Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

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stefan-1
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Re: Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

Beitrag von stefan-1 »

Mein Senf zum Thema reinigen: Ballistol. Es ist zwar nicht für die Schmierung bzw. Konservierung geeignet, da es bei längerer Einwirkdauer Messing angreift (eine gewollte Eigenschaft des Waffenöls), aber es ist ein vorzügliches Mittelchen, um Messing auf Vordermann zu bringen. Also nach erfolgter Reinigung nochmal mit Bremsenreiniger oder so drüber, um Ballistol-Reste zu entfernen, und dann mit einem Schmiermittel eigener Wahl den Zylinder auf den Einsatz in der Tür vorbereiten.

Das kann, muss aber nicht Graphit sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ich bspw. verwende gerne Fin Super (Fa. Interflon). Am wichtigsten ist, dass man immer nur ein Mittel im Zylinder hat, kein Mix und schon gar nicht Graphit mit irgendwas anderem. Auch ein interessanter Aspekt sind ggf. die Garantiebedingungen, da kann es dann schon auch opportun sein, des Herstellers Wundermittel zu nutzen.

Messing auf Messing erfordert bei trockener, sauberer Umgebung und regelmäßigem Gebrauch aber nicht unbedingt ein Schmiermittel.

S.
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Retak
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Re: Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

Beitrag von Retak »

Öle haben den Nachteil, dass sie Schmutz binden, der sich dann im Spalt zwischen Stift und Bohrung festsetzt. Graphit ist da im Vorteil. Wurde früher auch meist herstellerseitig verwendet, heute leider nicht mehr.

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Marinopick
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Re: Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

Beitrag von Marinopick »

Da muss ich Retak zustimmen.

Ich hatte schon manchen Zylinder mit so einem Ölschlamm drin, wo
garantiert kein Graphit gemischt war.
Oma nimmt ihr Nähmaschinenöl für alles.

Ach so. Ich hatte auch schon Staufferfett aus einem Zylinder gepröckelt. motz

Und der Besitzer wunderte sich nur, dass der so schwer geht :wall:

Muss ich noch was sagen?
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naturelle
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Re: Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

Beitrag von naturelle »

stefan-1 hat geschrieben:ich bspw. verwende gerne Fin Super (Fa. Interflon).
Das wird auch u.A. von Dorma empfohlen. Ist im Grunde ein mit Ölen versetztes PTFE-Spray (wenn man das Aerosol nutzt). Ich würde aber eher auf ein PTFE Trocken(!) mit weniger Öl-Anteil zurückgreifen. Fin Super muss gut geschüttelt werden! I.A. neige ich auch dazu, Zylinder extrem wenig zu schmieren, fast schon gar nicht. Ein Hauch reicht IMHO¹. Wenn ein Zylinder mehr benötigt, ist er in meinen Augen schlecht konstruiert - eben weil jeder Schmierstoff über kurz oder lang Dreck/Staub bindet.
Messing auf Messing erfordert bei trockener, sauberer Umgebung und regelmäßigem Gebrauch aber nicht unbedingt ein Schmiermittel.
So isses. Messing ist quasi selbstschmierend, daraus werden z.B. auch Gleitlager gebaut.

n.
¹ Es gibt natürlich Ausnahmen: Zylinder, die manipuliert wurden (in Hauseingangstüren wird oftmals gerne "irgendwas" in Zylinder eingebracht - das kann von Bier bis zu Sekundenkleber alles sein. Da sprühe ich dann auch "ordentlich" z.B. Fin Super rein. Danach Schlüssel 10x rein und raus, und der billige Abus tut i.A. wieder - bis zur nächsten Attacke... :wall:
Das ist dann die neue Bedeutung von "in Öl gelagert"... :D
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boianka
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Re: Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

Beitrag von boianka »

naturelle hat geschrieben:I.A. neige ich auch dazu, Zylinder extrem wenig zu schmieren, fast schon gar nicht.
Messing ist quasi selbstschmierend, daraus werden z.B. auch Gleitlager gebaut.
Jetzt lieferst Du sogar selbst die Begründung, warum es mein geliebtes Petrol eu m, in der blau-gelben Sprühdose, (wider Deiner zahlreichen Bedenken), mit seinen, vorübergehenden, Gleitverbesserungseigenschaften "tut" :wngn:

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Re: Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

Beitrag von naturelle »

Tue ich nicht. WD40 bzw. die Rückstände neigt zum Verharzen. Will man im Zylinder eher nicht haben.
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Re: Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

Beitrag von fripa10 »

Ergo: Trockenschmierung und gut. Ob das dann Graphitstaub ist, oder - weniger beständig - Teflon, das ist Geschmackssache.

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Marinopick
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Re: Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

Beitrag von Marinopick »

Na ich nehm lieber Graphit, weil das ist ja im Weiteren
ganz feines Gesteinsmehl und wer weiß, wie sich Teflon
in 10 Jahren verwandelt und ob das nicht doch irgendwie verbackt und fest wird?
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Re: Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

Beitrag von naturelle »

Das ist wohl eher ein Argument gegen Graphit. Es nimmt Feuchtigkeit auf und "verbackt", mit Teflon passiert das nicht.
Sozialismus ist, wenn die Faulen den Armen das Essen wegessen und dabei die, die es bezahlen, als asozial beschimpfen.

fripa10
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Re: Eine Anleitung zur Reinigung (einfacher) Schließzylinder.

Beitrag von fripa10 »

Ich habe noch nie einen mit Graphitstaub geschmierten Zylinder erlebt, der wegen Feuchte verbacken wäre, zumindest wenn man mit Feuchte nicht meint, daß dann jemand ein Flüssigschmiermittel reingehauen hat.

Der Teflon-Schmierung muß man schon eine gewisse Beständigkeit absprechen, da ist man ja nur am Nachschmieren, was aber in der Praxis der übliche Nutzer nicht macht, oder jedenfalls dann nicht mit Teflon.

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