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Mysteriöser nächtlicher Einbruch

Verfasst: 23. Jul 2016 12:42
von Mechi
Hallo,

es ist vielleicht nicht das richtige Forum, aber ich komme auf anderem Weg einfach nicht weiter. Ich habe bei mir zuhause einen Einbruch in meine Dachgeschosswohnung (kleines geerbtes Haus) zufällig auf Audio aufgenommen. Diejenige Person kam nachts in meiner Abwesenheit und öffnete, wenn ich das Geräusch richtig deute, per Dietrich das einfache Bartschloss meiner Wohnungseingangstür. Allerdings ist noch folgendes Geräusch in etwas längerem Abstand (insgesamt 2x) zu hören, dass ich mir nicht erklären kann und für eine Art "Spezialwerkzeug" bzw. Öffnungswerkzeug halte. Man hört Einstell- oder Spannungsgeräusch, darauf folgt ein kräftiger Knall mit eindeutig metallischem Nachklang. Die Person betätigte Lichtschalter in der Wohnung, zog eine Zimmertür ins Schloss (man hört den Schnapper) und verursachte beim kurzen Begehen des Wohnzimmers deutliche Geräusche, da der Boden bei jedem Schritt laut knarrt. Allerdings hielt sich zu dieser Zeit nachweislich niemand sonst im Haus auf. Als ich morgens zurückkam, fand ich die Türen normal verschlossen vor und mir fielen auch keine Beschädigungen auf. Ebenso fehlte nichts in meiner Wohnung. Es gab keine durchwühlten Schränke etc., auch die gut sichtbare Geldkassette im Eingangsbereich ignorierte man offensichtlich. Mein eigenes Kommen und Gehen mit Ab- und Aufschließen der Türen hielt der Aufnahmestick deutlich fest, der sich nur bei Geräuschen über 20dB einschaltet. Er hatte in den Stunden der Abwesenheit insgesamt ca. 6 Minuten aufgenommen, da er zwischendurch immer wieder in den Standby-Modus ging. Der Stick wurde meistens durch vorbeifahrende Autos aktiviert und dann ebenso durch die Einbruchs- und Aufenthaltsgeräusche des unerwünschten Gastes, die ca. 1,5 Mnuten dauerten. Mein Fokus liegt jetzt auf dem vermeintlichen Einbruchswerkzeug. Was kann die beschriebenen Geräusche verursacht haben? Ich meine im Zusammenhang mit diesem "Spannungsknall"? Wer kann mir da weiterhelfen? Da nichts fehlt, wirkt natürlich alles sehr unglaubwürdig. Welcher Einbrecher verschließt auch wieder alle Türen? Ich kann nicht das geringste Motiv erkennen, möchte aber gerne Klarheit haben.

MfG

Mechi

Re: Mysteriöser nächtlicher Einbruch

Verfasst: 23. Jul 2016 13:06
von boianka
Beim beschriebenen Geräusch könnte es sich um das einer Pickgun handeln, aber die braucht man für ein Buntbartschloss nicht !

Auch könnte der Klang beim zurückschnellen der Schlossfalle entstehen, nachdem diese mit einer Öffnungsnadel in den Schlosskasten gedrückt wurde - hat die Tür aussen einen Griff, der durch Runterdrücken die Tür öffnet, oder einen Knauf ?

Re: Mysteriöser nächtlicher Einbruch

Verfasst: 23. Jul 2016 13:06
von mhmh
Schick mal einen Link auf die Audio-Datei, und schreib bei welcher Min:Sek Position das passiert, was Du beschrieben hast.

Re: Mysteriöser nächtlicher Einbruch

Verfasst: 23. Jul 2016 13:07
von fripa10
Mechi hat geschrieben:Welcher Einbrecher verschließt auch wieder alle Türen?
Ein lediglich neugieriger Einbrecher, der nur mal rumschnüffeln wollte?

Um ein einfaches Buntbartschloß mittels Sperrhaken (Dietrich) aufzuschließen, muß man mit dem Werkzeug ja die Drehbewegung des Schlüssels imitieren. Dabei entstehen Geräusche, die durchaus zu Deiner Schilderung passen würden. Falls Du zweimal abgeschlossen haben solltest, würde es auch zweimal das Geräusch geben müssen, mindestens zweimal, denn eventuell hast Du außen keine Klinke, so daß man auch noch die Falle zurückziehen muß. Mitunter trifft das Werkzeug auch nicht auf Anhieb den Riegel oder rutscht ab, so daß mehr Runden nötig sind, als man abgeschlossen hat.

Meine Empfehlung indes wäre, weniger Augenmerk auf eine akustische Überwachung Deiner vier Wände zu legen und besser ein Schloß einzubauen, das wenigstens annähernd zeitgemäß ist. Das jetzige Schloß entspricht bestenfalls dem geringen Standard von vor 100 Jahren.

Re: Mysteriöser nächtlicher Einbruch

Verfasst: 23. Jul 2016 14:55
von Christian
fripa10 hat geschrieben:[ ... Meine Empfehlung indes wäre, weniger Augenmerk auf eine akustische Überwachung Deiner vier Wände zu legen und besser ein Schloß einzubauen, ....
Wenn es doch ein kleines Haus ist stellt sich die Frage was mit der Haustüre ist, wer da einen Schlüssel hat, ob dieses Schloß "Up-To-Date" ist. Und wenn das Haus nicht ausreichend ist, weil man den Nachbarn nicht traut oder sie die Haustüre ständig offen lassen, dann halt die Wohnungstüre vernünftig sichern. Ein Buntbartschloss kann man im familiären Kreis als Kindersicherung nutzen, mehr aber nicht.

Re: Mysteriöser nächtlicher Einbruch

Verfasst: 23. Jul 2016 15:50
von stefan-1
Kindersicherung? Bei einem unserer Schullandheimaufenthalte hatten wenigstens zwei Leute einen Dietrich mit... Kinder sind erfinderisch!

Erste Hilfe: Schlüssellochsperrer (so ein Minizylinder, der den Durchmesser des Schaftes eines BB-Schlüssels hat).

Als nächstes dann entweder ein Zusatzschloss (reicht gegen neugierige Menschen, günstig, wenig sicher gegen Gewalteinbrüche) oder einen Querriegel installieren. Mit vernünftigem Zylinder natürlich.

Beide Lösungen lassen sich "einfach" nur mit Gewalt überwinden, ein Einbruch ist dann immerhin erkennbar. Das eigentliche Schloss kann man später immer noch tauschen oder umbauen. Obwohl, so ein BB-Schlüssel für die Wohnung ist schon irgendwie witzig. Und die alten Schlösser sind mechanisch meist sehr stabil. Unter einem neuzeitlichen Klasse 3 aus gutem Hause kannste alles vergessen, was angeboten wird - und das neue Zeug muss in die Tür passen bzw. man muss die Tür anpassen oder gleich eine neue Tür (wenn die mit Glas oder Kassetten ist...).

Oh, haste die Bude nach Wanzen, Kameras oder auch einem fremden Access-Point durchsucht? Nicht dass dir jemand beim Bettsport zuschaut oder deinen I-net-Anschluss missbraucht...

S.

Re: Mysteriöser nächtlicher Einbruch

Verfasst: 23. Jul 2016 16:11
von Christian
stefan-1 hat geschrieben:Oh, haste die Bude nach Wanzen, Kameras oder ....
nicht dass Du hier jemand noch Dinge einredest ...

Buntbartschlüssel für Wohnungstüren hab ich auch schon öfters gesehen, meist es kleinere Häuser sind die innerhalb einer Familie bewohnt werden. Da dieses auch ausreichend ist. Für Schullandheime dann schon zu einfach, aber da man meist Schränke mit Blättchenzylinder hat, und sich noch nicht rumgesprochen hat das diese mit Schnellhefterstreifen aufwackelbar sind. Besonders wenn diese Blättchenzylinder viel benutzt wurden, was ja in den Schullandheimen normal ist. Ähnlich wie die Patientenschränke in Krankenhäusern usw.

Re: Mysteriöser nächtlicher Einbruch

Verfasst: 23. Jul 2016 16:29
von stefan-1
War in den 1980ern. Einmal alte Burg, einmal Pension in urururaltem Haus mit "Querriegel" an der Haustür aka Holzbalken, der durch einen Wanddurchbruch gezogen wurde und in einer Mulde auf der anderen Seite in der Wand versenkt wurde. Mittelaltertechnik, aber stabil.

BB fast überall.

S.

Re: Mysteriöser nächtlicher Einbruch

Verfasst: 23. Jul 2016 16:48
von rondeLoro
Mein erster Gedanke war auch, dass der "Gast" eher etwas dagelassen als etwas mitgenommen hat. Letztendlich kann man darüber aber solange spekulieren, bis entweder eine Wanze oder gefälschte Beweismittel (Drogen?) oder sonstwas gefunden werden. Oder es ist nur eine einzelne Kleinigkeit entwendet worden, die nicht gleich ins Auge fällt. So kleine Dinge, die einem erst auffallen, wenn man sie braucht und sich dann sagt, hab ich wohl selbst verbummelt. Oder jemand wollte wirklich nur seine Neugier stillen.

Egal wie dem auch sei - die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person aus dem persönlichen oder räumlichen Umfeld kommt, dürfte recht hoch sein...

Vielleicht schnell eine Überwachungskamera intallieren? Mache Täter suchen ihren Tatort öfter auf. Gerade wenn er aus dem Umfeld stammt und vielleicht nicht gefunden hat, was er suchte - oder wieder holen muß, was er da ließ...

Re: Mysteriöser nächtlicher Einbruch

Verfasst: 23. Jul 2016 17:08
von boianka
Mechi hat geschrieben:Hallo,

es ist vielleicht nicht das richtige Forum, aber ich komme auf anderem Weg einfach nicht weiter. Ich habe bei mir zuhause einen Einbruch in meine Dachgeschosswohnung (kleines geerbtes Haus) zufällig auf Audio aufgenommen.
Eigentlich geht der Fragenkomplex, zwecks Aufklärung bereits hier los .
Derjenige muss ja zunächst einmal ins Haus gekommen sein - also wer hat dort Zugang, bzw. wie ist die Haustüre gesichert ?
Wieviele Schlüssel sind im Umlauf; wurden die Schlösser nach dem Erbübergang ausgetauscht ?

Nicht zuletzt :
Wie ist der Zufall entstanden, also warum war das Aufnahmegerät (welche Art überhaupt) aktiv - gab es Verdachtsmomente ?