Protectorschloss mit defekter Schraube

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Mr G
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Protectorschloss mit defekter Schraube

Beitrag von Mr G »

Hallo zusammen,

ich hab vor einiger Zeit ein Kromer Protectorschloss bei Ebay gekauft. Da ich schon länger ein solches haben wollte, war ich natürlich begeistert als ich es endlich in meinen Händen halten konnte. Es funktionierte auch einwandfrei. Als neugieriger Mensch wollte ich natürlich auch gerne mal einen Blick hinein werfen und habe mir deswegen einen Schraubenzieher geschnappt. Es lief auch alles gut, bis ich zur letzten Schraube kam. Bei einem genaueren Blick musste ich feststellen, dass offensichtlich jemand den Schraubenkopf mit einem falschen Schraubenzieher stark beschädigt hat :wall:

Die Konstruktion der Schraube und des Schlosses verhindert leider, dass man ordentlich an die Schraube ran kommt.
Hat jemand schon mal ein ähnliches Problem gehabt und eine Lösung gefunden? Die Ultima Ratio wäre natürlich die Schraube auszubohren...aber das würde ich lieber vermeiden :no:

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Hab hier mal zum besseren Verständnis ein Bild vom Schloss und eins von einer der Schrauben, die ich raus bekomme.
Schloss.jpg
Schraube.jpg
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boianka
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Re: Protectorschloss mit defekter Schraube

Beitrag von boianka »

Das Material der Schraube scheint ja eher weich zu sein .

Eine Möglichkeit wäre es zu versuchen, die vorhandenen Schlitzreste mit einem dünnen Bohrer und nebeneinander, gesetzten Bohrungen, soweit zu vertiefen, bis ein Schlitzschraubendreher wieder genügend Kraftschluss hat . . .

Aber wenn Du auch auf die andere Seite der Schraube kommst müsste ja ähnlich aussehen und sich, beispielsweise in einem Schraubstock, hoher Druck auf beide Enden des Schraubbolzens aufbringen lässt und Du auf den Bolzenkopf eine (U-)Scheibe (mit TESAfilm fixiert) legst, müsste ein, auf der anderen Seite, überstehender Stift aus Eisen, in die Schraubenbohrung gesteckt, bereits ausreichend Reibungswiderstand aufbringen können, um durch Drehen des gesamten Schlosses, um diese (künstliche) Achse, die Schraube aus Ihrem Gewinde drehen können . . .

fripa10
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Re: Protectorschloss mit defekter Schraube

Beitrag von fripa10 »

Diese Schrauben werden meist durch die falsche Drehrichtung vergurkt, allerdings sieht es hier danach gerade nicht aus, da man sie ja rechtsrum rausdrehen muß. Hämmere mal ein bissel auf den Kopf der Schraube auf der Vorderseite und versuche es dann mit starkem Druck auf den Schraubendreher nochmals.

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boianka
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Re: Protectorschloss mit defekter Schraube

Beitrag von boianka »

Evtl. reicht es auch schon, der Schraube etwas vom ihrer Zugbelastung zu nehmen, in dem man Schloss und Schlossdeckel in einem Schraubstock gegeneinander drückt . . .

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Re: Protectorschloss mit defekter Schraube

Beitrag von fripa10 »

boianka hat geschrieben:Evtl. reicht es auch schon, der Schraube etwas vom ihrer Zugbelastung zu nehmen, in dem man Schloss und Schlossdeckel in einem Schraubstock gegeneinander drückt . . .
Ich fürchte, bei der Präzision eines Protector ist auf diese Weise nichts herauszuholen. Aber versuchen kann er das natürlich auch.

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Re: Protectorschloss mit defekter Schraube

Beitrag von mhmh »

Sind die Gewinde verklebt?

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Re: Protectorschloss mit defekter Schraube

Beitrag von tomasfuk »

fripa10 hat geschrieben:
boianka hat geschrieben:Evtl. reicht es auch schon, der Schraube etwas vom ihrer Zugbelastung zu nehmen, in dem man Schloss und Schlossdeckel in einem Schraubstock gegeneinander drückt . . .
Ich fürchte, bei der Präzision eines Protector ist auf diese Weise nichts herauszuholen.
Das hat mit der Präzision nichts zu tun. Das Stahl hat gewisse Elastizität, und wenn man die zwei Teile zusammendrückt, die Schraube wird ein bißchen entlastet.

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Re: Protectorschloss mit defekter Schraube

Beitrag von fripa10 »

tomasfuk hat geschrieben:Das Stahl hat gewisse Elastizität, und wenn man die zwei Teile zusammendrückt, die Schraube wird ein bißchen entlastet.
Da man an der Schraube dann auch drehen können muß, könnte man allenfalls dicht neben der Schraube einspannen. Der Schraubenkopf befindet aber in einer angesenkten Bohrung, so daß er so tief in der Stahlronde sitzt, so daß da nicht wirklich was ist, das man zusammendrücken könnte. Und wenn die Teile ohnehin schon wegen präziser Herstellung plan aufeinander liegen, sehe ich da nichts Entscheidendes das noch etwas bewirken könnte, was man nicht auch durch vorheriges Klopfen auf den Kopf der Schraube und einen optimal passenden Schraubendreher in Gang bekäme. Am besten einen Schraubendreher mit hohlgeschliffener statt keilförmiger Klinge, der schön tief im Schlitz der Schraube greifen kann.

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boianka
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Re: Protectorschloss mit defekter Schraube

Beitrag von boianka »

fripa10 hat geschrieben:Am besten einen Schraubendreher mit hohlgeschliffener statt keilförmiger Klinge, der schön tief im Schlitz der Schraube greifen kann.
Ohne Zweifel hilfreich, aber in Kombination mit einer (Teil-)Entlastung der Schraube, ziemlich sicher auch durch Erfolg gekrönt . . .
fripa10 hat geschrieben:Da man an der Schraube dann auch drehen können muß, könnte man allenfalls dicht neben der Schraube einspannen.
Korrekt !
fripa10 hat geschrieben:Der Schraubenkopf befindet aber in einer angesenkten Bohrung, so daß er so tief in der Stahlronde sitzt, so daß da nicht wirklich was ist, das man zusammendrücken könnte.
Wenn Du, ein solches Schloss, so "versenkt" in Deinen Hoyer einspannst, dass es halbmondförmig, knapp über die Schraubstockbacke ragt, die Bohrung mit der Schraube dabei gerade noch sichtbar ist und Du von vorne, mittels Deinem (oben beschriebenen) Schraubendreher, unter hohem Anpressdruck, versuchst die Schraube zu lösen, lässt sich diese unter Garantie erheblich leichter lösen, als wenn Du nur vorher geklopft hast !

Klopfen kann helfen, wird aber höchstwahrscheinlich* nicht, da nur in dem Moment des Klopfens eine Zugentlastung stattfindet (Prinzip Schlagschrauber), eine aber zum Lösen nötige, gleichzeitige Torsion, mangels Kraftschluss, leider nicht möglich ist !

Da das Schloss ursprünglich mit mehreren Schrauben verschlossen war, entsteht durch deren Fehlen, eine grössere Zugbelastung auf die verbleibende Schraube, da sich diese am Rande des Schlosskörpers befindet, wirken die Kräfte leicht schräg (von der Mitte des Schlosses aus), dadurch wird zur Drehung, der Schraube, ein noch höheres Drehmoment benötigt, als würden noch alle Schrauben wirken .
Übernimmt nun der Schraubstock deren Aufgabe, wird folglich weniger Drehkraft benötigt .

*sollte sich das Material der Schraube, durch das Klopfen, im Halsbereich, dehnen (Schmiedeprozess) lässt sich die Schraube evtl. sogar lösen, sollte danach aber nicht mehr zur Anwendung kommen . . .

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Re: Protectorschloss mit defekter Schraube

Beitrag von tomasfuk »

@boianka: ich sehe es genauso!

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