dem dann ein Ende, heute sind Einbausicherungen kaum noch anzutreffen (hinsichtlich der Stabilität gegen Gewaltangriffe sind sie ja auch nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei).
Im damaligen Ostteil Berlins wurden die Einbausicherungen in ungeheuren Mengen verbaut, und das nicht nur in Altbauten sondern auch in den neuerbauten Pattensiedlungen (Marzahn-Hellersdorf etc.). PZ-Schliessanlagen (von der damaligen Firma Wetzel aus Pfaffenhain) wurden im Wohnungsbau in den späten 60ern bis frühen 70ern verbaut, das erwies sich aber schnell als zu teuer, ausserdem konnten die nötigen Stückzahlen nicht bereitgestellt werden. So verbaute man dann wieder einfache Chubbschlösser und später dann nur noch Schlösser mit Einbausicherungen aus untauglichem Material und (seit den 80ern) von oft mangelhafter Qualität, da konnte es dann schon mal sein, dass der eigene Schlüssel auch beim Nachbarn passte. In Brandenburg sieht man gelegentlich noch Türen mit solchen Sicherungen
Zurück zu eigetlichen Thema:
Die Burgwächter Sicherung ist insofern ein cleveres Produkt, da man den Schliessbartradius einstellen kann, bei den ganzen anderen Typen musste man mitunter den Schliessbart und zum Teil auch das Schloss mit der Feile anpassen oder, bei zu kurzem Schlissbart, die Riegeleinschnitte enger treiben.
Bei den Kreuzbartsicherungen war an Marken Zeiss Ikon dominierend, Burgwächter war auch recht häufig, BKS eher selten. Die anderen Marken (KFV, Flora, Jüngst, Essendia etc. ) spielten keine Rolle.
Die in den 80ern und verstärkt seit den 90ern erfolgten Abrisse oder Sanierungen machten dem dann ein Ende, heute sind Einbausicherungen kaum noch anzutreffen (hinsichtlich der Stabilität gegen Gewaltangriffe sind sie ja auch nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei).
Im damaligen Ostteil Berlins wurden die Einbausicherungen in ungeheuren Mengen verbaut, und das nicht nur in Altbauten sondern auch in den neuerbauten Pattensiedlungen (Marzahn-Hellersdorf etc.). PZ-Schliessanlagen (von der damaligen Firma Wetzel aus Pfaffenhain) wurden im Wohnungsbau in den späten 60ern bis frühen 70ern verbaut, das erwies sich aber schnell als zu teuer, ausserdem konnten die nötigen Stückzahlen nicht bereitgestellt werden. So verbaute man dann wieder einfache Chubbschlösser und später dann nur noch Schlösser mit Einbausicherungen aus untauglichem Material und (seit den 80ern) von oft mangelhafter Qualität, da konnte es dann schon mal sein, dass der eigene Schlüssel auch beim Nachbarn passte. In Brandenburg sieht man gelegentlich noch Türen mit solchen Sicherungen
Zurück zu eigetlichen Thema:
Die Burgwächter Sicherung ist insofern ein cleveres Produkt, da man den Schliessbartradius einstellen kann, bei den ganzen anderen Typen musste man mitunter den Schliessbart und zum Teil auch das Schloss mit der Feile anpassen oder, bei zu kurzem Schlissbart, die Riegeleinschnitte enger treiben.
Re: Burg Wächter Einbausicherung ES 10
Das mit dem Anschlag ist eine tolle Lösung.
Die Zuhaltungen sind unsymmetrisch angeordnet. Man bräuchte also zwei verschiedene Schlüssel, einen der von außen und einen der von innen passt. Mit dem Trick ist auf dem einen Schlüssel sowohl die Schließung "von außen" als auch die Schließung "von innen" gefräst. Sehr nett.
S.
Die Zuhaltungen sind unsymmetrisch angeordnet. Man bräuchte also zwei verschiedene Schlüssel, einen der von außen und einen der von innen passt. Mit dem Trick ist auf dem einen Schlüssel sowohl die Schließung "von außen" als auch die Schließung "von innen" gefräst. Sehr nett.
S.
Errebi 4 * 3KS * 2x MCS * 1 Lampenschlüssel * M auf DVD
Kromer Protector * MP Elite 27
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Re: Burg Wächter Einbausicherung ES 10
Kennt jemand diese hier von ISEO?
http://www.siko-shop.de/Einbausicherung ... d::68.html
Ist das grundsätzlich vergleichbar, oder haben die Burg Wächter etwas Besonderes?
Wäre bei ISEO eine Feile nötig - wie Retak schreibt?
Ich will (wegen Abwesenheit) eine Zimmer-Tür unzugänglich(er) machen.
Wenn man jetzt zerstörungsfrei eine Buntbart-Tür öffnen will (mit Gewalt geht eh alles): wie sind solche Einbausicherungen im Vergleich zu Steckschössern zu bewerten? Ist das eine schwerer zu picken, als das andere? Oder gäbe es noch eine 3te Möglichkeit den Zugang über das Buntbartschloß zu erschweren?
http://www.siko-shop.de/Einbausicherung ... d::68.html
Ist das grundsätzlich vergleichbar, oder haben die Burg Wächter etwas Besonderes?
Wäre bei ISEO eine Feile nötig - wie Retak schreibt?
Ich will (wegen Abwesenheit) eine Zimmer-Tür unzugänglich(er) machen.
Wenn man jetzt zerstörungsfrei eine Buntbart-Tür öffnen will (mit Gewalt geht eh alles): wie sind solche Einbausicherungen im Vergleich zu Steckschössern zu bewerten? Ist das eine schwerer zu picken, als das andere? Oder gäbe es noch eine 3te Möglichkeit den Zugang über das Buntbartschloß zu erschweren?
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Re: Burg Wächter Einbausicherung ES 10
Das ist doch bei fast allen Einbausicherungen so gelöst. Das besondere bei der Burg-Wächter-Sicherung ist doch nur, daß hier bei Einstecken des Schlüssels von der Innenseite aus die vorderen zwei Fräsungen abgefragt werden. Bei den anderen Hersteller ist es genau umgekehrt.stefan-1 hat geschrieben:Das mit dem Anschlag ist eine tolle Lösung.
Die Zuhaltungen sind unsymmetrisch angeordnet. Man bräuchte also zwei verschiedene Schlüssel, einen der von außen und einen der von innen passt. Mit dem Trick ist auf dem einen Schlüssel sowohl die Schließung "von außen" als auch die Schließung "von innen" gefräst. Sehr nett.
S.
Findest Du die Lösung der anderen Hersteller günstiger, wo mit von außen "halb" steckendem Schlüssel der Wechsel betätigt wird?Christian hat geschrieben:[...] nur das der von der Innenseite dann so halb steckend schließt, hätte Angst bei schwergängigen Schloß bzw. Tür ...
Re: Burg Wächter Einbausicherung ES 10
@Obelix: noch eine Möglichkeit schon, aber die ist rein wirtschaftlich gesehen uninteressant (lies: sauteuer): ein Geminy-Beschlag.
Etwas realistischer, aber auch ein paar Euro wert: Bever Turrus*, BKS 8800/8812 Zylinder, Zierbeschläge nach wahl (oder Drumm Geminy ).
* das Turrus hat hier bei uns jeder Baumarkt, knappe 30 Euro und man hat ein "Schloss fürs Leben". Klar, den Relocker braucht man in deinem Fall nicht unbedingt, aber die anderen Bever-Schlösser in gleicher stabiler Ausführung sind nicht überall vorrätig und auch nicht viel billiger...
@gegenzuhaltung: so ganz genau habe ich mir die Teile noch nie angesehen. Werde mich wohl mal näher damit beschäftigen - die IKON, haben die noch die abnehmbaren Verschlüssel für die Kammern?
S.
Etwas realistischer, aber auch ein paar Euro wert: Bever Turrus*, BKS 8800/8812 Zylinder, Zierbeschläge nach wahl (oder Drumm Geminy ).
* das Turrus hat hier bei uns jeder Baumarkt, knappe 30 Euro und man hat ein "Schloss fürs Leben". Klar, den Relocker braucht man in deinem Fall nicht unbedingt, aber die anderen Bever-Schlösser in gleicher stabiler Ausführung sind nicht überall vorrätig und auch nicht viel billiger...
@gegenzuhaltung: so ganz genau habe ich mir die Teile noch nie angesehen. Werde mich wohl mal näher damit beschäftigen - die IKON, haben die noch die abnehmbaren Verschlüssel für die Kammern?
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Re: Burg Wächter Einbausicherung ES 10
Das ist eine ES 52, wie sie seit 1952 von BAB (VEB Zylinderschlösser Potsdam) und seit Mitte der 1970er Jahre vom VEB Schloßsicherungen Gera hergestellt wurde. Wenn Du tatsächlich nur eine Tür sichern möchtest, wurde ich mir nicht gleich das teure Dreierset kaufen, sondern lieber gucken, wo ich preiswert das Original bei ebay bekomme.Obelix hat geschrieben:Kennt jemand diese hier von ISEO?
http://www.siko-shop.de/Einbausicherung ... d::68.html
Ist das grundsätzlich vergleichbar, oder haben die Burg Wächter etwas Besonderes?
Wäre bei ISEO eine Feile nötig - wie Retak schreibt?
Ich will (wegen Abwesenheit) eine Zimmer-Tür unzugänglich(er) machen.
Wenn man jetzt zerstörungsfrei eine Buntbart-Tür öffnen will (mit Gewalt geht eh alles): wie sind solche Einbausicherungen im Vergleich zu Steckschössern zu bewerten? Ist das eine schwerer zu picken, als das andere? Oder gäbe es noch eine 3te Möglichkeit den Zugang über das Buntbartschloß zu erschweren?
Was die Sicherheit betrifft, so ist diese sicherlich geringer, als die der Burg-Wächter-Sicherung, allerdings ist sie dennoch mehr als ausreichend, wenn man bedenkt, wie Zimmertür-Einsteckschlösser heute aussehen.
Ich würde davon ausgehen, daß Du bei jeder Einbausicherung für ein perfektes Schließen noch mindestens geringfügig mit der Feile tätig werden mußt.