Zukunft der mechanischen Schlösser?

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Piel
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Piel »

emanresu hat geschrieben:Diese Anti Smart Key Stimmung hier erinnert mich einst an das phpbb.de Forum.
Das ist doch Unsinn. Du hast im ersten Post geschrieben, dass Du einen Artikel gelesen hast, dass mechanische Schlösser in den USA fast verschwunden seien. Und genau dies ist schlicht nicht wahr, sondern wohl eher ein Wunschtraum der Hersteller solcher Systeme. Kauf Dir ein Flugticket in die USA und überprüfe es selbst wenn Du mir nicht glaubst. Was Schlösser angeht sind viele US-Amerikaner sehr knauserig, Swimmingpool im Garten, SUV vor der Garage, aber ein 15 $ Schloss im Türknauf.

Man muss schon suchen um ein Keyless System zu finden, meist bei größeren Wohnanlagen oder Hochhäuser, aber dann oft nur für die gemeinschaftlichen Türen. So etwas gibt es z.B. auch am Kölnberg, um ungebetene Gäste fernzuhalten. Aber ein solches System für das gesamte Haus zu verwenden ist schlicht nicht finanzierbar und auch nicht sinnvoll.

Es gibt die Keyless-Systeme seit Jahren, teilweise sogar schon seit Jahrzehnten, und bisher haben sie die mechanischen Zylinder nicht verdrängen können. Sie sind immer noch deutlich seltener als mechanische Schließanlagen, und das liegt an den hier im Thread beschriebenen Problemen bzw. Nachteilen solcher Systeme.

Wenn ich mir Deinen ersten Post so durchlese kommt mir der Verdacht auf, Du wolltest hier einfach nur ein bisschen Trollen.

pinhead
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von pinhead »

"Anti Smart Key Stimmung" löl
Weil wer nicht sofort begeistert aufspringt und freudentanzt MUSS ja 100% dagegen sein... ;)
kommt mir der Verdacht auf, Du wolltest hier einfach nur ein bisschen Trollen

Yup.
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Piel
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Piel »

Man sollte auch nicht vergessen dass es hier nicht darum geht in fremde Wohnungen einzudringen. Hier geht es um das Hobby Lockpicking, nicht um Tipps für den nächsten Bruch. Wenn wir nur die Sachen picken dürften die aktuell Verwendung finden wäre das Hobby viel uninteressanter. Auch deshalb glaube ich nicht, dass Keyless-Systeme das Hobby Lockpicking verdrängen.

Tresore sind übrigens auch ein gutes Indiz für die Verbreitung elektronische Systeme. Es gibt sie schon sehr lange, aber trotzdem werden viele Tresore immer noch mit mechanischen Schlössern bestückt, aus ähnlichen Gründen wie bereits geschrieben.

Aber das sind ja alles nur Fake-News, und wir berücksichtigen natürlich nicht die alternativen Fakten. :p

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stefan-1
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von stefan-1 »

Anti Smart bin ich durchaus. Wenn ein System "smart" ist, dann bedeutet das "einfach und bequem", vulgo App und Cloud. Wenn ich als Einbrecher also lediglich ein Smartphone übernehmen muss (Trojaner kann man ja kaufen) und damit dem Opfer das Fahrrad und das Auto klauen kann, nachdem ich seine Wohnung und den smarten tresor entleert habe, bitte. Ich bin gerne nicht-smart.

Warum werden Kaba-Mas X-09 & Co. nicht als "smart" verkauft? Oder die Duplex-Bedieneinheit aus dem Hause Lebtig (Kromer)? Eben, hier wird Elektronik sinnvoll eingesetzt. Das Sicherheitsniveau ist sehr hoch, trotz gleichbleibender Kombi muss man jedesmal anders drehen bzw. tippen. Zeitstrafe ist auch dabei und die X-Schlösser haben eine Dialer-Erkennung (schnelles regelmäßiges Drehen...). Nur zwei Beispiele...

S.
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Retak »

Das problem ist, dass diese "smarten" Komponenten (bzw. alles, wo irgendwelche Server involviert sind) nicht mehr unter eigener Kontrolle hat. Undas ist ist eine gewaltige Sicherheitslücke.

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stefan-1
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von stefan-1 »

Yahoo wurde gehackt, private Prominacktbilder aus der Apple-Cloud geklaut, von diversen anderen Firmen kann man die Kundendaten gleich im Millionenpack kaufen. Aber das Fahrradschloss, das über Smartphone und Cloud läuft, soll sicher sein? Mal sehen, wann eine Datenbank mit den nötigen Zertifikaten/private keys untern Hammer kommt.

Mal davon abgesehen kann ich mir folgende lustige Situation vorstellen. Gewitter, man ist fast daheim und sieht, wie der Blitz gerade einen Mobilfunkmast zerlegt. Daheim angekommen, oh Wunder, "kein Netz". Wisch, schieb, klopf, ... Nenene, kein Bock. Nur weil gerade die erlaubte Zahl Offline-Öffnungen auf Null steht, kommt man nicht mehr rein. Dumm gelaufen,wir pennen im Auto. Ups, das ist ja auch smartphonisiert...

Ätsch.

S.
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Christian »

Elektronik hat seine nachteile, hat aber auch seine Vorteile. Manches mit Elektronik erst möglich ist, wo alle mechanischen Systeme passen müssen.
Retak hat geschrieben:Das problem ist, dass diese "smarten" Komponenten (bzw. alles, wo irgendwelche Server involviert sind) nicht mehr unter eigener Kontrolle hat. Undas ist ist eine gewaltige Sicherheitslücke.
.... das die Elektronischen Produkte (nicht nur Schlösser) gern mit irgendwelchen fremden Servern "zwangsverheirtet" sind gefällt mir auch nicht. Hier der Verbraucher entmündigt wird, und wenn das Produkt als "alt" gilt wird der Server aus dem Netz genommen, und feierabend.
Ich denke das elektronische Systeme schon in vielen Bereichen sehr hilfreich sind, und die üblichen Funktionen lassen sich auch "Offline" umsetzen, oder wenn es übers WWW laufen soll ist mit bekannten Protokollen schon viel möglich. Ein Zutrittsystem doch mit Web-Oberfläche programmiert werden kann, dann kann man per TCP/IP und http (https) darauf zurückgreifen, und mit jedem PC/Schmachtphone verwalten, egal ob darauf Linux, Android, Windoofs oder Apple-OS läuft ... aaaaaaber das währ ja zu einfach ...

Ähnllches Thema hatte ich gerstern erst mit unserem anderen Essener Koksa-Mitglied, da meinte ich das alles was WattsApp bietet auch mit einer klassischen E-Mail möglich ist, man das ganze halt nur in entsprechende Benutzer-Sofware packen müsste. Ganz ohne irgendwelche "InternetKonzerne" die Gebühren berechnen und bestenfalls noch schnüffeln ... und der Verbraucher so dooof ist und gar nicht merkt das er eigentlich die Wahl hat.
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von rondeLoro »

boianka hat geschrieben:
rondeLoro hat geschrieben:Ich habe übrigens den überwiegenden Teil meines Lebens in Mehrfamilienhäusern verbracht. Und hatte NIE ein Kilogramm schweres Schlüsselbund. Nicht einmal annähernd.
Aber jetzt doch sicher ! - Ein Schlüssel von jedem Deiner Exponate - da kommt schon was zusammen . . .
Ich habe mal nachgewogen:
Ein Schlüssel von jedem Profilzylinder meiner Sammlung (derzeit 51 Stück) macht genau 0,8459 kg.
Nehme ich auch die Schlüssel der Nicht-PZ mit dazu (also zusammen 60 Stück), macht es 1,0600 kg.

Unhandlich wird es dabei nicht allein durch das Gewicht, unpraktisch sind dabei hauptsächlich die Schlüssel mit Kunststoffreide. Diese sind im Schnitt jedoch leichter als die Flachschlüssel.

Allerdings halte ich es weiterhin für unwahrscheinlich, dass man als durchschnittlicher Privatmensch mit mehr als 10 Schlüssel - respektive mehr als 160g - am Schlüsselbund durch die Gegend laufen muß.

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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von Christian »

Es soll ja Leute geben die Rückenschmerzen haben wenn sie für den Postkasten einen separaten Schlüssel rumschleppen müssen. Hier währ echt die Frage ob die Krankenkasse da umrüsten vom Briefkastendeckel auf Anlagenzylinder bezahlt.
Ansonsten man natürlich mit einem KeyLessTransponderDingsdabumsteil den schweren Schlüssel erspart, und nur noch dieses "Schließmedium" mit Batterie, Gehäuse und Elektronik am Schlüsselbund hat.
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Re: Zukunft der mechanischen Schlösser?

Beitrag von boianka »

rondeLoro hat geschrieben:Allerdings halte ich es weiterhin für unwahrscheinlich, dass man als durchschnittlicher Privatmensch mit mehr als 10 Schlüssel - respektive mehr als 160g - am Schlüsselbund durch die Gegend laufen muß.
Also, so um die 20 habe ich immer dabei, aber da ich einige davon modifiziert habe (unwichtige Reidenteile entfernt) sind`s noch ungefähr 150 g - früher waren es, sogar, deutlich mehr . . .

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