die goldenen Regeln für gute Codes

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Janvi
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Re: die goldenen Regeln für gute Codes

Beitrag von Janvi »

Kernstifte für Code 0 müsste ich mir wohl selbst abdrehen - ohne Schlüssel sperrts auch, bei falsch gebohrter Position sperrts auch und beim Picken muß man ebenfalls was reindrücken - wieso dann eigentlich nicht ? Gibt halt auf jeden Fall einen aufwendigen Bastel mit Dreherei wo ich mich jetzt aber erst mal an die zweite Passivebene dranmache und dafür lieber die Passivstifte abdrehe. Die Kerne nachzubohren ist auch nicht gerade trivial und wenns klappt mache ich einen Bericht dazu im BM Thread. Die Bohrungen sind mit einem Durchmesser von 3,1mm (3100um) gearbeitet und die Stifte (und Blättchen) haben 3,0mm (3000um). Es gibt also einen umlaufenden Ringspalt von 50 um oder ein seitliches Spiel von 100um. Dazu kommt das Spiel vom Kern gegenüber dem Gehäuse und vom Schlüssel gegenüber dem Kern. Der Kerndurchmesser ist 12950 um und die Gehäusebohrungen bis zu 13100um. Letztere sind nicht besonders rund was wohl auch von unterschiedlich dicken Nickelablagerungen Galvanik an den Ms Kanten kommt. Kernkanaldicke 2900um die dazugehörende Schlüsseldicke geht auf 2800um. Rechnerisch also 150um am Kern und 100um am Schlüssel was Summa summarum 250um ausmacht. Liegt man mit plusminus 125um genau in der Mitte vom Absolutmaß so könnte ein Codeabstand von 200um bei neuen Schlüsseln noch gehen. Bei ausgelutschten Teilen wirds wohl knapp was die Berichte hier ja auch betätigen. Ein Codeabstand von 400um oder 2 Codes sollte aber flutschen und 600um sind dann auch nach Verschleiß eine ziemlich sichere Sache. Werde ich aber auch noch mal ausprobieren denn mit dem seitlichen Spiel rutscht man ja schon in die Bohrungsschräge rein wo man die Scherlinie mit nebenliegenden Codes erreichen könnte während andere Scherlinien noch binden.

Andererseits ist das System ja auch ein echtes "Billigteil" wobei ich aber noch nicht mit dem Mikrometer untersucht habe ob die Präzision von Zylindern der 100 Euro Klasse besser wäre Bezüglich der Exemplarstreuung, der Verteilungskurve der Toleranzen oder der Abnutzungsgeschwindigkeit. Hätte ein teureres System aber kleinere typische Neutoleranzen liese das vermutlich einen Schluß auf schmälere Verteilung und langsamere Abnutzung zu. Zumindest die Schlüssel sind in der Preisklasse aus galvanisiertem Ms und nicht Neusilber was vermutlich einiges haltbarer ist.

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Christian
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Re: die goldenen Regeln für gute Codes

Beitrag von Christian »

https://www.koksa.org/viewtopic.php?f=4 ... =0#p198618

Es gibt doch eine "Code-Stufe" wo der Schlüssen nahezu unbearbeitet ist, wie auf dem 1 Bild im verlinkten Beitrag.
Wenn Du jetzt alle Zylinder noch "umarbeiten" willst ist es viel Arbeit ... ich persönlich würde die Anlage schon so konzeptieren das mann die Zylinder in der gelieferten Ausführung verwenden kann. Mit den 6 Stiftpositionen und den 5 Passiv-stiften lässt sich ja schon einiges realisieren. Und wenn dann Wiederholungen erlaubt sind, weil die Gebäude getrennt sind, wird das kein Hexenwerk.
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Janvi
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Re: die goldenen Regeln für gute Codes

Beitrag von Janvi »

Es gibt doch eine "Code-Stufe" wo der Schlüssen nahezu unbearbeitet ist

Diese Codestufe 1 hat eine Bohrungstiefe von 250 um während der Codeabstand 450 um ist.
Mein verlinkter Beitrag ist da mit 0,4mm etwas ungenau da es wirklich 0,45mm sind.
Der CX6a Vorgänger hat hingegen echte 400um Abstand wobei es die 50um fürs Überschliessen
wahrscheinlich auch nicht mehr wirklich rausreisen. Bei 5 Abständen zwischen 6 Codes summiert
sich das immerhin merklich für die erforderliche Schlüsseldicke.

Würde man die kürzeste Schlüsselbohrung auch 450um bohren, käme die Reststärke bei
Code 6 nur noch auf eine Dicke von 100um. Deshalb startet Code 1 mit Bohrungstiefe 250um
was dann eine Reststärke des Schlüssels von 300um übriglässt. Man hat also den "Bohrungs-
stack" etwas mehr in die Mitte des verfügbaren Raums gerückt. Wie man aus vorstehenden
Toleranzen erahnen kann, gibt es aber auch bei neuen Zylindern keine Chance mit nur 250um
zwischen den Codes 0 und 1 zu unterscheiden. Würde man den Aufwand mit Abdrehen treiben,
wären die Codes nicht mehr äquidistand was für das Arbeiten mit Blättchen hinderlich scheint.
Vermutlich ist das bei den KESO mit unbearbeiteten Positionen absichtlich anders dimenensiontiert.

Man könnte es aber auch andersrum sehen, daß irgendwelche Chinesen beim Design getrödelt
haben. Sie hätten Rohling und Profil bei gleicher Funktioner/Toleranzen auch um 200 um dünner
machen können. Selbst wenn man bei gegebener Schlüsselstärke den ganzen Stack verschiebt,
reichts leider keinen siebten Code wie bei der AS Zackenversion weil der Schlüssel hier definitiv
durchgebohrt wäre.

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Christian
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Re: die goldenen Regeln für gute Codes

Beitrag von Christian »

Ich denke das beim "BM" die Stifte vom AS-System die Grundlage waren, somit ergab sich wohl das der Code-1 mit 0,25 mm Muldentiefe ist. Sonst währe es natürlich sinnvoller bei 0,00 anzufangen dann hätte man bei allen Stiften stabilere Schlüssel, aber der Unterschied von 0.25 mm ist ja nun zu vernachlässigen. So wird auch das mit den selbst gebastelten Stiften in Code 0,5 (0.00mm) nichts bringen, nur dass das Projekt mit der Selbstbau-Schließanlage arbeitsintensiver ist.

Der KESO stellt sich nicht die Frage ob die Stifte zu einem Zackenschlüsselsystem passen, das ist halt beim BM der unterschied. Die Basi-Fanten wollten wohl ihren Schlüsseldiensten das Leben leicht machen in dem sie mit BM und AS einen Stiftkasten haben. Was ja cool ist. Die alten Bohrmulden von BASi waren unabhängig von anderen Zylindern, egal ob BASI-K5, BASi-CX , BASi-CX6 ... teilweise Produkte von TiTAN oder irgend welchen China-Männern .
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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