Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

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fripa10
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von fripa10 »

An meiner Kellerausgangstür habe ich auch eine Zwischenwand recht nah am Panzerriegel, da habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und der Riegel schließt in eine in die Wand eingebrachte Vertiefung, außerdem habe ich aus stabilem Flacheisen eine Art Schließblech gebastelt und solide in der Zwischenwand verankert. Allerdings ist nicht jede Wand so solide wie diese 24er Wand aus Kalksandsteinen.

Cereus
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von Cereus »

Piel hat geschrieben:Wie ist eigentlich die Tür auf der Bandseite gesichert? Also der dem Schlosskasten gegenüberliegenden Seite?
Hallo, dort sind drei kräftige Scharniere verbaut, aber noch keine Aufhebesicherung, die ich aber eingeplant hatte (ABUS TAS 112).
Da diese Teile von Abus aber auch nicht billig sind und die Montage nicht ganz einfach sein soll, fahre ich insgesamt mit einem Panerriegel vermutlich besser.

Die Entscheidung für einen Panzerriegel ist von meiner Seite eigentlich schon gefallen, ich bin mir nur hinsichtlich der Modellauswahl (unter Berücksichtigung der Kosten, möglichst bei Eigenmontage) noch nicht sicher.

Den Abus PR2600 bekommt man sogar von Privat über Kleinanzeigen recht günstig, allerdings bietet das Teil noch keine besonderen Schutz für den Zylinder.
Die Frage wäre, ob da ein Zylinderschloß mit Zieh- und Aufbohrschutz ausreichend wäre. Na ja, wird nicht anders sein, als beim Türbeschlag - doppelt würde besser halten.
Damit wären wir beim neueren PR2700, der eine KZS Abdeckung über dem Zylinder besitzen soll, die innere Mechanik ist dabei weiterhin teilweise aus Kunststoff.
Und dann habe ich gestern noch einen PR2800 entdeckt, der dann aber schon merklich teurer angeboten wird, dafür anscheinend ohne inneren Kunststoff.
Was mich auf Abbildungen der Asus Panzerriegel etwas verunsichert: Die äußere Schlüsselöffnung des Schließzylinders scheint vertieft und dicht am inneren Rand der Abdeckung zu liegen. Da ich möglichst einen gleichschließenden Zylinder (also kein Abus) verbauen würde, habe ich Sorge, dass die Schlüsselreide anderer Fabrikate möglicherweise nicht mehr frei drehen könnte - bilde ich mir dieses Problem nur ein? Ansonsten ist die hohe Verbreitung der Asus Sperriegel ideal, da es unzählige gute Einbauanleitungen (YouTube Videos) dazu gibt und auch positive Tests (Stiftung Warentest) vorliegen.

Und dann gibt es noch "Swiss Sector", die hier ja auch schon erwähnt wurden. Preislich liegt en die eher höher, dafür intern nur Metall, aber eine VDS Zertifizierung kostet mal wieder extra, ohne dass ersichtlich wird, ob sich die VDS Version auch seitens des Aufbaus merklich unterscheidet. Unabhängige Tests habe ich keine gefunden, also schwer zu sagen, wie das Teil bei der Stiftung Warentest abschneiden würde und ob sich die zusätzliche Ausgabe lohnt. Die Mechanik aus Metall könnte auch ein Nachteil sein, wenn man sich damit eine hohe Lautstärke beim Schließen einhandeln würde, Abus ist sich zumindest der Problematik bewusst und begründet seinen Kunststoffeinsatz mit der Lärmreduktion und auch beim PZ2800 mit Metallinnereien will man etwas dagegen getan haben. Und die online verfügbare Einbau-Anleitung von Swiss Sector empfinde ich als etwas mager, da dort nur eine Standardtür abgedeckt wird, trotzdem steht dort "Für die Montage werden zwei bis drei Personen sowie handwerkliches Geschick benötigt." "Bis drei Personen"? :eek: In den YouTube Videos montiert eine einzelne Person die Abus Riegel ...

Aber ich möchte keine Monologe halten, falls hier jemand damit Erfahrungen hat, würde ich mich über eine Anmerkung natürlich freuen. :)

Cereus
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von Cereus »

distiller hat geschrieben:Hi, das Schließblech passt schon.
Hallo, vielen Dank für die Erklärung, das beruhigt mich - ein Problem weniger. :)

fripa10
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von fripa10 »

Wenn das Türblatt nicht stabil ist, hilft ein Panzerriegel auch nicht viel, denn dann bricht das Türblatt einfach unterhalb oder oberhalb des durch den Panzerriegel abgestützten Bereiches weg. Das gilt für Röhrenspantüren ebenso, wie für die leichteren Pappwabentüren.

Cereus
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von Cereus »

fripa10 hat geschrieben:An meiner Kellerausgangstür habe ich auch eine Zwischenwand recht nah am Panzerriegel, da habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und der Riegel schließt in eine in die Wand eingebrachte Vertiefung, außerdem habe ich aus stabilem Flacheisen eine Art Schließblech gebastelt und solide in der Zwischenwand verankert.
Hallo, das hört sich solide an, Asus bietet eine ähnliche Lösung als Mauerlochabdeckung oder Wandverankerung auch fertig an.

Hier ist noch ein Foto meines Türrahmens mit Scharnier:
Tuerrahmen.jpg
Der Abstand zwischen Wand/Ecke und Türrahmen beträgt leider nur knapp 3 cm, der frei liegende Teil des Türrahmens ist 7,5 cm breit.
Könnte man den Schließkasten ggf. mit längeren Schrauben auch auf den linken Rand (darunter dürfte die Mauer sein) des Türrahmens setzen?
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Cereus
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von Cereus »

fripa10 hat geschrieben:Wenn das Türblatt nicht stabil ist, hilft ein Panzerriegel auch nicht viel, denn dann bricht das Türblatt einfach unterhalb oder oberhalb des durch den Panzerriegel abgestützten Bereiches weg. Das gilt für Röhrenspantüren ebenso, wie für die leichteren Pappwabentüren.
Das kann ich mir vorstellen, aber Ich gehe davon aus, dass meine 46 mm Tür aus massivem Holz besteht (mehrlagig, wirkt auch sehr schwer).
Im zweiten Beitrag hatte ich ein seitliches Foto mit der offenen Schloßtasche gezeigt, da kann man den Aufbau sehen.

fripa10
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von fripa10 »

Röhrenspan wäre auch recht schwer, im Zweifel hänge die Tür mal aus und stelle sie auf eine Personenwaage. Aus der Schloßtasche kann man übrigens nicht auf den Aufbau der Tür schließen. Um Dir das mal zu veranschaulichen, beschreibe ich Dir mal die Konstruktion einer Pappwabentür, also einer äußerst instabilen Tür: Beiderseits flächig ca. 4 mm starke Hartfaser / Holzfaser, kann auch wegen schönerer Optik mit einem sehr dünnen Holzfurnier versehen sein.

Der Zwischenraum besteht auf Luft, damit die beiden Außenflächen auf Distanz gehalten werden und nicht durchwölben, ist der Hohlraum mit einem Konstrukt aus Pappwaben, die eher ein dickes Packpapier sind, gefüllt. Die Außenplatten wurden vor dem Zusammenbau mit Heißleim versehen, damit Pappwaben und Außenplatten unter einer Heißpresse zu einem Verbund werden.

An den Außenkanten des Türblatts liegen umlaufend schmale Leisten, im Bereich der Schloßtasche ist zusätzlich noch ein ca. 30 cm langes Brettstück an der Leiste befestigt, in das man dann die Schloßtasche fräst. Blickst Du bei diesem Türblatt nun in die Schloßtasche, siehst Du Holz in kompletter Stärke des Zwischenraums zwischen den Außenplatten aus dünnem Material, aber das Türblatt besteht genau daraus nicht.

Stelle Dir nun vor, auf einem derartigen Türblatt wäre nun wie üblich leicht unterhalb des Hauptschlosses ein Panzerriegel montiert, so hat man da schon kaum "Fleisch", um den überhaupt ordentlich anschrauben zu können. Die schmalen außenliegenden Holzleisten links und rechts sind das einzige Element der beschriebenen Konstruktion, die das Türblatt überhaupt stabilisieren. Entsprechend bricht der Tür sinnbildlich das Genick, wenn Gewalt auf diese Randleiste wirkt und sie zum Brechen bringt.

In Ansehung dieser Zusammenhänge wäre ein Stangenschloß die sicherere Lösung, da dieses das Türblatt auch an den besonders gefährdeten Ecken, speziell unten, abstützt. Die allermeisten Menschen haben in den Beinen aus nachvollziehbaren Gründen am meisten Kraft, also ist der sicherheitstechnisch kritischste Abschnitt der Tür unten. Dort stützt der Panzerriegel aber genau nicht, vielmehr liefert er bei konstruktiv labilen Türblättern eine schöne Bruchkante, weil er einmal querrüber das Türblatt fixiert. Wenn man etwas durchbrechen möchte, legt man es ja auch gern auf eine Tischkante oder das Bein, weil es so am einfachsten geht.

Bestenfalls, dafür sprechen die verwendeten Fitschenbänder, ist Deine Tür schon älter und noch nicht 100%ig auf Materialeinsparung und geringes Gewicht getrimmt, aber mit einem Hohlraum und der umseitigen Leistenkonstruktion ist auch dann zu rechnen.

Später kam dann für Wohnungsabschlußtüren Röhrenspan in Mode, das ist im Prinzip eine dicke Spanplatte, die von unten nach oben mit Luftröhren durchzogen ist. Die Sichtflächen sind dort furniert und farblos oder farbig lackiert. Spanplatte, zumal in dieser Stärke und Größe, ist schwer. Durch das Gefüge aus kleinen Sägespänen und Leim, die gepreßt werden, erhält man aber keine mit Massivholz oder schichtverleimtem Holz auch nur ansatzweise vergleichbare Stabilität gegen Brechen oder auch das Ausreißen von Schrauben und Bändern. Auch diese schweren Türblätter kann daher ein beherzter Tritt gegen die untere Ecke einfach zerbrechen.

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Retak
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von Retak »

Genau so ist es. Deshalb schrieb ich auch, dass der Querriegel nur an einer Massivholztür Sinn macht. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass bei einem Holz-Türblatt in Standardabmessung, das weniger als 35kg wiegt, keine für Einbruchshemmung hinreichende Stabilität zu erwarten ist.

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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von fripa10 »

Das Gewicht des Türblatts kann eine gewisse Hilfe dabei sein, ihre Beschaffenheit herauszufinden, am besten beurteilt das aber ein Fachmann für Türen, das wäre ein Bautischler. Anhand der Fotos kann ich sagen, daß es sich um keine einbruchhemmende Tür handelt, sondern um ein älteres Standardtürblatt ohne hinreichende Stabilität gegen besagte Angriffsmethoden.

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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von andreasschmunzel »

Bei den Stangenschlössern würde ich Cisa nun den Motura Schlössern vorziehen.

Mottura Nr. 20.540 sieht recht gut aus aber die ganzen Schlüssel haben unpraktische Reiden asymmetrische Löscher find ich mist. Zu dem Modell gibt es dann noch ein „switchlock“ was dann Stangen auf der Bandseite bedienen kann. Gibt es in mehr Farben als im Katalog, auch verchromt.
Gibt es mit anderer Nummer auch für verschiedene Zylinderformen.


CISA Nr. 57172 (sieht wenigstens so aus) hab ich im Gartenhäuschen eingebaut. Hatte ich gebraucht bekommen. Gibt es auch in anderen Farben als im Katalog.
Die Schlüsselreiden sind symmetrisch was das Loch an geht.
Gibt es auch für PZ.
Scheint etwas solider gebaut als das von Mottura.
Ist das was hier von BKS verkauft wird.

Beides gibt es in Italien günstiger.

Es gibt noch einige andere Anbieter, die Skandinavischen sind viel teurer aber sehen auch nicht stabieler aus (hatte ich mal auf der Messe angesehen.
Es gibt viele in Russland aber die Sprache macht mir mehr Probleme (suchen im internet wird schon schwierig).

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