Soeben habe ich mir den Zylinder auch noch einmal im Original genauer angesehen, Christian dürfte mit seiner Vermutung richtig liegen, es handelt sich um einen Federring.
In das Ende des Zylinderkerns, wo es bereits leicht innerhalb der Schließnase liegt, ist eine umlaufende schmale Nut eingefräst. Das Gegenstück dazu ist an der Innenseite der Schließnase zu finden.
In der Nut des Zylinderkerns wird offenbar bei der Montage eines solchen Zylinders ein expandierender Federring eingelegt, der offen ist und sich so weit zusammendrücken läßt, daß er nicht mehr den Außendurchmesser des Kerns überragt. Ohne ausgeübten Druck überragt er wieder den Zylinderkern.
Die Schließnase ist an den Kanten die den Zylinderkernen und damit den Federringen zugewandt sind mit einer 45°-Schräge versehen, so daß die Montage offenbar so erfolgt:
1.) Normale Bestiftung.
2.) Kerne vollständig ins Gehäuse einschieben.
3.) Aufsetzen des Federrings.
4.) Leichtes Zurückziehen des Kerns mit Federring, bis der Weg zum Einsetzen der Schließnase frei ist. (Ich vermute, daß das Zylindergehäuse zur Aussparung für die Schließnase hin auch angeschrägt ist und den Federring so zusammendrücken kann.)
5.) Einschieben der Schließnase inklusive Kupplung.
6.) Vollständiges Einschieben der Zylinderkerne in die Schließnase, wobei die Verrastung der Krallenverbindung stattfindet.
Die Schließnase hat auf jeder Seite drei kleine Öffnungen an ihrem Rand, um die Krallenverbindung zu lösen, gibt es vermutlich ein spezielles Werkzeug, das gleichzeitig in allen drei Öffnungen den Federring zusammendrücken kann. Sobald dieser so zusammengedrückt ist, müßte man den Kern auf dieser Seite herausziehen können.
Ohne spezielles Werkzeug braucht man wohl vier Hände, um das zu bewerkstelligen. Als Ossi habe ich aber nur zwei Hände, wir hatten ja nix.