Zukunft der mechanischen Schlösser?

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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stefan-1
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von stefan-1 »

Ich hasse "wassersparende" Toiletten auch... 7 Liter reichen bei mir nicht. Dann bleibt das nämlich in der Querleitung nach ein paar Metern liegen. Druckspüler rulez. Wir haben einen Gully mit Gitter an der Grundstücksgrenze, da kann man sehen, wann "es" kommt. Ca. 15 Sekunden Dauerspülen und alles kommt zuverlässig an. Kollege hat nicht lange gespült. Stopf. Hochdruckreiniger sei dank ist wieder alles frei.

Zum Thema kann ich nur meine bekannte Meinung sagen: Elektronik hat sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten, z.B. Haustür in großen MFH, aber allein seligmachend ist das Zeug nicht. Mit ein Grund, warum ich bspw. Beschlägen mit elektronischer Drückerfreigabe (und sei es der Code handle) viel abgewinnen kann - denn da ist ein mechanischer Zylinder dabei (bzw. bei manchen Beschlägen auch nicht, die gibt es dann mit und ohne PZ-Loch zu kaufen, z.B. EVVA...). Mediator, EMZY usw. usw.,

S.
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Tresorkäufer
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Tresorkäufer »

Ganz einfach wenn man die Frage navh der Vulnerabilität von Schliesssystemen betrachtet.
Mechanische Schlösser funktionieren auch bei Stromausfall, sind EMP unempfindlich und ein Defekt kündigt sich durch zunehmende mechanische Schwergängigkeit an. Eelektronik fällt schlagartig aus.
Elektronik mit entsprechender Redundanz und Ausfallsicherheit sind teuer. Wir reden dann von Vergleichen wie Leicher/Gunnebo Safelock oder Paxos gegen ein gleichwertiges mech. Schloß. ..
Bei so einer Prophezeiung spielt auch der Wunsch der Hersteller eine Rolle. ..

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boianka
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von boianka »

Tresorkäufer hat geschrieben:Vulnerabilität
Wieder ein Wort gelernt . . .

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Mister Q
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Mister Q »

Gunneklo und Paxos sind schon verschiedene Welten, das neue Paxos muss sich aber erst mal bewähren.
Die Haltbarkeit und Sicherheit von guten mechanischen Schlössern werden sie wohl so bald nicht erreichen.
Schon wenn ich an Bleifreies Löten bei "Sicherheitsrelevanten“ Teilen denke… löl
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Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen was sie nicht hören wollen! | G. Orwell

Wenn die Klügeren nachgeben, regieren die Deppinnen die Welt!
“War is peace; Freedom is slavery; Ignorance is strength” – 1984, George Orwell

Ihr habt die Irren zu Normalen erklärt und die Normalen zu rechten und die Realität zu einer rechtsextremen Verschwörung.
Natürlich leben wir nun in einer Irrenanstalt.

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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Tresorkäufer »

Boianka@
Wird auch im Zivilschutz verwendet und bedeutet die Verletzbarkeit von Infrastrukturen und Systemen (Kommunikation, Energieversorung, Wasserversorgung etc.) durch gezielte Anschläge. ..

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Christian
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Christian »

Zukunft der mechansichen Schlösser .... erstmal auch bei elektronischen Systemen immer noch die Verrieglung selbst mechanisch bleibt. Irgend ein Einsteckschloss und Sicherheitsbeschlag ja weiterhin vorhanden sein muss. Dann einige Systeme ja auch mit Notschloss ausgestattet sind, oder bei Drückerbetätigten Systemen der Profilzylinder weiterhin vorhanden ist. Oder die "Schlüsseldreher" ja über den Profilzylinder gehen. Beim ASSA-ABLOY ENTR ein spezieller Sylinder verwendet wird. Elektronik halt vielfältiger ist, und man bei diesen Produkten noch viel mehr überlegen muss welche Anforderungen man hat.

Ich denke schon das die elektronischen Systeme jetzt die nächsten Jahre zunehmend zu sehen werden. Ob sie jetzt wirklich so lebensnotwändig sind wie auf der "Security.essen" oder "Eisenwahrenmesse" gesagt wird ist eine gute Frage. Wo es darum geht die Zutritte auch einzeln zu können, oder zeitlich einschränken. Da sind mit den elektronischen Systemen möglichkeiten vorhanden die es mechanisch (fast) nicht machbar sind.

In England und USA sieht man viel mechanische Zahlenschlösser an den Türen, bei und in Doitzschland dieses gar nicht gebräuchlich ist. Und auch diese elektronischen Codesschlösser sieht man im Ausland häufiger.

Aber in vielen Bereichen sind rein mechanische Schließsysteme die bessere wahl, nicht nur wegen des günstigeren Anschaffungspreises. Aber wenn dann zukünftig die Preise nach unten gehen werden, das Publikum auch aus späteren Generationen besteht, wird es sicher häufiger vorkommen das der Schlüssel nicht mehr ein stück Metall ist.
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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Retak
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Retak »

In Mietshäusern ist elektronische Schliesstechnik problematisch. Ihr großer Vorteil ist, dass verlorene oder sonstwie abhanden gekommene Schlüssel problemlos ausgesperrt und somit die Sicherheit des Hauses lediglich per Mausklick wiederhergestellt ist.
Nachteilig sind Lücken im Datebschutz: Üblicherweise protokolliert so ein E-Zylinder zB in der Haustür die Schliessvorgänge der einzelnen Transponder, somit wird gespeichert, wer wann nach Hause kommt. Ebenso wird festgehalten, wer wann in den Keller geht.
Ein absolutes No go ist so ein E-Zylinder in der Wohnungstüre, da der Eigentümer der Anlage mit seiner Software jederzeit einen Transponder für diese anlernen kann, wovon der Mieter nichts erfährt.
Im Einfamilienhaus, wo man selbst der Herr der Zylinder ist, ist die Sache anders, hier hat Elektronik, insbesondere bei Kindern im Haus, die gerne mal ihren Schlüssel verbummeln, große Vorteile, allerdings sollte man ein mechanisches Schlupfloch (E-Schloss mit Notschliessung oder Nebeneingangstür mit mechanischem Zylinder) lassen, da Elektronik gerne auch mal plötzlich und unerwartet den Geist aufgibt oder es Batterieprobleme gibt.

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stefan-1
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von stefan-1 »

Um zu erfahren, wer wann nach Hause kommt, reicht ein "Blockwart-Opi", der den ganzen Tag am Fenster sitzt...

Es ist ja letztlich nur eine Frage der Software. Und man kann es ja auch "aufteilen", sprich Postbote und Kinder bekommen nur Transponder, die Eltern können beides nutzen. So kann Papa weiterhin heimlich abends in die Kneipe gehen und Mama vormittags den Nachbarn beglücken ;) .

Reiner Elektroniik gebe ich wenig Zukunft, außer in Kreisen der Facebook-User, die auf alles klicken/alles kaufen, was "einfach, bequem, einfach smart" ist. Wenn Barbie dann mal beim Joggen auf die Schnauze ihr iPone fällt, hat sie ein Problem, denn Schlüssel sind ja soooo uncool und smarte Menschen haben so was ja sowieso nicht, weil die sind ja nur unnötiges Gewicht.

Smart People = Menschen, dumm wie Bohnenstroh. Da bin ich gerne blöd und rückständig - Dual-SIM-Telefon mit echten Knöpfen und alle 10 Tage mal aufladen. 88er und EPS in den Türen. Geht nicht so schnell kaputt, und wenn, so ein Riff (Wiko) kostet halb soviel, wie ein Ersatz-Funk-Ohrstöpsel der Obstfabrik aus Cupertino. Ich bin halt doof geblieben ;)

Eine fette Lenkradkralle oder auch eine Parkkralle (die guten in "Behördenausführung" mit gepanzertem Protec-Zylinder) stellen für die meisten Autodiebe, so sie nicht mit einem Abschleppwagen kommen, vor ein Problem.

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Tresorkäufer
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Tresorkäufer »

Wir haben in der Firma derzeit drei größe GHS-Schließanlagen mit zusammen wohl an die 12.000 (!) Einzelschließungen. Ursprünglich waren es zwei große rein mechanische GHS-Anlagen. Der Mehrzahl der mechanischen Schließungen am Standort entfielen auf eine BKS-Anlage (BNNNA). Doch bei so einer großen Anlage bleiben Nacbestellungen von Schlüsseln oder nachträglich erforderliche Einzelschließungen oder Untergruppen- und Gruppenschließungen nicht aus. Also ein gewisser "Pflegeaufwand" der Anlage und der Schließsystematik.

Hier war es so, dass der Hersteller glaubte, man sei nun von seiner Anlage abhängig, könne "wegen der paar Änderungen" nicht die ganze Anlage tauschen- ergo könne er saftige Preise für Nachschlüssel und zusätzliche Schließungen/Zylinder verlangen. Damit hatte er zu hoch gepokert. Nun ist vor ettlichen Jahren eine dritte Schließanlage hinzugekommen, in der praktisch alle neuen Anpassungen der bestehenden BKS-Anlage und alle Neubaugebäude ausgeführt werden.

Die neuen Zylinder sind elektronisch/mechanisch und werden über ein "Tamagochi" ausgelöst. Damit lassen sich die Zylinder mit deutlich weniger Aufwand in die bestehende Anlage einpflegen und die Gesamtkosten der Systempflege sind deutlich gesunken.

Fazit: ein gewaltiges Eigentor von BKS....

emanresu
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von emanresu »

Diese Anti Smart Key Stimmung hier erinnert mich einst an das phpbb.de Forum.

Wo ich nach einer Modifikation gefragt habe für meine Community, wo die Besucher Facebook Share Buttons benutzen können usw...

Da haben mir alle von diesem Dreck abgeraten und jetzt haben sie es selbst in Verwendung.


Es war übrigens ein Artikel auf FAZ.net

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