Pick aus Fühlerlehrenband
Verfasst: 7. Jan 2018 11:33
ich habe überlegt, ob diese Schilderung evtl. eher in meinem Vorstellungsthread als Anfänger angebracht wäre, aber vielleicht macht sie anderen Welpen Mut und dort würde sie untergehen .
Meine ersten Schlösser kriegte ich mit glühend zurechtgehämmerten Kleiderbügel- bzw. 1.2mm Federstahldrähten auf. Die Spitze des Pick hielt für's SSP her, umgedreht reichte die Wölbung zum Raken. Dann bekam ich Marken-Picks geschenkt. Die waren schon was anderes! Meine Selbermach-Pläne habe ich aber trotzdem nicht ad acta gelegt, insbesondere, wo ich jetzt Vorlagen hatte. Nachdem alle Vorhang-Schlösser sowie das eine Bügelschloß mit Stiftzuhaltung im Nu offen waren und vor allem, nachdem ich gebührend beeindruckt die Heldengeschichten bei Bosnianbill gelesen hatte, dachte ich, es könnte gut sein, das eine oder andere Werkzeug einzustecken, falls sich mal die Notwendigkeit ergibt, jemandem auszuhelfen. Aber es sollten ganz bestimmt nicht die wunderschönen Profi-Picks aus dem Weihnachtsgeschenk jahrelang in irgend einer Tasche oder einem Rucksack herumfliegen!
Das Rohmaterial war schon vorhanden, Fühlerlehrenband, fünf Meter um zehn Euro. Ich wählte die Stärke von 0,5 Millimetern, nicht so starr wie die fabrikgefertigten Picks, dafür würde man damit leichter in enge Schlösser kommen und es mit wenig Aufwand sogar auf 0,4mm herunterschleifen können: Hieraus Rohlinge abgeschnitten. Das neue Pick sollte der 8mm breiten Vorlage gleichen, also war der Rohling erst einmal mit viel Mühe (Blechschere, Doppelschleifbock, die kleinen Dremel-Trennscheiben gehen auch) auf 8mm Breite zu bringen. Auf den dunklen Fleck an dem abgerundeten Ende komme ich nachher noch zu sprechen:
Der Pick kriegte seine Form mit dem Doppelschleifbock und einem rotierenden Schleifkörper im Dremel, aber wie anzeichnen? Auch der feinste Marker war viel zu grob, um ein brauchbares Abbild der Vorlage hinzukriegen. Gemäß abgewandelter Anleitung von bosnianbill auf Youtube schmierte ich den Rohling zum Schluß mit einem dicken Aldi-Marker schwarz ein. Dann schliff ich eine alte Nähnadel als Reißnadel spitz an und voila, mit ihr bekam ich einen scharfen Umriß eingeritzt. Die Farbe geht natürlich beim Handhaben sofort wieder ab, so schützte ich sie mit Tesafilm und schnitt den längs der Kanten ab. Beim Zuschleifen stört der nicht weiter.
Ich machte auch einen halbherzigen Versuch, die Linien in 30%iger Phosphorsäure, wie man sie zum Entrosten ja sowieso im Haushalt hat (ist bei Amazon wohlfeil oder in halber Konzentration als Rostumwandler ungefähr zum Literpreis von Chanel Nr. 5 zu kaufen), in das Metall einzuätzen. Der Erfolg blieb aus, aber der Rohling war nach einer halben Stunde grau angefärbt, wie nach der Rostentfernung mit Phosphorsäure gewohnt. Dies gibt eine ritzbare Schicht, die auch keines Schutzes wie Tesafilm bedarf.
Folgte eine Ewigkeit des immer vorsichtigeren Zuschleifens, bis der neue Pick dem Muster ähnlich war, und dann noch Glätten sowie Entgraten mit 400er Schleifpapier:
Einen Griff sollte der sehr dünne Pick natürlich auch bekommen. Also erst mal den breiten Teil im Strom einer Heißluftpistole auf niederer Stufe erwärmt und ganz dünn etwas Schmelzkleber aufgestrichen, nach Abkühlung dann Schrumpfschlauch aufgezogen (auf dem vorigen Foto links zu sehen) und nochmal kurz erwärmt. Fertig!
Meine ersten Schlösser kriegte ich mit glühend zurechtgehämmerten Kleiderbügel- bzw. 1.2mm Federstahldrähten auf. Die Spitze des Pick hielt für's SSP her, umgedreht reichte die Wölbung zum Raken. Dann bekam ich Marken-Picks geschenkt. Die waren schon was anderes! Meine Selbermach-Pläne habe ich aber trotzdem nicht ad acta gelegt, insbesondere, wo ich jetzt Vorlagen hatte. Nachdem alle Vorhang-Schlösser sowie das eine Bügelschloß mit Stiftzuhaltung im Nu offen waren und vor allem, nachdem ich gebührend beeindruckt die Heldengeschichten bei Bosnianbill gelesen hatte, dachte ich, es könnte gut sein, das eine oder andere Werkzeug einzustecken, falls sich mal die Notwendigkeit ergibt, jemandem auszuhelfen. Aber es sollten ganz bestimmt nicht die wunderschönen Profi-Picks aus dem Weihnachtsgeschenk jahrelang in irgend einer Tasche oder einem Rucksack herumfliegen!
Das Rohmaterial war schon vorhanden, Fühlerlehrenband, fünf Meter um zehn Euro. Ich wählte die Stärke von 0,5 Millimetern, nicht so starr wie die fabrikgefertigten Picks, dafür würde man damit leichter in enge Schlösser kommen und es mit wenig Aufwand sogar auf 0,4mm herunterschleifen können: Hieraus Rohlinge abgeschnitten. Das neue Pick sollte der 8mm breiten Vorlage gleichen, also war der Rohling erst einmal mit viel Mühe (Blechschere, Doppelschleifbock, die kleinen Dremel-Trennscheiben gehen auch) auf 8mm Breite zu bringen. Auf den dunklen Fleck an dem abgerundeten Ende komme ich nachher noch zu sprechen:
Der Pick kriegte seine Form mit dem Doppelschleifbock und einem rotierenden Schleifkörper im Dremel, aber wie anzeichnen? Auch der feinste Marker war viel zu grob, um ein brauchbares Abbild der Vorlage hinzukriegen. Gemäß abgewandelter Anleitung von bosnianbill auf Youtube schmierte ich den Rohling zum Schluß mit einem dicken Aldi-Marker schwarz ein. Dann schliff ich eine alte Nähnadel als Reißnadel spitz an und voila, mit ihr bekam ich einen scharfen Umriß eingeritzt. Die Farbe geht natürlich beim Handhaben sofort wieder ab, so schützte ich sie mit Tesafilm und schnitt den längs der Kanten ab. Beim Zuschleifen stört der nicht weiter.
Ich machte auch einen halbherzigen Versuch, die Linien in 30%iger Phosphorsäure, wie man sie zum Entrosten ja sowieso im Haushalt hat (ist bei Amazon wohlfeil oder in halber Konzentration als Rostumwandler ungefähr zum Literpreis von Chanel Nr. 5 zu kaufen), in das Metall einzuätzen. Der Erfolg blieb aus, aber der Rohling war nach einer halben Stunde grau angefärbt, wie nach der Rostentfernung mit Phosphorsäure gewohnt. Dies gibt eine ritzbare Schicht, die auch keines Schutzes wie Tesafilm bedarf.
Folgte eine Ewigkeit des immer vorsichtigeren Zuschleifens, bis der neue Pick dem Muster ähnlich war, und dann noch Glätten sowie Entgraten mit 400er Schleifpapier:
Einen Griff sollte der sehr dünne Pick natürlich auch bekommen. Also erst mal den breiten Teil im Strom einer Heißluftpistole auf niederer Stufe erwärmt und ganz dünn etwas Schmelzkleber aufgestrichen, nach Abkühlung dann Schrumpfschlauch aufgezogen (auf dem vorigen Foto links zu sehen) und nochmal kurz erwärmt. Fertig!