Das scheint eine "von Hand gerechnete" Anlage zu sein. Hier ist jemand "einfach" logisch der Reihe nach gegangen. Das spart das Gegenrechnen. Computerprogramme rechnen anders. (dümmer, verschwenderischer, aber schneller...)wisi hat geschrieben:Ich denke, gute GHS sollten sich nicht durch das Tieferfeilen von Einzel- oder Gruppenschlüsseln herstellen lassen, aber ich weiss das dies durchaus vorkommt. Oft sind Einzelschlüssel vom Profil her nicht geeignet (sie würde dann aber idR eine nicht unerhebliche Teilmenge schließen), Gruppenschlüssel haben aber oft das geeignete Profil dafür. Allerdings kenne ich auch eine Schließanlage, in der einer der recht vielen Gruppenschlüssel die Kerben des Generals hat, aber ein anderes Profil, d.h. dies wird von den Herstellern gerade bei 5stiftigen Anlagen mit den begrenzten Möglichkeiten genutzt. Ich hatte mal aus Interesse mit einer elektronischen Schieblehre eine größere Anlage aus Velbert ausgemessen, da war es so, dass sich sämtliche (in dem Fall GS vom GHS nur in einer Zacke unterschieden und die drei größten GS hätten zum GHS durch tieferfeilen modifiziert werden können und auch, das die Bestiftung immer entweder strikt gerade oder strikt ungerade pro Pin war, d.h. ein Aufbaustift umfasst immer mindestens 2 Einheiten. Dies limitiert natürlich auch die Anzahl der Möglichkeiten, hat aber wohl den Vorteil, dass Verschleiss nicht zu unberechtigen Schließberechtigungen innerhalb der Anlage führt.
Beispiel:
Kodierung GHS 34515
GS 1: 30515
GS 2: 32515
GS 3: 14515
GS 4: 54515
GS 5: 74515
GS 6: 94515
GS 7: 36515
GS 8: 38515
(wobei GS1, 2, 7 und 8 sich hauptsächlich auf die eine Hälfte und 3,4,5,6 auf die andere konzentrieren wobei 1, 2 und 3 jeweils auch in die anderen Hälften hineinragen, es also insbesondere Zylinder gibt die von allen diesen 3 und z.B. 7 geschlossen werden usw.).
Es gibt zahlreiche Einzelschlüssel, die die gleiche Kerbung, aber unterschießliche Profile haben. Fast immer kann man an Position 1 oder 2 sehen, welcher der kleinste GS ist, der diesen Zylinder schliesst, da dann die Kerbung an dieser Postition mit dem GS übereinstimmt. Beispiel wäre eine Schließung, die von GS 1,3 und 8 geschlossen wird: 38557
Auch der Stufensprung von zwei Schnittiefen spricht für typische "Handarbeit". Durch die Kombination aus geraden und ungeraden Schnittiefen je Position kann ein Profil (oder Profilgruppe) besser ausgenutzt werden, ohne Überschließungen in andere Anlagen zu verursachen. Das hieß bei uns "GU-Kombi" (Kombination aus Gerade oder Ungerade Füllung der Stiftkammern).
Beispiel:
Anlage 1, irgendein Schlüsseleinschnitt: 12345 = UGUGU (Ungerade/Gerade/Ungerade/Gerade/Ungerade Zahlen)
Anlage 2, irgendein Schlüsseleinschnitt: 23456 = GUGUG
Anlage 3, irgendein Schlüsseleinschnitt: 24241 = GGGGU
usw...
Wenn man jetzt ausschließlich Aufbaustifte in den Größen 2,4,6,8 Sprünge verwendet, können sich die Anlagen niemals gegenseitig "ins Gehege" kommen (überschließen).
Kleinere Anlagen kann man zusätzlich begrenzen, indem man bestimmte Positionen ohne Aufbaustifte verwendet. So lässt sich eine einzelne GU-Kombi mehrfach verwenden, ohne zu überschließen.
Ist meines Erachtens das beste und effizienteste System, Anlagen ohne Computer zu rechnen. Es gibt auch andere, aber die mochte ich nie...