Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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fripa10
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von fripa10 »

Russische würde ich nicht empfehlen, schließlich steht inzwischen wieder der Russe vor der Tür und der kennt sich dann damit aus. Im Allgemeinen sind russische Industriewaren und deutscher Qualitätsanspruch auch eher inkompatibel.

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andreasschmunzel
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von andreasschmunzel »

Kann schon sein, ich hab nur Russische in videos gesehen, noch nicht wirklich.

Die meisten Panzerriegel finde ich entteuschend, die Mitte ist nur eine dicke Verkleidung aber kein Stahl U-Profil oder so wo die Riegel drin gelagert wären. Nur dünne Blechdinger die sich bei dem kleinsten Einbruchversuch verbiegen und dann haste den Salat das die Tür vielleicht nicht mehr aufgeht, auch wen der richtige Schlüssel benutzt wird.

Cereus
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von Cereus »

Herzlichen Dank "fripa10", für die ausführliche Erklärung zum Türaufbau!
Die Türe ist aus der Mitte der sechziger Jahre, hoffentlich war da der absolute Tür-Leichtbau noch nicht so verbreitet, auch wenn die restliche Bude dazu passen würde. ;)
Ich verstehe die Notwendigkeit die Festigkeit des Türblatts genauer zu kennen, leider ist eine Prüfung für mich schwieriger als gedacht.
Ich hatte gehofft, durch die Demontage des nachträglich montierten Türspions einen Einblick in den inneren Aufbau zu bekommen, aber leider ist dort eine Messinghülse verpresst, die ich kaum zerstörungsfrei herausbekommen werde. Man Vater erinnert, dass wir Handwerker hier hatten, die die Türe mal schnell herausheben wollten, die haben sich dann schwer gewundert und sind mit zwei Mann ins Schwitzen geraten. Mal eben schnell Wiegen, dürfte mir daher auch Probleme bereiten, so schnell gebe ich aber nicht auf.

Ich gewinne so langsam den Eindruck, dass ich mir realistisch betrachtet, eher ein "Herzlich Willkommen" Türschild anschaffen sollte. :laugh:

Cereus
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von Cereus »

Ich habe gerade nach "Mottura Nr. 20.540" und "CISA Nr. 57172" gesucht und doch einen gewissen Schreck bekommen. Sagen wir mal, so richtig wohnlich sieht das dann nicht mehr aus, sprich, die Kompatibilität mit der Frau des Hauses ist gefährdet und ohne Rücksprache mit dem Vermieter würde ich so eine "Vergitterung" wohl doch nicht riskieren wollen. Davon abgesehen, erscheint diese Konstruktion natürlich zweckmäßig.
Ursprünglich dachte ich ja noch, dass es u. a. damit getan wäre, die zum Einbruch notwendige Lärmentwicklung zu erhöhen, aber meine Arbeiten am Schloßkasten (musste ich mit dem Stechbeitel vergrößern), hat mir gezeigt, dass das die werten Nachbarn nicht erkennbar interessiert hat. Es war laut, der Beschlag war demontiert und die Tür nur angelehnt, trotzdem sind die ungerührt im Treppenhaus an meinem Eingang vorbei gegangen, da hat keiner gefragt, ob alles in Ordnung ist - ernüchternd und lehrreich. Selbst die Sirene einer Alarmanlage würde vermutlich ignoriert, so häufig wie irgendwelche Pfeifen ihre Rauchmelder auslösen., was auch niemanden interessiert.

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Retak
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von Retak »

Spätestens seit den 50er Jahren werden in Wohnbauten im Gebäudeinneren eigentlich generell diese hohlen Leichtbautüren verwendet. In den 50ern und frühen 60ern waren die Platten meist noch aus ca. 5mm dünnem Sperrholz, später dann aus dieser Faserpappe. Seit den 80ern gibts vermehrt diese, genauso zerbrechlichen, Röhrenspantüren, die durch ihr höheres Gewicht und das Geräusch beim dranklopfen stabiler wirken als sie tatsächlich sind.
Dass bei deiner Tür das aushängen solche Probleme machte, lag vermutlich an schwergängigen Bändern und nicht am Gewicht.

@andreasschmunzel: Diese Doppelbartschlösser aus Russland (sowohl die aufgesetzten Stangen- als auch die Einsteckschlösser und Mehrfachverriegelungen) sind meist Nachbauten entsprechender Produkte aus Italien, dies wird schon seit den 70er Jahren praktiziert, hier als Beispiel mal ein entsprechendes Einsteckschloss. Viele dieser Schlösser (auch der italienischen Originale) sind anfällig für Selbstimpression mit entsprechneden Werkzeugen (Magic key) und daher keinesfalls so sicher, wie man, angesichts des tresorähnlichen Schlüssels, zunächst glauben mag. Inzwischen gibt es allerdings einige Neukonstruktionen, bei denen dieses Problem beseitigt ist.

fripa10
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von fripa10 »

andreasschmunzel hat geschrieben:Die meisten Panzerriegel finde ich entteuschend, die Mitte ist nur eine dicke Verkleidung aber kein Stahl U-Profil oder so wo die Riegel drin gelagert wären. Nur dünne Blechdinger die sich bei dem kleinsten Einbruchversuch verbiegen und dann haste den Salat das die Tür vielleicht nicht mehr aufgeht, auch wen der richtige Schlüssel benutzt wird.
Für meine Kellerausgangstür habe ich mir noch eines der in den 1990er Jahren verkauften ABUS PR 3000 gekauft, die gibt es gelegentlich noch neu und OVP bei eBay oder ähnlichen Plattformen. Bei diesem Schloß ist der Riegel noch aus massivem Stahl, auch das übrige Innenleben. Eine Raubsperre hat das Teil auch, als Nachteil wäre zu nennen, daß bandseitig kein zweiter Riegel ausfährt, sondern der Panzerriegel ist dort mit einer Art Scharnier zu befestigen. Optisch finde ich persönlich das bei geschlossener Tür sogar schöner, und wenn man statt zwei Riegeln nur einen mit dem Schlüssel bewegen muß geht das natürlich auch leichter, aber beim Öffnen der Tür schwenkt dort je nach Einbauposition und Türbreite ein beweglicher Arm des Panzerriegels ggf. leicht aus dem Schloßkörper heraus, was nicht jedermanns Geschmack ist. Das war bei mir kein Thema, da ich eh nur von innen schließen möchte und daher den Zylinder gar nicht nach außen geführt habe. Aber stabil ist das Ding ohne Ende, damals haben die noch richtig Material reingesteckt, das merkt man schon wenn man ihn in den Händen hält.

Cereus
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von Cereus »

Nur kurz zur Info: Ich habe jetzt die 4 mm Unterlegplatte bestellt, ein ausgesprochener Kurzzylinder wird also nicht mehr benötigt.
Ich kann damit nun den neuen Beschlag schon einmal mit dem alten Zylinder montieren, der mir auch zukünftig auch als Ersatz (z.B. Handwerker im Haus) dienen kann und die Auswahl eines neuen Zylinders dürfte einfacher sein.

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andreasschmunzel
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Re: Erbitte Beratung zur Absicherung der Wohnungstür

Beitrag von andreasschmunzel »

Cereus hat geschrieben:Ich habe gerade nach "..." gesucht und doch einen gewissen Schreck bekommen. Sagen wir mal, so richtig wohnlich sieht das dann nicht mehr aus, sprich, die Kompatibilität mit der Frau des Hauses ist gefährdet und ohne Rücksprache mit dem Vermieter würde ich so eine "Vergitterung" wohl doch nicht riskieren wollen. Davon abgesehen, erscheint diese Konstruktion natürlich zweckmäßig.[...]
Die gibt es eben auch in anderen Farben. Vergoldet sähe vielleicht schmückender aus.
Ich hab sowas auch als antike Ausfürung gesehen, wo alles besser gemach war und auch Ornamente an Kasten und Stangenführungen vorhanden waren.
Ich würde sowas (die gibt es auch eine Nummer kleiner) als Zusatzschloss montieren. Dann hat man immernoch den orginalen Beschlag außen und den Türdrücker.
Deshalb würde Ich eben die Modelle ohne Falle verwenden; das vorhandene Schloss hat ja eine.
Außen gibt es nur ein zusätzliches Schlüsselloch.


Sich auf Nachbarn verlassen ist sehr von den Nachbarn abhängig ;-)

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