Anfänger bastelt sich Spanner und Picks

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Gäste

Re: Anfänger bastelt sich Spanner und Picks

Beitrag von Gäste »

Tks, Verkäufer gespeichert.
Bei mir ist zuerstmal das Basteln zweier Nussmesser dran. Bei mir stehen eher praktische als sportliche Anwendungen für das, was ich mir so anlese, im Vordergrund. Wenn ein Spachtel unter den Beschlag einer Etagentür passt und man damit auch den Vierkant erfühlen kann, heisst das, ein gleich starkes Nussmesser hätte diese spezielle Tür im Nu und ohne teuren Beschlagheber geöffnet und das war genau die in meinem Vorstellungs-Thread "Leih' mir mal deine Bohrmaschine" zugeschlagene Tür, die wir erstklassigen Spezialisten (ahem) in zusammen sechs Mannstunden mit einem Draht aufgekriegt haben :rolleyes: .

Überhaupt hat der Nutzen des Lockpicking-Hobbys in weitesten Definitionsgrenzen wohl bei der Öffnung von zugeschlagenen Türen seinen Schwerpunkt. Mein Haus hat zwar seine Historie, was gewaltsame Türöffnungen betrifft (1997: krimineller Mieter schließt zu und haut in's Ausland ab, dem Vorbesitzer frieren alle Heizungsrohre in allen Fußböden kaputt; 2014: mein Mieter stirbt im Krankenhaus, das Schloß hat er ausgewechselt gehabt und ich keinen Schlüssel), aber der Normalfall ist eher, dass man ohne Schlüssel vor die Tür geht und dann kommt der leichte Windstoß oder das unbedachte ins-Schloß-ziehen...

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bembel
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Re: Anfänger bastelt sich Spanner und Picks

Beitrag von bembel »

boianka hat geschrieben: :? - Welche meinst Du ? - Die längeren sind (mMn) alle dicker, als 0,5 mm ?
Stinknormale Eisen-Bügelsäge. Weiss nicht, wie die sonst anders heissen.
Die Sägeblätter sind so ab 0.5mm. Natürlich gibts die auch in stärker, aber 0.5mm ist m.E. für Europicks recht ideal.

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boianka
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Re: Anfänger bastelt sich Spanner und Picks

Beitrag von boianka »

"Gefühlt" sind die annähernd doppelt so dick wie PUK-Sägeblätter (die geringere Schnittbreite ist ja gerade ihr <Schnittzeit/Arbeitskraft>Vorteil <bei kleineren Werkstücken>!), aber ich werde das bei Tageslicht mal nachmessen . . .

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bembel
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Re: Anfänger bastelt sich Spanner und Picks

Beitrag von bembel »

Schieblehren lügen nicht. :)
Mag sein, dass deine stärker sind, aber ich bau nun schon seit mehr als 10 Jahren meine Picks aus 0.5ern Sägeblättern. Und Fühlerlehrenstahl natürlich.

Gäste

Re: Anfänger bastelt sich Spanner und Picks

Beitrag von Gäste »

Interessant zu wissen. Meine ganz normale Bügelsäge mit einem Blatt von ca. 320mm Länge hat eine Stärke von ziemlich genau 1.0 Millimetern. Dieser Thread und dieses Forum sind segensreich für mich. Nachdem ich jetzt herausgekriegt habe, welche Blätter für meine Mini-Sägen was taugen (eine ist uralt, eine mir aus Nachlaß zugekommen), tue ich wohl gut daran, herauszufinden, was die guten Marken für meine große Säge sind. Ich sehe im Versteigerungshaus hunderte, die ich für schrottig halte, und beispielsweise herausgegriffen eine "Ruko Bimetall HSS-Co Bihart", bei der die Stärke angegeben ist (0,65mm wie auch div. Bahco; Connex 0.6mm - die 0,50er habe ich noch nicht gefunden). Das halte ich schon mal für ein Qualitätsanzeichen, und stimmt ja, ein dünnes Sägeblatt müsste bei gleicher Zähnezahl und Schärfe müheloser durchgehen als ein dickes.

Ich habe wohl einfach Glück gehabt, daß ich's als erstes mit flachgeschmiedetem (auf 0.6mm) Federstahl von 1.2mm Durchmesser probiert habe, mir einen hook zu machen. Wenn ich zu Formen übergehe, in denen das nicht mehr geht - beispielsweise bin ich mir noch nicht sicher, ob ich eine Snake aus Draht hämmern oder aus dem Vollen schleifen sollte -, kann ich immer noch meine Sägeblättchen durchprobieren, die zum Benutzen zu weich sind, oder (ARGH) Geld für Fühlerlehrenband ausgeben.

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Marinopick
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Re: Anfänger bastelt sich Spanner und Picks

Beitrag von Marinopick »

Also ich würde Schleifen, weil jede plastische Verformung bringt mehr und mehr Defekte ins Material ein und gerade bei der Schlange die man rein und raus zieht und das nicht gerade langsam, kann es sonst passieren, dass Teile abbrechen und drin stecken bleiben.

(basierend auf eigenen Erfahrungen)

Und das raus zu fingern ist äußerst schwierig, wenn es ungünstig steht.
Masken in Öffentlichkeit? Ja. Masken auf der Arbeit? Eventuell. Masken in der Schule? Nein!
https://www.openpetition.de/petition/on ... ition-main

Gäste

Re: Anfänger bastelt sich Spanner und Picks

Beitrag von Gäste »

Danke auch für diese Einschätzung. Und Du hast recht, angesichts fieseliger, manchmal wohl seltener und/oder stinkteurer Schlösser und bei Eigenarbeit mit einem Schlosserhammer und einem Feuerzeug sollte man das Risiko bedenken, sich mit falscher Temperatur und falscher Anwendung das Werkzeug rissig gehämmert zu haben.

Schmieden ist mir halt sympathisch und hat bei mir auch der Faulheit bisher enorm Vorschub geleistet. Glüht, gebogen, paarmal draufgehauen (habe ich vor langem gelernt), fertig. Qualitätswerkzeuge sind immer geschmiedet, diese natürlich unter industriellen und kontrollierten Verfahrensweisen.

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